Der „weinrote Collani-Schlitten“ unter unserem Weihnachtsbaum ließ Jörg ja schon frohlocken. Leider muss ich ihn enttäuschen, sofern er auf eine neue Geschichte gehofft hat, in der wir essen gegangen sind. Zwar stammt die Front von einem Reliant Robin MKIII, allerdings hat der Weihnachtsmann (Danke!) bis auf die Front, die Heckklappe und zwei Rückleuchten den Rest wohl unterwegs verloren.
Die Heckklappe samt Rückleuchten habe ich direkt weiter an Karsten für seinen Robin MKII gereicht:
Die Front hingegen habe ich behalten und zu einer stilechten Garagendeko umgebaut.
Ziel war es, das Abschlussbrett meiner „Stapelkistenwand“ durch die Front zu ersetzen und noch zwei nach unten gerichtete Spots zu integrieren:
Gestartet sind die Kinder und ich zu einer kleinen weihnachtlichen Bastelaktion, in der wir eine Pappschablone für die Grundplatte angefertigt habe:
Schon dabei zeigte sich, wie krumm und schief die Front ab Werk ist. Handarbeit halt.
Einige Zeit später trudelten zwei gebrauchte Scheinwerfer mit „bösem Blick“ von diesem geschmackssicheren Opel Corsa B bei mir ein:
Nebenbei ein Lob an den Verkäufer: Nicht nur war der Preis sehr fair und die Scheinwerfer spitzenmäßig verpackt, auch die Kommunikation war top und als ihm beim Ausbau ein geflickter Halter an einem Scheinwerfer auffiel, hat er mich direkt kontaktiert und gefragt, ob ich zurücktreten möchte (war aber für meinen Anwendungszweck egal). So wünsche ich mir ebay-Kleinanzeigen!
Da ich fand, dass der böse Blick nicht wirklich zum Robin-Gesicht passt (und aufgrund der miserablen Passform der Front, die Scheinwerfer dann noch schlechter saßen), habe ich die Blenden abgerupft. Ker, waren die bombastisch verklebt! Die Google-Ergebnisse zu „böser Blick entfernen“ sind übrigens eher irritierend…
Um ein vorhandendes 12V-Netzteil für die Spots (beides aus meinem alten Bastelkeller) und die Scheinwerferbeleuchtung zu recyceln musste ich irgendwie die Wattzahl der Scheinwerfer reduzieren. Das Netzteil liefert 60W, die beiden Spots haben jeweils 20W, bleiben 20W für die Scheinwerfer. Da kann ich die beiden 50/55W-H4-Birnen schlecht beibehalten. Abhilfe schaffte die Leuchtmittelabteilung des lokalen Globus Baumarktes, welche 3W-LEDs von Müller-Licht im Angebot hatte:
Clou dieser LEDs ist, dass sie nicht nur mit 12V laufen, sondern dass sie auch Wechselstrom vertragen und GU4-Sockel haben. Außerdem haben sie eine schlanke Säulenform, welche haargenau in die rückwärtige Gummikappe der Schweinwerfer passt:
So reichten für den Umbau zwei winzige Nadelstiche durch die Gummikappe, so dass ich die Füße der LEDs durchfädeln konnte:
Sie ragen nun durch das Loch in dem normalerweise die H4-Birne sitzt in den Scheinwerfer. Gehalten werden sie alleine durch die von hinten aufgeschobene Fassung.
Mit 300lm ist die Lichtausbeute für einen Dekogegenstand mehr als ausreichend:
Der Rest war dann schlichte Bastelarbeit:
Bodenplatte nach Schablone aussägen, halbrunde Platten für die Seiten anfertigen, Halter für die serienmäßigen Verschraubungspunkte der Frontmaske basteln, alles zusammenleimen und schwarz bepinseln. Anschließend die Scheinwerfer ausrichten und mittels Lochband und Holzklötzen fixieren. Dann die Löcher für die Spots sägen und die müden Halteklammern hinterfüttern. Das eigentlich für drei in Reihe geschaltete Spots ausgelegte Netzteil bekam noch einen neuen „Kabelbaum“ bei dem die Verteilung auf die nun vier Leuchten zentral über zwei Wago-Klemmen erfolgt.
Fertig ist die Laube:
Erster Beleuchtungstest:
Joar, das sieht gut aus.
Da das Brett mit den Scheinwerfern nun sehr kopflastig ist, bekam die Stapelboxwand noch drei zusätzliche IKEA-Winkel spendiert, deren beige Abdeckkappen mittels mattschwarz umgefärbt wurden.
Fertig montiert sieht das Ganze im hellen nun so aus:
Und wenn es dunkel ist:
Gar nicht so schlecht, dafür, dass ich es aus Resten zusammengezimmert habe.