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Spiel nicht mit den Schmuddelkindern

Schon Franz Josef Degenhardt wusste, dass man nicht mit Schmuddelkindern spielen soll. Dementsprechend benutze ich zum schrauben immer Einmalhandschuhe aus der Apotheke. Die sind bis zu einem gewissen Grad benzinresistent, reißfest und man hat immernoch ein top Feingefühl in den Fingern. Allerdings sollte man drauf achten, Handschuhe aus Vinyl oder Nitril zu nehmen. Keine einfachen Latexhandschuhe. Die Latexteile lösen sich nämlich bei Kontakt mit Benzin oder Öl auf. Außerdem kanns Latexallergie geben und dann gehen auch keine Kondome mehr….
Die Vinyl/Nitril-Teile kosten bei ebay im 100er-Paket ca. 5 Euro (incl. Versand) und reichen ewig.
Hat auch den Vorteil, dass man zwischendurch mal im Werkstatthandbuch blättern kann, ohne das das gleich aussieht wie die Sau.
Nebenbei sei auch noch erwähnt, dass das ungeschützte Pütchern mit Benzin bekanntermaßen krebserregend ist.

Der Pornowichser

Bei mir um die Ecke hat vor einiger Zeit ein Kiosk und Kramladen aufgemacht. Über die Zukunftsfähigkeit dieser Einzelhandelssparte will ich mal nichts sagen. Aber der Laden hat schon Charm. Auf den ersten Blick erscheint er wie jeder X-beliebige Kiosk:

Tritt man allerdings näher an das Schaufenster entdeckt man diesen vieldeutigen Aufkleber:

Leider finde ich weder den Urheber dieses Maskottchens, noch eine Bezugsquelle für diese Aufkleber im Netz. Außerdem frage ich mich, wie mag der abgebildete Herr wohl heißen?
Schwanzus Longus? Klöti? Supernase? Johannes?
Und welche tiefere Aussage steckt hinter seiner üppigen Nasenbehaarung? Warum trägt er keine Locken? Und was soll die verdammte Blume im Maul?
Selten warf ein einfaches Maskottchen so viele unbeantwortete Fragen auf und hinterließ mich so ratlos.

Carbecue

Kochen ist was für Mädchen. Jungs braten, grillen, frittieren oder microwelllieren.
Um allerdings mal ein wenig Verständnis für die Härte am Herd zu bekommen, haben Tobias und ich beschlossen auch mal ein wenig zu kochen. Um uns den Einstieg in die doch fremde Materie des Lebensmittelerhitzens ohne offenes Feuer oder Dezimeterwellen zu erleichtern, haben wir ein einfaches Gericht ausgewählt: Rührei.
Rührei hat den großen Vorteil, dass es schon bei 68°C stockt. Warum das wichtig ist? Naja, auch bei der Auswahl unserer Kochstelle haben wir uns nicht ganz getraut bekanntes Terrain zu verlassen. Wir haben einfach beschlossen auf Lolas Krümmer bzw. Auspuff zu kochen.

Inspiration war auch nicht weit. Der Krümmergrill gefällt mir ganz gut, allerdings ist mir die Hitzeausbeute (nur erwärmen möglich) zu gering. Dieses Hühnchenallerlei ist da schon eher nach meinem Geschmack. Die Comments enthalten auch einige interessante Tipps. Natürlich gibt es zu dieser Thematik auch passende Literatur. Das Standardwerk ist das englische Buch „Mainfold Destiny“. Allerdings ist da so gut wie kein Rankommen. Gebrauchte Exemplare werden bei Amazon.de für über 60 € gehandelt….also wenn noch wer nen Weihnachtsgeschenk für mich sucht… Das deutsche Gegenstück „Haste Mopped, kannste kochen“ habe ich mir gestern Abend bei ebay geschossen. War sogar mehr als die Hälfte günstiger als bei Amazon. Mal sehen, was da brauchbares drin steht. Interesse hätte ich ja auch an diesem Gerät. Allerdings befürchte ich ganz stark, dass es nur ein Fake ist:

Rezeptvorschläge sind übrigens herzlich willkommen! Allerdings beläuft sich unsere Teststrecke nur auf ca. 100 Km. Ich weiß auch noch nicht so ganz, wie der Zwei-Takt-Geruch mit dem Essen harmonieren wird. Vielleicht sollte ich etwas Rizinusöl dazutanken… Ich werde euch aber auf jeden Fall über das kulinarische Ergebnis informieren. Stay tuned!

Latvia, 12 Points

Auf der Seite vom KLE (dessen Fusselblog ich euch sehr ans Herz legen möchte) bin ich gerade über diesen Link gestolpert: The DIY Sportscar From Latvia

Das erschreckendste an der ganzen Sache ist, dass dieses künstliche Korallenriff sogar offizielle Kennzeichen trägt. Gruselig…. Das unterstützt mal wieder meine These, dass in diesen Ländern mit den langen Wintern die Menschen ein bisschen komisch sind. Nich schlimm…aber komisch….

Entwicklungshilfe

Gestern war ich bei Henning aus dem Schwalbennest. Er hat sich vor einiger Zeit eine Schwalbe (KR51/1 Baujahr 1977) gekauft und stand nun mit dem altbekannten Wärmeproblem etwas hilfesuchend da. Klar, dass ich mich da nicht lumpen lasse und vorbeifahre um ihm ein wenig helfe. Ich erinnere mich ja noch gut daran, wie verzweifelt ich damals war, als meine Lola Hitzewallungen hatte. Da war ich über jeden Tipp dankbar. Wir hatten vorher schon per E-Mail die groben Arbeitsschritte abgesprochen und ich hatte einen ungefähren Zeitrahmen überlegt. Angesetzt waren 3,5 Stunden für Zündkerze, -kabel, -stecker, Unterbrecherkontakt und Kondensatorwechsel. Im Endeffekt haben wir kanpp 5 Stunden gebraucht. Überraschend lange hat es gedauert, die Zündung einzustellen. Wir haben es nach der „Moser-Methode“ gemacht. Sie erwies sich als praktikabel, aber langwierig. Ok, wir waren beide nicht so fit in elektronischen Belangen und auch logisches Denken war bei atomschwülem Wetter und knapp 30°C nicht mehr so ganz unsere Stärke. Das mag etwas Zeit gekostet haben…. An letzterem kann es auch gelegen haben, dass uns erst als wir wieder alles zusammengebaut hatten, auffiel dass wir das Lüfterrad vom Gebläsemotor vergessen hatten einzubauen. Also fröhlich wieder das ganze Geraffel auseinander rupfen. *Dummheit*
Ein interessantes Detail war, dass Hennings Vogel eine innenliegende Zündung hat. Diese produziert auch nur 15W für den Frontscheinwerfer, was die müde Puffbeleuchtung an seiner Schwalbe auch erklärt. So eine Zündung hatte ich bisher auch noch nicht in der Hand. Besonders fragwürdig finde ich bei den Teilen den Übergang von der Zündspule zum Zündkabel. Da steckt man einfach ein Kupferdrahtende der Spule in die Seele vom Zündkabel und drückt da eine Metalklammer drauf…nicht sehr vertrauenserweckend….der Vorbesitzer hatte den Kupferdraht da auch schon platt gebogen und ich hatte ihn beim zusammendrücken auch ausversehen umgebogen. Ich glaube lange macht der sowas nicht mit…. Da lobe ich mir doch die externe Zündspule vom Duo mit ihrem massiven Kupferdorn!
Die abschließende Probefahrt von Henning war anfangs nicht so pralle, da seine Schwalbe immer aus ging, sobald er einkuppelte. Das ließ aber nach, nachdem wir auf einem verwaisten Schulhof ein paar Proberunden gedreht haben. Dann noch ein wenig rumspielerei am Standgas und sie lief anständig rund. Allerdings viel uns da schon die lose Krümmermutter auf, aber solche Details hindern ja nicht an einer ausgedehnten Probefahrt…Selbige Mutter hatte aber keine Lust auf Probefahrt und versuchte durch lösen vom Motor sich von Dannen zu machen. Henning meint, es wäre etwas laut gewesen, so ganz ohne Auspuff. Komisch.
Grandioses Detail war sein original Schwalbe-Helm aus der DDR, welchen er von seiner Schwester geschenkt bekommen hat. Ein Traum in orange-braun! Darum beneide ich ihn wirklich. Das man den Helm mit den Händen zusammendrücken kann und er die Stabilität von Esspapier hat, sei hier nur am Rande erwähnt…
Alles in allem war es für mich ein schöner und lehrreicher Nachmittag. Einem Revival wäre ich durchaus zugetan 🙂 . Es hat mich auch in meinem Entschluss bestärkt, demnächst hier in Osnabrück mal ein regelmäßiges Simson-Treffen anzuleiern, im Stil des „Burger-Kingens“ Fuel&Food.

Abschließend noch ein Bild von Hennings Vogel während der OP am offenen Herzen:
Hennings Schwalbe