Da die Winterzeit die beste Saison ist, um Sommerreifen zu kaufen, habe ich mal die Augen nach zwei neuen Schlappen für den Stiefastra auf gehalten.
Der Rest-Lebensdauer des Wagens angemessen, waren zwei gebrauchte Puschen das Ziel.
Der Astra knabbert als Fronttriebler seine Vorderräder wesentlich schneller ab, als die Hinteren. Die Rückwärtigen sind daher noch ausreichend, um in Zukunft vorne ihren Dienst zu versehen.
Die besten Reifen kommen nämlich, egal ob Front- oder Hecktriebler, IMMER auf die Hinterachse!
Um an gebrauchte Schluffen zu kommen, ist nach meiner Erfahrung eBay nicht die erste Wahl. Die Versandkosten sind unverhältnismäßig und die Preise sind durch die gewerblichen Anbieter horrend. Alternativen sind der lokale Schrottplatz (dort bekommt man sie aber häufig nur auf Felge) oder mein neuer Liebling: eBay Kleinanzeigen.
Bei eBay Kleinanzeigen handelt man regional von privat zu privat. Ohne Konkurrenz und ohne Versandkosten.
Das brachte uns schon einen Kondenstrockner für 70€, 50 Umzugskartons für Umme und nun drei Ganzjahresreifen für 32€.
Die Reifen sind, dem Verkäufer nach, nur 2000km gelaufen (was durch die kleinen Härchen an den Flanken und das makellose Profil gestützt wird) und stammen laut DOT aus Ende 2007.
Aufziehen und auswuchten waren nochmal 20€ und die Entsorgung der zwei Alten 4€. Macht 56€ für nahezu neue Reifen (inkl. einem in Ersatz). Da wage ich mal von fair zu sprechen.
Hier nochmal ein Bild von den Altpuschen. Die äußeren Flanken waren an der Verschleißgrenze:
Leider gibt es aber auch schlechte Nachrichten. Der Astra produziert wieder haufenweise gelben Schleim:
Wir geben ihm jetzt noch einen Monat (bis zum fälligen TÜV) Zeit, das einzustellen (es besteht die vage Hoffnung, dass es nur an den Wintertemperaturen liegt) ansonsten kommt er mit frischem TÜV weg und jemand anderes darf sich des Problems annehmen.
Neben dem Abblendlicht links hatte er auch noch sein linkes Bremslicht geknuspert. Um das zu tauschen, muss man auch hier die komplette Leuchteneinheit ausbauen:
Schlagwort-Archive: Bremslicht
Kupferwurm II
Wie schon gesagt, habe ich mich auch ein wenig an der maladen Elektrik des Bond Bugs versucht:
Tobias fiel auf, dass das rechte Rücklicht heller war als das Linke und bei getretenem Bremspedal sich rechts an der Helligkeit nichts änderte.
Also mal fix die Rückleuchte abgeschraubt, um das Leuchtobst zu inspizieren:
Wie man sieht, teilen sich beim Bond Bug Rück- und Bremslicht eine Birne mit jeweils einem Faden.
Baut man diese Birne nun verkehrt herum ein, so leuchtet beim einschalten des Lichts das Bremslicht (mit 21W) und beim Tritt auf das Bremspedal kommt das Rücklicht dazu (mit funzeligen 5W). Schon ein signifikanter Unterschied, was die Last angeht.
Wir hatten dann errechnet (Watt/Volt = Amper), das die gesamte Beleuchtung (deren 20A-Sicherung immer durch brennt) nicht mehr als 2 Ampere ziehen dürfte.
Würde das Messgerät mehr anzeigen, wäre irgendwo noch ein Fehler.
Natürlich zeigte es exakt 2A an:
Damit war ich auch nicht wesentlich schlauer.
Das vertauschte Birnchen konnte es nicht gewesen sein, was die 18A-„Puffer“ überschritten hat.
Also fuhr ich erstmal unverrichteter Dinge nach hause.
Mit bekanntem Ende.
Haltesignal
Vor der Testfahrt mit dem Bug hatte ich natürlich auch die Beleuchtung gechecked. Was kann man jedoch nicht so einfach alleine checken? Richtig: Die Bremslichter.
Was wurde mir von meinem Vater als defekt mitgeteilt, als ich von der Testrunde zurück kam? Wieder richtig: Die Bremslichter….
Doof.
Also mal mit dem Multimeter durch messen.
Da ich diese Arbeiten wieder ohne helfende Hand verrichten musste, habe ich mir mal kurz einen Helfer gebastelt, welcher für mich die Bremse getreten hat:
Erster Stopp waren natürlich direkt die Rücklichter. Da kommt man beim Bond Bug schließlich am einfachsten dran:
Ergebnis: Kein Saft auf der Leitung.
Fix den Kabelschuh vom Rücklicht aufs Bremslicht umgestöpselt: Leuchtet.
Birnen und Masse sind also schon mal ok.
Dann muss das Problem (leider) weiter vorne liegen.
Nächster Verdächtiger war der Bremslichtschalter. Bei Sir Edward ist das einfach ein Kontaktschalter am Bremspedal. Schön easy und gut zugänglich. Beim Bug ist es ein in die Bremsleitung integrierter hydraulisch betätigter Schalter. Der sitzt natürlich äußerst beschissen hinter dem Vorderrad:
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?!
Oben vom Schalter gehen dann die Kabel ab, welche 12V nach hinten zu den Bremslichtern bringen:
Alles schön versifft und natürlich kommt man da mal wieder auch nur mit spitzen Fingern dran.
Um den Schalter durch zu messen, habe ich dann die Kabel abgezogen und wunderte mich, dass neben dem einen Schuh eine nackte Strippe baumelte:
Das andere Ende hing noch auf dem Bremslichtschalter und plumpste mir beim abziehen entgegen:
Großartig! Wieder Elektropfusch allererster Kajüte!
Um aber ausschließen zu können, dass der Schalter auch nen Schlag weg hat, habe ich den mal provisorisch verkabelt:
Drückt man das Pedal nun ca. 1/6 runter, so schließt der Schalter und der Widerstand sinkt auf 0:
Wenigstens etwas!
Natürlich war die Neuverkabelung eine zum fluchen animierende Tätigkeit.
Das übrige Ende des Kabelbaumes war so knapp, dass dies wohl die letzte Chance ist, da was zu flicken:
Beim nächsten Mal muss der Kabelbaum raus bzw. die Karosserie runter!
Da die übrige Originalstrippe natürlich nicht mehr lang genug war, um bis an den Schalter zu kommen, musste ich eine kurze Verlängerung crimpen. Keine schöne Lösung, aber Löten wäre an der Stelle auch nen Akt gewesen.
Die Verlängerung steckt nun in Gummitüllen, die sie wasserdicht umschließen sollen:
Um aber wirklich auf Nummer-Sicher zu gehen, habe ich die Verbindung noch mit selbstverschweißendem Klebeband umwickelt:
Nun leuchten die Bremslichter auch wieder schön hell.
Lola als Packesel
Ich bin immer wieder erstaunt, was alles in Lola rein geht! Gestern Nacht gegen halb 2 bin ich nochmal zu meiner alten Wohnung gefahren, um dort den restlichen Kleinkrams raus zu holen. Die Aktion fand nachts statt, da ich immer noch nicht Lolas 3. Gang gefunden habe. Und wenn nur 30 km/h Spitze angesagt ist, fährt man lieber zu Uhrzeiten an denen kein Anderer auf der Straße ist…
Der Kleinkrams entpuppte sich dann aber bei näherer Betrachtung als:
- Ein großer Staubsauger
- Eine Stehleiter
- Zwei Abdeckplanen
- Ein großer Eimer mit Putzmitteln
- Zwei Taschen mit Farbrollen und Pinseln
- Ein Besen
- Ein Schrubber
Passt aber alles anstandslos rein:
Ich musste zwar über die Fahrerseite einsteigen, aber es ging.
Auf der Fahrt habe ich auch bemerkt, dass das linke Rücklicht aus geht, wenn ich Bremse und dort dann garnix leuchtet. Ach ja und der rechte Blinker will auch nicht blinken, wenn die Bremse betätigt wird.
Fährt man ohne Licht (Zündschlüssel Stellung 1) funktioniert alles super. Nur wenn Licht gefordert wird, geht alles durcheinander.
Willkommen neue Baustelle!
Ein Hoch auf die sozialistische Lagerhaltung
eBay hat mir mal wieder einen kleinen Schnapper in die Hände gespielt. Wobei allerdings auch diese eBay-Geschichte mal wieder einen Haken hat. Dank der Plansollübererfüllung in dem Duo-Rückleuchten-VEB Karl-Marx-Stadt (oder wo auch immer es war) hab ich nun für schmale Mark ein niegel-nagel-neues Rücklicht fürs Duo in den Händen. Und zwar Glas (ohne jeden noch so kleinen Kratzer), Chromrahmen (eben zum rasieren drin gespiegelt), Dichtungen (überraschend flexible), Reflektor und Schale mit Halterung für das Rücklicht (nicht mal der Hauch einer Oxidation dran). Der gewiefte Leser hat an dieser Stelle schon bemerkt, wo der Hase im Gewürz liegt. Für die nicht so Schnellen ein paar Bilder:
Na? Jetzt den Fehler gefunden? Exakt! Die Schale hat nur eine Fassung für eine Birne drin. Lola hat aber links und rechts je zwei Birnen drin. Zweimal Schlusslicht und Zweimal Bremslicht. Jeweils außen das Schlusslicht (5W) und innen das Bremslicht (15W). Hier zu erkennen:
Nun weiß ich allerdings nicht, ob das ein Fehler des Verkäufers ist (welcher das Rücklicht ausdrücklich als „Duo-Rücklicht“ verkauft hat) oder nicht. Im Original (siehe Schaltplan) haben die Duos nämlich nur links zwei Birnen drin. Das rechte Rücklicht beheimatet dann eigentlich nur ein einsames Schlusslicht.
Da mir meine Sicherheit über Originalität (zumindest im Detail) geht, fand ich es gut, dass einer der Vorbesitzer Lola auch rechts mit einem Bremslicht ausgestattet hatte (siehe Lolas Schaltplan) und hab mir da keine weiteren Gedanken drüber gemacht. Obwohl…das kann man so ja nicht behaupten. Ich glaube nur, dass ich die falschen Schlüsse gezogen habe. Sollte nämlich meine „Single-Schale“ eine originale rechte Schale sein, dann wäre die Schrift ja nicht auf dem Kopf und ich hätte mal wieder der DDR-Industrie Unrecht getan.
Ich bitte deshalb mal jemanden mit einem originalen rechten Rücklicht (Elion?) mir zu sagen, ob die rechte Schale im Original auch nur eine Fassung hat und soweit möglich, ob da auch „15W“ drüber steht.
Ich werde dass dann auch mal in der Gleichteileliste nachtragen.
Ein Umbau auf eine zweite Fassung ist sicherlich möglich, aber wenn es ohne geht, um so besser.
Da ich nicht vor habe, bei mir mal rechts wieder nur eine Single-Schale ein zu bauen, verlautbare ich hiermit, dass ich sie zum Tausch gegen eine gut erhaltene Pärchen-Schale anbiete. Allerings nur die Schale mit dem Innenleben… das Glas und den schicken Rest behalte ich natürlich 😉