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Reste

Da ich eh gerade unterm Stiefastra zugange war, habe ich mich auch mal ein wenig umgesehen, ob sonstiger Handlungsbedarf besteht.
Dabei fiel mir die Bremsleitung an der Hinterachse auf, welche ziemlich rostig war:
Bremsleitung Hinterachse
Damit da beim nächsten TÜV-Termin keine Tränen fließen, haben wir sie kurz abgeschliffen und mit Brantho-Korrux 3in1 gestrichen:
Bremsleitung Hinterachse
Das erstickt normalerweise den Rost und gibt eine sehr schlagfeste Oberfläche.
Mal sehen, obs dauerhaft hilft.
Ansonsten wurden noch Winterreifen am Fließband gewechselt.
Sowohl der Volvo V50, als auch der V70:
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Als auch der Dacia Logan(-Zak) meiner Oma:
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bekamen Winterschläppchen.
Dabei fiel mir mal wieder auf, was für eine rudimentäre Konstruktion doch der Logan ist. Eine Eigenschaft deren Sympathiegehalt mich anerkennend nicken lässt. Kein Wunder, dass die Kisten in der Kundenzufriedenheit immer so weit oben rangieren: Wer nix erwartet, wird auch nicht enttäuscht.

Haltesignal

Vor der Testfahrt mit dem Bug hatte ich natürlich auch die Beleuchtung gechecked. Was kann man jedoch nicht so einfach alleine checken? Richtig: Die Bremslichter.
Was wurde mir von meinem Vater als defekt mitgeteilt, als ich von der Testrunde zurück kam? Wieder richtig: Die Bremslichter….
Doof.
Also mal mit dem Multimeter durch messen.
Da ich diese Arbeiten wieder ohne helfende Hand verrichten musste, habe ich mir mal kurz einen Helfer gebastelt, welcher für mich die Bremse getreten hat:
Bond Bug Bremslicht defekt 52
Erster Stopp waren natürlich direkt die Rücklichter. Da kommt man beim Bond Bug schließlich am einfachsten dran:
Bond Bug Bremslicht defekt 54
Ergebnis: Kein Saft auf der Leitung.
Fix den Kabelschuh vom Rücklicht aufs Bremslicht umgestöpselt: Leuchtet.
Birnen und Masse sind also schon mal ok.
Dann muss das Problem (leider) weiter vorne liegen.
Nächster Verdächtiger war der Bremslichtschalter. Bei Sir Edward ist das einfach ein Kontaktschalter am Bremspedal. Schön easy und gut zugänglich. Beim Bug ist es ein in die Bremsleitung integrierter hydraulisch betätigter Schalter. Der sitzt natürlich äußerst beschissen hinter dem Vorderrad:
Bond Bug Bremslicht defekt 56
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?!
Oben vom Schalter gehen dann die Kabel ab, welche 12V nach hinten zu den Bremslichtern bringen:
Bond Bug Bremslicht defekt 55
Alles schön versifft und natürlich kommt man da mal wieder auch nur mit spitzen Fingern dran.
Um den Schalter durch zu messen, habe ich dann die Kabel abgezogen und wunderte mich, dass neben dem einen Schuh eine nackte Strippe baumelte:
Bond Bug Bremslicht defekt 65
Das andere Ende hing noch auf dem Bremslichtschalter und plumpste mir beim abziehen entgegen:
Bond Bug Bremslicht defekt 59
Großartig! Wieder Elektropfusch allererster Kajüte!
Um aber ausschließen zu können, dass der Schalter auch nen Schlag weg hat, habe ich den mal provisorisch verkabelt:
Bond Bug Bremslicht defekt 64
Drückt man das Pedal nun ca. 1/6 runter, so schließt der Schalter und der Widerstand sinkt auf 0:
Bond Bug Bremslicht defekt 62
Wenigstens etwas!
Natürlich war die Neuverkabelung eine zum fluchen animierende Tätigkeit.
Das übrige Ende des Kabelbaumes war so knapp, dass dies wohl die letzte Chance ist, da was zu flicken:
Bond Bug Bremslicht defekt 66
Beim nächsten Mal muss der Kabelbaum raus bzw. die Karosserie runter!
Da die übrige Originalstrippe natürlich nicht mehr lang genug war, um bis an den Schalter zu kommen, musste ich eine kurze Verlängerung crimpen. Keine schöne Lösung, aber Löten wäre an der Stelle auch nen Akt gewesen.
Die Verlängerung steckt nun in Gummitüllen, die sie wasserdicht umschließen sollen:
Bond Bug Bremslicht defekt 67
Um aber wirklich auf Nummer-Sicher zu gehen, habe ich die Verbindung noch mit selbstverschweißendem Klebeband umwickelt:
Bond Bug Bremslicht defekt 68
Nun leuchten die Bremslichter auch wieder schön hell.

Kabelbinder adé

Als ich den Bremsschlauch an der Hinterachse des Bugs getauscht habe, fiel mir auf, dass einer der Vorbesitzer die Bremsleitung zwischen rechtem und linkem Hinterrad lediglich mit Kabelbindern an der Achse befestigt hatte:
Bond Bug Bremsleitung Hinterachse 33
Das sieht der geneigte TÜV-Prüfer natürlich äußerst ungerne. Normalerweise wird die Leitung, wie bei Sir Edward, von zwei Schellen gehalten, welche auch das Entlüftungsloch im Hinterachskörper abdecken. Im Loch sitzt beim Bug übrigens auch ein einfacher Splint. Lässt mich jedes Mal aufs neue grinsen.
Da man natürlich an die Schellen nicht so einfach kommt (Mal sehen, welches Fahrzeug sowas noch haben könnte. Vielleicht Morris Minor?) habe ich das Problem erstmal mit einem Stück aufgeschnittenem Benzinschlauch und Endlosschellen aus Edelstahl gelöst:
Bond Bug Bremsleitung Hinterachse 34
Keine Ahnung, ob das dem TÜV-Prüfer genügt. Aber besser als der Kabelbinder dürfte es auf jeden Fall sein.
Sieht zum Glück auch nicht so bekackt aus, an der ansonsten tief schwarzen Hinterachse:
Bond Bug Bremsleitung Hinterachse 35

Inkontinente Verzögerung III

Nachdem ich bei der Kupplungshydraulik nun eben so weit war wie zuvor, habe ich mich der Hydraulik der Bremsen zugewandt. Da herrschte ja noch immer Inkontinenz. Verwandte Themen, Synergieeffekte, Customer care supply facility management und so weiter….
Auf jeden Fall gabs vorne zwei neue Radbremszylinder.
Da diese eh aus England kamen und der Verkäufer auch neue Bremsschläuche für gerade mal ca. 10€ pro Stück im Angebot hatte, wurden die gleich mit gewechselt.
Dabei besteht vorne die Schwierigkeit, dass man den Verteiler, an dem der Schlauch befestigt ist, gegen seitliches verdrehen abstützen muss:
Bond Bug Bremsenrevision 20
Ansonsten besteht die Gefahr, dass man die Bremsleitung ab knickt.
Der Einbau lief dann aber reibungslos:
Bond Bug Bremsenrevision 21
Allerdings sind die neuen Schläuche ein Stückchen kürzer als die Originale. In momentan komplett ausgefedertem Zustand und vollem Lenkeinschlag nach links ist da kaum noch Spielraum. Ich behalte das kritisch im Auge, allerdings dürfte sich die Lage in eingefedertem Zustand wesentlich entspannen.
An der Hinterachse war die Sache mit dem Schlauch ziemlich nervtötend. Da einer der Vorbesitzer gemeint hat, das Chassis samt Bremsleitungen in schwarzem Lack tauchen zu müssen, ließ sich die Überwurfmutter der starren Bremsleitung nicht mehr vom Schlauch abschrauben. Versuchte man nun den Schlauch selbst zu schrauben, so verdrehte er sich wie eine Boa im Todeskampf. Es blieb mir am Ende nix anderes übrig, ihn zu zerschneiden:
Bond Bug Bremsenrevision 28
Auch hier ist der Schlauch etwas kürzer als das Original:
Bond Bug Bremsenrevision 30
Allerdings ist der Bug momentan auch hinten ausgefedert.
Einem Bond Bug hinten neue Bremszylinder zu verpassen ist übrigens eine echte Geduldsprobe.
Irgend so ein ….“Ingenieur“…. meinte nämlich bei den hinteren Zylindern nicht einfache Schrauben zur Befestigung nehmen zu können (so wie vorne), sondern mit einer Blechfeder arbeiten zu müssen, welche man unter Spannung in eine Nut fädeln muss. Ein Trauerspiel. Wir haben da bestimmt eine Dreiviertelstunde dranne rum gewürgt.
Das war auch einer der Gründe warum ich, entgegen meines zuvor gefassten Entschlusses, den Zylinder auf der Beifahrerseite nicht mit gewechselt habe. Bei näherer Betrachtung sah der nämlich noch nagelneu aus. Kein rostiges Fleckchen dran, keine Feuchtigkeit unter den Manschetten. Da spare ich mir lieber die Arbeit und wechsele ihn, wenn es soweit ist.
Letzte bremsentechnsicher Baustelle vorm entlüften sind dann noch die Bremsbeläge für vorne:
Bond Bug Bremsenrevision 29
Die haben zwar noch reichlich Fleisch drauf, sind aber total verölt, durch die Bremsflüssigkeit, die in der Trommel stand. Da muss also Ersatz her. Ich habe die Hoffnung, dass es Standard-Mini-Teile sind und ich sie kurzerhand bei Meister Koch (nicht verwandt oder verschwägert) beim Garagendonnerstag kaufen kann. Ich nehme sie heute Abend mal mit hin und hoffe, dass er vorbei schaut.
Die vordere Bremstrommel habe ich vorsorglich schon mal gereinigt:
Bond Bug Bremsenrevision 33

Ich hab gehört, ich soll hier ein Rohr verlegen? II

Ich hab den Benzinleitungstausch auch mal dazu genutzt, die neuen Bremsleitungen an strategisch wichtigen Stellen mit alten Benzinschläuchen aus dem Motorraum zu polstern. Elvis Payne hatte das in seinem Buch empfohlen und ich fand es nachvollziehbar. So bekam der Bogen über das Hinterachsdifferential eine Hülle:

Und der Bogen über das hintere Rahmen-Querrohr wurde auch ummantelt:

Das sind beides Stellen, an denen die Bremsleitung durch Vibrationen und/oder Steinschlag Schaden nehmen könnte.
Einfach alten Schlauch an einer Seite aufschneiden und drüber drücken. Der Außendurchmesser der Bremsleitung ist so gering, dass die alten Schläuche sich vollständig wieder schließen und fest auf der Leitung sitzen. Gefällt mir sehr gut.