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Wir sprechen deutsch

Seit einiger Zeit schreibe ich mir mit jemandem, der mit einem Reliant Robin SLX, Baujahr 1997 mit ca. 99.000 KM an der Tajik-Rallye teilnehmen will.
Es war klar, dass ich mich mit jemandem, der zwei Leidenschaften mit mir teilt gut verstehe.
So ergab sich ein reger Kontakt, wie man einen Robin Rallye-tauglicher machen könnte.
Dann überraschte mich Franz mit zwei Angeboten:

  •  Wenn ich Interesse hätte, hätte er noch eine österreichische Bedienungsanleitung für den Reliant Rialto.
  • Wenn ich mal Lust auch Urlaub hätte, hätte er ein Gästezimmer auf seiner Ranch.

Angebot 1 habe ich natürlich sofort angenommen. Angebot 2 folgt vielleicht im nächsten Jahr, wenn Schräubchen etwas größer ist.
Vor einigen Tagen trudelte dann die versprochene Bedienungsanleitung bei mir ein:

Österreichische Betriebsanleitung

Auf Deutsch! Ich bin noch ganz aus dem Häuschen.
Ich habe sie natürlich schon ausgiebig studiert und musste sehr schmunzeln. Auf den Abbildungen sind immer Rechtslenker zu sehen und auch die Bildtexte sind auch auf englisch. Ein lustiges Kuddel-Muddel.
Aber schön jetzt auch mal metrische Einstellwerte für die Ventile und co. zu haben.

Solltet Ihr Interesse am Rallye-Weg von Franz und seinem Robin haben, so findet ihr die Beiden bei Facebook.

Saftwürfel V

Nachdem nun geklärt war, das mir keiner der Verbraucher die Batterie leer nuckelt, habe ich die von Stan ausgegrabene Rasenmähertraktor-Batterie bestellt. Die Bezeichnung lautet 12N244GP.
Von den Maßen her klang die Batterie gut, jedoch hat sie statt der im Kfz-Bereich gebräuchlichen Rundpole, flache Schraubpole. Da musste also eine Lösung her.
Freundlicherweise meinte Ford in den 90ern (?), dass man viel mehr Geld am Service verdienen könnte, wenn man für seine PKWs Batterien mit flachen Polen verwendet, da dann nur die Ford-Werkstatt Ersatz liefern könnte.
Das kotzte erwartungsgemäß ausreichend Leute an, so dass diese Unsitte bald wieder aufgegeben wurde.
Um nun aber die im Umlauf befindlichen Ford-Batterien in normalen Fahrzeugen weiter verwenden zu können, gibt es im Zubehör entsprechende Adapter:

Leider fanden sich im Netz keine Angaben über die Maße der Ford-Pole, so dass ich nicht wusste, ob die Adapter auch zur Rasenmäher-Batterie passen würden.
Allerdings habe ich im Freundeskreis genügend Ingenieure, um  zu wissen, dass auch die faule Hunde sind.
Es lag daher nahe, dass die Batteriehersteller, die Ford damals mit den Flachpol-Batterien beauftragte einfach die schon vorhandenen Flachpole aus dem Motorrad/Agrar-Bereich verwendet haben.
Ich sollte Recht behalten:
Neue Batterie
Am Pluspol kann man es schön sehen. Hier imProfil:
+Pol mit Adapter Seitenansicht
Auch vom Durchmesser passt der Adapter genau über den Flachpol:
+Pol mit Adapter Draufsicht
„Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.“
Auch eingebaut macht die Batterie eine gute Figur:
Batterie eingebaut
Da der Minuspol stärker konisch ist, als der Pluspol, steht dessen Flachpol leider ca. 1mm über den Adapter über. Funktionieren tut es trotzdem, allerdings würde dann mein nachgerüsteter Ausgleichsbehälter ein wenig schräg sitzen (siehe oben). Die Schlosserfeile löste dieses Problem schnell und nachhaltig. Der Flachpol hat nun die identische Form wie der Adapter und der Behälter sitzt wieder gerade.
Einziger Knackpunkt war, ob die Motorhaube noch zu geht, da mit den Adaptern die Rändelschraube des Trennschalters knapp über die Flucht der Karosserie hinaus steht:
Überstand
Um zu testen, wie die Platzverhältnisse sind, habe ich mich eines alten Tricks bedient und Schräubchen etwas Knete gemopst. Die kam dann als Wurst oben auf die Schraube:
Knete als Abstandstest
Nun einfach die Haube schließen, ein wenig ruckeln um Fahrbetrieb zu simmulieren und dann wieder öffnen:
gestauchte Knete
Wie man sieht, ist die Wurst zwar etwas platt gedrückt, aber es scheint noch immer ca. 1cm Luft zur Haube zu sein. Nice!
Jetzt bleibt nur noch der Langzeittest, wie die Batterie sich so schlägt und ob 24 Ah im Gegensatz zu 32 Ah auch ausreichen.
Sollte dem so sein, wäre die 12N244GP mit knapp 40 € eine echte Altenative zur knapp 200€ teuren Numax-Batterie.

 

Rugged Robin – 2/3-track light strike vehicle

Ich hatte ja schon berichtet, dass man in Reliant-Kreisen nicht sonderlich glücklich über Jeremy Clarksons Art der Berichterstattung über Reliant Threewheeler ist.
Mit seiner letzten Aktion (ich berichtete) hat er jedoch dass Fass zum überlaufen gebracht.
In einer Geheimaktion der „IRA“ („International Reliant Army“) wurde ein Clarkson-Jagdkommando zusammengestellt und mit einem passenden Fahrzeug ausgestattet:

Die Jagd auf Herrn Clarkson ist damit eröffnet:

Er kann sich nicht ewig vor unserer Rache verstecken!

P.S.: Die Darstellungen des Autors müssen nicht zwingend mit der Wahrheit übereinstimmen und sind eventuell aus dramaturgischen Gründen leicht übertrieben.

Es kommt nicht auf die Größe an

Natürlich weiß ich, dass innere Werte viel entscheidender sind als alleine die Größe. Und es kommt auch viel weniger auf die Größe an, als auf den Durchmesser! Aber wenn man da ans Limit stößt, kann es schon mal eine enge Kiste werden und im schlimmsten Fall sind auch Verletzungen nicht ausgeschlossen.
Die Rede ist natürlich von Zündkerzen!
In jugendlicher Unwissenheit hatte ich Sir Edward damals NGK BPR5ES spendiert und mich noch darüber gewundert, dass die 6-Kant der Zündkerzen unterschiedlich groß waren. Anschließend kam ich immer in Schwulitäten, wenn ich die Zündkerzen raus schrauben wollte, da 21er-Zündkerzenschlüssel so dick waren, dass sie an die Wände des Zylinderkopfes stießen. Leider hab ich davon kein Foto gemacht. Hier kann man es aber erahnen:
Reliant Rialto Zündverteiler 123Ignition Zündkurve 0 008
Da auf dem aktuellen Serviceplan u. A. auch eine Kontrolle der Kontaktabstände stand, habe ich mich im Vorhinein nochmal schlau gemacht und einen kleinen aber entscheidenden Fehler entdeckt. Die für den Rialto richtigen Zündkerzen sind nicht NGK BPR5ES sondern NGK BCPR5ES (bzw. BCPR6ES für die Autobahn)!
Die überraschend gut informierte Datenbank von NGK nennt zwar die BPR5ES als für den Rialto passend, jedoch steht bei der BCPR5ES der Reliant Robin, welcher den identischen Motor hat. Auch die sonstigen technischen Daten der Kerzen sind identisch.
Also Ende mit ärgern und neue Kerzen gekauft.
Den letzten Garagendonnerstag hab ich dann mal für den Tausch genutzt:
Zündkerzen Reliant Rialto 1
Igor hatte glücklicherweise nicht die 21er-Zündkerzennuss für seine Charger-Reparatur verwendet, so dass ich eine schlanke Proxxon-Nuss statt der eckigen Schlüssel borgen konnte. Damit bekam ich die Kerzen einigermaßen raus.
Im direkten Vergleich erkennt man auch die Unterschiede.
Sechskant 21mm vs. 16mm:
Zündkerzen Reliant Rialto 3
Außerdem haben die BCPR5ES-Kerzen fest verbundene „Click-Kappen“:
Zündkerzen Reliant Rialto 5
Darauf rasten ja die Zündkerzenstecker ein. Wenn die nicht schraubbar sind, können sie sich auch nicht lösen. Schadet also dem Stromfluss sicherlich auch nicht.
Die beengten Motorraumverhältnisse erforderten eine Demontage der Zugangsklappe im Innenraum:
Zündkerzen Reliant Rialto 6
Ker, was bin ich froh, dass der Rialto die hat! Beim Vorgänger-Robin, musste man das alles vom Motorraum aus angeln. Sicherlich ein Krampf.
Mit den neuen Kerzen hat man nun viel Platz:
Zündkerzen Reliant Rialto 7
Nun kommt man auch neben dem Verteiler besser an die Kerzen.
Die Zündkerzengesichter waren übrigens rußig-schwarz. Allerdings liegt der Garagendonnerstag auch nur 3 Straßen von mir entfernt. Da war der Choke fast die gesamte Fahrt draußen. Kann man also nicht wirklich was draus lesen.
Aber die neuen Kerzen kann ich ja jetzt ganz einfach checken….

Münsteraner mit rostigem Huf

Gerade mal 60 km vom mir entfernt steht momentan ein Rialto (In der Beschreibung fälschlicherweise „Robin“ genannt) zum Verkauf:

Es ist mal wieder ein Österreich Import, also linksgelenkt. Als Saloon hat er die kleine „Mini“-Heckklappe:

Laut Anzeige soll der „Achsschenkel der Vorderachse verrostet“ sein.
Was auch immer das heißen mag.
Im Zweifel muss man halt die ganze Einheit tauschen. So kompliziert oder teuer ist das ja nun auch nicht. Habe ich bei Sir Edward auch schon hinter mir. Auch der defekte Tankanzeiger is kein Hexenwerk.
„850er-Mini-Technik“ is natürlich ne Lüge, aber geschenkt.
Erstzulassung war am 17.05.1990.
Momentan liegt der Preis bei 499€ und einem Gebot.
Da rechnet man dann noch großzügige 200€ drauf für einen (im schlimmsten Fall) neuen A-Frame und einen neuen Tankgeber und schon hat man wohl ein ordentliches Auto.
Ich bin gespannt, wo er landet.
Ich komme leider erst Montag aus dem Osterurlaub wieder zurück und kann ihn daher leider nicht besichtigen. Hätte mich ja schon interessiert. Aber zum schlachten klingt er zu gut und ist auch zu teuer.