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Eier aus Stahl V

Die sieben IPN260-Stahlträger lagen nun lose auf dem Ringanker. Um auch ohne Helm (wir erinnern uns an Werner) drunter durch zu gehen, musste ich sie irgendwie befestigen. Die Empfehlung des Architekten war eine einseitige Klemmbefestigung, damit die Wärmeausdehnung der Stahlträger und andere Kräfte später keine zusätzliche Spannung in den Ringanker einbringen. Ähnliches findet ihr auch im Brückenbau. Mittel der Wahl wurden die schweren Spannklauen TKS ZL von OBO Bettermann:

Spannklaue mit Schwerlastanker

Mit einer Bruchlast von 21.000N pro Klaue und zwei Klauen pro Träger sind sie weit überdimensioniert. Verankert werden sie im Beton des Ringankers mit M12 TOX S-Fix Plus Schwerlastankern.
Damit die Klauen aber später parallel zu den 11,3° geneigten Stahlträgern sind, baute ich mir eine Bohrlehre:

Bohrschablone

Das Loch im Holzklotz ist senkrecht gebohrt und nimmt durch die Anlage am Stahlträger genau die passende Neigung ein.
Mit einem digitalen Winkelmesser habe ich dann nochmal die korrekte Ausrichtung des Bohrers überprüft.
Das Bohrloch wurde anschließend vorschriftsmäßig gereinigt:

Bohrloch reinigen

Nun sieht man, dass die Spannklaue mit ihrer Spitze zwar bündig auf dem Stahlträger aufliegt, aber auf dem Ringanker nur auf einer Ecke aufsteht:

Steht nur auf der Ecke

Das Problem löste ich mit einer passenden Vertiefung im Beton:

Spannklaue liegt an

Die Schwerlastanker habe ich im ersten Schritt nur handfest angezogen.
Danach habe ich den Hohlraum unter den Trägern beidseitig mit Quellmörtel ausgefüllt:

Frischer Quellmörtel

Hier sieht man schön, wie er zu den Seiten heraus drückt.
Nachdem der Mörtel ein paar Tage Zeit zum aushärten hatte, habe ich die Schwerlastanker dann mit dem vorgeschriebenen Drehmoment angezogen:

Anziehen mit Drehmoment

Die Reibung hält sie hier zuverlässig an Ort und Stelle.
Auf der hohen Seite der Halle liegen die Stahlträger auf ihrem Bett aus Quellmörtel auf und sind gegen seitliches ausweichen gesichert. Später werden sie noch insgesamt untereinander über die Dachpfetten verschraubt. Da rührt sich nichts mehr.

Flasche im Fettmantel

Nach dem Austausch der Gasflaschen hatte ich sie ja großzügig in Fett verpackt und in Aussicht gestellt, diese Konservierung nach dem nächsten HU/AU/GAP-Termin zu überprüfen.
Dazwischen lag ja schon im März der Dreh zu dem Beitrag bei AutoMobil bei dem ich einen ersten Blick unter eines der Haltebänder werfen konnte.
Nun war mittlerweile der TÜV-Termin und ich wollte einen genaueren Blick auf die Flaschen werfen.
Zuvor wollte ich noch ein Ärgernis beseitigen.
Die Abdeckung der hinteren beiden Flaschen wird mit komischen Blechmuttern und ebenso komischen Schrauben gehalten. Ist mistig zu montieren und die Dinger gammeln wie nix gutes:
rostige Blechmutter
Also habe verzinkte selbstsichernde M5-Blechmuttern mit Maschinengewinde geordert und den Rotz ausgetauscht:
Blechmuttern im Vergleich
Auf dem obigen Bild erkennt man auch gut das komische Gewinde der originalen Befestigungsschrauben. Die konnte man immer nur 1,5 Umdrehungen eindrehen und dann klickten sie hinter eine kleine Blechlasche. Bzw. meistens nicht und man fummelte sich einen Ast während man die riesige Abdeckung einhändig jonglierte und die Löcher versuchte zur Deckung zu bringen.
Erst dachte ich, dass das vielleicht konstruktiv so sein muss, weil das ansonsten nicht zuverlässig während der Fahrt hält. Allerdings ist die vordere Abdeckung ebenfalls mit ganz schnöden Blechmuttern und Maschinenschrauben befestigt….
Ich habe M5-Schrauben gewählt, weil man so die Abdeckung viel einfach montieren kann.
Einfach die Schrauben locker eindrehen und die Abdeckung hochdrücken. Die Schraubenköpfe passen geradeso durch die Löcher in der Abdeckung:
Schraubenkopf durchsteckenHat man alle Schrauben durchgefädelt, kann man die Abdeckung loslassen und sie verkantet sich locker auf den Bolzen. Nun reihum von Hand wieder rausdrehen und mit großer Unterlegscheibe wieder einschrauben:
Abdeckung neu befestigt
Hält super und geht in einem bruchteil der früheren Arbeitszeit.
Nun konnte es ans eigentliche Programm gehen…

Auge! IV

Vaddern war in der Zwischenzeit auch fleißig und hat einen zweiten Rahmen für die Scheinwerfer gebaut. Damit konnte es wieder an den Einbau gehen.
Ging auch alles gut und recht flüssig von der Hand:
Bond Bug Scheinwerferrahmen Einbau 14
Bleibt aber trotzdem Fummelkrams.
Ein Fehler schlich sich aber dennoch ein: Auf den ersten Blick erscheinen die original „Brillen“ symetrisch. Dementsprechend haben wir auch die neuen Teile identisch angefertigt. Leider sahen die Fertigungstoleranzen bei Reliant anders aus. Das Schraubenloch unten rechts beim linken Scheinwerfer ist nicht deckungsgleich mit der Brille:
Bond Bug Scheinwerferrahmen Einbau 16
Gut. Hatte ich nun keinen Bock mehr alles wieder auseinander zu reißen. Müssen jetzt drei Schrauben reichen.
Langsam geht mir echt die Muße aus.
Wenigstens sieht der Bug jetzt wieder komplett aus:
Bond Bug Scheinwerferrahmen Einbau 17
Da Elektrik gerade eh Tagesthema war, habe ich auch schnell für die TÜV-Abnahme eine zweite Holz-Schalterleiste gebastelt (Die Andere dient als Schablone für den Las0r-Mann) und den Nachbau-Lucas-Schalter eingebaut:
Bond Bug Armaturenbrett Zusammenbai TÜV 10
Ich gebe zu, auch hier mit dem Endergebnis nicht zufrieden zu sein:
Bond Bug Armaturenbrett Zusammenbai TÜV 11
Der Schalter ähnelt nur vage den original Schaltern. Auch seine Stellung (aus = leicht gekippt; ein = waagerecht) entspricht nicht der der Anderen. *Murf*
Sehr gute Dienste hat jedoch ein neues Gerät bei uns geleistet. Wir haben jetzt eine Abisolierzange, die sich automatisch auf die Kabelstärke einstellt:

Nice! Beim abisolieren wird mit dieser Zange kein Zug auf das Kabel ausgeübt (wie das normalerweise bei diesen Zangen mit Rädelschraube der Fall ist), was von Vorteil ist, wenn man an eingebauten Kabeln hantiert. Klare Empfehlung.
Abschließend habe ich noch einen Versuch gestartet, dem Bug seine Fahrgestellnummer zu verpassen. Wie auch Sir Edward hat der Bug keine in den Rahmen eingeschlagene Nummer. Meister Koch war so freundlich, mir seinen Zahlensatz zu leihen (Danke Wuschel für das Angebot!):
Bond Bug Fahrgestellnummer 12
Natürlich war der Versuch ebenso wenig von Erfolg gekrönt, wie damals bei Sir Edward. Wenn man das Metall nicht hinterfüttern kann (Kastenrahmen), kommen da maximal Dellen raus. Wundstelle also direkt wieder überpinselt:
Bond Bug Fahrgestellnummer 13
Also wieder ein Schild anschweißen lassen.
Alles nicht befriedigend. Das dicke Ende des Wochenendes kam aber noch….