Linientreu

Bevor ich zur Probefahrt mit meiner Lola aufbrechen wollte, habe ich mit der Hilfe von Tobias mal die Spur eingestellt.  Das war nötig, da wir um den regenerierten Motor einsetzen zu können, die Kettenspanner am Hinterrad lösen mussten. Als wir die Kette dann wieder gespannt hatten, stellten wir fest, das es schief stand. Also Duo-Handbuch rausgeholt und Einstellanleitung studiert. Die Anleitung zum Spureinstellen beim Duo muss man erstmal sorgfältig durchdenken, eh man sie, so ganz ohne Bilder, versteht. Nach einigen Diskussionen, wie das wohl gemeint sein könnte, hatten wir es aber verstanden und konnten es erfolgreich umsetzen. Ich rate es jedem Duofahrer mal die Spur zu checken! 1. verringert ihr so den Abrieb eurer Räder, 2. verbessert den Geradeauslauf und 3. erleichtert ihr dem Motor (geringfügig) die Arbeit. Um euch die Nachahmung zu erleichtern, haben wir ein paar Bilder geschossen und Erklärungsmarkierungen eingefügt.

Heckansicht (Markierungen)

Rahmen Draufsicht 2 (Markierungen)

Als erstes sucht ihr euch an einem Hinterrad zwei möglichst gegenüberliegende Punkt in senkrechter Ausrichtung. Wir haben einen Punkt bei 25 cm auf der Rückseite des Rades genommen und an der Vorderseite einen direkt über der nach vorne gehenden Schwinge. Diese Punkte markiert ihr euch mit Kreide. Bei dem gegenüberliegenden Rad markiert ihr die selben Punkte (Bild 1).
Nun nehmt ihr einen Zollstock und messt in waagerechter Ausrichtung den Abstand zwischen den hinteren Punkten (Bild 2, rot) und den vorderen Punkten (Bild 2, blau). Die Beiden Messwerte sollten nur 0-1 mm von einander abweichen. Sollte dies nicht der Fall sein, sind eure Räder nicht in gerader Spur und ihr müsst sie einstellen. Dazu löst ihr die Schrauben der Steckachsen, die Kettenspanner (soweit vorhanden) und auch die große Mutter an dem V-Förmigen Querstabilisator. Nun, wenn alles lose ist, etwas am Rad geruckt, nochmal gemessen und wenn es passt, alles wieder festgeschraubt. Abschließend in festem Zustand nochmal messen und den schönen Geradeauslauf genießen.

Flasche leer!

Um den regenerierten Motor zu testen brauchte ich einen Benzintank. Der originale Tank wartet ja gerade frisch gesandstrahlt und grundiert auf den Lackierer. Den wollte ich nicht mit Benzin-Öl-Gemisch verunreinigen. Den Tank aus dem von mir ersteigerten Blechkonvolut wollte ich auch nicht verbauen, da er in den Tiefen unseres Kellers lagert und ich ehrlich gesagt zu faul war, ihn nur für einen Testlauf ein zu bauen. Also mal schnell im Werkkeller nach Alternativen umgesehen und prompt was passendes gefunden: Eine fabrikneue leere Leimflasche aus Weichplastik. 250 ml passen rein und die spitz zulaufende Tülle kann man passend abschneiden und auf die Benzinleitung stecken. Für die Luftzufuhr sorgt ein Loch im Boden, dass bei Bedarf mit einem Nagel dicht verschlossen werden kann. Der Inhalt sollte für 8 Km reichen. Jetzt muss nur noch der Motor laufen…..

Benzintank (Behelfsmäßig)

Flex-ible Denkstrukturen

Das Polrad mit dem Ölfilterhalteband zu lösen ist eine Arbeit für Menschen, die Vater und Mutter erschlagen haben. Als ich das im letzten Jahr zum ersten mal gemacht habe (Polrad abbauen…nicht Vater und Mutter erschlagen…), habe ich mir blutige Knöchel geholt, als ich mit dem *$%&§*-Ölfilterschlüssel von Black & Decker (dieser orangene Bandschlüssel. Kauft das Kackteil bloß nicht!!) beim Versuch die Polradmutter zu lösen abgerutscht bin.
Durch Zufall hab ich dann nen Post von Chrom im Simsonforum gefunden, in dem er schrieb, dass er dazu immer einen Flex-Scheibenschlüssel benutzt. Seine Beschreibung klang mir vielversprechend und daraufhin bin ich zum „Praktiker“ geradelt und hab mir da für 5,39€ den größten Flex-Scheibenschlüssel den sie hatten gekauft. Und was soll ich sagen?! Das Dingen ist IDEAL fürs Polradlösen und -anschrauben! Man kann das Hintere Ende des Schlüssels einfach auf den Bolzen der Hinterradschwinge stecken und die vorderen Zähne in das Polrad greifen lassen. Begünstigt wird diese Konstruktion dadurch, dass der Schlüssel gekröpft ist und daher schön passig in das Rad greift. Außerdem hat man nun beide Hände zur Verfügung fürs losschrauben. Bin echt total begeistert von dem Teil. Nur falls ihr auch damit liebäugelt:
Flex Scheibenschlüssel (X37060) aus der „Piranha“-Serie von Black&Decker 22,2mm (M14)

Nen Bild von der Konstruktion hänge ich euch auch noch an:

Flexschlüssel 2

AC/DC II

Wie schon angedeutet, gibt es noch einen zweiten Weg um die Batterie des Duos etwas zu entlasten. Nämlich den Stromhunger der Verbraucher zu verringern. Der Scheibenwischer scheidet mangels Alternativen aus. Somit bleibt nur die Lichtanlage. Ich habe mir da mal um den Selbstversuch zu wagen über ebay (Shopname e-proxy oder Ex-proshop) die Äquivalent-LED-Leuchten für die Rückleuchten vom Duo kommen lassen. Also für die 5 Watt Rücklichter die 9 LED-Variante und für die 18 Watt Bremslichter die 24 LED-Variante. Für alle LED-Laien: LEDs haben den großen Vorteil, dass sie Licht quasi aus Luft und Liebe produzieren. Die Stromaufnahme liegt bis zu 95% unter der von herkömmlichen Glühlampen. Außerdem sind sie stoßunempfindlich und haben ein wesentlich schnelleres Ansprechverhalten. Also eigentlich ideale Ersetzungskandidaten. Diesen konkreten Vorteilen stehen aber im praktischen Anwendungsfall gravierende Nachteile gegenüber:
Die von mir getesteten Leuchten waren bei Tageslicht kaum zu erkennen. Ob das Bremslicht an war oder nicht, war nur bei genauem hinsehen zu unterscheiden. Das 5-Watt Äquivalent war garnicht zu erkennen.
Auch im dunkeln war ein klarer Helligkeitsunterschied von Glühlampe zu LED sichtbar. Obwohl die Brems-LEDs laut Hersteller etwa so hell wie eine 21W-Birne sein sollten, waren sie doch merkbar dunkler als die 18W-Glühlampen. Bei den Rücklichtern war das Ergebnis ähnlich. Als weiteres Problem tauchte nun auf, dass der Blinkergeber lastabhängig arbeitet. Das heißt, je mehr LED-Leuchten ich verbaute um so schneller wurde der Blinktakt. Als ich alle 4 Heckleuchten ersetzt hatte, leuchtete der Blinker beim blinken durchgängig. Dieses Problem lässt sich aber mit einem elektronischen Blinkimpulsgeber selbst beheben. entweder man kauft ihn oder baut ihn sich nach dieser formidablen Anleitung selber.
Ich ziehe daraus folgendes Fazit:

  1. Wenn ersetzen, dann immer durch die Version mit den meisten LEDs
  2. Auf Watt-Vergleichsangaben nichts geben
  3. Wenn ersetzen, dann Bremslicht LED und Rücklicht LED in Reihe schalten (3.+4. Kabel vom Bremslichtschalter legen)

Ich persönlich habe jetzt wieder die Birnen in meiner Lola. Der Helligkeitsunterschied war mir doch zu groß. Da ist mir meine Sicherheit (rechtliche Aspekte mal ganz außen vor gelassen) doch wesentlich wichtiger, als der Stromhaushalt meines Duos. Die anderen großen Latüchten vom Duo, also Blinker und Begrenzungsleuchten kann man nicht so einfach durch LEDs ersetzen. Die Blinker müssen ja zu den Seiten abstrahlen, obwohl sie senkrecht im Sockel sitzen. Das ist nur mit seitwärts montierten LEDs möglich und die habe ich bisher noch nirgends als 6V-Variante gesehen. Bei den Begrenzungsleuchten ist das Problem ähnlich gelagert. Die sind ja Sofitten und die habe ich auch noch nirgends als 6V-LEDs gesehen.

Abschließend noch ein paar Bilder zur Verdeutlichung:
LED-Rücklichter ausgebaut 001

LED-Rücklichter ausgebaut 002
Das Bremslicht mit den 24 roten LEDs ist oben bzw. rechts, das Rücklicht mit den 9 roten LEDs unten bzw. links.

LED-Rücklichter Vergleichstest 002 eingebaut an

LED-Rücklichter Vergleichstest 007 LED Brems-und Rücklicht

LED-Rücklichter Vergleichstest Dunkelheit 003
Das letzte Bild ist ein Vergleichstest. Links hatte ich die normalen Birnen drin und rechts die LEDs. Man erkennt deutlich den Helligkeitsunterschied. Besonders im Randbereich ist das Rücklicht rechts deutlich dunkler.

In diesem Thread habe ich das ganze Thema auch nochmal im Simsonforum ausgebreitet.

Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Verwendung von nicht zugelassenen LEDs in Kraftfahrzeugen eine Ordnungswidrigkeit ist und mit Geldstrafe, ggf. Punkten in Flensburg und ggf. dem Verlust des Versicherungsschutzes im Falle eines Unfalls einher geht. Ein Umbau ist daher nur anzuraten, wenn man sein Fahrzeug NICHT im öffentlichen Straßenverkehr bewegt! Ich selbst habe mein Duo niemals mit LEDs am Straßenverkehr teilnehmen lassen.

Einfach kann jeder

Gestern habe ich Lolas regenerierten Motor eingebaut. Ich habe ihn den Winter über bei Zweirad-Steinberg (bekannt über den „Schwarzfahrer“ aus dem Simsonforum) überholen lassen. Das ganz große Programm mit allem Schnick-Schnack. Hab mich da echt nicht lumpen lassen. Und was ist nun? Genau: Nix.
Eingebaut, angeschlossen, Benzin eingefüllt, angerissen….tote Hose… Ganze Zündung samt Verkabelung gecheckt nix gefunden. Allerdings hatte der neue Kondensator einen feinen Haarriss.

Kondensator mit Riss

Die Dinger sind mir ja mehr als suspekt. Das wäre dann der dritte Kondi innerhalb eines Jahres. Ich hab dem Schwarzfahrer gleich ne Nachricht geschrieben, dass der Motor nicht lüppt und er hat mir vorhin zurückgeschrieben, dass er nen neuen Kondensator in die Post gegeben hat. Über den Support kann man da schon mal nix sagen. Mal sehen, ob es wirklich am Kondi gelegen hat. Ich kann es irgendwie nicht glauben…das wäre zu einfach für meine zickige Lola.

Den zugehörigen Thread findet ihr im Schwalbennest unter diesem Link.