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Relianttreffen 2024

Neben der Fritten & Friends Tour stand das diesjährige Relianttreffen als fester Termin im Kalender. Nach dem furiosen Auftakt im letzten Jahr, hatte sich Karsten netterweise bereit erklärt unseren kleinen Zirkus dieses Jahr zu beheimaten. Da das kleine und große Schräubchen auch Lust hatten mitzukommen, habe ich unser Zelt eingepackt:

Zelt aufgebaut

Für das Wochenende war zwar trockenes Wetter vorhergesagt, aber nachts sollten die Temperaturen auf 6-8 °C fallen. Dementsprechend voll war der Rialto mit Zelt, Plane, Outdoorschlafsäcken, Luftmatratzen, Decken und Kuscheltieren. Gut, dass ich damals extra nach einem Kombi gesucht habe!
Natürlich gab es auch reichlich Schrauberarbeit. Karsten hatte einen Zylinderkopf zu entfernen:

Zylinderkopfdemontage

Zwei Tage vor dem Treffen war Karstens Sohn auf der Autobahn mit dem Motor nämlich ein kleines Malheur passiert:

Kurbelwellenbruch

Mit der gebrochenen Kurbelwelle lief der Motor übrigens noch 6 km bis nach Hause! Bisherige Opferzahlen: Kurbelwelle und direkt angrenzende Lagerschalen. Sonst nix…

Holger hat das Treffen genutzt um seinen frisch restaurierten Robin 400km einzufahren:

Holgers Robin

Das klappte nur so leidlich, so dass wir ihn aus Brandenburg retten mussten. Seine mysteriösen Zündungsprobleme waren ein Thema für das ganze Wochenende:

Haubentaucher

Glücklicherweise fanden wir Samstag Abend den letzten Kupferwurm, so dass er glücklich beseelt Testrunde um Testrunde in der Nacht drehte.
Mit sechs (bzw. sieben wenn man Karstens ausgebeintes Kurbelwellenopfer im Carport dazu zählt) Fahrzeugen war es schon wieder das größte Reliant-Threewheeler-Treffen Deutschlands:

Lineup

Am Samstag Vormittag hatte Karsten eine große Rundfahrt über 90km (!) organisiert. Wir schauten uns Potsdam an:

Schloss in Potsdam

und machten ein schönes Picknick vor der Glienicker Brücke:

Picknick

Den Nachmittag verbrachten wir wieder an der Basis bei schönstem Sonnenschein. Die Kinder spielten vergnügt und entdeckten einen alten DDR-Tretroller, den wir kurzerhand wieder flott machten. Ich nutzte die Chance und kümmerte mich um Karstens Berlin Roller:

Berlin Roller

Lohn war eine Runde um den Block. Ein schön herrschaftliches Fahrgefühl. So ein historischer „Großroller“ würde mich ja auch noch reizen (guckt euch nur mal die Čezeta an!)….
Daneben guckten wir noch Karstens Motorradsammlung an:

Motorradsammlung

Der Abend klang, wie der Freitag, gemütlich aus. Als es gen Bettchen ging, bekam noch jedes Kind eine Wärmflasche in den Schlafsack. Der viele Sauerstoff und Auslauf den Tag über besorgte den Rest, so dass um 22 Uhr die Augen zu fielen und sich bis kurz vor 8 Uhr am nächsten Morgen nicht mehr öffneten.
Morgens beglückten uns Nicole, Monique und Miranda immer mit einem tollen gemeinsamen Frühstück:

Frühstück

Auch ansonsten war es, wie immer, sehr familiär und gemütlich. Vielen, vielen Dank an Karsten und seine Familie für das liebevolle Treffen! Es war das erwartete Jahreshighlight!
Nächstes Jahr treffen wir uns bei Holger in Elmshorn. Die Schräubchen haben schon gefragt.

50 Jahre Reliant Robin

Ich komme in letzter Zeit ehrlich kaum zum bloggen und bitte dafür um Entschuldigung. Wie so oft, gibt es viel aufzuholen.
Verlassen hatten wir die Szenerie als ich Wolfgangs Einladung zum „50 Jahre Reliant Robin“-Treffen gefolgt bin. Wolfgang wohnt in der groben geografischen Mitte unserer immerhin 29 Personen starken Reliant-Whatsapp-Gruppe und war so freundlich das obige Jubiläum für ein Treffen bei sich zu nutzen.
Ich hatte mich mit Karsten und seinem gelben Rialto verabredet, damit wir im Konvoi gen Westen aufbrechen. Vorher gab es einen regen Austausch, was wir auf dem Treffen alles machen wollten und wer welche Ersatzteile mitbringt. Gut, dass ich einen Kombi habe:

Karstens Gepäck (u.a. ein komplettes Getriebe für einen Workshop) war sogar so umfangreich, dass seine Frau mit einem Begleitfahrzeug hinterher kam.
Bei uns auf dem Hof fand dann das erste Treffen statt:

Auf der dreistündigen Fahrt Richtung Minden zogen wir doch einiges an Aufmerksamkeit auf uns:

Mit der letzten Abendsonne landeten wir wohlbehalten auf dem Festgelände:

Neben Wolfgang und seiner Familie war auch schon Holger angekommen. Zwar ohne (aktuell zerlegtem) Robin MKI aber dafür trotzdem mit GFK-Hülle:

Ein niederländischer BIOD-Wohnwagen, der schon den halben Kontinent bereist hat.
Da es Anfang Oktober doch schon abends empfindlich kalt wurde, heizte uns Wolfgang mit seiner selbstgebauten Zeltheizung mächtig ein:

Ausgangspunkt ist eine Bundeswehr-Zeltheizung die zur Isolierung in einer alten Gefriertruhe steckt. Den Treibstoff lieferten falsch betankte Polizeifahrzeuge (Diesel-Benzin-Gemisch). Trotzdessen, dass die Heizung nur knapp über Standgas lief, wurde die Wahl des nächsten Aufgusses im Zelt zum running Gag.
Ebenfalls großer Beliebtheit erfreute sich das Ansichtsexemplar von Andy Plumbs Meisterwerk „Tipping Point“:

Ein tolles Buch mit vielen bislang unbekannten Details zur Firmengeschichte und besonders zum Design der Reliant-Threewheeler. Mal sehen, wo ich ein Exemplar für meine Privatbibliothek herbekomme.
Als Schlafplatz bot mit Wolfgan freundlicherweise seine „Garage“ an. Man kann es deutlich schlechter treffen:

Zum Frühstück gab es standesgemäß ein English Breakfast:

Mittlerweile hatte sich auch der Vorplatz weiter gefüllt, so dass wir am Ende fünf Threewheeler aus fast allen Baureihen und Bauformen zusammen hatten:

Das war damit dass größte Reliant-Threwheeler Treffen Deutschlands. Jemals!
Dank Eriks Besuch aus den Niederlanden war sogar der Teilebasar so gut gefüllt, wie nie:

Max hatte auf der Hinfahrt fast seinen kompletten Bestand an Bremsflüssigkeit per stetem Tropfen in seinen Schuh umgefüllt. Eine willkommene Gelegenheit sich um den Delinquenten zu scharren:

Nichts, was man nicht vor Ort reparieren könnte:

Es half tüftel, stückeln und ein wenig fluchen:

Wem der gelbe Robin von Max bekannt vorkommt, der hat bestimmt einen Bericht von der letzten Cremé 21 gesehen.
Und da die alte Heimat auch nicht so weit entfernt war, besuchten uns noch Vaddern und Tobias mit dem 1800S:

Generell war es ein stetes kommen und gehen.
Auch dieser wunderschöne NSU Typ 110 im vollen Polizeiornat besuchte uns:

Und der Lackierer dieses Mercury Commuter nutzte den lauen Fahrtwind um die Trocknung des Lacks auf dem Weg zu uns etwas zu beschleunigen:

Man achte auf die abgeklebten Details und das Fehlen jeglicher Zulassung. Obwohl, vorne hatte er zumindest ein kubanisches Kennzeichen….
Wolfgang zeigte uns noch sein Schrauberdomizil, welches ähnlich geschmackvoll eingerichtet war, wie seine Garage:

Wolfgang hat auch einen Faible für Leuchtreklame und hat aus schlichten Lichtkästen und einem Folienplotter sehr schöne Reliant-Exemplare entstehen lassen:

oder diese längliche Variante:

Wolfgang hatte sich auch die Mühe gemacht, eine kleine Ausfahrt für uns zu organisieren.
Das Juristenherz sprach natürlich das historische Amtsgericht von Petershagen besonders an:

Bei der Gelegenheit musste Max auch seine Strichliste ergänzen:

Da geht einem doch das Herz auf:

Auch die neue Schleuse zwischen Weser und Mittellandkanal besuchten wir:

Da fahr’n nur die großen Pödde„:

Auch diesen Abend verbrachten wir wieder im T-Shirt und feucht-fröhlich im Zelt.
Am nächsten Morgen gab es nach dem Frühstück die üblich herzzerreißenden Abschiedsszenen und das obligate Abschiedsfoto im leichten Nieselregen:

Es war ein wirklich schönes Wochenende, das allen Beteiligten sichtbar Spaß gemacht hat.
Toll mal ein paar mehr Gesichter zu den Whatsapp-Nachrichten zu haben und besonders großen Dank an Wolfgang und seine Familie, dafür dass sie uns so super beheimatet und bewirtet haben!
Es war mir ein Fest!

durchlaufender Posten

Neben dem Combo war auch der Rialto mit HU und AU dran.
Strategisch geschickt habe ich natürlich beides am selben Tag abgehandelt und bin zuerst mit dem Rialto aufgetaucht:

HU-AU 2022 II

Erfahrungsgemäß wärmt er das Herz eines jeden Prüfers und herzgewärmte Prüfingenieure haben wir doch alle am liebsten.
Da der Prüfer neu war und etwas Zeit hatte, haben wir den üblichen Einführungsschnack zu Technik und Geschichte von Reliant im Allgemeinen und dem Rialto im Speziellen abgehandelt. Auch der Blick von unten durfte natürlich nicht fehlen:

HU-AU 2022 I

Wie immer gab es außer „Getriebe leicht ölfeucht“ nichts zu bemängeln, so dass auch hier ein Wiedersehen erst 2024 ansteht.

Navi aus der Asche

Die Jungs von Männertours waren so freundlich mir einen alten Aschenbecher für meinen Rialto aus ihrem Teilefundus zu schicken:

Einen solchen wollte ich schon länger für eine kleine Zwischenbastelei haben.
Problematisch bei Ausflügen mit dem Rialto in unbekannte Gefielde ist immer die Navigation. Zwar habe ich ja schon vor 10 Jahren zwei versteckte Steckdosen nachgerüstet, aber es fehlt einfach an Ablagen für ein Telefon als Navi.
Entfernt man aber vorsichtig die Zigarettenablage aus dem Aschenbecher:

So passt ein modernes Smartphone locker stehend in den Aschenbecher:

Problem solved.
Jetzt muss ich nur noch 1000 Jahre Nikotin aus dem Aschenbecher entfernen. Ürgs

Ready for Alltagseinsatz

Da unser Fahrzeugbestand ja überraschend drastisch reduziert wurde und Zulassungen Dank Corona ewig dauern, musste sich der Rialto nahtlos in den Alltagsbetrieb einfügen.
Dementsprechend habe ich ihm auch schnell einen großen Service angedeihen lassen:

Die Kardawelle hinten bekamm frisches Schmatzi-Watzi mit der Fettpressen:

Die beiden Schmiernippel an der Front sind immer eine besondere Herausforderung. Insbesondere wenn man als Bodenturner schraubt:

Auch die Kupplung habe ich nachgestellt:

Da war einiges an Spiel. Allerdings habe ich etwas mehr Luft als die im Handbuch vorgeschriebenen 1,5mm gelassen. Eher Richtung 3-4mm.
Den Überlauf des Vergasers im linken Kotflügel habe ich bei der Gelegenheit auch mal inspiziert und feucht durch gewischt:

Als Motoröl teste ich mal mild legiertes Rowe SAE50:

Der Rialto muss ja nicht mehr (so wie noch zu Osnabrücker Zeiten) bei winterlichen Temperaturen ran. Da tut es auch ein solches „Sommeröl“.
Dazu dann noch Kühl- und Bremsflüssigkeit sowie Batteriesäure prüfen, eine Sichtprüfung aller Verschraubungen, alle Schlösser und Scharniere ölen, den Öldeckel samt Schlauch reinigen und fertig ist die Laube. Bremsen, Reifen und Ventile hatte ich ja erst vor kurzer Laufleistung gemacht.
Eigentlich müsste auch mal das Getriebeöl gewechselt sowie das Öl im Hinterachdifferenzial und das Fett in der Lenkung geprüft werden. Allerdings bin ich zu alt dafür, dass in Bauchlage zu erledigen. Die 1-2 Jahre, bis die Halle steht, kann er noch warten.