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WABECO No.25 II

Natürlich bin ich mittlerweile auch mit dem geerbten WABECO No.25-Schraubstock fertig.
Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass auch mein zweiter Schraubstock von WABECO ist?

Ist mir allerdings auch erst aufgefallen, als zufällig beide nebeneinander standen und ich das Logo sah.
Der Zweite ist ein Modell No. 23 aus Aluguss mit 125mm breiten Backen. Ich denke irgendwas aus den 90ern.
Der musste auch gleich den kleinen Bruder in die Zange nehmen, damit ich die rostig-vernarbte Ambossfläche mit der Feile bearbeiten konnte:Nach ordentlich Ellenbogenschmalz war die Fläche wieder ausreichend glatt und plan:Auch die Auflageflächen der Spannbacken habe ich mit der Feile geglättet:Alle Gewinde und Schrauben genossen eine Reinigung mittels Gewindeschneider:Für die anschließende Lackierung habe ich den Hammerschlag-Lack „Metallblau“ von Hammerit verwendet. Leider habe ich die Dose VOR der Reinigung des Schraubstocks gekauft. Nachher musste ich feststellen, dass der originale Farbton deutlich dunkler ist. „Dunkelblau“ sollte da ganz gut passen. Die Verarbeitung mit dem Pinsel war ok, auch wenn die Deckkraft stellenweise zu wünschen übrig ließ. Ich habe auch (wie im Original) sowohl die Backen als auch die Schrauben mit lackiert.Für den abschließenden Zusammenbau habe ich mir noch ein Spezialwerkzeug aus einem Stück 18mm Kupferrohr (Rest vom Ofuro-Bau) gebastelt, um die Feder zu komprimieren und gleichzeitig die Spindel mit einem Splint sichern zu können:Natürlich gab es noch an alle strategischen Stellen etwas Schmierfett.
Trotz der falschen Farbe finde ich, dass No. 25 wieder ganz schick aussieht:Insbesondere der Unterschied zu vorher ist deutlich:

Dem Gebrauchswert dürfte die falsche Farbe auf jeden Fall keinen Abbruch tun.
Jetzt muss ich mir im Nachgang noch ein paar Alu-Backen basteln und ihn mit dem Krawatteneck verheiraten.

Wabeco No.25 I

Liebe Menschen haben mal wieder an mich gedacht und mir einen WABECO No.25 75 vermacht:

WABECO ist die Abkürzung für „Walter Blombach & Co.„, einen bekannten Hersteller von Fräs- und Drehmaschinen.

„No.25“ bezeichnet hierbei die Bauform und „75“ die Breite der Backen in Millimeter. Es ist also eher ein handliches Hobby-Modell.

Wie man unschwer erkennen kann bedurfte das gute Stück etwas Liebe, bis es mit dem Krawatten-Eck ein zeitgenössisches Ensemble bilden kann. Als Lehrstücke finden sich multiple Beiträge bei YouTube oder im Netz. Also zuerst mal alles in Rostlöser einweichen und zerlegen. Der Schlitten hat keinen hinteren Anschlag an der Spindel, so dass man ihn einfach herunter drehen kann. Hierbei kommt einem auch die kleine Ausgleichsplatte entgegen, mit der das Spiel des Schlittens eingestellt wird:

Weiter geht’s auf der Unterseite:

Um die Spindel aus dem Gehäuse zu entfernen, muss der Pin links neben der Feder raus. Achtung, er ist aus eher weichem Metall und lässt sich auch nicht nach innen durchschlagen. Hier ist Schluss:

Ich habe ihn rausbekommen, indem ich die Spindel schräg stellte und den Pin möglichst weit diagonal raushämmerte:

Dann konnte ich den schmalen Überstand des Splintes mit einer Gripzange greifen und ihn langsam rausdrehen/ziehen. Anschließend kann man die Spindel einfach nach vorne rausziehen. Die Reihenfolge der Bauteile ist folgendermaßen:

Danach habe ich die Backen gelöst. Hier ist ein großer Schraubenzieher samt Schlüssel oder ein Hand-Schlagschrauber angebracht:

Da die Enden der Schlitzschrauben im Freien sitzen, rosten sie gut fest. Also Obacht. Anschließend habe ich alles in Bremsenreiniger gebadet und mit Fertan eingepinselt:

Für solche einfachen Bauteile sollte sich Fertan eigentlich gut eignen. Es sollte zumindest ein übersichtlicher Test werden. 48h später habe ich die Teile dann abgewaschen und war von dem Ergebnis nur so mittel angetan:

Wie ihr seht hat das Fertan auf der Basis (rechts) gut funktioniert, aber auf dem Schlitten (links) hat sich kaum etwas getan. Eine Erklärung habe ich nicht wirklich, da ich alle Teile identisch behandelt habe. Ich habe auf eine weitere Behandlung verzichtet, da die von mir ausgesuchte Farbe eh damit protzt, direkt auf Rost aufgetragen werden zu können. Und damit beschäftigen wir uns dann im nächsten Teil.