Nachdem auch die renitenten Bolzenreste der Wasserpumpe aus dem Block waren, konnte Tobias an eine seiner leidenschaftlich verfolgten Aufgaben gehen: Säubern!
Ich persönlich bin ja eher so der Schmutzfink, zolle jedoch der geleisteten Arbeit meinen Respekt. Nach zwei Tagen mit Bremsenreiniger, Zahnbürste und Läppchen zeigt sich, dass auch unser 740 mal einen roten Motorblock hatte:
Erstaunlich!
Kurz vor Feierabend haben wir noch schnell den Messschieber geschwungen um zu gucken, ob sich die Zylinderkopfschrauben gelängt haben oder ob man sie wiederverwenden kann. Wie schon dargestellt gibt Volvo an, dass man sie bis zu fünf mal wiederverwenden kann. Leider hat Tobias nirgends Werte für die Bolzen gefunden, so dass er es bei einer Durchschnittsmessung belassen will.
Einmal Gesamtlänge:
Und an drei Stellen die Dicke:
Das ergab eine Liste, welche keine großartigen Abweichungen aufweist:
Tobias ist zufrieden und damit kommen die Bolzen wieder in den Kopf.
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Schwanengesang
Mit großer Überraschung und ebensolcher Bestürzung, musste mein Bruder beim letzten TÜV-Besuch mit seinem Volvo 740 GL die Botschaft entgegennehmen: „Wesentliche Mängel – Durchrostungen“.
Im Beifahrerfußraum klaffte ein großes Loch:
Im Fahrerfußraum ebenfalls:
Und auch in der Reserveradwanne war ein anständiges Loch.
Glücklicherweise erklärte Igor sich bereit da ein paar Bleche ein zu schweißen.
Damit die Sache schnellstmöglich über die Bühne gehen konnte, haben wir am letzten Wochenende also mal alles brennbare aus dem Innenraum entfernt.
Vom Reliant bin ich da ja ziemlich verwöhnt. Da hebt man den Teppich hoch und hat den Fahrzeugboden vor sich. Entsprechend hoch ist natürlich auch die Geräuschkulisse und die Hitzeabstrahlung des Motors. Beim Volvo begannen wir erst mal mit der Demontage diverser Verkleidungsteile:
Dabei stießen wir auch auf diese komische Abdeckung/Klappe, deren Funktion wir uns noch nie erklären konnten:
Hat da jemand von euch ne Idee, wozu die da ist?
Unter dem Teppich folgten drei teils geklebte Isolationsschichten!
Eine mussten wir erst rausschneiden, da sie als komplettes Teil bei der Produktion in die Karosserie gelegt wurde und dann alle Anbauteile drauf kamen.
Unter den Schichten wurde das Grauen dann langsam immer deutlicher:
Je mehr Bitumen wir entfernten um so größer wurden die verrosteten Partien:
Die Fahrerseite war noch schlimmer:
Am Sonntag fuhr Tobias dann bei Igor zum schweißen vorbei.
Dieser musste erst noch einen Aston Martin Virage/Vantage auf Vordermann bringen:
Danach schwang er die Flex bei unserem Schätzchen.
Beifahrerfußraum:
Fahrerfußraum:
Reserveradwanne:
Danach gabs neues Blech:
Jetzt fehlen noch neue Spurstangenköpfe und der TÜV sollte seinen Segen für weitere zwei Jahre geben.
Jedoch kann nichts darüber hinweg täuschen, dass es wohl die letzten zwei Jahre des treuen Gefährts werden…
So traurig es doch ist, aber der unentwegte Alltagseinsatz der letzten 22 Jahre hat ihm doch arg zugesetzt.
Da der Wagen mit seinen knapp 380.000 km auf der Uhr und seltenem Vergasermotor jedoch keinerlei Wiederverkaufswert hat, werden wir ihn wohl erstmal wegstellen und in ein paar Jahren restaurieren.
Schließlich haben Tobias und ich da drin einen Großteil unserer automobilen Jugend verbracht. Wir haben in ihm gespielt, geschlafen, gelernt und geliebt. Sowas wirft man nicht einfach weg, um später an der Tanke zu sagen: „So einen hatte ich auch mal!“!