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Die Stelle an der…

… der Wäschetrockner das Wasser lässt. Unser treuer 25€-Wäschetrockner hat uns verlassen. Ja, ich weiß: Auch euch trifft das hart, war er doch kaum 20 Jahre alt.
Allerdings vergaß er in letzter Zeit immer öfter, was sein Auftrag war und hörte einfach mitten im Trocknungsvorgang auf, nur um stolz zu vermelden, dass er bereit wäre mit der Arbeit zu beginnen. Ich vermute Altersdemenz.
Schade, mit den neuen Lagern hätte er sicherlich nochmals 20 Jahre gehalten.

Egal. Das Neugerät war fix geordert und wartete mit sowas schönem wie einem alternativen direkten Kanalisationsabschluss auf. Sehr schick. Nie wieder die Wasserschublade entleeren.
Kaum wollte ich diesen Komfortgewinn baulich umsetzen, hagelte es ein Veto der Besten. Sie nutze das Kondenswasser des Trockners immer für ihr Dampfbügeleisen. Ersparte ihr das entkalken. Da wollte sie nicht so einfach drauf verzichten.
Da war also Bastelarbeit angesagt.
Zentrales Element meiner „Kondensatablaufsteuerung“ ist ein 8mm Y-Hahn mit Kugelventilen:Anordnung
Durch den kleinen grauen Wellschlauch auf dem Bild kommt das Kondenswasser vom Trockner. Je nach Stellung des Kugelhahns geht es dann entweder durch den kurzen Anschluss gen Kanalisation (Waschmaschinenanschluss) oder durch den klaren Schlauch wieder zurück in den Vorratsbehälter des Trockners:Y-Abzweig Detail
Wie man auf dem Bild sieht, habe ich noch einen 1″ 90° Bogen (aus dem Garten-Wasser-Bereich) verbaut um den Siphon-Anschluss zu drehen. Im Original zeigt der kleine Anschluss für den Trockner nach vorne. Da sich dieser später in einem Putzschrank wiederfindet war absehbar, das er irgendwann abbrechen würde: Fertig
Durch den 90° Bogen ist er nun vor randalierenden Besen geschützt und er verhindert auch, dass die Waschmaschine ihre Lauge beim abpumpen in die Leitung des Trockners drückt. Diesem Problem begegnen viele Leute mit einem Rückschlagventil, was sicherlich genauso effektiv ist. Mittlerweile ist die Konstruktion schon in jeder Einstellung getestet und würde für gut befunden.

Rumble in the Tumble

Wie berichtet hatte unsere Waschmaschine den Geist aufgegeben.
Auf die Bestellung der Nachfolgerin hin, erfolgte die Freigabe der Alten durch die Beste (Ein Satz zum zwei-mal-lesen).
Schrauben, Gummischläuche, Schlauchklemmen, Kabel, Motor, Magnetventile, alles wanderte in den Fundus.
Besonders scharf war ich jedoch auf die Trommel.
Daraus lässt sich nämlich ein recht hübscher Feuerkorb für die Terasse basteln.
Die Trommel selbst ist aus Edelstahl, so dass sie auch bei Regen recht ansehnlich bleibt.
Also nach dem Ausbau den Lagerschild ausgebohrt:
Drehkreuz ausbohren
Der lokale „Sonderpreisbaumarkt“ lieferte im Anschluss die nötigen Edelstahlteile für die neuen Füße:
Füße
Die 1-Meter-Gewindestange in M10 habe ich gedrittelt und mit großen Unterlegscheiben und gekonterten Muttern an der Trommel befestigt. Die Füße selbst sind Hutmuttern mit großen Unterlegscheiben und auch gekonterten Muttern.
Die Hutmuttern sind für die Terasse, die Unterlegscheiben für den Rasen. So sinkt mir der Feuerkorb hoffentlich nicht ein.
Fertig sieht das Ganze so aus:
Fertig montiert
Vaddern war so lieb mir einen für die Öffnung passenden Kessel zu schenken, den wir anlässlich eines größeren Bauprojektes (Bericht folgt) schon mit deftiger Erbsensuppe getestet haben:
Erbsensuppe
*LECKER*
Als wir abends mit betonnieren fertig waren, gab’s Dosenbier und Lagerfeuerromantik:
Lagerfeuerromantik
Durch die vielen kleinen Löcher in der Seitenwand wirft das Feuer ein schönes Lichterspiel in die Umgebung.

Mal die Kohlen bürsten

Unsere prähistorische Waschmaschine (Bauknecht WAK 5750) verweigerte vor kurzem den Dienst:
Bauknecht WAK 5750 Front
Egal welches Programm man wählte, sie meldete per Blink-Code nur noch „allgemeinen Elektrikfehler“. Das Handbuch verwies lapidar auf den Kundendienst.
Nach kurzer Konsultation des Internets stellte sich heraus, das dieser Fehler von verschlissenen Kohlebürsten bis zur durchgebrannten Hauptplatine, alles bedeuten kann.
Danke für diese detaillierte Hilfestellung!
Aufgrund des fortgeschrittenen Alters und dem gewachsenen Anforderungsprofil (Man macht sich ja keine Vorstellungen wie dreckig Kinder sind!) war klar, das lediglich der Austausch der Kohlen noch eine wirtschaftliche Reparatur darstellen würde. Insgeheim drückte die Beste von Allen die Daumen, dass es etwas ernsteres wäre.
Also neue Kohlenbestellt und die alte Waschmaschine aus ihrer Ecke gepopelt:
Bauknecht WAK 5750 Front Rückseite
Bevor man die Kohlen bestellt, sollte man die Servicenummer auf der Rückseite prüfen:
Modellnummer
Es gab wohl unterschiedliche Motoren (mit unterschiedlichen Laufrichtungen) im laufe der Produktionszeit, so dass man mit dieser Nummer sicher die richtigen Kohlen erhält.
Für den Austausch muss als erstes die Rückwand weichen:
Rückwand demontiert
Auch der untere Querträger muss raus. Nun kann man den Antriebsriemen durch einfaches verdrehen abnehmen.
Am Motor entfernt man anschließend den Kombi-Stecker:
Kombistecker am Motor
Der Motor selbst wird nur mit einem Bolzen gehalten und kann nach dessen Entfernung nach hinten aus den Führungen gezogen werden (Achtung! Schwer!):
Rückseite Motor
Auf der Werkbank kann man die sehr fest sitzenden Steckkontakte der Kohlebürsten abziehen:
Steckkontakt Kohlenbürste
Nun noch die Schrauben der Bürsten entfernen und schon können sie abgenommen werden.
Hier der Vergleich, alt gegen neu:
Kohlenbürsten im Vergleich
Die Verschleißgrenze der Bürsten liegt bei ~15mm. Unsere Exemplare hatten noch 13mm.
Ein vager Hoffnungsschimmer am Heimwerkerhorizont, dass es doch an den Kohlen gelegen haben können.
Die neuen Bürsten werden einfach eingeschraubt und anschließend mit einer Spitzzange die kleinen Haltenasen der Kohlen abgebrochen. Die integrierte Feder drückt sie dann wieder fest an den Rotor:
neue Kohlenbürste montiert
Beim Wiedereinbau sollte man darauf achten, dass der Antriebsriemen wieder in den gleichen Laufspuren läuft wie früher. Das kann man gut an der Riemenscheibe des Motors erkennen:
Laufspuren auf der Riemenscheibe
Nun wieder alles anschließen und gucken ob der alten Hase wieder läuft.
Sehr zur Freude der Besten von allen spuckte unsere Waschmaschine allerdings lediglich den identischen Fehler aus.
Damit wurde sie für tot erklärt und ich konnte sie genüsslich ausweiden und zweitverwerten.
Das wird aber ein Extra-Artikel.