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Cabrón-Sitzheizung

Damit Vaddern, sollte es irgend wann mal Winter werden, keinen kalten Hintern bekommt, haben wir mal wieder eine Sitzheizung eingebaut.
Ausgangsmaterial war wieder eine billige cabrón Carbon-Heizung mit zwei Matten, welche unter den Sitzbezug kommen. Ein zweistufiges Modell hat sich als völlig ausreichend erwiesen. Mit ca. 15 Euro ist man dabei.
Da der Jagdwagen mit Seitenairbags ausgerüstet ist, musste vor dem Ausbau des Fahrersitzes die Batterie abgeklemmt werden. Danach ein paar Minuten warten, Licht einschalten um eventuellen Reststrom zu verknuspern und dann munter raus schrauben. Die Mittelkonsole kann bei der Gelegenheit gleich mit raus:
Mittelkonsole ausgebaut
Das erleichtert den Sitzausbau und später muss man da eh ran für die Verkabelung.
Der Blick unter den Fahrersitz offenbarte erfreuliches:
Kordel des Sitzbezuges
Die faulen pragmatischen Amerikaner (Der Mazda Tribute wurde auf dem selben US-Band montiert wie der identische Ford Maverick/Mercury Mariner) haben zur befestigung des Sitzbezuges einfach meinen Grundschulturnbeutel kopiert und einen Kordelzug verbaut. Total knorkes System und viel einfacher zu (de-)montieren als die klassischen Clips-Systeme.
Um den Sitzbezug ab zu bekommen, müssen die Seitenblenden ab. Die Demontage der Lehnenverstellung ist dabei besonders kniffelig. Solltet ihr kein Foto von der Lage der Feder machen, sie kommt so ans Gestell:
Feder der Lehnenverstellung
Der Griff selbst wird durch eine Schraube auf der Verdeckten Seite gehalten.
Nimmt man nun den Bezug ab, erwartet einen die nächste freudige Überraschung:
Klettstreifen am Sitzpolster
Statt der widerspenstigen Metallklammern verwendet der gemeine Ford-Arbeiter Klett-Streifen. Very nice!
Muss man also später nix mit Kabelbindern fixen.
Die Matte für die Sitzfläche war entsprechend schnell platziert:
Sitzauflage zugeschnitten
Der Vorteil an den Carbon-Matten ist ja, dass man sie (fast) nach Belieben zuschneiden kann. So haben wir einfach ein Loch in die Mittel geschnippelt, damit dort später der Klettverschluss wieder den Bezug fixieren kann.
Bei der Lehne geht man ähnlich vor. Hier ist es noch nicht mal erforderlich den Bezug ab zu nehmen:
Heizmatte in der Lehne
Die Matte wird einfach zwischen Lehne und Polster geschoben und hält mit den Klebestreifen auf der Rückseite und dem Ausschnitt für den Klettverschluss in Schulterhöhe.
Von der Verkabelung habe ich kein Foto gemacht, da Vaddern das in Eigenregie durchgeführt hat.
Er hat den Strom einfach am Zigarettenanzünder abgegriffen und die Kabel in der üppigen Mittelkonsole verlegt. Auf Höhe des Anzünders findet sich auch ein separater Massepunkt, den man nutzen kann.
Der 2-stufige Schalter sitzt nun zwischen den vorderen beiden Becherhaltern (die Kiste hat mehr Becherhalter als Sitzplätze) vor dem Schaltknüppel.
Der Einbau hat, dank der Übung die wir mittlerweile haben, keine zwei Stunden gedauert.
Die Hitzeentwicklung ist übrigens gewohnt immens. Nach 500 Metern wird der Hintern warm, nach ca. 3 km muss man auf Stufe 1 runter schalten, damit sich keine Schweißperlen bilden.
Vaddern ist sehr zufrieden.

Hier kommt Gurt VI

Nachdem nun hinten die Gurte drin waren, sollten vorne die Statikgurte automatischen Exemplaren weichen. Da ich aber nicht wusste, wie die Gurtrollen positioniert werden müssen bzw. wie viel Platz sie fressen, wollte ich die Gurte nur mit Sitzen einbauen. Um allerdings die Sitze wieder einbauen zu können, musste ich erstmal die Sitzschienen überholen. Die sahen nämlich ziemlich fies aus. Hier schon in ausgebautem Zustand:

Sie aber erstmal raus zu bekommen, war schon ein ziemlicher Akt. Die Schrauben im Innenraum sahen fast alle so aus (Das war mal nen Kreuzschlitz…):

Und auf der Unterseite war es auch nicht besser:


Ausbohren war da das Mittel zum Erfolg:

Bei den vorderen Bolzen, welche Sechskant-Köpfe haben, musste ich mir aber was Anderes überlegen. Hier habe ich (neben der obligaten Rostlöserdusche) mit einem losen Eisensägeblatt von Hand die eine Seite der runden Mutter abgesägt:

Danach hatte die Gripzange genug Griffläche um die Mutter zu halten.
Ihr hört es schon, oder? War nen ziemlicher Rattenschwanz, der da an den Gurten hing. Mittlerweile weiß ich aber, dass das eigentlich immer so ist, bei ner Restaurierung. Daher lohnt es sich, schon vorher Gedanken darüber zu machen, welches Teil an welchem maroden Teil noch hängt. Aber ich schweife ab… zurück zu den nun ausgebauten Schienen! Mit Bandschleifer und und Schleifpapier war der Rost alsbald ab bzw. eingedämmt:

Anschließend gabs mit dem Pinsel Hammerite:

Ist weder schön, noch sonderlich geeignet (da nicht abriebfest). Allerdings ist das nicht so wild. Die Schienen werden in mittel entfernter Zukunft pulverbeschichtet. Sie sollen bis dahin nur einfach nicht weiter rosten.
Ein paar Tage zuvor hatte ich auch schon die untere Gurtbefestigung der Automatikgurte etwas behandelt. Die Gurte sind ja gebraucht und der Eine saß wohl mal in einem undichten Auto im feuchten Teppich. Hier schon angeschliffen:

Also auch die abkleben (um nicht das Gurtband mit Farbe zuzuschlonzen) und mit Hammerite behandeln:

Nun (nach ein paar Tagen Trockungszeit) konnte es ans montieren gehen. Als erstes kamen die Sitzschienen wieder rein. Das war so unspektakulär, dass ich davon noch nicht mal Fotos gemacht habe. Hier nur eines von den beiden lackierten Befestigungsplatten, die unser Bekannter aus Edelstahl gefertigt hat:

Auch den Sitz wieder in die Schienen zu setzen, war höchst unspektakulär. daher auch hiervon kein Foto.
Damit ihr nicht nörgelt, dass dieser Umbau nicht original wäre und alles nur Pfusch sei, hier ein Foto des Adapterwinkels zum Beweis:

Das sind NOS-Reliantteile! Man konnte damals nämlich einfach mit seinem Statik-Rialto zum Reliant-Vertragshändler fahren und dort mit diesen Adapterstücken Automatikgurte nachrüsten lassen (was auch viel gemacht wurde). Hat also alles Segen! Jawohl ja!
Wollte ich nur mal gesagt haben…
Bevor man mit dem Einbau weiter macht, gilt es erstmal eine Gewissensentscheidung zu fällen.
Hülse drin lassen, oder nicht?

Diese Hülse sitzt normalerweise unter dem unteren Gurtbefestigungspunkt und sorgt dafür, dass dieser sich drehen kann. Lässt man sie nun drin und setzt den Winkel drauf, dreht sich der gesamte Winkel mit unterem Gurtbefestigungspunkt und der Rolle. Lässt man sie weg, sitzt der Winkel fest und alles ist statisch. Keine Ahnung, wie das bei Reliant damals gelöst wurde. Muss das? Ich hab die Hülse nun auf der Fahrerseite weggelassen und auf der Beifahrerseite noch drin. Ist eh bisher etwas experimentell. Dazu sogleich gleich mehr.
Es gibt nämlich zwei Möglichkeiten, die Gurtrolle auf dem Winkel zu montieren. Einmal kann man sie nach hinten weisen lassen:

Und einmal kann man sie nach vorne weisen lassen:

Beide Montagemöglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile. Und von keiner habe ich eine Ahnung, ob sie richtig ist.
Lässt man die Rolle nach hinten weisen, rückt sie noch etwas aus dem Türausschnitt und ist näher an der Rücksitzbank. Der untere Befestigungspunkt kann außerdem in aufgerolltem Zustand, direkt nach oben abknicken und ist so auch weitestmöglich aus dem Türausschnitt.
Der Nachteil ist die beschissene Montage, da die Bolzen sich gegenseitig ins Gehege kommen und man von hinten nicht mit einer Ratsche an den „Aufroller-Bolzen“ kommt. Ist nen ziemliches Gewürge:

Außerdem sieht es nicht so hübsch aus, da man immer auf die nackte Rückseite des Aufrollers und die Bolzen guckt.
Auf der Beifahrerseite bin ich daher auch anders vorgegangen und habe die Rolle gedreht und nach vorne weisend verbaut. So deckt sie mit ihrem dicken Bauch die Bolzen ab und alles sieht hübsch aus. Die Montage ist auch easy, da man zuerst den Winkel samt unterem Befestigungspunkt festschrauben kann und dann von hinten an den Bolzen der Rolle kommt.
Der Nachteil ist aber, dass der ganze Klumpen etwas mehr in den Türausschnitt ragt und durch die starre Plastikhülse des unteren Befestigungspunktes zwingt der Bauch der Rolle den Gurt dazu, nicht gerade nach oben zu laufen.

Wenn dann der Sitz drin ist, ergibt das ne schöne Stolperfalle für die hinten Sitzenden, wenn sie ein- und aussteigen. Ich kenn doch die Töffel, die ich transportiere! Die verheddern sich da drin und packen sich auf die Kauleiste. Oder schlimmer noch: Machen dabei irgendwas kaputt!
Ich bin hin- und hergerissen. Daher hab ich es jetzt auch erstmal unterschiedlich gelassen:


Umbauen geht schnell. Ich werde da wohl noch ein wenig drauf rum überlegen.
Hauptsache erstmal Automatikgurte haben!

P.S.: Ker, auf dem Bild hab ich ja auch nen ganz gelbes Gesicht….*brrr*

Hier kommt Gurt V

Nachdem ich mitllerweile ja die hinteren Befestigungspunkte der Gurte außen und innen vorbereitet hatte und die neuen Gurte von Sparesman angekommen waren, stand einem Einbau nichts mehr im Wege.
Hier ein Foto von den Autoliv-Produktnummern, falls jemand von euch sie bei sich auch nachrüsten will:

Um den schon angesprochenen Spalt zwischen Karosserie und Rahmen zu füllen, musste ich ein wenig mit verschiedenen Distanzstücken experimentieren:

Zum Glück hatten wir da eine bunte Auswahl in unserem Fundus. Denn natürlich waren die Spalten zwischen Fahrer- und Beifahrerseite unterschiedlich groß…“Handarbeit“ eben.
Danach haben Vaddern und ich mit der Nagelschere Löcher in die Kunstlederabdeckung geschnitten. Erst haben wir mit einem einfachen „Kreuzschnitt“ experimentiert, aber dabei hat das Kunstleder immer Falten geworfen, sobald man den Bolzen fest an zog. Ein Kreisrunder Ausschnitt in Größe der eingesetzten Drehhülse beseitigt dieses Problem. Ist ja nachher auch alles von der Gurtbefestigungshasen verdeckt.
Nun stand die Überlegung an, welchen Gurt man wo montiert. Schloss außen oder innen? Ich entschied mich nach einigem probieren für Schloss außen:

Und zwar aus dem einfachen Grund, dass nämlich die Gurtlaschen so lang sind, dass sie mir, wenn es blöd läuft (was es immer irgendwann tut) aus der geöffneten Tür fallen können und dann dort eingeklemmt werden bzw. für anständig Macken sorgen.
Für den mittleren Gurt musste ich noch einen Schnitt in dem überstehenden „Polsterlappen“ machen.
Der Schnitt muss so breit sein, dass der Gurt durch ihn durch laufen kann, da der Befestigungspunkt unter dem Lappen liegt. Aber auch das alles keine Schwierigkeit.
Dementsprechend sieht das Ganze nun so aus:

Allerdings frage ich mich, was für fette Biester normalerweise mit diesen Gurten verzurrt werden. Bei meinem Probesitzen musste ich ca. 1,5m Gurt durchfädeln, bis ich endlich fest saß:

Ein wenig stört mich, dass das Gurtschloss nun mehr oder weniger auf dem Bauch liegt. Allerdings sehe ich da keine andere Möglichkeit. Außerdem verdreht sich der Laschen-Gurt leicht. Er läuft ja senkrecht vom Befestigungspunkt weg und muss dann zur Seite abknicken. Aber auch das ist konstruktionsbedingt und wohl nicht vermeidbar. Die Sicherheit wird es wohl nicht beeinflussen bzw. im Falle eines Unfalls die wohl geringere Sorge sein….
Nun fehlt noch die andere Seite und eventuell die Automatikgurte für vorne.

Das tapfere Schneiderlein VII

Ich bin ja noch das Endergebnis meiner Schneiderarbeiten schuldig geblieben. Hier also abschließend die Bilder der von mir neu gepolsterten und bezogenen Innenausstattung meiner Lola:

Die linke Seitenpappe. Sie ist noch etwas angestaubt, weil ich sie im Werkkeller neben der Kreissäge gelagert hatte. Also nicht an den Schlieren stören…. Die Sitzpolster und die Rückenlehne sind noch mit dem alten Kunstleder der Vorbesitzer bezogen. Das ist leider im Gegensatz zu meinem neuen Kunstleder grob genarbt und hoch glänzend. Sieht ein wenig aus, wie in einem ukrainischen Puff. Der nächste Winter kommt aber bestimmt.

Die Rechte Seitenpappe. Bei dieser habe ich nicht wie links die Kontur des Kotflügels nachgeformt, sondern habe die Verkleidung gerade nach vorne bis zum Türrahmen gezogen. So hat man dort keine hässliche Lücke und auch etwas mehr Wetterschutz. Allerdings musste ich hier sehr tricksen, da die Pappe ja auch von der Rückseite zu sehen ist. Da konnte ich nicht einfach das Kunstleder um die Kante umschlagen und festtackern.

Hier nochmal eine Großaufnahme des fertigen Instrumententrägers. Schön zu erkennen ist einer meiner weiteren Fehler: Die Schrauben, mit denen ich den Träger am Lenker befestigt habe, haben beim anziehen das Kunstleder vom Klebeband gezogen und Falten geworfen. Da müsst ihr euch was einfallen lassen, damit euch das nicht auch passiert. Vielleicht hilft es, wenn man die Unterlegscheibe vor dem anziehen einfettet, so dass die Reibung nicht so hoch ist. Ich werde die Schrauben die Tage nochmal los machen und etwas Pattex unter die Beulen spritzen. Mal sehen, ob das dann hält.

Und hier nochmal die gesamte Frontverkleidung in eingebautem Zustand. Das Armaturenbrett unter dem Fenster hält übrigens von selbst. Man steckt es links und rechts einfach auf die Bolzen, welche aus dem Fensterrahmen kommen und in der Mitte wird es durch den Lenkkopf festgehalten. Zum Fahrer hin, wird es durch die Nut an den Frontplatten und den Möbelmagneten gehalten. Hält bombenfest und ist feldwegtauglich.