Rüsselsheimer Rohrbombe IV

Nachdem der Beitrag nun gelaufen ist, kann ich euch auch die Bilder zeigen, die ich während der Dreharbeiten geschossen habe.
Gedreht haben wir in Olsens Schrauberhalle:
Filmteam
Der Dreh an sich war sehr angenehm (bis auf die eisigen Temperaturen).
Viel interessanter sind aber die Bilder von den Gasflaschen, die ich währenddessen machen konnte.
Das ich die Flaschen mit Bienenwachs und Vaseline behandelt habe ist ziemlich genau ein Jahr her.
So sahen die hinteren Flaschen direkt nach Entfernung der Abdeckung aus:
Abdeckung entfernt 4

Abdeckung entfernt 3

Abdeckung entfernt 2

Abdeckung entfernt 1
Wie man sieht, ist das Wachs trotz meiner zäheren Mischung von den Seitenflächen abgerutscht und hat sich an der Unterseite der Flaschen als dicke Batzen gesammelt. Das Dunkle auf den Flaschen ist Staub und Dreck, der natürlich an der fettigen Oberfläche gut haftet. Korrosion war jedoch nirgends zu sehen.
Die spannendste Frage war jedoch: „Wie sieht es unter den Haltebändern aus?“
Hier die Antwort:
Blick unter das Halteband
Auf dem Bild habe ich schon den deutlichen Fettfilm mit Verdünnung entfernt (am Bildrand noch zu erkennen).
Was bleibt sind die feinen Macken und Kratzer, die dort schon nach 1000 km zu finden waren.
Hier ein altes Bild der selben Stelle zum Vergleich:
Kratzspuren
In den letzten 30.000 km ist da nicht ein Fünkchen Rost oder auch nur eine Macke hinzu gekommen.
Ich bin extrem zufrieden!

Dass das Fett von den glatten Seitenwänden abgerutscht ist, halte ich nicht für tragisch.
In der Fläche gab es bei den alten Flaschen nur Rost, wenn der Lack verletzt war. Diese Verletzungen habe ich damals bei den neuen Flaschen ausgebessert und an diesen rauen Stellen haftet das Fett auch.
Viel wichtiger ist, dass es anscheinend seiner Schutzfunktion zwischen Flasche und Halteband gut nach kommt. Zum einen hindert es Dreck und Schmutz am scheuern und zum Anderen schützt es bei bestehenden Verletzungen im Lack vor Korrosion.
Mein Prozedere wird nun sein, dass ich nach der HU im Sommer die Abdeckung wieder entferne und bei allen Flaschen den Fettmantel erneuere. Danach schauen wir mal, wie das Ganze in zwei Jahren aussieht.

Bin ich jetzt im Fernsehen?

Ich wollte nur schnell auf die weitere Episode meiner steilen Filmkarriere hinweisen:
06.03.2016 (also HEUTE) um 17:00 Uhr auf VOX:
http://www.vox.de/cms/sendungen/auto-mobil.html

Thema sind mal nicht meine Dreiräder sondern die Korrosionsprobleme bei Erdgasfahrzeugen und wie Hersteller sowie Kunden damit umgehen.
Sollte mein Beitrag zu dieser Sendung kritikwürdig sein, so liegt das rein am sinnentstellenden Schnitt!

Dieses Mal soll es auch nach der Sendung einen Perma-Link geben, für alle, die die Ausstrahlung verpassen.

Endlagerung

Ich gebe offen und ehrlich zu, einen ausgeprägten Sammeltrieb zu haben. Das ist bei uns erblich bedingt, wie man an unserem „Lagerkeller 2“ sieht. Die Beste von Allen fasste mich mal in der zentralen Aussage „Das ist doch noch gut!“ zusammen. Dem ist nichts weiter hinzuzufügen.
Dieser Jagd- und Sammeltrieb hat zur Folge, dass ich Lagerraum brauche. Auch wenn unser neues Haus keinen Keller hat, so hat es doch einen Dachboden mit den Dimensionen einer Bundes-Kegelbahn. Leider haben die Vorbesitzer nur einen kleinen Teil des Dachbodens mit Bodenbelag versehen, so dass sich dort schon nach kürzester Zeit die Errungenschaften türmten:
Dachboden voll
Am oberen Bildrand kann man noch meine Seilwinde über der Hühnerleiter erahnen.
In die andere Richtung, gähnende Leere:
Dachboden voll 2
Das konnte natürlich nicht so bleiben, so dass Vaddern und ich ein verregnetes Wochenende dazu genutzt haben, den Boden vollständig mit 22mm-OSB-Platten zu versehen.
Um dem sonst üblichen Knarzen vorzubeugen habe ich einen Restposten Spax „Verlegeschrauben“ erstanden:

Haupt-Kaufgrund war natürlich das zweiteilige Gewinde. Allerdings haben auch die Bohrspitze (kein Vorbohren nötig) und der Fräskopf sehr gut funktioniert, so dass die Arbeit wesentlich schneller von der Hand ging. Ob einem das den Aufpreis wert ist, muss allerdings jeder selbst beurteilen. Bei einem Dachboden, der selten begangen wird, kann man das Knarzen sicherlich verschmerzen. Bei einem auszubauenden Wohnraum würde ich da schon eher drüber nachdenken.
Der Ausbau selbst war straight forward. Um den Stoß der Platten zu verstärken haben wir die alten Verbinder der Sparren entfernt:
Verbindung der Sparren
und dann zugesägt und unter die Platten geschraubt:
Verstärkung
Die Aussparung für die Dunstabzugshaube war schnell geschitzt:
Aussparung Dunstabzugshaube
Leichte Hürden hat uns jedoch die lässige Arbeit der früheren Ausbauer bereitet. Die alten Platten, an die wir anschließen mussten, waren natürlich nicht parallel zum Dachstuhl verlegt, so dass wir die seitlichen Abstände ausgleichen mussten. Außerdem hatte niemand beim verlegen der Kabel darüber nachgedacht, dass man da vielleicht nochmal Platten verlegen möchte. Die wurden einfach kreuz und quer über die Sparren geworfen und verschwinden dann irgendwo. Nachträgliches umlegen unmöglich. Daher mussten wir kreativ werden, was die Verlegung anging:
Kabeldurchführung 2
Die Eisensäge und ein alter Kühlwasserschlauch vom Rialto ermöglichen eine prima Durchführung:
Kabeldurchführung
Um nachträgliche Änderungen zu erleichtern, haben wir eine Trennstelle ungefähr in der Mitte eingefügt:
Trennstelle
Hier haben wir die Feder der Platten entfernt, so dass Nut an „Glatt“ stößt.
Sollte man später mal etwas unter den Platten machen wollen (Kabel, Leitungen, etc.) muss man so nur einen Teil der Platten aufnehmen und nicht die gesamte Fläche rückbauen.
Am Ende hatten wir 57 m² Boden verlegt:
Fertig ausgebaut
Da ich noch zwei Platten übrig hatte, habe ich noch zwei Zwischenböden an den seitlichen Sparren befestigt:
Zwischenboden
Das sollte als Lagerraum erstmal ausreichen.
Jetzt muss ich nur noch einen Statiker und einen Zimmermann finden, die mir noch einen Wanddurchbruch samt geändertem Dachstuhl zaubern und dann muss ich auch nicht mehr immer über die Hühnerleiter da hoch krabbeln.