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Rätselzeit

Es gibt mal wieder Zuwachs im Koch’schen Streichelzoo der skurilen Automobile.
Und da sowas traditionell immer mit einem Rätsel einher geht, wisst ihr, was euch blüht:
Nach der langen Coronazeit war uns einfach nach weiter Welt, Exotik und fremde Kulturen. Allerdings wollten wir auch an gemeinsame Erfahrungen anknüpfen und diese logisch ergänzen. Wir haben uns daher hierfür entschieden:

Na, wer findets?

„Wie hältst du’s mit dem E-Auto?“

…ist die Gretchenfrage unserer Zeit.
Mein Standpunkt dazu ist klar: Autos sind nichts als Werkzeuge.
Und ein Werkzeug wählt man danach, wie gut es die anstehende Aufgabe erledigen kann.
Hammer -> Schraube: schlechte Kombi.
Hummer -> Stadtverkehr: dito.
Ganz simpel. Ändert sich die Aufgabe, ändert sich auch das optimale Werkzeug.
Schon den geliebten Combo haben wir nach diesen rein objektiven Kriterien ausgesucht und auch die nachfolgenden Fahrzeuge folgten diesem Schema.
Klar davon trennen muss man das „Hobby“:
Natürlich kann der Schreiner einen Schrank ausschließlich mit den Werkzeugen des 19. Jahrhunderts bauen. Er sollte nur nicht versuchen, damit täglich sein Geld zu verdienen….
Kann man auch anders sehen, allerdings kaum mit rationalen Argumenten.
Ist man also bei der nüchternen „Werkzeugauswahl“ für den Alltag angekommen, steht bei uns eigentlich alles auf E-Auto:
Kurze tägliche Pendelstrecke, eigene Garage, sehr gut planbarer Alltag, (bald) Photovoltaik auf dem Dach, hauptsächlich Stadtverkehr und Landstraße, spitzen Elektro-Infrastruktur.
Zumindest für den Zweitwagen ergibt es hier kaum Sinn einen Verbrenner anzuschaffen.
Damit hätten wir also die Gretchenfrage geklärt.

Machen wir weiter und kommen zu des Pudels Kern dieser Textwüste:
Das KfW-Förderprogramm 440
Aktuell fördert der Staat (also ihr; herzlichen Dank!) die Installation von privaten Ladesäulen mit jeweils 900€ pro Ladepunkt (also quasi „pro Zapfstelle“).
Zwar steht bei uns noch kein E-Auto und der Combo (mit ~215.000 km der nächste Wechselkandidat) läuft noch gut, aber ein solches ist explizit KEINE Fördervoraussetzung.
Auch die sonstigen Voraussetzungen für die Förderung sind sehr niederschwellig. Als Spoiler sei verraten, dass die allergrößte (und nicht zu unterschätzende) Hürde aktuell ist, einen Elektriker zu finden, der die Wallbox anklemmt und dies auch bescheinigt.
Den Förderantrag kann man direkt online stellen und erhält auch umgehend die Förderzusage, solange das Kontingent noch nicht aufgebraucht ist.
Nach der Zusage hat man dann 9 Monate Zeit zur Abwicklung.
Soweit, so beliebig nachlesbar.
Deutlich dünner wird die Luft, wenn man nach Infos sucht, welche Wallbox man denn nun genau nehmen soll.
Bei der KfW selbst gibt es eine Liste, aller förderfähigen Boxen. Aber schon die ist einfach uferlos.
Auch hier war es bei uns im Kern wieder die Frage nach dem richtigen Werkzeug.
98,7% aller angebotenen Wallboxen sind irgendwelche Ein-Platinen-Lösungen mit properitärer Software und einer selbst gestrickten App für die obligate Smartphone-Bedienung. Das klappt auch alles ganz wunderbar. Bis sich eine Lötstelle verabschiedet oder die Firma feststellt, dass man mit kostenloser Softwarepflege kein Geld verdienen kann.
Dementsprechend habe ich den Großteil der verfügbaren Wallboxen direkt abgehakt und mich nach einer OpenSource-Lösung umgesehen.
Überraschung, Überraschung sowas gibt es tatsächlich und die Box ist sogar vom Funktionsumfang ein absolutes Spitzengerät.
Ich spreche von der „OpenWB„.
Und nicht nur der Funktionsumfang ist absolute Spitzenklasse, sondern auch die technische Umsetzung ist genau mein Geschmack.
Die Entwickler lehnen Ein-Platinen-Systeme mit demselben religösen Eifer ab, wie ich. Dementsprechend finden sich in der OpenWB auch lediglich Komponenten aus dem industriellen Schaltschrankbau. Alles schön auf einer klassischen Hutschiene angeordnet und mit Kabeln verbunden. Wenn da in 10 Jahren mal eine Komponente ausfällt, kann man sie jederzeit selber ersetzen. Angesteuert und zur Eierlegendenwollmilchsau verwandelt werden diese analogen Komponenten durch einen ebenfalls jederzeit zu ersetzenden RaspberryPi auf dem die frei verfügbare Software läuft. Eine App (und den damit verbundenen Pflegeaufwand) gibt es nicht. Punkt. Ist auch nicht nötig, da es eine schicke Web-Oberfläche gibt, die man einfach von seinem Smartphone (oder Rechner) ansteuern kann.
Einen umfangreichen Erfahrungsbericht samt vielstimmiger Lobpreisungen findet ihr z.B. hier.
Natürlich könnte man dank dieser Open-Source-Architektur die Wallbox auch selber stricken, aber dann entfiele die Förderung. Außerdem machen die Entwickler deutlich, dass durch den Vertrieb der fertigen Boxen die Softwareentwicklung abseits der Freiwilligkeit vorangetrieben wird.
Der Preis für dieses (in meinen Augen) unschlagbare Gesamtkonzept:
Aktuell muss man ca. 14 Wochen (!) auf seine bestellte Box warten.
Ein Preis, den ich gerne zahle.

Da die KfW jedoch pro Ladepunkt 900€ gibt und wir auch in Zukunft zwei Alltagsfahrzeuge besitzen werden, werden wir auch noch eine zweite Wallbox installieren.
Der Vorteil ist die Querfinanzierung. Bei einer verdoppelung der Ladepunkte verdoppeln sich nicht auch die (Installations-)Kosten. Daher finanziert Box 2 zum Teil auch Box 1.
Allerdings wäre eine zweite OpenWB in diesem Fall unnötiger Overkill. Da die OpenWB auch weitere Ladepunkte ansteuern kann (wichtig um nicht über die 11kw-Grenze zu kommen und das PV-geführte Laden), darf der zweite Ladepunkt ruhig „dumm“ sein. Er muss es nur akzeptieren, von der OpenWB rum kommandiert zu werden.
Und auch hier: Oh Wunder, oh Wunder gibt es was aus der OpenSource-Schmiede.
Diese sehr kompakte Wallbox nennt sich „smartWB„:

Auch hier finden sich im Inneren standardisierte Industriekomponenten auf einer Hutschiene, welche von einer (stark abgespeckten) OpenSource-Software angesteuert werden.
Glücklicherweise stehen sich die Entwickler von OpenWB und smartWB so nahe, dass sie eine reibungslose Interaktion zwischen den beiden Boxen garantieren und sogar für den Netzbetreiber (11kw-Grenze) bescheinigen.
Nach meiner Auffassung die perfekte Ergänzung, um das Optimum aus der KfW-Förderung heraus zu holen.

Natürlich geht das Ganze auch billiger. Je nach Eigenleistung, dank Förderung, sogar zum Nulltarif. Für den Mitnahmeeffekt sicherlich ok, aber ob man damit auf Dauer glücklich wird?

Nun warte ich auf die Lieferung der OpenWB (avisiert für die KW39) um dann mit der Verkabelung zu starten.
Mit dem Elektriker habe ich ausgemacht, dass ich alles installiere und er sich nur um den finalen Anschluss im Schaltschrank samt Bescheinigung kümmern muss. Ein Glücksfall, der die Kosten deutlich drückt.

Heimaturlaub

Vorletztes Wochenende war ich mit den Kindern nach langer Zeit (Corona) mal wieder auf Heimaturlaub.
Während Vaddern mit den Enkelinnen auf Schatzsuche im Wald ging, nutzte ich die Zeit und habe Tobias in seiner Halle einen Besuch abgestattet:

Da steht, wohl behütet, in einer Ecke ja noch mein Bond Bug:

Ich habe den Anlass genutzt und den Motor mal wieder durch gedreht:

Erwartungsgemäß ließ er sich einfach durch drehen. Als ich ihn damals einlagerte, habe ich durch die Zündkerzengewinde so einen „Motorinnenkonservierer“ eingesprüht. Trotzdem schadet es sicherlich nicht, wenn die Kolben mal in einer anderen Reihenfolge stehen. Mit einem gehobenen Hinterrad habe ich auch das Differenzial einmal durch gedreht. Kann ebenfalls nicht schaden.
Außerdem habe ich die Chance genutzt und den dort ebenfalls eingelagerten Duo-Rahmen nebst Fahrgestellnummer fotografiert:

Mindestens von dem Rahmen und dem Satz Blechteile, den ich noch habe, möchte ich mich nämlich trennen.
Ein weiteres Duo werde ich niemals aufbauen und auch die beiden Schräubchen werden wohl eher einen „Ellenator“ restaurieren, als im Duo durch die Lande zu gurken.
Sollte alles nach Plan geht, läuft mir nämlich ein neues Objekt der verqueren Begierde zu. Dann wird es wohl auch für Lola Zeit, zu neuen Ufern aufzubrechen. Wie schon vor langer Zeit geschrieben: Wir haben uns einfach auseinander gelebt. Da ist es vielleicht auch mal an der Zeit los zu lassen und jemand anderes die Freude zu gönnen.
Neben all diesen Fotos haben Tobias und ich noch seine verschiedentlichen Projekte besprochen und generellen Klönschnack gehalten. Auch mal wieder sehr schön.
Zwischenzeitig haben wir dann noch sein neuste Spielzeug warm laufen lassen. Ein Dino-GoCart mit 6,5 PS-Honda-Motor:

Jesus, Maria und Joseph, das geht ab!
Da waren selbst mit Sliks und für einen talentlosen Nixkönner wie mich Powerslides problemlos möglich:

Ein wirklich schönes Spielzeug, dass es bei eBayKleinanzeigen als defekt für schmalen Kurs gab.
Nachdem mein kindisches Gekicher verklungen war, durfte ich noch zwei schön rostige Speichefelgen unbekannter Provinienz abstauben:

Eine ist für den besten Nachbarn der Welt und eine ist als Schlauchhalter für meine Kompressorfarm gedacht. 1A-Deko!
Abends zum grillen gab es dann noch ein Widersehen mit dem Sera:

Der ist übrigens bald mit dem H-Kennzeichen dran.

Andere Leute…

…gleiche Idee. Während ich am Genesungswerk 1000 Kleinigkeiten erledige, damit es endlich mit dem Mauern los gehen kann, will ich euch mal Dominik Freund und sein „Freundships Paradise“ vorstellen.

Dominik stammt aus der Vanlife-Szene und baut gerade ebenfalls eine Schrauberhalle. Den Bau dokumentiert er bei YouTube:

Der Stil ist insbesondere am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber sowohl dem Zielpublikum als auch dem Medium Youtube geschuldet.

Wer also Spaß an sowas hat und ggf. Inspiration für die eigene Halle sucht, ist dort gut bedient. 1-2 Dinge habe ich schon auf meinem Merkzettel notiert.

Alles Gute zum 13. Geburtstag

Das dutzend Jahre haben wir lässig hinter uns gelassen und dampfen nun mit Volldampf in die Pubertät. Alles Gute zum 13. Geburtstag liebes Blog:

Mittlerweile ist der Bestand hier auf 1729 Artikel und 3611 Kommentare angewachsen.

Etwas, was ich sicherlich nicht geschafft hätte, wenn nicht gelegentlich jemand von euch mir den Eindruck gäbe, dass ihn dieser Blog zumindest unterhalten würde. Dafür ein herzliches Danke!

Gelegentlich werde ich gefragt, ob ich den Blog nicht von Youtube aus weiter betreiben möchte. Allerdings muss ich ehrlich zugeben, dass ich nicht nur den Aufwand scheue, sondern auch der Meinung bin, dass ich eine andere Zielgruppe habe. Youtube-Videos konsumiert man abends auf dem Sofa als Berieselung oder sucht spezifisch nach Lösungen für bestimmte Probleme. Ein Blog hingegen liest man in der Pause auf Arbeit oder abends zum runter kommen. So zumindest mein Feedback.
Und da die Zunft der Blogger langsam aus zu sterben scheint, denke ich, dass es sinnvoll ist, diese Nische auch weiterhin zu besetzen.