Da 10 eine schön runde Zahl ist, will ich mit diesem Artikel die Dokumentation über den Bau unseres Räucherofens abschließen.
Mittlerweile haben wir die Edelstahlbeschläge an der Tür angebracht und das Thermometer samt zweitem Rosettenlüfter montiert.
Für die Dacheindeckung wählten wir Bitumen in Bieberschwanz-Form:
Das gibt ein schön historisches Finish und war einfach zu verarbeiten. Den Firstabschluss bildet eine beschieferte Schweißbahn. Die Zeit wird sie sicherlich noch farblich anpassen.
Nun ist der Ofen samt Häuschen fertig:
Genauso wie die Schweißbahn wird sich auch die Farbe des Holzes im Laufe der Zeit an die unseres Gartenhauses angleichen. Sollte dann ein ganz hübsches Ensemble ergeben. Vielleicht sollte ich mal bei „Landlust“ anrufen…
Natürlich musste auch die Fertigstellung gebührlich gefeiert werden!
Da wir beim letzten Testlauf ja schon festgestellt hatten, dass die Temperatur lässig ausreicht, um Fisch zu räuchern, gabs den ersten Durchgang selbst gefangener Meerforellen:
Hier seht ihr auch, dass nun im Inneren ein großes entnehmbares Aluminium-Backblech (aus dem Bäckerei-Zubehör) auf Stelzen Einzug gehalten hat.
Das Blech sorgt zu einen dafür, dass sich der Rauch aus dem Rohr besser verteilt und zum anderen dafür, dass der herab tropfender Fleischsaft aufgefangen wird.
Ansonsten steht zu befürchten, dass die Katzen der Nachbarschaft sich erbitterte Kämpfe mit den Tieren des Waldes um das Häuschen liefern würden.
Nicht dass wir in besonderer Sorge um Mitzi, Muschi und Co. wären. Aber es wäre doch schade, wenn ein Wildschwein das Häuschen zerlegt, nur um ein wenig eingetrockneten Fleischsaft zu lecken….
Damit die Fische schön aufgereiht hängen können, hat Vaddern einen zweiten Einschub mit Edelstahlstangen gebaut:
Die passenden Stangen findet ihr als Rundstahl oder Rohr bei eBay als Zubehör für Eigenbau-Treppengeländer.
Abschließend noch ein Bild von den fertigen Fischen:
Damit ist der bautechnische Teil abgeschlossen.
Jetzt müssen nur noch die beiden Wacholderbüsche, die ich gepflanzt habe gut anwachsen und unser Vorrat an Buchen- und Erlenholz aufgestockt werden.
Danach heißt es erstmal experimentieren, experimentieren, experimentieren.
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Smoker!!” IX
Da ich immer mehr in Rückstand mit den aktuellen Entwicklungen komme, gehts heute mal wieder am Räucherofen-Projekt weiter. Da muss noch einiges aufgearbeitet werden.
Nachdem das Räucherhäuschen nun grob fertig war, konnte es an die Detailarbeit gehen.
Um einen ersten Testlauf des Rohbaus absolvieren zu können, haben wir einen Einschub mit feinem Maschendraht bespannt:
Anschließend kamen zwei Schubebenen in den Ofen. Einmal oben:
Die Ebene ist später eher für hängendes Räuchergut.
Eine Zweite kam in die Mitte:
Anschließend haben wir den Ofen wieder mit Buchenholz angeheizt:
Und nachdem das provisorisch angebrachte Thermometer anständig Temperatur anzeigte:
Kam eine Ladung Eismeergarnelen auf das Gitter:
Die Biester haben den Vorteil, dass man sie zum Verzehr eigentlich nur auftauen muss.
Da konnte also nix schief gehen, sollten wir die Temperatur nicht oberhalb von 70-80°C halten können. So heiß muss die Kerntemperatur von Fisch (der spätere Hauptanwendungszweck unseres Ofens) nämlich werden, um eine zuverlässige Denaturierung zu gewährleisten.
Nachdem wir uns vergewissert hatten, dass der Ofen die notwendige Temperatur lange genug würde halten können, ließen wir das Feuer runter brennen und bedeckten die Glut mit Räuchermehl (Buchenspäne):
Anschließend konnten wir genau beobachten, aus welchen Ritzen der Rauch überall entfleuchen kann:
Als die Temperatur auf 30-40°C abgesunken war, haben wir das Räucherhäuschen geöffnet:
Alleine für den Anblick, war es die Arbeit wert!
Entsprechend schnell haben Vaddern und ich auch die kleinen Biester gepuhlt und zusammen mit Weißbrot sowie Odense-Dosenbier in der Abendsonne vertilgt:
“Smoker!!” VIII
Der nächste Schritt nach dem Aufsetzen des Dachs, war die Verkleidung des Giebels.
Auf der Vorderseite sollten die Bretter gegenüber der Tür etwas vor stehen, damit Regenwasser, dass an ihnen herunter läuft abtropfen und nicht direkt in das Hirnholz der Tür ziehen kann.
Damit das genau hin kam und der Spalt später auch schön gleichmäßig war, haben wir die Tür provisorisch eingepasst:
Böse Zungen behauptete: „Würde man ein Herz in die Vorderseite sägen, könnte es auch ein Lokus sein….“
Die Giebel zu verkleiden war echte Fummelarbeit. keine Ahnung, wie oft wir hin und her gelaufen sind, um nochmal einen Millimeter mehr ab zu schneiden, oder den Winkel anzupassen.
Irgendwann trudelte dann auch die Bestellung von Inox-Expert.de mit den Beschlägen für die Tür und den Lüftern ein.
Leider war ihnen jedoch ein Fehler unterlaufen. Statt der zwei bestellten verschließbaren Rundlüfter lieferten sie einen Rundlüfter und ein Kiemenblech. Mit dem Kiemenblech konnten wir jedoch nix anfangen, da die Belüftung des Häuschens auch komplett verschließbar sein muss (z.B. fürs Kalträuchern). Ein Telefonat später wurde der Fehler aber korrigiert und das fehlende Teil sofort hinterher geschickt. Guter Service. Da verzeiht man so einen Fehler gerne.
In der Zwischenzeit haben wir die Rückseite des Giebels verkleidet. Hier haben wir die Bretter des Giebels über die des Korpusses überlappen lassen. So bleibt die Hirnholzfläche 100%ig trocken.
Den einen Rundlüfter konnten wir auch schon einpassen:
Das war natürlich der Zeitpunkt für einen ersten Testlauf mit abendlichem Dosenbier:
Sehr befriedigend! Ein schönes Projekt.
Ohne Tür und mit offener Ofentür zieht der Räucherofen natürlich gewaltig.
Kaum hatten wir jedoch die vordere Tür wieder provisorisch eingesetzt und die Ofentür geschlossen pöfkerte es gemütlich aus dem Rundlüfter:
Allerdings mussten wir feststellen, dass ein Rundlüfter alleine nicht ausreichend ist, um genügend Zug zu erzeugen. Das Feuer im Ofen wurde immer kleiner und drohte sich selbst zu ersticken.
Mal sehen, wie der zweite Lüfter wirkt.
“Smoker!!” VII
Nachdem der Korpus fertig war, konnte wir an die Tür gehen.
Die Basis bildet hier wieder eine wasserfest verleimte Sperrholzplatte. Diesmal jedoch an den Außenseiten unbehandelt:
Auf die Platte kamen Nut-Feder-Bretter um ein einheitliches Erscheinungsbild sicher zu stellen. Um eine bessere Abdichtung später zu gewährleisten, fertigten wir die Tür mit einer „doppelten Stufe“. Quasi so wie eure Haustür. So muss die Luft einen komplizierteren Weg nach außen nehmen, als wenn die Tür einfach Stoß auf Stoß sitzen würde. Da zu diesem Zeitpunkt die Edelstahl-Beschläge (aus dem Bootsbau) für die Tür noch nicht da waren, haben wir erstmal mit dem Dach weiter gemacht.
Glücklicherweise hielt das Wetter, so dass wir gemütlich draußen arbeiten konnten:
Nachdem Winkel und Größe des Dachs festgelegt waren, haben wir den Korpus zu seiner späteren Heimstätte verbracht:
Ohne aufgesetztes Dach war er wenigstens noch halbwegs handlich. So langsam nahm die ganze Geschichte Formen an.
Die Basis für das Dach bildet wieder wasserfest verleimtes Sperrholz. Die spätere Dachhaut wird Teerpappe bilden.
Eigentlich wollten wir der Einfachheit halber das Dach in einem 45°-Winkel bauen. Das wäre schön einfach mit der Kappsäge zu realisieren gewesen.
Allerdings stellte sich schon bei der ersten Anprobe heraus, dass das Haus damit optisch zu turmartig würde.
Der 45°-Winkel hätte auch den Nachteil gehabt, dass die Dachüberstände so kurz ausgefallen wären, dass herab tropfendes Regenwasser auf den Gehwegplatten gelandet und damit immer ans Holz gespritzt wäre.
Also wählten wir einen flacheren Winkel frei Schnauze:
So war zwar mehr Grübelei und Anpassungsarbeit nötig, damit alle Teile am Ende bündig waren, aber zu unser beider Überraschung hat es ziemlich gut hingehauen:
Die Fugen zwischen den Teilen sind minimal und dürften sich ziemlich schnell mit Räucherrückständen zusetzen.
So sah das Ganze schon eher nach einer amtlichen Räucheranlage aus:
„Smoker!!” VI
Um meinem Bruder die Chance zu geben seine grandiosen Fotos von der Rallye upload-fertig zu bekommen, schiebe ich erstmal ein paar andere Artikel ein.
Denn auch an anderen Fronten sind Fortschritte zu vermelden:
Vadderns Räucherofenprojekt ist mittlerweile nahezu abgeschlossen.
Als erstes stand die Überhäufung des Ofens an. Dazu hatten wir ja schon Mutterboden besorgt.
Die wanderte in einer schier endlosen Eimerkette zur Baustelle:
Nachdem die Erde gleichmäßig verteilt war, hat Vaddern Grassoden besorgt und den vorderen Rand befestigt, damit dieser nicht weggespült wird. Im hinteren Teil wurde einfacher Rasen ausgesäht:
Ich finde, man kann an dem vorderen Teil schon ganz gut erahnen, wie das ganze später mal aussehen soll.
Hoffentlich hält das Gras die hohe Bodentemperatur aus. Wenn nicht, muss ich mal den Jahresbesten der lokalen Baumschule nach Pflanzen mit feuerfesten Wurzeln befragen. Oder der Natur selbst eine Lösung überlassen…
Damit das Häuschen später auch schön gerade und sicher steht, mussten wir das Plateau am Ende des Rohres noch ein wenig feintunen:
Anschließend konnten dort auch die schon vor langem zurecht geschnittenen Gehwegplatten final verlegt werden:
Nachdem an dieser Stelle kein weiterer Handlungsbedarf bestand, konnten wir uns dem Häuschen selbst zuwenden.
Wir verwenden fast ausschließlich unbehandeltes Kiefernholz für das Häuschen. Lediglich Stellen, welche dauerhaft mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen (also hauptsächlich die Außenseite), bekamen einen Anstrich mit schadstoffgeprüfter Wetterschutzfarbe. Von diesem Grundsatz wichen wir nur beim Sockel des Häuschens ab. Hier verwendeten wir wetterfeste Multiplex-Platten (Siebdruckplatten) als Feuchtigkeits- und Nagetiersperre. Die Ausdünstungen an Phenol und Formaldehyd sind bei diesen Platten so gering, dass schon eine passiv gerauchte Zigarette oder ein T-Shirt von H&M mehr Schadstoffe enthält. Also nix zum inne Hose machen, auch wenn es um Lebensmittel geht.
Den Rahmen für das Häuschen bildeten Kiefern-Kanthölzer, welche durch Latten bzw. die Multiplex-Platten verbunden wurden:
Die doppelte Kantholzreihe am oberen Ende (im Bild, links) ist nicht zwingend. Wir fanden es lediglich optisch schöner, wenn die Nut-und-Feder-Bretter nicht direkt am Rand geschraubt sind.
Zur Verschraubung verwendeten wir Edelstahlschrauben. Die müssen hier ja nix lebenswichtiges halten. Da kann man ihre wesentlich geringere Festigkeit getrost vernachlässigen. Damit die Verschraubung nachher auch schön gleichmäßig aussieht, haben wir eine Bohrschablone gebastelt (links im Bild):
Fertig verkleidet sah der Korpus dann so aus:
Hier nochmal der Blick in den Innenraum:
In die dicken Kanthölzer haben wir auf der Unterseite massive Sechskantschrauben eingedreht. Diese dienen später als einstellbare Füße, um eventuelle Unebenheiten des Untergrunds auszugleichen.