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Schlusslicht

Tut mir Leid, dass hier die letzten Tage Funkstille herrschte, aber wie ihr vielleicht bemerkt habt, gab es kleinere technische Probleme. Die sind nun behoben und weiter gehts…

*betont Beiläufiger Unterton an* Am Wochenende hat meine Freundin Sir Edwards neue Nebelschlussleuchte angebaut. *betont beiläufiger Unterton aus*
Die alte Latüchte wurde ja leider bei seinem Transport vom Zwischenlager zu uns nach Hause, durch meine Unachtsamkeit, zerstört.
Der originale Montagepunkt rechts befindet sich in einer kleinen Vertiefung in der Karosserie:
P4170043
Zu meiner Freude gibt es eine identische Vertiefung auf der linken Seite. Messen viel also aus und es konnte gleich gebohrt werden:
Nebelschlussleuchte 2
Es folgte eine kurze Einweisung in die Geheimnisse der Crimpzange für meine Freundin:
Nebelschlussleuchte
Sie baute dann passende Kabel, um den Anschluss von rechts nach links zu verlängern:
Nebelschlussleuchte 5
Die Kabel wurden auch hier, wie Lolas kompletter Kabelbaum, mit Spiralschlauch umwickelt.
Schick war, das von Rechts die Kabel für die linken Rücklichter schon hinter der Stoßstange entlang geführt wurden. Die Strippen der Nebelschlussleuchte fanden in den Haltelaschen noch gut Platz:
Nebelschlussleuchte 4
Zwischendurch ergab sich noch das Problem, dass die Nachrüstleuchte nur für kontinentaleuropäische Autos konzipiert wurde. Die Alte vor Sir Edward hatte einen separaten Anschluss für Masse:
Reliant Rialto 2 063
Die Neue, deren Gehäuse aus Metall ist, geht natürlich davon aus, das die Karosserie, an der sie verschraubt wird als Masse fungiert. Arschlecken bei nem Plastikauto. Also mussten wir noch nen zusätzlichen Masseanschluss zaubern. Wie auf dem Bild weiter oben zu erahnen, fungiert nun der Montagebolzen an der Karosserie als Massepunkt.
Final sieht das ganze so aus:
Nebelschlussleuchte 3
Sie sitzt relativ dicht am Auspuff. Mal sehen, wie lange es dauert, bis sie vom Ruß dunkel ist.
Auch die gesetzlich vorgeschriebenen Anbaumaße (Mindestabstand zur Bremsleuchte 100mm und zum Boden 250mm) können im Bezug auf den Bodenabstand nicht ganz eingehalten werden. Mal wieder die Hoffnung auf den kulanten TÜV-Prüfer.

Final möchte ich festhalten, dass es ein schönes Gefühl ist, endlich wieder Dinge zusammenzubauen, statt auseinander.

„Laterne, Laterne….“

Beim Zusammenbau habe ich auch ein wenig an den Rücklichtern verschlimmbessert. Normalerweise werden dort die blanken Kabelenden in Schraubkontakte gesteckt, von einer Schraube tot gequetscht und dürfen dann munter vor sich hin korrodieren, bis sie irgendwann durchgescheuert sind. Als bekennender Detailliebhaber habe ich mich an dieser Stelle dazu entschlossen mal wieder zur Crimpzange zu greifen (Nachdem ich den gesamten Kabelbaum neu gemacht habe, ist es mein Lieblingswerkzeug) und dort anständige Anschlüsse zu fabrizieren. War zwar etwas Fummelkram und ich musste die Stecker um 90° biegen, aber so sind die Anschlüsse viel ausfallsicherer. Da die „Quetschschrauben“ nun aber nix mehr zum zerdrücken hatten, ließen sich die Ringkontakte nicht fest anschrauben. Abhilfe schaffte hier eine einfache Unterlegscheibe.
Duo Endmontage 021
Bei dieser Arbeit viel mir mal wieder eines der liebenswerten DDR-Details auf: Die „Schalen“, in denen die Halterungen für die Birnen sitzen, wurden anscheinend in der DDR nur in einer Ausfertigung produziert. Damit sie aber nicht nur links sondern auch rechts passt, muss man für die andere Seite die Schale auf den Kopf drehen. So passt sie einwandfrei. Nur steht die Beschriftung („5 W“ und „15 W“) der beiden Fassungen dann auf dem Kopf… Naja, der originale Fahrer war ja nur gehbehindert, nicht auch sehbehindert. So ein bisschen auf dem Kopf lesen, beim einschrauben der Birnen wird er ja noch gekonnt haben. Im Westen hätten sie extra eine eigene Presse gebaut…

Bäumchen wickel dich

Letztes Wochenende in Delligsen kam die Sprache zwischen Elion, High Society Simson und mir darauf, wie man seinen Kabelbaum, wenn man ihn mal neu macht, danach am besten bündelt.
Original stecken die Kabel in einem Gewebeschlauch. Das hat aber den Nachteil, dass man die Kabel nur ohne Stecker und damit nur vor dem finalen Einbau einfädeln kann. Hat man nachher die Stecker drauf gecrimpt kann man auch nicht einfach ein Kabel ersetzen oder einen Abzweig legen, ohne den Textilschlauch zu zerstören (mittlerweile gibts aber auch eine Luxusausführung mit Klettverschluss). Alles in allem also eine suboptimale Lösung. Dieses Schicksal teilt der Gewebeschlauch mit dem altbekannten Schrumpfschlauch. Also auch nix für den Profi. Experimente mit Fahrradschlauch oder Gewebeklebeband scheitern an der mangenden Praktikabilität oder lediglichem Einwegnutzen. Eine Einweglösung ist auch das Bündeln mit Kabelbinder. Zumal die abgeknipsten Enden eine erhebliche Verletzungsgefahr darstellen. (Ich hab mich mal an so einem Bastard geschnitten. Hat geblutet wie Hölle und war imens tief! Seitdem verschreue ich die Knipsenden immer mit dem Lötkolben oder nem Feuerzeug.) Also was tun, sprach Zarathustra?
Die Lösung nennt sich Spiralschlauch. Das ist eine einfache Spirale aus PVC, die sich jedem Kabelbündeldurchmesser (bis zu einem gewissen Grad) anpasst. Man kann es einfach um den fertig verlegten Kabelbaum wickeln und durch die Spiralform an jeder beliebigen Stelle einen Abzweig machen. Sollte man mal ein Kabel austauschen oder ergänzen wollen, wickelt man einfach das betreffende Stück wieder auf, packt das Kabel rein und wickelt es wieder zu. Perfekt. Und dabei ist die Wicklung so stramm, dass man den Kabelbaum auch in Biegungen legen kann, oder auch, ab einer gewissen Dicke, einfach über größere Freiflächen ohne Durchhängen spannen kann. Ab und zu nimmt man dann noch ein paar Kabelbinder um das ganze an einem Rahmenrohr zu befestigen und fertig. Und auch der Preis ist ein gutes Kaufargument im Vergleich zum Klettverschluss-Gewebeschlauch. Es gibt den Meter Spiralschlauch schon ab 40 Cent.
Zu bekommen ist es im Elektrofachhandel oder beim gut sortierten Autoteilehökerer (und damit meine ich nicht ATU!)
Verbaut sieht das ganze dann bei mir so aus:
elektrik_grundplatte_2_klein_