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ausgebremst III

Nachdem der neue Bowdenzug das Problem der schleifenden Bremse am Combo nicht lösen konnte, bin ich dem Hinweis des TÜV-Prüfers gefolgt und habe den Handbremsmechanismus zerlegt.
Nachdem das Bremsseil ausgehakt ist, startet man damit, die Rückstellfeder auszuhaken:

Für den späteren Wiedereinbau merken wir uns, dass der gewinkelte Teil nach oben gehört:

Nun kann die Mutter vom Betätigungsarm runter:

Höchstwahrscheinlich ist der Betätigungsarm mit der Zahnung der Welle so fest verbacken, dass man ihn nicht ohne gröberes Werkzeug runter bekommt.
Dann muss ein kleiner Abzieher zur Tat schreiten:

Dabei nicht vergessen, die Mutter wieder aufzudrehen, um sie als Gegenlager zu verwenden.
Hat man den Arm runter, ist der Blick frei auf die umlaufende Dichtlippe samt alter Fettreste:

Hat man da alles schön sauber gemacht, kann man ein Rostlöser-Sprühröhrchen zwischen Dichtlippe und Welle zwängen und das ganze Gelump mit WD40 fluten:

Da kommt eine schön rostige Suppe raus.
Ich habe das nach einigen Stunden wiederholt und über Nacht einweichen lassen.
Am nächsten Tag gab‘s eine Ladung frisches Fett zur zusätzlichen Abdichtung:

Danach alles wieder zusammen werfen und testen.
Den Mechanismus kann man ohne die Rückstellfeder gut von Hand testen (aufgebocktes Rad vorausgesetzt natürlich).
Natürlich hat es beim Combo nix gebracht.
Da gehen mir mittlerweile leider die Optionen aus.
Der nächste Schritt wird wohl ein neuer Bremssattel sein.

Innenleuchte 2.0

Da ich eh gerade elektrische Bastelarbeiten am Combo ausführte, konnte ich auch einen weiteren Wunsch abarbeiten:
Das Ladekabel vom Zigarettenanzünder zu irgendwelchen Verbrauchern an der Frontscheibe (Navi, Telefon, etc.) nervte.
Viel zu lang baumelt das immer in der Gegend rum, nervte beim schalten und beim Wechsel der Geräte musste man auch immer das Ladegerät mit wechseln.
Das muss auch einfacher gehen.
Allen Geräten ist gemein, dass sie ihren Strom per (Mini-)USB, also max. 5V/1000mA beziehen.
Sowas ist normiert zu bekommen und liegt jedem billigen MP3-Player bei:
Ladeadapter
Also brauchte ich irgendwo eine Zündungsplus-Leitung im Himmel, die ich anzapfen konnte.
Beim Corsaren/Combo ist dafür die Innenraumleuchte prädestiniert.
Da drin finden sich neben den „Tür-offen-Leuchten“ (mit Dauerplus) auch zwei Leseleuchten für Fahrer und Beifahrer (mit Zündungsplus). Letztere habe ich angezapft.
Das „Glas“ lässt sich einfach abhebeln (Fingernagel reicht):
Innenraumleuchte ohne Glas
Die beiden Leuchten, welche näher an der Windschutzscheibe sind, sind die Tür-Lichter. Die Leseleuchten sind bei unserem Combo nicht verbaut, daher sind ihre Fassungen leer. Die halbrunde Blende vorne lässt sich auch per Fingernagel lospuhlen.
Den Lampenträger kann man einfach an der mittleren Brücke nach unten aus seiner Halterung ziehen.
Dort kommt dann der Stecker des Kabelbaums zum Vorschein:
Kontakte der Innenraumleuchte
Wie man sieht sind nur zwei Pinne belegt.
Die Halterung des Trägers ist mit zwei Torx T25-Schrauben befestigt und geht ebenso leicht zu entfernen:
Träger der Innenraumleuchte
Hier sieht man die Belegung des Steckers nochmal genauer:
Stecker der Innenraumleuchte
Graun und rot sind für die Tür-offen-Lichter mit Dauerstrom beschaltet. Braun und Schwarz sind für die Leseleuchten.
Schwarz (links außen) ist dabei die Plus-Leitung.
Bevor es an’s crimpen geht, zieht man am besten noch die Sicherung Nr. 16 für die Innenraumbeleuchtung.
Ich habe nur die schwarze Leitung getrennt und mit Crimpkontakten versehen:
Zündungsplus in der Innenleuchte
Weiter ging es dann im Werkkeller.
Da habe ich den 12V-Ladeadapter zerlegt:
Ladeadapter zerlegt
Der ganze Kontaktrotz für den Zigarettenanzünder wird nicht mehr gebraucht.
Auch das Gehäuse kann um einiges gekürzt werden:
Ladeadapter gekürzt mit angelöteten Leitungen
Die rote Leitung hat einen Piggyback-Stecker bekommen und die Schwarze einen einfachen Ring.
Auch dies dient dazu, den Umbau notfalls wieder unsichtbar zurückbauen zu können.
Verschlossen wurde das gekürzte Gehäuse mit einem passenden Gummistopfen:
Ladeadapter fertig verkabelt
Der Massekontakt kommt einfach an eine der T25-Schrauben des Trägers und der Piggyback-Stecker in die schwarze Leitung.
Der Ladeadapter selbst findet im Fahrzeug hinter der halbrunden Abdeckung Platz und ist dort, wenn erforderlich gut zugänglich.
Interessanterweise hat der Träger schon ab Werk eine kleine Aussparung zur Windschutzscheibe hin (Auf dem vierten Bild von oben zu sehen), durch die man ein kurzes USB-Kabel rausführen kann.
Das kann man so kurz wählen, dass es hinter/unterhalb des Innenspiegels endet. Überflüssige Kabellänge verschwindet auch innerhalb der Leuchte (da ist wirklich reichlich Platz).
Jetzt wird das Frontscheibengadget automatisch mit Strom versorgt, sobald die Zündung an ist und kein störrisches Kabel baumelt in der Gegend rum.

Brillengarage

Auf dem Weg zur Vollausstattung bin ich beim Combo mittlerweile auch ein Stück weiter gekommen.
Seit neustem hat er das Brillenfach aus dem Corsa-C auf der Fahrerseite montiert.
Wer das nachmachen möchte, bekommt hier ein paar Infos.
Die Teilenummern lauten:

Modelle Farbe Opel Teilenummer
Vectra C, Signum, Meriva A, Zafira B. Corsa D und Astra H mit hellem Innenhimmel grau

17 40 120

Astra H mit antrazit Innenhimmel antrazit

17 40 004

Astra G und Corsa C grau/beige  

17 40 100

Insignia A beige

17 40 006

Insignia A, Meriva B, Astra J titanium hellgrau

17 40 007

Insignia A schwarz

17 40 005

Insignia A mit Schiebedach beige

17 40 010

Insignia A mit Schiebedach titanium hellgrau

17 40 011

Insignia A mit Schiebedach schwarz

17 40 009

Agila B  

47 10 641

Die Preise beim Teilehökerer sollten 10 Euro nicht weit überschreiten, um nicht von Wucher tiradieren zu müssen.
Für den beigen Himmel in unserem Combo C habe ich mal ganz mutig Das Fach mit der 17 40 100 bestellt.
So sieht’s auf der Rückseite aus:
Brillenfach Rückseite
Es wird statt der Blindstopfen auf der Fahrerseite montiert (geht natürlich auch anstatt aller anderer Handgriffe):
Griffposition Fahrerseite
Die Stopfen sitzen verdammt fest. Beim raushebeln aufpassen, dass ihr keine Macken in das umgebende Plastik drückt.
Am besten geht es mit einem kleinen Schraubenzieher und einem Mundspatel/Eisstiel:
Abdeckungen auf Sitz
Das Fach selbst wird mit einfachen Blechschrauben befestigt.
Ich empfehle die Kollegen da einmal vor der Montage rein zu römern:
Blechschraube
Mit dem Fach in Position geht das nur noch sehr eingeschränkt. Da ist es gut, wenn die Schraube sich vorher schon mal ein Gewinde schneiden konnte.
Fertig montiert sieht der Hase so aus:
Brillenfach montiert
Farbe stimmt (auch wenn es auf dem Bild dank Blitz nicht 100% aussieht).
Allerdings ist der Nutzwert eher eingeschränkt, wie die Beste schon feststellen musste:
Der Öffnungswinkel ist recht klein, so dass ihre geliebte Audrey-Hepburn-Brille nicht ohne Fummelei unterzubringen ist.
Egal. Kann ich wieder was auf meiner „Aufpreisliste“ abhaken.
Apropos:
Dank dieser Seite weiß ich nun auch, dass unser Combo mal 21.190 Euro gekostet hat.
Die Sitzheizung hätte nochmal 315 Euro gekostet und ne Einparkhilfe gab’s überraschenderweise nicht mal gegen Geld und gute Worte.

Rubbel-die-Kratz II

Beim vergangenen Wechsel auf Sommerreifen am Combo hab ich auch nochmal nach der Hinterradbremse geguckt.
Die Bremsbeläge hatte ich ja im Februar ausgetauscht, da sie herzerweichend rubbelten und wimmerten.
Das Problem war damals, dass die neuen Bremsbeläge Zentrierstifte hatten, welche auf den Alten nicht vorhanden waren.
Da waren wir uns nicht ganz sicher, ob das mit der Positionierung in einer wahllosen Aussparung des Bremskolbens geklappt hatte.
Hatte es nicht:
rostige Bremsscheibe
Wie man sieht, greift der Belag nicht vollflächig:
rostige Bremsscheibe Detail
Also alles nochmal zerlegt. Auf dem folgenden Bild sieht man die Druckstelle des Kolbens auf dem Nocken:
angedrückter Zentriernocken
Auch die Ecke der Aussparung des Kolbens hat was abbekommen:
Bremskolben mit markierter Ecke
Alles nix wildes. Mit einem Flexschlüssel, welcher passende Stifte hat, habe ich den Kolben einfach ein kleines Stück weiter gedreht und anschließend alles wieder zusammen geworfen.
Mittlerweile habe ich Routine bei Opel-Bremsanlagen. Schlimm eigentlich….
Beim nächsten mal achte ich drauf, Bremsbeläge mit glatter Rückseite zu bekommen. Das erspart einem den ganzen Firlefanz.
Die Winterreifen auf dem Combo waren beim Kauf mit dabei. Sommerreifen waren aufgezogen, die Winterschlappen lagen verpackt im Kofferraum. Blöderweise habe ich es damals versäumt alle Wintereifen zu kontrollieren.
Natürlich stammten sie von verschiedenen Fahrzeugen und ganz unten lag einer, der schief abgefahren war…. Ein Schelm, der böses denkt. Passt aber zum Gesamteindruck, den der Händler bei uns hinterlassen hat.
Nach dem Winter hatte der Reifen es nun völlig hinter sich:
abgefahrener Winterreifen
Also einmal neue Reifen für die Hinterachse.
Das Wischergestänge (eine echte Fehlkonstruktion und Schwachstelle bei den C-Corsaren/Combos) bekam eine Packung Fett:
Wischergestänge
An den Gelenken des Gestänges läuft immer das Wasser herunter, was bei längerer Nichtbenutzung dazu führen kann, dass das Gestänge fest rostet.
Das es bei Opel immer an solchen Basics hapern muss…. Die technisch exotischen Erdgasmotoren halten 300.000+ km, aber das Wischergestänge überlebt selten die 100.000 km…. *tstststs*
Naja, besser so, als andersherum.
Während ich so am Combo fummelte feierte die Vielzylinderfraktion ebenfalls ihr Frühlingserwachen:
Frühlingserwachen
Tobias schaute mit dem Hurst vorbei und unser Nachbar erweckte seinen E-Type.
Schöne Geräuschkulisse!

Rubbel-die-Kratz

Nur weil hier die letzte Woche über Stille herrschte, müsst ihr nicht meinen, dass ich auf der faulen Haut gelegen habe. Ganz im Gegenteil!
So produktiv, wie in der vergangenen Woche, war ich schon lange nicht mehr. Ist zwar nicht alles Blog-geeignet, aber einiges will ich berichten.
Den Anfang machte der Combo.
Der hat seit längerer Zeit ein nerviges Gerubbel und Gekratze beim Bremsen von sich gegeben.
Verortet wurde das Geräusch an der Hinterachse.
Menschen fragten wiederholt, ob die Beläge runter seien. Die hatten aber noch reichlich Fleisch, was ich erst beim Wechsel auf die Winterreifen im Oktober überprüft hatte.
Also die Kiste auf Achsständer gesetzt und mal genauer unter die Lupe genommen.
Die Zerlegung der Bremsanlage ist eigentlich selbsterklärend:
Rad ab, Handbremse lösen (natürlich vorher Gang einlegen und mit Keilen sichern!), Sicherungsblech des Bremsbowdenzugs am Anker abziehen, Betätigungsarm mit einem Schraubenzieher runter drücken und die Bowdenzugkugel mit einer Zange aus ihrer Halterung am Ende des Arms hebeln, Bowdenzug ausfädeln.
Bis dahin ist das Vorgehen identisch zum Stiefastra.
Unterschiedlich wird es erst im Anschluss. Um den Bremssattel vom Träger zu lösen muss man die Kontermuttern auf der Innenseite mit einem Schlüssel gegen halten:
Bremszange lösen
Im Halbdunkel und unter all dem Dreck/Staub kann man die Muttern leicht übersehen und schraubt sich dann nen Wolf, ohne dass was passiert.
Nachdem auch die Schraube oben gelöst ist, kann man den Sattel abnehmen und mit einem Draht am Federbein aufhängen.
So sahen die ollen Beläge aus:
Bremsbacken alt eingebaut
Gammelig, aber noch reichlich Fleisch.
Aus den Problemen mit der Bosch-Bremsanlage beim G-Astra hat Opel offensichtlich gelernt und beim C-Combo CNG (und GSI-Corsaren) hinten Lucas-Bremsanlagen verbaut, welche den Belag anders führen und nun nicht mehr verklemmen.
Trotzdem schadet es nicht, wenn man die Führung des Belags bzw. das Bett der Edelstahlfedern schön sauber macht:
Bremsbeläge entfernt
Die alten Beläge zeigten Haarrisse quer zur Auflagefläche und auch die Ränder waren etwas bröselig. Wahrscheinlich war das verantwortlich für die Geräusche.
Nix lebensbedrohliches, aber da neue Beläge nicht die Welt kosten, habe ich sie natürlich ausgetauscht:
Bremsbacken Vergleich
Wie man sieht ist die Form deutlich unterschiedlich. Ich hatte daher Zweifel, ob sie überhaupt passen, aber die Bedenken waren unbegründet:
Bremsbacken neu eingebaut
Sind halt Universalbeläge für eine ganze Reihe von Opel-Modellen.
Um die Kolben der Bremszangen zurück zu bewegen, muss man sie gleichzeitig im Uhrzeigersinn drehen und rein drücken.
Hier hat sich ein Flexschlüssel mit passenden Aussparungen, sowie eine Schraubzwinge bewährt.
Danach die Schrauben mit neuem Sicherungsmittel versehen und alles wieder zusammen werfen.
Die Geräusche sind nun weg. Sehr angenehm.