Am Ende des letzten Artikels hatte ich ja die Geschmacksprobe beim orangenen Schnodder gemacht und festgestellt, dass es Kühlwasser war. Kaum hatte ich den Zahnriemenspanner ausgebaut (in den es munter rein getropft hatte), war auch klar woher das Kühlwasser kam:
Der Froststopfen (bzw. die kleine Bohrung darüber) der hoch gelobten skf-Wasserpumpe war undicht. Nach gerade mal 90.000 km und 5 ½ Jahren ist das keine Glanzleistung.
Da hilft auch der „Tested“ Aufkleber nur bedingt weiter:
Die neue Wasserpumpe ist von Gates und hat eine andere Abdeckung:
Entgegen der Bilder in den einschlägigen Online-Shops hat die Pumpe übrigens ein Schaufelrad aus Kunststoff:
Wie ihr auch seht, hat sich die Lackierung des skf-Schaufellrades komplett abgelöst (und meanderte damit im Kühlsystem umher).
Mal sehen, ob die Pumpe von Gates sich besser schlägt.
Deutlich mehr Probleme verursachte jedoch der neue blaue Kettenspanner:
Der Spannvorgang war ähnlich problematisch wie beim letzten Mal.
Da es damals schon folgenlos geklappt hat, habe ich mich auch dieses Mal nicht besonders dran gestört. Auch die Probefahrt nach vollendeter Reparatur verlief ohne besondere Vorkommnisse.
Als ich jedoch am nächsten Morgen mit dem Combo gen Arbeit fahren wollte, klang er wie ein Diesel bei -10°C. Kurzes Hand-auflegen auf der Zahnriemenabdeckung bestätigte meine Vermutung:
Der Zahnriemen war locker und schlug gegen die Abdeckung.
Also direkt wieder Motor aus und mit dem Rialto zur Arbeit gefahren.
Auf dem Rückweg habe ich beim Teiledealer meines Vertrauens angehalten und direkt eine neue Spannrolle samt vergurkungsanfälliger Schraube besorgt.
Abends, nach einem kurzen Krankenwagen-Intermetzo mit dem kleinen Schräubchen (Kopfwunde verheilt mittlerweile gut), habe ich dann mit Hilfe meines Nachbarn alles wieder auseinander gerissen und mit neuer Spannrolle (braun) wieder zusammen gebaut. Glücklicherweise war der Zahnriemen nicht übergesprungen. Beim erneuten Zusammenbau habe ich den Spannvorgang nach der Anleitung, die der Spannrolle bei lag vorgenommen und nicht nach dem Werkstatthandbuch. Die unterschieden sich zwar nur in Nuancen, allerdings passte nachher das Ergebnis viel besser. Der Zeiger des Spanners stand nun lehrbuchmäßig auf „New“.
Damit lief der Motor wieder schön rund.
Abschließend gab es noch einen neuen Aufkleber:
Hoffentlich sehe ich die ganze Geschichte erst bei frühestens 270.000 km wieder.
Was ist denn – abgesehen von der Schraube – das Problem bei der Spannrolle? Ich war bisher nur bei längseingebauten Motoren damit konfrontiert, aber da lief das eigentlich immer gleichermaßen einfach: Schraube lösen; auf der gegenüberliegenden Seite am Riemen ziehen, um die Rolle zurückzudrücken; Schraube festziehen; Riemen ab; Spannrolle demontieren.
Bei der Demontage ist wirklich nur die Schraube das Problem. Problematisch ist beim Einbau die korrekte Einstellung der Spannung. Verkürzt gesagt, soll man die Rolle erst zu straff einstellen, dann den Motor zwei Mal durch drehen und dabei soll der Zeiger für die Spannung auf „New“ zurück gehen. Dabei ist es aber entscheiden, welche Schraube man wie fest anzieht und wie straff man die Vorspannung wählt. Das ganze dann noch in beengtem Raum und mit einem Zeiger, den man lediglich per Spiegel durch einen Helfer kontrollieren kann.