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Auge! IV

Vaddern war in der Zwischenzeit auch fleißig und hat einen zweiten Rahmen für die Scheinwerfer gebaut. Damit konnte es wieder an den Einbau gehen.
Ging auch alles gut und recht flüssig von der Hand:
Bond Bug Scheinwerferrahmen Einbau 14
Bleibt aber trotzdem Fummelkrams.
Ein Fehler schlich sich aber dennoch ein: Auf den ersten Blick erscheinen die original „Brillen“ symetrisch. Dementsprechend haben wir auch die neuen Teile identisch angefertigt. Leider sahen die Fertigungstoleranzen bei Reliant anders aus. Das Schraubenloch unten rechts beim linken Scheinwerfer ist nicht deckungsgleich mit der Brille:
Bond Bug Scheinwerferrahmen Einbau 16
Gut. Hatte ich nun keinen Bock mehr alles wieder auseinander zu reißen. Müssen jetzt drei Schrauben reichen.
Langsam geht mir echt die Muße aus.
Wenigstens sieht der Bug jetzt wieder komplett aus:
Bond Bug Scheinwerferrahmen Einbau 17
Da Elektrik gerade eh Tagesthema war, habe ich auch schnell für die TÜV-Abnahme eine zweite Holz-Schalterleiste gebastelt (Die Andere dient als Schablone für den Las0r-Mann) und den Nachbau-Lucas-Schalter eingebaut:
Bond Bug Armaturenbrett Zusammenbai TÜV 10
Ich gebe zu, auch hier mit dem Endergebnis nicht zufrieden zu sein:
Bond Bug Armaturenbrett Zusammenbai TÜV 11
Der Schalter ähnelt nur vage den original Schaltern. Auch seine Stellung (aus = leicht gekippt; ein = waagerecht) entspricht nicht der der Anderen. *Murf*
Sehr gute Dienste hat jedoch ein neues Gerät bei uns geleistet. Wir haben jetzt eine Abisolierzange, die sich automatisch auf die Kabelstärke einstellt:

Nice! Beim abisolieren wird mit dieser Zange kein Zug auf das Kabel ausgeübt (wie das normalerweise bei diesen Zangen mit Rädelschraube der Fall ist), was von Vorteil ist, wenn man an eingebauten Kabeln hantiert. Klare Empfehlung.
Abschließend habe ich noch einen Versuch gestartet, dem Bug seine Fahrgestellnummer zu verpassen. Wie auch Sir Edward hat der Bug keine in den Rahmen eingeschlagene Nummer. Meister Koch war so freundlich, mir seinen Zahlensatz zu leihen (Danke Wuschel für das Angebot!):
Bond Bug Fahrgestellnummer 12
Natürlich war der Versuch ebenso wenig von Erfolg gekrönt, wie damals bei Sir Edward. Wenn man das Metall nicht hinterfüttern kann (Kastenrahmen), kommen da maximal Dellen raus. Wundstelle also direkt wieder überpinselt:
Bond Bug Fahrgestellnummer 13
Also wieder ein Schild anschweißen lassen.
Alles nicht befriedigend. Das dicke Ende des Wochenendes kam aber noch….

Neue Heimat

Die letzten beiden Tage habe ich nebenbei die neuen Rostherde mit Farbe versorgt.
Hinter das aufgepunktete Schild habe ich mit einer kleinen Spritze und Nadel Farbe gespritzt, bis sie oben wieder raus lief:
neue Fahrgestellnummer
Das hat überraschend gut funktioniert. Immer wichtig, nen kleines Fixer-Besteck im Haus zu haben! Nachher gabs natürlich noch rings um drei Schichten Farbe. Auf dem Bild erkennt ihr auch sehr schön, die Macken, die der TÜV-„Stempel“ hinterlassen hat. Nen Siegel ist da nicht zu erkennen…
Die Einschlagmacken an der Innenseite des Rahmens bekamen auch drei Lagen:
neue Fahrgestellnummer missglückt
Ich hoffe mal, dass das die Korrosion etwas im Zaum halten wird.
Während ich so vor mich hinpinselte, fiel mir auf, dass sich das Auswucht-Gewicht des Vorderrads gelöst hat:
loses Auswuchtgewicht
Kaum hatte ich anschließend den Reifen runter genommen, purzelte es mir auch schon entgegen. Dammt.
Naja, ich muss mit den Rädern ja eh nochmal zum Reifenhändler unseres Vertrauens. Hinten links wartet der schleichende Plattfuß auf Abhilfe. Dann ist das ein aufwasch.
Zum Glück sind es nur 10 Gramm. Damit war die Unwucht so minimal, dass ich trotzdem noch den letzten Tag des Kurzzeitkennzeichens nutzen konnte, um Sir Edward nach Osnabrück zu überführen.
Sobald ich ja die berichtigten Papiere habe, soll er hier zugelassen werden. Da fällt mir ein, dass ich noch ne Liste mit möglichen Wunschkennzeichen machen muss….
Die Überführungsfahrt war erfreulich unspektakulär. Stadverkehr gewinnt man so manchen Ampelsprint und auch Tempo 100 is lässig. 120 ist recht laut, aber auch erträglich. Doch zwei Dinge sind mir negativ aufgefallen:
1. Sir Edward ruckelt beim Gas geben. So als würde man die Kupplung dauernd treten und wieder loslassen. Im ersten Gang fühlt sich das wie ein bockender Esel an. Je höher der Gang und die Geschwindigkeit um so harmloser ist das Rucken. Bei Tempo 100 im 4. ist es nur noch spürbar, wenn man sich drauf konzentriert. Keine Ahnung, was das sein kann… Ich hoffe mal nicht, dass es Öl auf der Kupplung ist und die daher immer durchrutscht! Sir Edward hat ja vor dem Verkauf noch ne neue Kupplung bekommen. Nich dass die da geschlampt haben…
2. Wenn Sir Edward warm gelaufen ist und man ihn z.B. zum tanken aus macht, geht er nur noch ganz schwer wieder an. 10-15 mal den Anlasser betätigen ist keine Seltenheit. Egal welche Choke- und Gaspedalstellung. Auch da habe ich nicht so richtig ne Ahnung, was das sein könnte. Ich hab den Vergaser in Verdacht, aber auch dass ist nur nen grobes Gerate.
Naja, der Winter steht ja vor der Tür. Da kann ich ja vielleicht mal diesen beiden Sachen auf den Grund gehen.
Als ich Sir Edward in die Garage zu Lola geschoben habe, fiel mir auf, was für riesen Schiffe doch die Eier gewesen sind.
Sowohl in der Länge als auch in der Breite ist noch reichlich Platz:
Rialto in Garage
Mal sehen, ob die Beiden sich da zusammen vertragen. Aber ich bin da sehr zuversichtlich. Hat ja mit Cobra 1 auch geklappt. Und das war immerhin nen Vierrad!

Stelle wo der Elefant das Wasser lässt V

Sorry, dass ich euch hab warten lassen.
Ok, das Rätsel war auch echt schwer.
Herr Steinkemper hat leider das Gutachten und auch den Prüfbericht auf eine falsche Fahrgestellnummer ausgestellt (ist ihm schon mal passiert). Er hat die „2“ einmal zu oft gedrückt.
Falsch:
Gutachten §21 StVZO
Richtig:
Reliant Rialto Typenschild deutsch
Leider ist dadurch auch die letzte Stelle der richtigen FIN weggefallen.
Selbst wenn die Menschen auf der Zulassungsstelle das nicht bemerken würden, so würde Sir Edward das Problem doch sein Leben lang mit sich rum schleppen. Also versuche ich Herrn Steinkemper morgen wieder an die Strippe zu bekommen. Hoffentlich macht er das per Post! Ich hab keine Lust extra für zwei neue Zettel da nochmal vorbei zu juckeln.

Stelle wo der Elefant das Wasser lässt IV

Ok, heute war also der dritte Anlauf Sir Edward „road legal“ zu bekommen.
In aller Herrgottsfrühe bin ich zur Karosseriebaufirma Sigges gefahren, damit die mir das Plättchen mit der Fahrgestellnummer anfertigen und anschweißen. Dort kam Sir Edward dann auf die Hebebühne und wir guckten gemeinsam nach einer geeigneten Stelle für die Nummer:
Stelle für neue Fahrgestellnummer
Hier übrigens ein Bild vom gestrigen Einschlag-Versuch:
missglückte Fahrgestellnummer
Die Fragmente sollen „SCD“ darstellen….
Die Wahl fiel dann auf die Außenseite des Rahmens vorne rechts:
Stelle für neue Fahrgestellnummer
Dann wurden die Umrisse des Schildes angezeichnet und die Stellen für die Schweißpunkte blank gemacht:
Stelle für neue Fahrgestellnummer
Der Rahmen ist ja voll verzinkt und auf Zink lässt es sich nicht schweißen. Willkommen neuer Rostherd!
Dann punktete der Mechaniker das Schild an:
Stelle für neue Fahrgestellnummer
Ohne dass ich auch nur einen Funken Ahnung vom Schweißen hätte (Schweißen ist und bleibt Hexenwerk!), finde ich, dass die Punkte ganz ordentlich aussehen. Ich hoffe, dass das hält. Der von Reliant verwendete Stahl soll einen sehr hohen Carbon Anteil haben und daher schlecht zu schweißen zu sein. Außerdem ist das Schild ja auch aus Edelstahl und diesbezüglich hatte wuschel ja schon seine Bedenken geäußert. Wuschel, sieht das auch für dich ordentlich aus?
Abschließend gabs noch eine dicke Dusche mit Rostschutzgrundierung:
Stelle für neue Fahrgestellnummer
Ich hoffe, dass sie auch anständig hinter das Schildchen gelaufen ist und wenigstens etwas Korrosionsschutz liefert.
Das Schildchen hat mich übrigens gelöste 75€ gekostet….*aua*. Hexenkünste wollen bezahlt sein.
Danach ging es dann gleich weiter, wieder zum TÜV. Herr Steinkemper war auch sehr zufrieden mit dem Schildchen. Seine Versuche hingegen, mit dem Hammer ein Prüfsiegel auf dem Schildchen einzuschlagen gingen in die Hose und nach 7-8 Versuchen, bei denen nur Kringel, aber kein Siegel sichtbar waren, hat er aufgegeben. Mal sehen, was der nächste Prüfer dazu sagt….
Die Ausstellung des Gutachtens war dann nur noch reine Formsache und Sir Edward erfüllt nun auch offiziell alle gesetzlichen Kriterien um am Straßenverkehr teilnehmen zu dürfen:
Gutachten §21 StVZO
Eigentlich könnte ich also nächste Woche in Osnabrück zum Straßenverkehrsamt und ihn zulassen. „Eigentlich“….
Na, findet jemand von euch den neuen Stolperstein auf meinem Weg zur Zulassung auf den Bildern?
Manchmal weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll….

Stelle wo der Elefant das Wasser lässt III

Ok, heute war also der zweite Versuch, für Sir Edward den Segen des deutschen TÜVs zu bekommen.
Beim ersten Versuch hatte er ja das fehlende Typenschild im Motorraum und die fehlende Fahrgestellnummer am Rahmen bemängelt.
Das Typenschild hatte ich mittlerweile gravieren lassen und musste es nun nur noch anbringen. Wobei „nur noch“ mal wieder der falsche Begriff ist. Der Rialto-Motorraum ist ziemlich vollgestopft und ich musste ja auch eine Stelle finden, an der ich auf der Gegenseite die Nieten gegen halten kann.
Unter den originalen Schildern wäre ein schöner Platz gewesen, aber da kam ich beim besten Willen nicht dran.
Die einzige Alternative, die uns ein fiel, war unterhalb des Hauptbremszylinders. Da gibt es eine recht große Schräge, die den Fahrerfußraum bildet:
Schräge Fahrerfußraum
Leider sind auch an diesem Platz die Platzverhältnisse beengt. Insbesondere stört der Kabelbaum, der dort in den Innenraum führt. Allerdings fanden wir keine rechte Alternative drum wurde dort gebohrt und angenietet:
Typenschild Deutschland Reliant Rialto
Nebenbei pumpten wir auch den wieder platten Reifen auf, installierten den Kühlergrill, die Batterie und brachten die Kurzzeitkennzeichen an:
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Danach musste ich 4-5 mal orgeln bis Sir Edward wieder zum Leben erwachte und sofort in einen schön regelmäßigen Leerlauf verfiel. So konnten wir uns also auf den Weg zum TÜV machen:
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Der Check des Typenschilds im Motorraum war reine Formsache und der Prüfer sehr zufrieden.
Mit der Fahrgestellnummer hatte er uns ja angeboten, dass wir die TÜV-Schlagzahlen ausborgen und die Nummer vor Ort einschlagen könnten. Das war auch kein Problem. Allerdings machte Sir Edward uns einen schönen Strich durch die Rechnung. Der Stahl des Rahmens ist so weich, dass die Stanzzahlen sich trotz dickem Hammer nicht lesbar abzeichneten, bzw. das Stanzeisen für den zweiten Schlag immer aus dem vorherigen Abdruck sprang und die Buchstaben verwackelt wurden. Nach drei Buchstaben gaben wir bzw. Herr Steinkemper auf und er meinte, dass wir die Nummer auf ein Stück Blech prägen lassen sollen und dann das Blech anschweißen lassen sollen.
Also wieder nix mit Abnahme.
Ich hab dann auf dem Rückweg bei einer lokalen Werkstatt vorgesprochen und die meinten, dass sie mir morgen früh eine Edelstahlplatte prägen und anschweißen könnten. Ich gebe zu, dass ich schon etwas Ängst bezüglich schweißen und GFK-Karosserie habe. Das ist schon öfters sehr böse ausgegangen:


Also morgen der dritte Versuch….