Jetzt machs ich mir selbst

Damit der Mensch mit der Maschine etwas vertrauter wird und er nicht in der Sahara den Kaktus mimen muss, nur weil die Technik streikt, habe ich mir mal bei eBay für schmale Mark (10 € incl. Versand) ein Reparaturhandbuch für den 3er Golf gekauft. Bisher kenne ich nur die Haynes-Manuals für unsere Volvos. Die sind sehr gut, aber auf englisch. Die „Jetzt machs helfe ich mir selbst„-Reihe macht aber auch einen ganz guten Eindruck. Die für die Rallye wichtigen Baugruppen und ihr Austausch (Anlasser, Lichtmaschine, Wasserpumpe, etc.) sind auf den ersten Blick sehr detaiiert und verständlich beschrieben. Eigentlich hatte ich erst überlegt, ein Reparaturhandbuch auf englisch zu kaufen, damit die Mauren das auch lesen können, wenn ich es ihnen da lasse. Dann fiel mir aber auf, dass wir lediglich durch französisch-Afrika fahren und wie jeder weiß, noch nicht mal der eingebohrene Franzacke englisch spricht. Dementsprechend dürfte das in seinen Kolonien noch weniger verbreitet sein. Also konnte es auch eines auf deutsch sein, dass ich nachher als Andenken wieder mit nach Deutschland nehmen kann. Jetzt lese ich jeden Abend ein Kapitel zum einschlafen. Mal sehen, was meine Freundin sagt, wenn ich das mit ins Bett schleppe…

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Nasenwärmer

Eben war mein Kumpel Arne bei mir, damit ich noch eine Abschiedsrunde auf seinem 1966er-Vélosolex drehen kann.
Das ist ein ab Ende der 40er-Jahre gebautes Motorfahrrad. Ein Traum von Skurrilität. Genau mein Geschmack! Besonders der Reibrollenantrieb über den auf dem Vorderrad angebrachten Motor ist ein tolles Detail. Alles sehr liebevoll ausgetüftelt und mit schönen Details, welche ich am Duo ja auch so schätze. Laut GPS-Auswertung macht Arnes Vélo auch gute 30-33 km/h. Da muss normalerweise ne alte Nonne lange für strampeln!
Damit steht auch mein Entschluss fest, dass ich mir, sobald ich das Mountainbike meines Bruders verschlissen habe auf keinen Fall ein normales Fahrrad kaufen werde. So ein Vélosolex ist da genau die Alternative. Man kann immer noch betrunken angetrunken nach hause strampeln, weil man ja auch ohne Motorkraft vorwärts kommt (Ob das dann ein „Führen eines Kraftfahrzeuges unter Alkoholeinfluss“ im Rechtssinne ist, ist eine juristische Spitzfindigkeit, auf die es dann ankommt. Am besten vorher fix die Zündkerze rausschrauben um „gebrauchsfähigen Zustand“ zu vermeiden.), man kann auch mal fix durch die Fußgängerzone strampeln, wenn man den Motor aus hat und wenn man auf der Straße bzw. dem Fahrradweg ist kommt man ohne Anstrengung fort. Helm tragen ist eh sinnvoll beim radeln. Da macht die Helmpflicht fürs Vélo auch nix mehr aus. Das Beste aus zwei Welten quasi.
Hier noch der Link zu Arnes Auktion und zwei Action-Bilder von mir auf dem Vélosolex:
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Hier noch ein Action-Video, das Arne für die Auktion gedreht hat:

Bäumchen wickel dich

Letztes Wochenende in Delligsen kam die Sprache zwischen Elion, High Society Simson und mir darauf, wie man seinen Kabelbaum, wenn man ihn mal neu macht, danach am besten bündelt.
Original stecken die Kabel in einem Gewebeschlauch. Das hat aber den Nachteil, dass man die Kabel nur ohne Stecker und damit nur vor dem finalen Einbau einfädeln kann. Hat man nachher die Stecker drauf gecrimpt kann man auch nicht einfach ein Kabel ersetzen oder einen Abzweig legen, ohne den Textilschlauch zu zerstören (mittlerweile gibts aber auch eine Luxusausführung mit Klettverschluss). Alles in allem also eine suboptimale Lösung. Dieses Schicksal teilt der Gewebeschlauch mit dem altbekannten Schrumpfschlauch. Also auch nix für den Profi. Experimente mit Fahrradschlauch oder Gewebeklebeband scheitern an der mangenden Praktikabilität oder lediglichem Einwegnutzen. Eine Einweglösung ist auch das Bündeln mit Kabelbinder. Zumal die abgeknipsten Enden eine erhebliche Verletzungsgefahr darstellen. (Ich hab mich mal an so einem Bastard geschnitten. Hat geblutet wie Hölle und war imens tief! Seitdem verschreue ich die Knipsenden immer mit dem Lötkolben oder nem Feuerzeug.) Also was tun, sprach Zarathustra?
Die Lösung nennt sich Spiralschlauch. Das ist eine einfache Spirale aus PVC, die sich jedem Kabelbündeldurchmesser (bis zu einem gewissen Grad) anpasst. Man kann es einfach um den fertig verlegten Kabelbaum wickeln und durch die Spiralform an jeder beliebigen Stelle einen Abzweig machen. Sollte man mal ein Kabel austauschen oder ergänzen wollen, wickelt man einfach das betreffende Stück wieder auf, packt das Kabel rein und wickelt es wieder zu. Perfekt. Und dabei ist die Wicklung so stramm, dass man den Kabelbaum auch in Biegungen legen kann, oder auch, ab einer gewissen Dicke, einfach über größere Freiflächen ohne Durchhängen spannen kann. Ab und zu nimmt man dann noch ein paar Kabelbinder um das ganze an einem Rahmenrohr zu befestigen und fertig. Und auch der Preis ist ein gutes Kaufargument im Vergleich zum Klettverschluss-Gewebeschlauch. Es gibt den Meter Spiralschlauch schon ab 40 Cent.
Zu bekommen ist es im Elektrofachhandel oder beim gut sortierten Autoteilehökerer (und damit meine ich nicht ATU!)
Verbaut sieht das ganze dann bei mir so aus:
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Guck mal auf den Tacho, wie spät es ist

Beim Studium der neusten Ausgabe des Motoraver-Magazins (wärmstens empfohlen an dieser Stelle!) fiel mir die Anzeige des Uhrenherstellers „Bergmann“ in mein gerötetes Auge.
Die Jungs stellen neuerdings Armbanduhren im Tacho-Design klassischer Automobile her. Das alleine ist ja schon ne spitzen Sache, aber die setzen noch eins drauf und sprechen auch meine andere große Leidenschaft an: Automatikuhren. Ich trage seit Jahren im Alltag eine Automatikuhr und mir kommt auch zeitlebens nix anderes mehr ans Handgelenk. So ein feinmechanisches Kunstwerk ist einfach eine Augenweide! Es geht also entgültig ein Traum in Erfüllung: Man trägt, was man fährt!
Bisher ist die Auswahl bei den Zifferblättern noch überschaubar, aber ich habe schon gelesen, dass sich das mit der Zeit ändern soll. Mehr als traumhaft wäre es ja, wenn sie noch den Tacho vom Volvo P1800 als Ziffernblatt herausbringen würden. Muss ich den Jungs glaube ich mal vorschlagen… mit Nachfrage erzeugt man Angebot! Damit ihr die potentielle Schönheit nachvollziehen könnt, hier ein Bild:
Volvo P1800 Tacho und DZM
Sehr gut gefällt mir, von den bisher herausgebrachten Uhren, die vom Mercedes Strichacht:

Herrlich sachlich und nüchtern. Aber dabei auch ein Verweis auf die technische Brillianz, die dahinter steckt. Sowohl beim Produkt aus Sindelfingen als auch bei dem Automatikwerk.
Und auch beim Preis kann man absolut nicht meckern: 199€ für eine Automatikuhr ist ein echtes Schnäppchen. Dafür kann man sie dann auch wirklich jeden Tag tragen und muss keine Angst um Kratzer haben.
Die gesamte Kollektion findet ihr hier.
Mein Vater sprach davon, mir eine weitere Automatikuhr zum Examen zu schenken…ich glaube, ich werde ihm den Link mal dezent zu kommen lassen. Dies ist übrigens auch ein dezenter Hinweis an meinen werten Herrn Bruder… 😉

Nachtrag: Ich stelle gerade verstörenderweise fest, dass sowohl die Skaleneinteilung als auch die Ziffern auf der „/8-Uhr“ falsch sind. Warum ist das so? Hat da wer ne Ausrede für? Hier zum Vergleich: