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Das Krawatten-Eck II

Auch an der Krawatten-Front ging es weiter. Und zwar ganz unten. Ich habe die untere Hälfte des Tresens auf den Kopf gestellt, um die Unterseite zu lackieren. Erstens um den Boden zu schützen (der Tresen hat keine Füße) und zweitens, weil ich mal testen wollte, ob sich der von mir favorisierte Parkettlack auch mit der Schaumstoffrolle ausreichend schön verteilen lässt.
Also Schleifklotz raus und los:

Dabei bin ich direkt auf das nächste historische Relikt gestoßen:

Mein Barbarenfragment war also augenscheinlich mal Teil einer L-förmigen Verkaufslandschaft.
Drei Schichten später war die Bodenplatte ausreichend geschützt:

Fazit: Ja, der Parkettlack lässt sich auch mit der Schaumstoffrolle gut und schnell verteilen, allerdings verläuft er nicht so glatt wie mit dem Pinsel oder der Fell-Rolle. Es verbleibt eine ganz leicht strukturierte Oberfläche.

Für den sichtbaren Bereich bin ich daher wieder auf klassische Fusselrolle und Pinsel umgestiegen:

Natürlich habe ich vorher noch alles angeschliffen und auch am Zwischenschliff zwischen den einzelnen Lackschichten nicht gespart. Die Spuren der Jahre sind so unter einer glatten Oberfläche konserviert.

Bei dem Wasserschaden an den beiden Schiebetüren habe ich mich jedoch gegen eine Konservierung entschieden und habe sie deutlich schärfer abgeschliffen:

Leider habe ich nicht alle schwarzen Verfärbungen rausbekommen, sodass man den Wasserschaden bei genauer Betrachtung auch jetzt noch erkennt:

Oben drauf seht ihr auch schon die neue Arbeitsplatte, die ich besorgt habe. Hornbach lieferte massives Eichenleimholz in ordentlicher Stärke und Tiefe. Die Platte liegt auf dem Bild nur lose drauf und muss natürlich noch beschnitten werden. Eine Versiegelung hat sie (nach obligatem Zwischenschliff) trotzdem noch zusätzlich erhalten:

Früher nahm man dazu direkt Pinguine (sofern man sie nicht alle verheizt hatte), heute reichen auch eine Pinguin-Strumpfhose und etwas OSMO TopOil. Durch die geölte/gewachste Oberfläche lassen sich später Schadstellen in der Arbeitsplatte besser beheben, als wenn sie lackiert wäre.

Im nächsten Schritt habe ich mich den Schubladen zugewandt. Da sie natürlich alle in Handarbeit entstanden sind, passen sie auch nur sauber in die jeweils entsprechend angepasste Führung im Tresen. Damit da nix durcheinander kommt, hat der Schreiner damals alles penibel nummeriert:

Aber auch hier machen einem die Barbaren einen Strich durch die Rechnung, indem sie anscheinend die Schubladen des ganzen Ensembles durcheinander gewürfelt haben. So passen leider nur ca. 60% der Schubladen sauber in ihre entsprechenden Führungen.

Dementsprechend langsam geht es auch an dieser Stelle voran:

Beim nächsten Update sind hoffentlich alle Schubladen geschliffen, eingepasst und lackiert. Außerdem warte ich noch auf passende Seitenblenden aus Eiche, um auch die letzten stabilisierenden Spanplatten entfernen zu können. Ein historischer Schraubstock soll mir ebenfalls noch zulaufen.

Die Urzelle allen Schraubertums

Auf dem Plan mit den sonstigen Arbeiten für die Weihnachtszeit, stand neben der Erweiterung unseres Lagerkellers auch die Renovierung unseres Werkkellers. Nach 30 Jahren ununterbrochenem Schraubertums, ist da eine Sanierung notwendig geworden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Werkbank und der Wand dahinter:
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Feuchtigkeit war dort unbemerkt durch die Wand gekrabbelt und konnte aufgrund mangelhafter Belüftung dort nicht weg.
Also alles raus reißen.
Ist schon lustig, was alles im Laufe der Jahre hinter die Schubladen gefallen ist. Zum Beispiel auch die guten „Attaché Royal“ zu 2 Deutsche Mark das Stück:
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Zum Glück war die Kiste leer.
Die Werkbank bekommt im Zuge der Renovierung auch eine neue Deckplatte. Die Alte bestand aus zwei zurechtgesägten Türblättern. Die hatten im Laufe der Zeit schon einige Spuren abbekommen:
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Die neue soll aus massiven Küchenplatten entstehen. Ich bin mal gespannt, wie schnittfest so eine Küchenplatte ist. Wir werden zwar versuchen immer was drunter zu legen, aber verhindern kann man es sicherlich nicht, dass auch mal ein Schnitt in die Platte geht.
Die neue Platte soll auch dreiteilig werden (ca. 1,5m pro Stück). Das hat auch den Vorteil, dass man eventuell mal einen der Teile austauschen kann, wenn er zu sehr verschlissen ist.
Im Zuge des Umbaus wird auch der im obersten Bild rechts ersichtliche Schreiner-Schraubstock weg rationalisiert. Wenn wir empfindliche Teile haben, kommen die mit zwei Holzklötzchen in den normalen Schraubstock. Der aktuell noch freie Teil ganz rechts (mit der weißen Schublade) wird mit offenen Staufächern für Felx und co. ausgestattet.
Das Untergestell der Werkbank ist übrigens ein Stück Familiengeschichte.
Es ist nämlich ein alter Verkaufstresen, aus dem Handarbeits- & Kolonialwarenhandel in dem mein Großvater (väterlicherseits) als Kaufmann gearbeitet hat.
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Daher ist die „Rückseite“ auch verglast:
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Die Schubladen sind auch unterschiedlich tief, damit Mutti sehen konnte, was der Kaufmann zu bieten hatte. Die Deckplatte war dementsprechend früher auch verglast.
Man beachte im Hintergrund übrigens auch unser Schuhkarton-Ordnungssystem für Kleinteile aller Art.
Kaum hatten wir den Tresen abgerückt, zeigte das feuchte Grauen auch schon sein rosa Gesicht:
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Chlor machte ihm aber ratzefix den Gar aus.
Vaddern hat im Anschluss eine Wasserdichte Sperrschicht („Trockener Keller“ von MEM) aufgetragen. Mal sehen, was das kann.
Wir überlegen jetzt, wie wir in Zukunft die Rückseite der Werkbank besser belüften können. In den Sockel der Werkbank kommen Löcher, links und rechts am Rand ein vertikaler Spalt und hinten in die Arbeitsplatte zwei Lüftungsgitter (alles natürlich mit feinem Drahtgitter verschlossen, gegen kullernde Schrauben).
Ich überlege auch auf einer ähnlichen Konstruktion rum, wie die „Lüfterbank“ aus dem Aerosolwerk. Müsste ich mal im Fundus wühlen, was wir noch so an Lüftern da haben.

Habt ihr noch irgendwelche Anregungen oder Tipps, was man bei so einer Werkbanksanierung direkt mit einbauen sollte?

Arbeitsplatz

Einer der vielen Vorteile, welche mein anstehender Umzug hat, ist der große trockene Kellerraum, welcher zu der neuen Wohnung gehört. Da will ich mir eine kleine Werkbank einrichten, um kleinere Arbeiten an meinem Fuhrpark nicht mehr am Küchentisch erledigen zu müssen. Das gibt mir mehr Arbeitsplatz und wahrt auch eher den Frieden mit der Besten aller Freundinnen.
Ausgangspunkt für meine Werkbank sollen zwei alte Küchenschränke samt durchgehender Arbeitsplatte aus der alten Wohnung meiner Freundin werden:

Problematisch ist bisher noch, dass die Schränke unterschiedlich tief sind und die Platte eigentlich zu einem dritten Schrank gehörte:

Ich bin mir noch nicht so ganz sicher, wie ich den kleinen Schraubstock, den ich von meinem Vater gemopst habe, befestigen soll. Ich denke, ich baue ihn ganz rechts an die Platte. Dann verliere ich zwar die Schublade über der Tür, aber durch die abgeschnittene, runde Kante, sitzt der Schraubstock schön fest.
Na mal sehen, wie ich das im Keller final arrangiere.
Die Schränke passen übrigens gut zu meinen sonstigen Sachen. Es sind nämlich auch Oldtimer (Hergestellt am 06.10.78):