Schlagwort-Archive: Bug

Kupferwurm VIII – Die Zentralelektrik

Genug des Vorspiels! Kommen wir zum Eingemachten der letzten Wochen: Zum Elektrikumbau des Bond Bugs
Auf dem folgenden Bild sieht man schon einen Teil der eingekauften Teile:
Zentralelektrik Einzelteile
Wie schon vor langer Zeit propagandiert, habe ich den Bug auf eine „moderne“ Zentralelektrik umgerüstet.
Die Teile hierzu lieferte das von Autoteile-Plauen angebotene Modulsystem:

ATP entwickelte sich in der Vorbereitung mehr und mehr zum Haus-und-Hoflieferanten für den Umbau, so dass mir freundlicherweise bei den Jungs ein ansehnlicher Rabatt für meine Bestellungen gewährt wurde. Vielen Dank an dieser Stelle!
Als erste Amtshandlung habe ich geschaut, ob mein bisher rein theoretischer Plan der Unterbringung neben der Batterie im Kofferraum auch umsetzbar war:
Pappdummy
Das Modulsystem erwies sich dabei als Lego-Baukasten für große Jungs: Hier was stecken, da was klicken, dort was einrasten. Herrlich!
Wie auf dem Bild zu sehen ist, liegt das System bei mir auf dem Rücken. Anders wäre es einfach zu hoch geworden. Auch musste ich die Stromschienen auf zwei Stück reduzieren, damit noch ausreichend Platz für den Kabelstrang blieb.
Für die normalen Schaltvorgänge bis 30A verwende ich Mikro-Relais. Lediglich das Relais, welches Zündungsplus (Klemme 15) liefert, ist ein Hochlastrelais. Das Riesenrelais am oberen Bildrand ist übrigens das lastunabhängige Blinkrelais von Tante Louis.
Mal sehen, wie das in Verbindung mit der Kontrolleuchte und meinem Summer funktioniert.
Nachdem klar war, dass der Platz grundsätzlich ausreicht, habe ich mich mal um die Höhe gekümmert:
Deckel aufgelegt
Wie schon im theoretischen Teil festgestellt, kam ich nicht umhin eine kleine Stufe in die Abdeckklappe zu integrieren.
Also fröhlich geschnippelt und gebastelt:
Pappschablone Stellprobe
Auch der Deckel wurde in schönster Kindergartenarbeit angepasst:
Schablone Deckel
Natürlich beginnt die Stufe beim finalen Deckel erste da, wo sie auch wirklich gebraucht wird. Sie schließt dann nahezu bündig mit der Rundung des Radhauses ab.
Meine ursprünglichen Überlegungen gingen ja dahin, die Kiste aus GFK selbst zu formen. Mittels einer kurzen kritischen Abwägung meiner Fähigkeiten und der aufwartenden Probleme überzeugte Vaddern mich davon, die Kiste aus Sperrholz zu bauen.
Einige Laubsägenarbeit später waren die Einzelteile fertig:
Zentralelektrik Einzelteile
Allerdings muss dazu gesagt werden, dass es schon eine Herausforderung war, die Kiste zu bauen, da der Bug keinen einzigen rechten Winkel besitzt. Der in Handarbeit gebaute Bond Bug ist krum und schief. Rechte Winkel waren bei Reliant wohl aus, als sie die Form gebastelt haben. Das Resultat ist, dass die Kiste nun links und rechts unterschiedlich hoch ist. Sieht auf der Werkbank unmöglich aus. Im Bug fügt es sich harmonisch ein…
Ohne Vadderns Hilfe wäre ich jedoch (wie sehr oft bei diesem Projekt) verzweifelt.
„Jedes Kind sollte einen Vater haben.“ wie meine Mutter immer zu sagen pflegte.
Zwischen Relaishalter und Deckel sind es nun (je nach Messpunkt s.o.) knapp 10mm Abstand:
Zentralelektrik Stellprobe
Hier mal in der Draufsicht:
Zentralelektrik Draufsicht
Der Kabelstrang kommt später von unten rechts in die Box, knickt nach links ab und geht, je nach Zuständigkeit, in die Zentralelektrik oder auf die Stromschienen.
Natürlich wurden die Ecken noch verstärkt und das ganze erst schwarz lackiert und dann nochmal mit Klarlack überzogen. Soll ja schließlich schick aussehen und auch einigermaßen wasserdicht/-beständig sein.
In dem Raum hinter dem Tacho habe ich auch eine Stromschiene installiert:
Verteiler hinterm Armaturenbrett
Dort sind hauptsächlich Massekontakte zusammengefasst. Es ist gut zu erkennen, dass die Schiene einen schönen Buckel macht. Wie gesagt: Kein rechter Winkel….

Kupferwurm VII

Den Heimaturlaub habe ich auch dafür genutzt, mal beim Bond Bug vorbei zu schauen:
Bond Bug im Schlafanzug
Zum abstrakten Teil der Kabelbaumrestaurierung gehörte ja noch die Suche nach einem neuen Ort für die Zentralelektrik.
Da sowohl Motorraum schon mit Antrieb und der Innenraum mit Mensch brechend voll sind, war der Ort meiner Wahl der Kofferraum. Dort lässt sich unsichtbar die geplante Box unterbringen und es ist auch genügend „überflüssiger“ Platz vorhanden. Großartige Transportaufgaben bewältigt der Bug eh nicht. Selbst eine normale Klappkiste passt nur mit dem Schuhlöffel da rein. Von einer Kiste Pils ganz zu schweigen. Für den Kofferraum spricht weiterhin, dass dort schon serienmäßig die Batterie untergebracht ist, was einige Kabelwege signifikant verkürzt.
Am einfachsten wäre es natürlich die Box unter die Hutablage zu schrauben:
Unterseite Hutablage
Da wäre reichlich Platz in alle Dimensionen.
Aber ich befürchte die Box wäre dann im Weg, wenn ich die Steckscheiben im Kofferraum verstaue. Außerdem wäre sie dann doch sehr offensichtlich, sobald jemand den Kofferraum öffnet.
Also weiter umgeschaut.
Unten links im obigen Bild seht ihr eine schwarze Sperrholzplatte. Darunter verbirgt sich die Batterie:
Batterie eingebaut
Von der Batterie aus Richtung Heck findet sich unter dieser (nachträglich installierten) Klappe noch eine Vertiefung, in welcher Bordwerkzeug, Warndreieck und Verbandszeug seinen Platz hatte.
Bei meinem Bug ist dieser Platz jetzt frei, da ich immer mein „Werkzeugrad“ verwende, welches in der Vertiefung vor der Batterie anstelle des Ersatzrades steht.
Leider sind mir in der dunklen Tiefgarage keine sonderlich aussagekräftigen Bilder gelungen. Daher habe ich mal die Umrisse der Vertiefung markiert:
Fläche für Zentralelektrik markiert 2
Das Niveau der Box-Oberkante liegt glücklicherweise unterhalb der Rücklichter, so dass dort keine Designkunststücke nötig sind.
In der Gesamtansicht sieht das Ganze so aus:
Fläche für Zentralelektrik markiert
Die Maße der Vertiefung sind 340 mm Breite, 200 mm Tiefe und 55 mm Höhe.
Ich habe nach diesen Vorgaben mal das Layout der Zentralelektrik angepasst.
Entwurf 1 bedarf durchgängig 80 mm an Höhe:
Zentralelektrik Layout Reihe
Bei diesem Layout hätte ich eine 25 mm Stufe im Kofferraumboden. Nicht schön, ließe sich aber verschmerzen.
Entwurf 2 ist insgesamt kompakter und kommt auf der Hälfte mit 55 mm Höhe aus:
Zentralelektrik Layout Reihe 2
Hier ließe sich die Stufe eventuell unter den Rückleuchten verbergen, so dass weder an der Nutzbarkeit noch der Optik des Kofferraums wesentlich was geändert werden müsste.
Bei Entwurf 2 gefällt mir jedoch die Kabelführung nicht sonderlich. Es müsste ein flacher aber dafür Breiter Kabelstrang in das Gehäuse führen. Weder optisch noch abdichtungsmäßig eine optimale Lösung.
Eventuell würde ich dann auf eine der Stromschienen verzichten und stattdessen eine runde Durchführung im passenden Format realisieren.
Gesichert ist jedoch, dass es keine Box gibt, die genau dort hin passen würde.
Da ist also selber anfertigen angesagt.
Mir schwebt eine passgenaue „Wanne“ aus GFK vor, welche mit einem überdimensionalen Deckel verschlossen wird, der gleichzeitig auch als Abdeckung über der Batterie fungiert.
Um die Wanne möglichst passgenau bauen zu können, muss ich mir eine Technik überlegen, um die Form des Kofferraums abnehmen zu können.

Kupferwurm V

So, mittlerweile habe ich Version 2.7 des neuen Stromlaufplans für den Bond Bug ausgebrütet.
Ich habe versucht, mich so weit es ging an die DIN-Vorgaben, was die Kabelfarben und die Klemmenbezeichnungen anging zu halten.
Die Kabelstärken findet ihr als kleine Zahlen meist zwischen Sektor „B“ und „C“. Da habe ich versucht mich an den Golfplan und die Fausformel 5A pro mm² als Dauerlast und 10A pro mm² als Spitzenlast zu halten.
Allerdings bin ich mir sicher, dass ich einiges an Fehlern übersehen habe.
Daher bitte euch, dass ihr bei Interesse mal einen Blick drauf werft, ob ich irgendwelche kapitalen Böcke geschossen habe (durch anklicken kommt ihr zur großen Ansicht). 37 Augen sehen mehr als zwei und so….
Für Verbesserungsvorschläge bin ich natürlich immer offen.
Blatt 1 umfasst: Anlasser, Stromversorgung, Zündung, Instrumente, Anzeigen, Scheibenwischer, Lüftung, Innenraumlicht und 12V-Steckdose:
Bond Bug Neu v.2.7 Blatt 1
Blatt 2 umfasst: Hupe, Bremslichter, (Warn-)Blinker und Beleuchtung:
Bond Bug Neu v.2.7 Blatt 2
Ein paar grundlegende Unsicherheiten habe ich noch:

  • So weiß ich z.B. nicht wie/ob ich einen Spannungsregler anklemme/brauche. Der Bug hat bisher einen archaischen Spannungsregler für Gleichstromlichtmaschinen, welchen ich später mit der neuen Drehstrom-Lima (Lucas 17ACR mit integriertem Regler) nicht mehr verwenden kann. Mit welcher Spannung die Instrumente laufen, weiß ich noch nicht. Da ist noch Recherche nötig. Dementsprechend entfällt der oben eingezeichnete Regler eventuell ersatzlos.
  • Auch fehlen mir Referenzwerte, ob und mit wie viel Ampere ich die Relais am sinnvollsten absichere und wie stark die entsprechenden Kabel dann sein sollten.
  • Ebenso können sich bei der späteren Verkabelung auch noch Änderungen ergeben bezüglich der Massekontakte der einzelnen Schaltkreise. Da wird einiges sicherlich auf Klemme 31 wandern, was im Plan aktuell noch seine Masse über den Rahmen bezieht.
  • Ich habe auch noch keinen wirklich gangbaren Weg ersonnen, wie ich die Blinker über Relais ansteuern kann und dann der Blinkgeber nicht spinnt.

Momentan komme ich auf 25 Sicherungen und 9 Relais. Erscheint mir ein wenig Overkill, aber so recht sehe ich kein Einsparungspotential ohne auf gewaltigere Sicherungen umzusteigen bzw. die sicherheitsrelevanten Kreise nicht mehr getrennt zu halten.
Auch die vielen Kontakte auf den Haupt-Klemmen (7×30; 17×15; 16×31) bereiten mir noch etwas Kopfzerbrechen. Da habe ich noch keinen stichfesten Plan, wie ich das Schienenmäßig realisiere.

Aber erstmal freue ich mich auf eure Kritik.
Danke für die Hilfe!

Winterschlaf

Nachdem mir hier in Magdeburg die Schraubermöglichkeit fehlt und auch in der alten Heimat alles belegt ist, bin ich den schweren Schritt gegangen und habe den Bug abgemeldet:
Bond Bug abgemeldet
Bevor er wieder auf die Straße kann, steht erst eine komplette Revision der Elektrik auf dem Plan.
Das ist nicht nur eine Menge Arbeit, sondern auch etwas, für dass ich einiges an Platz und Zeit brauche.
Da kann ich mir momentan das Geld sparen und ihn dann später mit MD-Schildern wieder zulassen. Die kosten der Ummeldung und neue Schilder wären eh nötig gewesen.
Während er abgemeldet ist, besteht die Teilkasko- und Haftpflichtversicherung als Ruheversicherung beitragsfrei weiter (maximal für 18 Monate). Das ist wenigstens ein schwacher Trost.

Changfeng Rhombus – Ein Typ mit Ecken und Kanten

Leser as schickte mir freundlicherweise einen Link zum Changfeng Rhombus (Eine Anspielung auf die Anordnung der vier Räder.), welcher als Conceptcar „R-6“ vorgestellt wurde:

Da stand doch ganz klar mein heiß geliebter Rialto Pate!
Ok, den Chinesen hatte er zu wenig Platz, so dass sie hinten einfach noch einen zweiten Rialto umgedreht dran laminiert haben, aber auch die Idee ist alt:

Die Geschichte besagt hierzu, dass zur British International Motor Show 1974 nur vierrädrige Fahrzeuge zugelassen waren, Reliant aber unbedingt den Bond Bug zeigen wollte. Das Obige war dann ihre Lösung….
Ich betone ja immer wieder, dass ich die unkonventionellen Lösungsansätze von Reliant überaus schätze!
So ein Changfeng Rhombus würde mich aber auch sehr reizen…..