Schlagwort-Archive: umbauen

Hier kommt Gurt VI

Nachdem nun hinten die Gurte drin waren, sollten vorne die Statikgurte automatischen Exemplaren weichen. Da ich aber nicht wusste, wie die Gurtrollen positioniert werden müssen bzw. wie viel Platz sie fressen, wollte ich die Gurte nur mit Sitzen einbauen. Um allerdings die Sitze wieder einbauen zu können, musste ich erstmal die Sitzschienen überholen. Die sahen nämlich ziemlich fies aus. Hier schon in ausgebautem Zustand:

Sie aber erstmal raus zu bekommen, war schon ein ziemlicher Akt. Die Schrauben im Innenraum sahen fast alle so aus (Das war mal nen Kreuzschlitz…):

Und auf der Unterseite war es auch nicht besser:


Ausbohren war da das Mittel zum Erfolg:

Bei den vorderen Bolzen, welche Sechskant-Köpfe haben, musste ich mir aber was Anderes überlegen. Hier habe ich (neben der obligaten Rostlöserdusche) mit einem losen Eisensägeblatt von Hand die eine Seite der runden Mutter abgesägt:

Danach hatte die Gripzange genug Griffläche um die Mutter zu halten.
Ihr hört es schon, oder? War nen ziemlicher Rattenschwanz, der da an den Gurten hing. Mittlerweile weiß ich aber, dass das eigentlich immer so ist, bei ner Restaurierung. Daher lohnt es sich, schon vorher Gedanken darüber zu machen, welches Teil an welchem maroden Teil noch hängt. Aber ich schweife ab… zurück zu den nun ausgebauten Schienen! Mit Bandschleifer und und Schleifpapier war der Rost alsbald ab bzw. eingedämmt:

Anschließend gabs mit dem Pinsel Hammerite:

Ist weder schön, noch sonderlich geeignet (da nicht abriebfest). Allerdings ist das nicht so wild. Die Schienen werden in mittel entfernter Zukunft pulverbeschichtet. Sie sollen bis dahin nur einfach nicht weiter rosten.
Ein paar Tage zuvor hatte ich auch schon die untere Gurtbefestigung der Automatikgurte etwas behandelt. Die Gurte sind ja gebraucht und der Eine saß wohl mal in einem undichten Auto im feuchten Teppich. Hier schon angeschliffen:

Also auch die abkleben (um nicht das Gurtband mit Farbe zuzuschlonzen) und mit Hammerite behandeln:

Nun (nach ein paar Tagen Trockungszeit) konnte es ans montieren gehen. Als erstes kamen die Sitzschienen wieder rein. Das war so unspektakulär, dass ich davon noch nicht mal Fotos gemacht habe. Hier nur eines von den beiden lackierten Befestigungsplatten, die unser Bekannter aus Edelstahl gefertigt hat:

Auch den Sitz wieder in die Schienen zu setzen, war höchst unspektakulär. daher auch hiervon kein Foto.
Damit ihr nicht nörgelt, dass dieser Umbau nicht original wäre und alles nur Pfusch sei, hier ein Foto des Adapterwinkels zum Beweis:

Das sind NOS-Reliantteile! Man konnte damals nämlich einfach mit seinem Statik-Rialto zum Reliant-Vertragshändler fahren und dort mit diesen Adapterstücken Automatikgurte nachrüsten lassen (was auch viel gemacht wurde). Hat also alles Segen! Jawohl ja!
Wollte ich nur mal gesagt haben…
Bevor man mit dem Einbau weiter macht, gilt es erstmal eine Gewissensentscheidung zu fällen.
Hülse drin lassen, oder nicht?

Diese Hülse sitzt normalerweise unter dem unteren Gurtbefestigungspunkt und sorgt dafür, dass dieser sich drehen kann. Lässt man sie nun drin und setzt den Winkel drauf, dreht sich der gesamte Winkel mit unterem Gurtbefestigungspunkt und der Rolle. Lässt man sie weg, sitzt der Winkel fest und alles ist statisch. Keine Ahnung, wie das bei Reliant damals gelöst wurde. Muss das? Ich hab die Hülse nun auf der Fahrerseite weggelassen und auf der Beifahrerseite noch drin. Ist eh bisher etwas experimentell. Dazu sogleich gleich mehr.
Es gibt nämlich zwei Möglichkeiten, die Gurtrolle auf dem Winkel zu montieren. Einmal kann man sie nach hinten weisen lassen:

Und einmal kann man sie nach vorne weisen lassen:

Beide Montagemöglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile. Und von keiner habe ich eine Ahnung, ob sie richtig ist.
Lässt man die Rolle nach hinten weisen, rückt sie noch etwas aus dem Türausschnitt und ist näher an der Rücksitzbank. Der untere Befestigungspunkt kann außerdem in aufgerolltem Zustand, direkt nach oben abknicken und ist so auch weitestmöglich aus dem Türausschnitt.
Der Nachteil ist die beschissene Montage, da die Bolzen sich gegenseitig ins Gehege kommen und man von hinten nicht mit einer Ratsche an den „Aufroller-Bolzen“ kommt. Ist nen ziemliches Gewürge:

Außerdem sieht es nicht so hübsch aus, da man immer auf die nackte Rückseite des Aufrollers und die Bolzen guckt.
Auf der Beifahrerseite bin ich daher auch anders vorgegangen und habe die Rolle gedreht und nach vorne weisend verbaut. So deckt sie mit ihrem dicken Bauch die Bolzen ab und alles sieht hübsch aus. Die Montage ist auch easy, da man zuerst den Winkel samt unterem Befestigungspunkt festschrauben kann und dann von hinten an den Bolzen der Rolle kommt.
Der Nachteil ist aber, dass der ganze Klumpen etwas mehr in den Türausschnitt ragt und durch die starre Plastikhülse des unteren Befestigungspunktes zwingt der Bauch der Rolle den Gurt dazu, nicht gerade nach oben zu laufen.

Wenn dann der Sitz drin ist, ergibt das ne schöne Stolperfalle für die hinten Sitzenden, wenn sie ein- und aussteigen. Ich kenn doch die Töffel, die ich transportiere! Die verheddern sich da drin und packen sich auf die Kauleiste. Oder schlimmer noch: Machen dabei irgendwas kaputt!
Ich bin hin- und hergerissen. Daher hab ich es jetzt auch erstmal unterschiedlich gelassen:


Umbauen geht schnell. Ich werde da wohl noch ein wenig drauf rum überlegen.
Hauptsache erstmal Automatikgurte haben!

P.S.: Ker, auf dem Bild hab ich ja auch nen ganz gelbes Gesicht….*brrr*

Schlusslicht

Tut mir Leid, dass hier die letzten Tage Funkstille herrschte, aber wie ihr vielleicht bemerkt habt, gab es kleinere technische Probleme. Die sind nun behoben und weiter gehts…

*betont Beiläufiger Unterton an* Am Wochenende hat meine Freundin Sir Edwards neue Nebelschlussleuchte angebaut. *betont beiläufiger Unterton aus*
Die alte Latüchte wurde ja leider bei seinem Transport vom Zwischenlager zu uns nach Hause, durch meine Unachtsamkeit, zerstört.
Der originale Montagepunkt rechts befindet sich in einer kleinen Vertiefung in der Karosserie:
P4170043
Zu meiner Freude gibt es eine identische Vertiefung auf der linken Seite. Messen viel also aus und es konnte gleich gebohrt werden:
Nebelschlussleuchte 2
Es folgte eine kurze Einweisung in die Geheimnisse der Crimpzange für meine Freundin:
Nebelschlussleuchte
Sie baute dann passende Kabel, um den Anschluss von rechts nach links zu verlängern:
Nebelschlussleuchte 5
Die Kabel wurden auch hier, wie Lolas kompletter Kabelbaum, mit Spiralschlauch umwickelt.
Schick war, das von Rechts die Kabel für die linken Rücklichter schon hinter der Stoßstange entlang geführt wurden. Die Strippen der Nebelschlussleuchte fanden in den Haltelaschen noch gut Platz:
Nebelschlussleuchte 4
Zwischendurch ergab sich noch das Problem, dass die Nachrüstleuchte nur für kontinentaleuropäische Autos konzipiert wurde. Die Alte vor Sir Edward hatte einen separaten Anschluss für Masse:
Reliant Rialto 2 063
Die Neue, deren Gehäuse aus Metall ist, geht natürlich davon aus, das die Karosserie, an der sie verschraubt wird als Masse fungiert. Arschlecken bei nem Plastikauto. Also mussten wir noch nen zusätzlichen Masseanschluss zaubern. Wie auf dem Bild weiter oben zu erahnen, fungiert nun der Montagebolzen an der Karosserie als Massepunkt.
Final sieht das ganze so aus:
Nebelschlussleuchte 3
Sie sitzt relativ dicht am Auspuff. Mal sehen, wie lange es dauert, bis sie vom Ruß dunkel ist.
Auch die gesetzlich vorgeschriebenen Anbaumaße (Mindestabstand zur Bremsleuchte 100mm und zum Boden 250mm) können im Bezug auf den Bodenabstand nicht ganz eingehalten werden. Mal wieder die Hoffnung auf den kulanten TÜV-Prüfer.

Final möchte ich festhalten, dass es ein schönes Gefühl ist, endlich wieder Dinge zusammenzubauen, statt auseinander.