Schnellkochtopf I

Um die Reliant-Frontmaske als Deko an die Wand zu bekommen, brauchte ich zöllige Muttern für die original Verschraubungspunkte. Ich habe daher mal ein paar Kleinteilekisten aus dem Bond Bug-Teilefundus gezogen:

Was ein pekiger Haufen Schmierkram!
Ich habe die Teile dann mit Handschuhen, Verdünnung und Pinsel so weit gesäubert, dass ich erkennen konnte, ob in dem öligen Bodensatz der Kästen vielleicht ein paar passende Muttern kleben. Taten sie zum Glück.
Allerdings war nach der stinkigen Aktion klar, dass ich so nicht das ganze Teilekonvolut (es gibt noch einige solcher Kisten) aufarbeiten würde. Da musste irgendwas angenehmeres her, ein Teilewaschtisch vielleicht.
Eine kurze eBay-Konsultation später, war klar, dass das aktuell weder preislich noch platztechnisch drin ist. Aber es kann doch nicht sein, dass sowas noch nie jemand low-budget-mäßig selber gebaut hat, oder?

In der Zerspanungsbude fand sich eine tolle Lösung, die aber (platzbedingt) noch warten muss, bis die Halle steht. Kompakter hat die
Horex-Schmiede das Problem gelöst:

Geile Idee!
Aber das lässt sich doch bestimmt noch weiter optimieren… Mal sehen, was die Profis da noch so an Features verbaut haben. Ganz häufig sind diese Tauchbadreiniger z.B. beheizt, da sich die Reinigungskraft der verwendeten Mittel dadurch deutlich steigert. Außerdem haben die im Vorratstank ein Fließ liegen, dass die groben Schmutzpartikel bindet und so die Reinigungsflüssigkeit länger genutzt werden kann. Wäre doch gelacht, wenn man das nicht für schmale Mark ebenfalls integrieren könnte.
Also im Baumarkt zwei Stapelboxen, einen Deckel sowie ein Paket Dunstabzugshaubenfließ besorgt:

Die 26l-Stapelboxen stammen aus der „Reverso“-Linie von Rotho und lassen sich entweder ineinander oder, 180° verdreht, aufeinander stapeln. Stapelt man die Boxen aufeinander, liegen sie an allen vier Ecken auf. Ich hatte mir vorher eine No-Name-Variante angeguckt, die sich allerdings nur an drei Stellen auf der unteren Box abstützte. Gefüllt mit Reiniger und öligem Geraffel war mir das deutlich zu wackelig.
Inneinander gesteckt verbleibt in der unteren Box noch ein Hohlraum von ca. 2,5 cm. Genug, damit das eingelegte Fließ nicht ausgequetscht wird:

Nun bohrt man noch 4mm Löcher in die Mitte des oberen Behälters (nicht zu nah am Rand, damit die Suppe beim hochheben und drehen nicht außen vorbei läuft!) und kann schon loslegen:

Soweit so simpel.
Etwas schwieriger stellt sich die gewünschte Beheizung dar. Der wollen wir uns dann in Teil II des Artikels zuwenden.

Wasser Marsch! VIII

Am Gartenhaus fehlte ja noch der Wasserhahn für die Gartenbewässerung. Da wir dort in den Sommermonaten immer zwei Rasensprenger zur Bewässerung des Gemüses parallel laufen haben, sollte es ein Doppelhahn werden. Das Problem dieser Doppelhähne ist aber leider durchgängig, dass sie die identische Eingangsgröße auf zwei Ausgänge aufteilen. Also 1/2″ Eingang auf zwei mal 1/2″ Ausgang. Benutzt man die Abgänge nur alternativ ist das kein Problem, will man jedoch parallel zwei Verbraucher anschließen, bricht der Durchsatz aufgrund der Engstelle am Eingang zusammen.

Die Bärchenbrigarde hat nun aber nicht im ganzen Garten 32mm-Leitungen verscharrt, damit da am Ende nur ein mickriger 1/2″-Rasensprenger draus bepillert wird!
Keine Ahnung, warum sich da kein Hersteller erbarmt.
Egal. Also selber bauen.
Das Ganze ist ein Puzzle aus verschiedenen Einzelteilen:

Wir starten mit einer „Wandscheibe“ 32mm auf 1″. Über ein 1″ Zwischenstück kommt ein 1″ T-Stück daran. Nun jeweils ein 3/4″ Reduzierstück und ein 90°-Bogen in den dann ein 3/4″ Kugelhahn geschraubt wird. Fertig ist der Doppelhahn mit bärtigem Durchsatz:

Da ich keine gekröpften 1″ Kugelhähne zu vertretbarem Kurs gefunden habe, muss ich auf 3/4″ reduzieren. Das ist aber nicht so tragisch, da die ganzen Gartenverbraucher eh nur 1/2″ haben. Da bleibt also noch genügend Volumenstrom übrig.
Dementsprechend finden sich auch an den Kugelhähnen 1/2″-Schnellkupplungen.
Nun kann man das ganze Geraffel kunstvoll „verhanfen“.
Da das bei mir aber immer wenig kunstvoll aussieht und in diesem Fall später ja nicht nur die Ausrichtung stimmen muss, sondern sich die Verschraubungen auch nicht lösen dürfen, wenn da mal jemand einen 10l-Eimer dran hängt, habe ich mich für „verkleben“ entschieden:

Der Mannol 9926-Kleber lässt sich gut verarbeiten, braucht aber etwas Temperatur zum aushärten (bei 8° in der Garage war er nach 3h immer noch feucht). Im Heizungsraum bei ~23°C härtete er hingegen ruck-zuck, so dass man nach 10 Minuten schon nix mehr an der Ausrichtung der Bauteile ändern konnte.
Nicht besonders schlau war es von mir auch die Kugelhähne zu verkleben, da diese die Einzigen Verschleißteile sind. Hier hätte ich doch klassisch Hanf nehmen sollen. Mal sehen, wann sich das rächt.
Die Wandscheibe habe ich erst auf dem gekürzten PE-Rohr montiert und dann den „Doppelhahn“ verklebt:

Ob das Ganze wie geplant funktioniert, werde ich berichten, sobald die Gartenbewässerung aus dem Winterschlaf erweckt ist.

Ich mache Front

Der „weinrote Collani-Schlitten“ unter unserem Weihnachtsbaum ließ Jörg ja schon frohlocken. Leider muss ich ihn enttäuschen, sofern er auf eine neue Geschichte gehofft hat, in der wir essen gegangen sind. Zwar stammt die Front von einem Reliant Robin MKIII, allerdings hat der Weihnachtsmann (Danke!) bis auf die Front, die Heckklappe und zwei Rückleuchten den Rest wohl unterwegs verloren.
Die Heckklappe samt Rückleuchten habe ich direkt weiter an Karsten für seinen Robin MKII gereicht:

Die Front hingegen habe ich behalten und zu einer stilechten Garagendeko umgebaut.
Ziel war es, das Abschlussbrett meiner „Stapelkistenwand“ durch die Front zu ersetzen und noch zwei nach unten gerichtete Spots zu integrieren:

Gestartet sind die Kinder und ich zu einer kleinen weihnachtlichen Bastelaktion, in der wir eine Pappschablone für die Grundplatte angefertigt habe:

Schon dabei zeigte sich, wie krumm und schief die Front ab Werk ist. Handarbeit halt.
Einige Zeit später trudelten zwei gebrauchte Scheinwerfer mit „bösem Blick“ von diesem geschmackssicheren Opel Corsa B bei mir ein:

Nebenbei ein Lob an den Verkäufer: Nicht nur war der Preis sehr fair und die Scheinwerfer spitzenmäßig verpackt, auch die Kommunikation war top und als ihm beim Ausbau ein geflickter Halter an einem Scheinwerfer auffiel, hat er mich direkt kontaktiert und gefragt, ob ich zurücktreten möchte (war aber für meinen Anwendungszweck egal). So wünsche ich mir ebay-Kleinanzeigen!
Da ich fand, dass der böse Blick nicht wirklich zum Robin-Gesicht passt (und aufgrund der miserablen Passform der Front, die Scheinwerfer dann noch schlechter saßen), habe ich die Blenden abgerupft. Ker, waren die bombastisch verklebt! Die Google-Ergebnisse zu „böser Blick entfernen“ sind übrigens eher irritierend…
Um ein vorhandendes 12V-Netzteil für die Spots (beides aus meinem alten Bastelkeller) und die Scheinwerferbeleuchtung zu recyceln musste ich irgendwie die Wattzahl der Scheinwerfer reduzieren. Das Netzteil liefert 60W, die beiden Spots haben jeweils 20W, bleiben 20W für die Scheinwerfer. Da kann ich die beiden 50/55W-H4-Birnen schlecht beibehalten. Abhilfe schaffte die Leuchtmittelabteilung des lokalen Globus Baumarktes, welche 3W-LEDs von Müller-Licht im Angebot hatte:

Clou dieser LEDs ist, dass sie nicht nur mit 12V laufen, sondern dass sie auch Wechselstrom vertragen und GU4-Sockel haben. Außerdem haben sie eine schlanke Säulenform, welche haargenau in die rückwärtige Gummikappe der Schweinwerfer passt:

So reichten für den Umbau zwei winzige Nadelstiche durch die Gummikappe, so dass ich die Füße der LEDs durchfädeln konnte:

Sie ragen nun durch das Loch in dem normalerweise die H4-Birne sitzt in den Scheinwerfer. Gehalten werden sie alleine durch die von hinten aufgeschobene Fassung.
Mit 300lm ist die Lichtausbeute für einen Dekogegenstand mehr als ausreichend:

Der Rest war dann schlichte Bastelarbeit:
Bodenplatte nach Schablone aussägen, halbrunde Platten für die Seiten anfertigen, Halter für die serienmäßigen Verschraubungspunkte der Frontmaske basteln, alles zusammenleimen und schwarz bepinseln. Anschließend die Scheinwerfer ausrichten und mittels Lochband und Holzklötzen fixieren. Dann die Löcher für die Spots sägen und die müden Halteklammern hinterfüttern. Das eigentlich für drei in Reihe geschaltete Spots ausgelegte Netzteil bekam noch einen neuen „Kabelbaum“ bei dem die Verteilung auf die nun vier Leuchten zentral über zwei Wago-Klemmen erfolgt.
Fertig ist die Laube:

Erster Beleuchtungstest:

Joar, das sieht gut aus.
Da das Brett mit den Scheinwerfern nun sehr kopflastig ist, bekam die Stapelboxwand noch drei zusätzliche IKEA-Winkel spendiert, deren beige Abdeckkappen mittels mattschwarz umgefärbt wurden.
Fertig montiert sieht das Ganze im hellen nun so aus:

Und wenn es dunkel ist:

Gar nicht so schlecht, dafür, dass ich es aus Resten zusammengezimmert habe.

Blanke Nippelnerven

Der Jahreswechsel ist auch traditionelle Servicezeit für den V50 (Note to self: Beim nächsten Auto den Service sukzessive in den Sommer verschieben). Im Grunde nix, was wir nicht schon in der Vergangenheit behandelt hätten. Auch das große Schräubchen leistete mir wieder Gesellschaft:

Für den Ölfilterwechsel sei vermerkt, dass ich nun final auf Mahle / Knecht OX 339/2 D umgestiegen bin:

Bei allen anderen Anbietern ist das Mittelloch zu groß, so dass der Filter vom Stutzen rutscht und es beim Ausbau immer eine riesen Sauerei gibt.
Das alte Dichtgummi konnte ich auch direkt recyceln, um das gerissene Aufhängungsgummi am Luftfilterkasten zu ersetzen:

Ansonsten Programm wie immer. Dieselfilter entwässern und anschließend entlüften:

BTW.: Ich habe mal ausversehen mit der Vakuumpumpe Bremsflüssigkeit angesaugt. Kam überhaupt nicht gut an:

Leider wird die Pumpe nicht mehr von Louis vertrieben. Da muss ich mir beizeiten mal Ersatz suchen.
Mit auf der Serviceliste stand auch der Austausch der defekten Positionsleuchte (hinter dem orangenen Dreieck):

Da man zum Leuchtmitteltausch beim V50 die Scheinwerfer ausbauen muss und die Bilder vom letzten Mal verlustig sind, hier mal im Schnelldurchlauf:
Im Motorraum hinter den Scheinwerfern sucht man sich diese Edelstahllaschen:

Die zieht man komplett nach oben aus dem Fahrzeug. Nun kann man den kompletten Scheinwerfer seitlich entnehmen:

Achtet dabei auf den Zentralkstecker, der abgezogen werden muss. An die üblichen Leuchtmittel kommt man nun bequem auf der Werkbank, über die rückwertige Klappe.
Lediglich für die Positionsleuchte muss man den seitlichen grauen Stecker abziehen und dann das Gegenstück gegen den Uhrzeigersinn raus drehen:

Ebenfalls auf der Agenda stand mein Hassgegner, der Innenraumfilter.
Den zuständigen Entwicklungsingenieur von Ford halte ich seit geraumer Zeit bei uns im Gartenhaus gefangen und zeige ihm regelmäßig mit einer Kneifzange und einem Lötkolben, was ich von derlei Konstruktionen halte.
Neben dem Tausch des Filters gab es dieses Mal noch den Zusatzauftrag, der elendigen Müffelei der Klimaanlage ein Ende zu bereiten. Stellte man nämlich die Klimaanlage an, roch es so, als hätte ich einen nassen Collie als Innenraumfilter in das Gehäuse gezwängt.
Der Blick in den Filterkasten zeigte auch schön farbige Kühllamellen am Verdampfer:

Lecker!
Für die DIY-Collie-Bekämpfung gibt es zwei Varianten einmal eine Dose „Nowitschok„, die man in den Fußraum stellt, die Lüftung aufdreht, aufeißt und dann, bei geschlossenen Türen, das Weite sucht. Die Ergebnisse sollen eher knapp unterhalb von mittelmäßig sein. Vielversprechender sind da Systeme, die man direkt auf den Verdampfer aufbringt. Ich habe mich daher für einen Versuch mit dem Klimaanlagenreiniger von Liqui Moly entschieden:

Da man mit dem zwirbeligen Schlauch aber kaum eine Chance hat zielgerichtet zu sprühen (insbesondere, wenn man auf dem Bauch im Fahrerfußraum zwischen den Pedalen rumturnen muss; *nochmaldenLötkolbenanheiz*), habe ich ihn etwas „geschient“:

So konnte ich ihn bis in die Tiefen des Schachtes schieben und wusste immer in welche Richtung der Sprühkopf zeigt.
Man soll die gesamte Dose versprühen, was ich auch getan habe. Anschließend läuft eine schön milchige Suppe aus der Entwässerung des Lüfterkastens.
Nun noch die Lüftung auf Umluft 10 Minuten laufen lassen und das Aerosol schön im Innern verteilen, fertig.
Bisher scheint der Muff besiegt. Ich werde berichten, wie lange es hält. Liqui Moly empfiehlt eine jährliche Anwendung.
Letzter Halt war die Bremsflüssigkeit. Die war da schon seit fünf Jahren drin, da kann ein Austausch nicht schaden:

Die Reihenfolge laut Haynes ist:

  • vorne links
  • hinten rechts
  • vorne rechts
  • hinten links

Leider waren die beiden hinteren Entlüfternippel so verbacken, dass sie sich erst kaum lösen ließen und anschließend nicht mehr dicht wurden.
Erst eine Reinigung der Gewinde mittels Cutter und Messingbürste kurierte die Inkontinenz:

Danach war auch dieses Kapitel abgehakt und der V50 ist fit für ein weiteres Jahr.
Ker, der will und will aber auch nicht kaputt gehen.