Ok, heute war also der dritte Anlauf Sir Edward „road legal“ zu bekommen.
In aller Herrgottsfrühe bin ich zur Karosseriebaufirma Sigges gefahren, damit die mir das Plättchen mit der Fahrgestellnummer anfertigen und anschweißen. Dort kam Sir Edward dann auf die Hebebühne und wir guckten gemeinsam nach einer geeigneten Stelle für die Nummer:
Hier übrigens ein Bild vom gestrigen Einschlag-Versuch:
Die Fragmente sollen „SCD“ darstellen….
Die Wahl fiel dann auf die Außenseite des Rahmens vorne rechts:
Dann wurden die Umrisse des Schildes angezeichnet und die Stellen für die Schweißpunkte blank gemacht:
Der Rahmen ist ja voll verzinkt und auf Zink lässt es sich nicht schweißen. Willkommen neuer Rostherd!
Dann punktete der Mechaniker das Schild an:
Ohne dass ich auch nur einen Funken Ahnung vom Schweißen hätte (Schweißen ist und bleibt Hexenwerk!), finde ich, dass die Punkte ganz ordentlich aussehen. Ich hoffe, dass das hält. Der von Reliant verwendete Stahl soll einen sehr hohen Carbon Anteil haben und daher schlecht zu schweißen zu sein. Außerdem ist das Schild ja auch aus Edelstahl und diesbezüglich hatte wuschel ja schon seine Bedenken geäußert. Wuschel, sieht das auch für dich ordentlich aus?
Abschließend gabs noch eine dicke Dusche mit Rostschutzgrundierung:
Ich hoffe, dass sie auch anständig hinter das Schildchen gelaufen ist und wenigstens etwas Korrosionsschutz liefert.
Das Schildchen hat mich übrigens gelöste 75€ gekostet….*aua*. Hexenkünste wollen bezahlt sein.
Danach ging es dann gleich weiter, wieder zum TÜV. Herr Steinkemper war auch sehr zufrieden mit dem Schildchen. Seine Versuche hingegen, mit dem Hammer ein Prüfsiegel auf dem Schildchen einzuschlagen gingen in die Hose und nach 7-8 Versuchen, bei denen nur Kringel, aber kein Siegel sichtbar waren, hat er aufgegeben. Mal sehen, was der nächste Prüfer dazu sagt….
Die Ausstellung des Gutachtens war dann nur noch reine Formsache und Sir Edward erfüllt nun auch offiziell alle gesetzlichen Kriterien um am Straßenverkehr teilnehmen zu dürfen:
Eigentlich könnte ich also nächste Woche in Osnabrück zum Straßenverkehrsamt und ihn zulassen. „Eigentlich“….
Na, findet jemand von euch den neuen Stolperstein auf meinem Weg zur Zulassung auf den Bildern?
Manchmal weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll….
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Stelle wo der Elefant das Wasser lässt III
Ok, heute war also der zweite Versuch, für Sir Edward den Segen des deutschen TÜVs zu bekommen.
Beim ersten Versuch hatte er ja das fehlende Typenschild im Motorraum und die fehlende Fahrgestellnummer am Rahmen bemängelt.
Das Typenschild hatte ich mittlerweile gravieren lassen und musste es nun nur noch anbringen. Wobei „nur noch“ mal wieder der falsche Begriff ist. Der Rialto-Motorraum ist ziemlich vollgestopft und ich musste ja auch eine Stelle finden, an der ich auf der Gegenseite die Nieten gegen halten kann.
Unter den originalen Schildern wäre ein schöner Platz gewesen, aber da kam ich beim besten Willen nicht dran.
Die einzige Alternative, die uns ein fiel, war unterhalb des Hauptbremszylinders. Da gibt es eine recht große Schräge, die den Fahrerfußraum bildet:
Leider sind auch an diesem Platz die Platzverhältnisse beengt. Insbesondere stört der Kabelbaum, der dort in den Innenraum führt. Allerdings fanden wir keine rechte Alternative drum wurde dort gebohrt und angenietet:
Nebenbei pumpten wir auch den wieder platten Reifen auf, installierten den Kühlergrill, die Batterie und brachten die Kurzzeitkennzeichen an:
Danach musste ich 4-5 mal orgeln bis Sir Edward wieder zum Leben erwachte und sofort in einen schön regelmäßigen Leerlauf verfiel. So konnten wir uns also auf den Weg zum TÜV machen:
Der Check des Typenschilds im Motorraum war reine Formsache und der Prüfer sehr zufrieden.
Mit der Fahrgestellnummer hatte er uns ja angeboten, dass wir die TÜV-Schlagzahlen ausborgen und die Nummer vor Ort einschlagen könnten. Das war auch kein Problem. Allerdings machte Sir Edward uns einen schönen Strich durch die Rechnung. Der Stahl des Rahmens ist so weich, dass die Stanzzahlen sich trotz dickem Hammer nicht lesbar abzeichneten, bzw. das Stanzeisen für den zweiten Schlag immer aus dem vorherigen Abdruck sprang und die Buchstaben verwackelt wurden. Nach drei Buchstaben gaben wir bzw. Herr Steinkemper auf und er meinte, dass wir die Nummer auf ein Stück Blech prägen lassen sollen und dann das Blech anschweißen lassen sollen.
Also wieder nix mit Abnahme.
Ich hab dann auf dem Rückweg bei einer lokalen Werkstatt vorgesprochen und die meinten, dass sie mir morgen früh eine Edelstahlplatte prägen und anschweißen könnten. Ich gebe zu, dass ich schon etwas Ängst bezüglich schweißen und GFK-Karosserie habe. Das ist schon öfters sehr böse ausgegangen:
Stockschwerenot
Und wieder hat ein seltenes Ersatzteil für schmale Mark seinen Weg in meinen Fundus gefunden: Ein Schaltstock.
Die hinter dem Anreißhebel sitzenden Dinger, sind mal wieder speziell fürs Duo abgeänderte Simsonteile. Theoretisch passen alle Fußschalthebel von S50, Star, Habicht und Sperber. Also alle von Motoren mit kleiner Schaltwelle. Allerdings muss man bei diesen Hebeln dann den oben abgewinkelten Steg absägen und einen passenden Kugelkopf für die Schaltstange (welche die Schaltbewegung vom Schalthebel überträgt) anlöten. Zusammen sieht das dann so aus:
Das Problem bei der ganzen Kiste ist aber, dass durch den hohen Kupferanteil in der Chromschicht ein anschweißen des Kugelkopfes nicht möglich ist. Der Kugelkopf hält dann zwar, aber nur bis man 3-4 mal geschaltet hat. Man muss also jemanden finden, der sowas löten kann. Und bis das geschehen ist, ist es gut, einen Ersatzschaltstock im Fundus zu haben:
Der Zustand des Chroms und Lacks ist zwar nicht sonderlich berauschend, aber nix, was nicht mit Schmiergelpapier sowie einer Spraydose in den Griff zu bekommen ist. Dafür sieht die Lotstelle aber sehr ordentlich aus und es hat noch niemand den Doppelbogen auf der Rückseite durchbohrt und mit einer Schraube verstärken müssen. Das ist nämlich die andere Schwachstelle der Schaltstöcke.