Schlagwort-Archive: feucht

Die Urzelle allen Schraubertums

Auf dem Plan mit den sonstigen Arbeiten für die Weihnachtszeit, stand neben der Erweiterung unseres Lagerkellers auch die Renovierung unseres Werkkellers. Nach 30 Jahren ununterbrochenem Schraubertums, ist da eine Sanierung notwendig geworden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Werkbank und der Wand dahinter:
PC300599
Feuchtigkeit war dort unbemerkt durch die Wand gekrabbelt und konnte aufgrund mangelhafter Belüftung dort nicht weg.
Also alles raus reißen.
Ist schon lustig, was alles im Laufe der Jahre hinter die Schubladen gefallen ist. Zum Beispiel auch die guten „Attaché Royal“ zu 2 Deutsche Mark das Stück:
PC300600
Zum Glück war die Kiste leer.
Die Werkbank bekommt im Zuge der Renovierung auch eine neue Deckplatte. Die Alte bestand aus zwei zurechtgesägten Türblättern. Die hatten im Laufe der Zeit schon einige Spuren abbekommen:
PC300602
Die neue soll aus massiven Küchenplatten entstehen. Ich bin mal gespannt, wie schnittfest so eine Küchenplatte ist. Wir werden zwar versuchen immer was drunter zu legen, aber verhindern kann man es sicherlich nicht, dass auch mal ein Schnitt in die Platte geht.
Die neue Platte soll auch dreiteilig werden (ca. 1,5m pro Stück). Das hat auch den Vorteil, dass man eventuell mal einen der Teile austauschen kann, wenn er zu sehr verschlissen ist.
Im Zuge des Umbaus wird auch der im obersten Bild rechts ersichtliche Schreiner-Schraubstock weg rationalisiert. Wenn wir empfindliche Teile haben, kommen die mit zwei Holzklötzchen in den normalen Schraubstock. Der aktuell noch freie Teil ganz rechts (mit der weißen Schublade) wird mit offenen Staufächern für Felx und co. ausgestattet.
Das Untergestell der Werkbank ist übrigens ein Stück Familiengeschichte.
Es ist nämlich ein alter Verkaufstresen, aus dem Handarbeits- & Kolonialwarenhandel in dem mein Großvater (väterlicherseits) als Kaufmann gearbeitet hat.
PC300603
Daher ist die „Rückseite“ auch verglast:
PC300607
Die Schubladen sind auch unterschiedlich tief, damit Mutti sehen konnte, was der Kaufmann zu bieten hatte. Die Deckplatte war dementsprechend früher auch verglast.
Man beachte im Hintergrund übrigens auch unser Schuhkarton-Ordnungssystem für Kleinteile aller Art.
Kaum hatten wir den Tresen abgerückt, zeigte das feuchte Grauen auch schon sein rosa Gesicht:
PC300604
Chlor machte ihm aber ratzefix den Gar aus.
Vaddern hat im Anschluss eine Wasserdichte Sperrschicht („Trockener Keller“ von MEM) aufgetragen. Mal sehen, was das kann.
Wir überlegen jetzt, wie wir in Zukunft die Rückseite der Werkbank besser belüften können. In den Sockel der Werkbank kommen Löcher, links und rechts am Rand ein vertikaler Spalt und hinten in die Arbeitsplatte zwei Lüftungsgitter (alles natürlich mit feinem Drahtgitter verschlossen, gegen kullernde Schrauben).
Ich überlege auch auf einer ähnlichen Konstruktion rum, wie die „Lüfterbank“ aus dem Aerosolwerk. Müsste ich mal im Fundus wühlen, was wir noch so an Lüftern da haben.

Habt ihr noch irgendwelche Anregungen oder Tipps, was man bei so einer Werkbanksanierung direkt mit einbauen sollte?

Auslegware

Nachdem nun alle Arbeiten am Motor beendet waren, konnte ich die Innenausstattung wieder komplettieren. Das bedeutete, den Beifahrersitz wieder einbauen, Teppich verlegen und vor allem die Zugangsklappen zum Motorraum wieder verschließen:

Bevor die Deckel wieder drauf kamen, musste ich die Schaumstoffabdichtung noch ein wenig fixen. Der Kleber, welcher sie auf dem Alublech halten sollte, hatte im Laufe der Jahre (und wahrscheinlich aufgrund der hohen Temperaturen im Motorraum) die Konsistenz von Honig angenommen. Leider klebte er aber nicht mehr so gut wie Honig. Folglich ging der Schaumstoff aus der Form und es gab eine direkte Luft-Verbindung zum Innenraum. Unschön bei undichtem Krümmer.
Ich teste jetzt mal, ob Karosserie-Dichtmasse ausreichend klebt:

Zwar hasse ich das schmierige Zeug normalerweise wie die Pest, aber für diesen Einsatzort schien es mir aufgrund seiner Temperaturstabilität geeignet.
Auch den Dämmfilz unter dem Teppich, welcher die Klappen normalerweise bedeckt habe ich wieder angeklebt. Die eine Seite hat nen Rest Pattex bekommen, die andere „Schuh & Leder“-Kleber. Mal sehen, was besser hält. Anständig stinken tut beides:

Bei der Verlege-Gelegenheit fiel mir auf, das eine Stelle des Fahrerfußraumteppichs feucht war. Auf dem Bild ganz gut zu erkennen. Der rechte dunkle Teil des Teppichs:

Umgehende Untersuchung ergab verwertbare Spuren! Die dunkle Stelle an der Kante zum „Schweller“ war feucht:

Kurzer Blick nach oben ergab weiter Indizien. Da hängt noch einer von den Halunken:

Gefinger auf der Rückseite des Armaturenbretts ergab, dass die Feuchtigkeit wohl aus dem Bereich der A-Säule/Scheibenrahmen kommt:

Das werde ich wohl mal näher untersuchen müssen.
Mir wurde ja schon prophezeit, dass Reliants niemals wirklich dicht sind, aber so hatte ich mir das nicht vorgestellt! Da bekomme ich ja nasse Füße beim fahren. Zwar soll Sir Edward nur nen Sommerauto werden, aber auch da gibts ab und zu mal nen Schauer….
Naja, zumindest mal wieder gut, dass das nen Plastik-Auto ist. Kann mir zumindest kein Bodenblech durch faulen….
Den Teppich hab ich im Heizungskeller getrocknet und ein paar Tage später wieder verlegt.
Aber ich behalte dich im Auge, Freundchen!