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Glänzende Arbeit vom Vietcong

Wir haben gestern auch das schöne Wetter genutzt, um neue Stoßstangen an den Kleinen zu montieren. Die Alten hatten schon reichlich Pickel im Chrom, einige Roststellen an der Unterseite und eine jahrzehntealte saftige Beule. Drei gangbare Wege ergaben sich uns: 1. die alten Stoßstangen neu verchromen lassen; 2. neue Chromstoßstangen besorgen; 3. neue Edelstahlstoßstangen besorgen.
Die Alten neu verchromen lassen, wäre unverschämt teuer geworden. Also stand die Wahl zwischen Chrom oder Edelstahl. Im Volvoniacs-Forum wurde mehrfach geäußert, dass die Edelstahlteile einen gelblichen Glanz haben sollten und sich daher von den sonstigen Chromteilen abheben würden. Allerdings sind Edelstahlteile ja wesentlich unempfindlicher und halten 1000 Jahre. Wir wagten den Selbstversuch.
Vaddern hatte einen Laden namens „Group Harrington“ in Vietnam (!) ausfindig gemacht, welcher die von uns benötigten Stoßstangen in 1.4301er-Edelstahl nachfertigt. Die Korrespondenz auf englisch verlief problemlos, die Bezahlung per paypal ebenfalls.
Ein paar Wochen später traf dann ein großes Paket bei uns ein. Lustig war, dass der Zoll es offenbar geöffnet hatte, um es zu kontrollieren. Keine Ahnung, was die sich gedacht haben, als da übergroße verchromte „Bananen“ drin waren.
Vor der Montage wurde der Kleine noch gewaschen und zum ersten mal mit SwizÖl behandelt.
Das Ergebnis ist wirklich herrausragend!
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Vaddern meint sogar, dass das Zeug so gut ist, dass es den Preis rechtfertigt.

Die anschließende Montage war etwas fummelig, was aber an den beengten Platzverhältnissen unter dem Kleinen und keinesfalls an der Verarbeitung der neuen Stoßstangen lag.
Wichtig ist, dass man die Gummidichtungen rund um die Stoßstangenhalter zuerst montiert und erst dann die Halter selbst einführt.
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Wir haben es erst gleichzeitig probiert und sind mit einer in die Karosserie gerutschten Dichtung geendet.
Die Dichtlippen der Gummis haben wir vor der Montage mit Fett aus der Fettdose gefüllt.
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Das soll verhindern, dass sich Kantenrost bildet, wenn Feuchtigkeit in der Lippe steht.
Anschließend bekamen die Stoßstangenträger anständig Spüli, damit sie auch schön durch die recht engen Schlitze der Dichtungen flutschten:
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Wenn man dann die 3-teilige Stoßstange montiert, sollte man die Stellen an denen sich die einzelnen Teile überschneiden vorher mit Krep-Klebeband abkleben, damit die Oberfläche beim Ausrichten und verschrauben nicht zerkratzt.
Hier ein paar abschließende Bilder von der fertig montierten Edelstahlstoßstange hinten:
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Besonders auf dem ersten Bild kann man schön die Teife des Glanzes erkennen. Wir sind begeistert! Auch von einem „Gelbstich“ ist weit und breit nix zu sehen. Die normalen Chromteile sehen nicht anders aus.
Über die Verarbeitung können wir auch nur gutes sagen. Das Material ist sehr dick, die Schweißnähte ordentlich und die Passung gut.
Als Fazit können wir den Laden vorbehaltlos empfehlen und wir sind traurig, dass sie nicht auch andere Zierteile für den 1800 in Edelstahl nachfertigen.

Fensterln II

Nach nahezu ewiger Suche haben wir endlich ein passendes Fenster für die Fahrerseite vom Kleinen gefunden!
Volvo 1800S Ausstellfenster
Das gebrauchte Teil haben wir zu einem wirklich fairen Preis über Blepps-Volvo-Garage bekommen. Mal sehen, wie es sich eingebaut macht. Ich hoffe ja auf eine merkliche Reduzierung der Windgeräusche.
Jetzt können wir auch endlich daran gehen, die anderen „falschen“ Fenster wieder los zu schlagen. Mal sehen, wie nachher die Bilanz unterm Strich aussieht…

In Buxen machen

Als wir neulich einen Ölwechsel beim Kleinen gemacht haben, fiel uns auf, dass der linke Momentstab sich mit der Hand bewegen lässt und dabei klackert. Rollt man allerdings den Wagen eine halbe Radumdrehung vor oder zurück ist das Klackern weg und er sitzt wieder fest…. mysteriös. Das hier ist der Übeltäter:
Fahrwerksbuchsen 1800S 005 klein
Mal sehen, ob neue Fahrwerksbuchsen Abhilfe schaffen.
Wir wollen keine PU-Buchsen nehmen, da diese zum übertragen von Brumm -und Dröhngeräuschen neigen.
Natürlich hat Volvo im Laufe der Produktion die Buchsen geändert. Laut Ersatzteilkatalog benötigt unser 1800S die frühe, einfache Version:
Fahrwerksbuchsen 1800S 003 klein
Hoffen wir mal, dass ihm in seinem früheren Leben keiner andere Längslenker bzw. Momentstäbe verpasst hat und das die Buchsen einfach zu beschaffen sind, als das immer noch fehlende Ausstellfenster….

Statisch war gestern VI

Abschließend ein paar Fotos von dem fertig eingebauten Adapter:
Gurtumbau 010

Gurtumbau 009

Gurtumbau 014
Damit war der Bastelteil des Umbaus abgeschlossen und wir konnten an das Einstellen der Automatikgurte gehen. Es sei hier angemerkt, dass man besonders diese Arbeit in Ruhe und in psychisch ausgeglichenem Zustand angehen sollte (Ernsthaft!). Es ist eine echte Sisyphos-Arbeit! Man muss die Einstellschrauben der Gurtrollen millimeterweise verstellen bis sich der Gurt einwandfrei von der Rolle ziehen lässt. Die englische Einbauanleitung ist einem hierbei aber keine wirkliche Hilfe, da sie schlichtweg falsch zu sein scheint. Durch stundenlanges Ausprobieren haben wir herausgefunden, dass die auf den Einstellschrauben vermerkten Pfeile in einem gedachten rechten Winkel zueinander stehen müssen. Die Relation der Pfeile zum Gurt scheint dabei aber unerheblich zu sein. Zumindest konnten wir kein logisches Schema in den verschiedenen Stellungen sehen, in denen ein Abrollen möglich bzw. unmöglich war. Wie gesagt: Langwieriges Probieren scheint hier der einzige Lösungsweg zu sein.

Statisch war gestern V

Nachdem nun auch die Gurtlaschen am Schweller befestigt waren, kamen wir zu dem schwierigsten Punkt des Umbaus: Dem Befestigungspunkt der Gurtschlösser. Auch hier wollten wir den original Befestigungspunkt auf dem Kardantunnel verwenden. Im Original sitzt dort eine aus einem massiven Stahlrohr gebogene Schlaufe, in die die Gurtschlösser des Statikgurtes greifen.
Das Problem war jetzt, dass die neuen Securon-Gurtschlösser ja jeweils auf geraden 15 cm-Flachstahlbändern montiert waren.
Wir mussten also den Befestigungspunkt „verdoppeln“, um 90° drehen, ca. 10 cm nach Hinten versetzen und auch noch ein paar cm vom Boden des Kardantunnels abheben um die Gurtschlösser zur Sitzhöhe passend und optisch stimmig verbauen zu können. Hier kam uns zum Glück ein Bekannter zu Hilfe, welcher in seinem Betrieb einen solchen Adapter nach unseren Spezifikationen herstellen konnte.
Anbei ein paar Bilder von dem Adapter.
Gurtumbau 001 Gurtumbau 003 Gurtumbau 004
Wir haben ihn erst schwarz lackiert und dann wieder bis aufs Metall abgeschliffen um die Unebenheiten der Bearbeitungsspuren plan aufzufüllen. Danach lackierten wir den Adapter im selben matt-schwarzen Ton wie die Sitzgestelle. Zur Montage im Kardantunnel verwendeten wir auch wieder den original Bolzen.
Auch die Anbauteile des Adapters lackierten wir matt-schwarz. Die Hülse in der Mitte verhindert, dass sich die Backen des Adapters zusammenziehen, wenn man den Bolzen fest anschraubt. Außerdem sieht es mit der Hülse besser aus, weil das Gewinde der Schraube ansonsten sichtbar ist. Die Abdeckkappen über dem Bolzen und der Mutter lagen den Gurten bei. Sie passten aber nicht über die original Bolzen, welche wir an der C-Säule und den Schwellern verwendet haben. Sie fanden daher hier ihre Anwendung.
Gurtumbau 007
Damit war der Adapter mit den Gurtschlössern bereit zum Einbau.