Schlagwort-Archive: abdichten

untenrum feucht IV

Nachdem die Kratzspachtelung ausgehärtet war, konnte ich mit dem eigentlichen Auftrag der ersten Runde Bitumendickbeschichtung (2 x 3mm) anfangen:

Kratzspachtelung

Da die Arbeit wirklich fies schmierig und klebrig ist, gibt es bis auf das obige Bild keine weiteren Fotos. Ist aber auch eher eintönig: Eimer um Eimer Mumpe auf die Schichtdickenkelle klatschen und dann mit Kraft auf die Wand streichen. Direkt im Nachgang die Spuren der „Kufen“ glätten und ohne abzusetzen rings um die Halle herum. Gerade bei warmem Wetter bekommt ihr auch ohne 2. Komponente Probleme mit der Aushärtung. Sobald das Zeug einmal angezogen hat, habt ihr keine Chance mehr, eine einigermaßen gleichmäßige Schichtstärke oder glatte Oberfläche hin zu bekommen. Dementsprechend gilt es vorausschauend zu planen. Abschattung/Regenschutz vorbereiten (siehe Bild) und keine Pipi- oder Essenspausen. Augen zu und durchziehen!
Als ich mit den zwei Durchgängen durch war, konnte ich eine Woche lang kaum einen Stift halten. Und auch jetzt, 2 Monate später, habe ich immer noch Schmerzen, wenn ich mit den Kindern bouldere. Die Arbeit ist definitiv Gift für’s Handgelenk. Also seht zu, dass ihr Helfer findet!
Während ich in den folgenden Tagen die Abdichtung der obersten 50 cm (20 cm unter OK Gelände, 30 cm über OK Gelände) vorbereitete, ging über der Baustelle ein kräftiger Sommerregen nieder:

Stehendes Wasser

Als ich die Abdichtung auf der Rückseite der Wand kontrollierte, staunte ich nicht schlecht:

Beule Außenseite

Ich konnte zuschauen, wie sich der Wassersack weiter aufblähte und durch das Gewicht Risse bekam:

Beule Außenseite 2

Ein Schnitt offenbarte das Wasser im Inneren:

Wassersack

Ich habe dann großzügig die abgelöste Abdichtung abgeschnitten:

Schadstelle offen

Hier wurde deutlich, dass das auf der Bodenplatte stehende Wasser sich seinen Weg unter der Horizontalsperre der Wand hindurch nach draußen gesucht hatte.
Kacke.
Glück im Unglück war, dass ich so langsam voran komme. Bei einer normalen Baustelle wäre zu diesem Zeitpunkt die Baugrube schon verfüllt gewesen und man hätte den Schaden erst bemerkt, wenn sich Jahre später Feuchtigkeit von draußen durch die Schadstelle nach drinnen bewegt.
Da es absehbar war, dass noch einige Regenschauer über dem Genesungswerk danieder gehen werden, eh ein Dach drauf ist, musste ich mir eine Lösung überlegen.
Anknüpfungspunkt ist auf der Innenseite die Horizontalsperre:

Abdichtung innen Anschluss

Die musste ich irgendwie abdichten. Bitumendickbeschichtung kam nicht in Frage, da darauf später kein Fliesenkleber haftet. Ich habe daher auf das für die obere Abdichtung vorgesehene weber.tec superflex D 24 verwendet. Als erstes alles schön penibel sauber kratzen und abtrocknen lassen. Danach habe ich die (zu kurz überstehende) Teerpappe vorsichtig hochgebogen und das D24 satt darunter geschmiert. Das Ganze zieht dann etwas an und man kann dieTeerpappe schön rein drücken:

Abdichtung innen erste Lage

Die herausquellende Dichtmasse habe ich dann verstrichen. Danach kam noch ein zweiter Auftrag, um die Teerpappe wie einen Sandwich zwischen zwei Dichtlagen zu haben:

Abdichtung innen 3

Auf dem Superflex D24 hält später auch der Fliesenkleber und mit der Teerpappe geht es, laut Saint Gobain ebenfalls eine dauerhaft feste Verbindung ein. Die Schichtstärke ist glücklicherweise auch kein Problem. Da sollten also keine weiteren Stolperfallen lauern. Natürlich habe ich die Schadstelle nicht direkt wieder verschlossen, um zu kontrollieren, ob meine Lösung sich als Wasserdicht erweist. Mittlerweile stand die Bodenplatte schon ein paar mal ordentlich unter Wasser und die Rückseite ist immer trocken geblieben:

Schadstelle trocken

Also habe ich dort die Dickbeschichtung wieder geflickt und konnte daran gehen die Dränmatte zu stellen und den restlichen Drainagekies einzufüllen.

Auslegware

Nachdem nun alle Arbeiten am Motor beendet waren, konnte ich die Innenausstattung wieder komplettieren. Das bedeutete, den Beifahrersitz wieder einbauen, Teppich verlegen und vor allem die Zugangsklappen zum Motorraum wieder verschließen:

Bevor die Deckel wieder drauf kamen, musste ich die Schaumstoffabdichtung noch ein wenig fixen. Der Kleber, welcher sie auf dem Alublech halten sollte, hatte im Laufe der Jahre (und wahrscheinlich aufgrund der hohen Temperaturen im Motorraum) die Konsistenz von Honig angenommen. Leider klebte er aber nicht mehr so gut wie Honig. Folglich ging der Schaumstoff aus der Form und es gab eine direkte Luft-Verbindung zum Innenraum. Unschön bei undichtem Krümmer.
Ich teste jetzt mal, ob Karosserie-Dichtmasse ausreichend klebt:

Zwar hasse ich das schmierige Zeug normalerweise wie die Pest, aber für diesen Einsatzort schien es mir aufgrund seiner Temperaturstabilität geeignet.
Auch den Dämmfilz unter dem Teppich, welcher die Klappen normalerweise bedeckt habe ich wieder angeklebt. Die eine Seite hat nen Rest Pattex bekommen, die andere „Schuh & Leder“-Kleber. Mal sehen, was besser hält. Anständig stinken tut beides:

Bei der Verlege-Gelegenheit fiel mir auf, das eine Stelle des Fahrerfußraumteppichs feucht war. Auf dem Bild ganz gut zu erkennen. Der rechte dunkle Teil des Teppichs:

Umgehende Untersuchung ergab verwertbare Spuren! Die dunkle Stelle an der Kante zum „Schweller“ war feucht:

Kurzer Blick nach oben ergab weiter Indizien. Da hängt noch einer von den Halunken:

Gefinger auf der Rückseite des Armaturenbretts ergab, dass die Feuchtigkeit wohl aus dem Bereich der A-Säule/Scheibenrahmen kommt:

Das werde ich wohl mal näher untersuchen müssen.
Mir wurde ja schon prophezeit, dass Reliants niemals wirklich dicht sind, aber so hatte ich mir das nicht vorgestellt! Da bekomme ich ja nasse Füße beim fahren. Zwar soll Sir Edward nur nen Sommerauto werden, aber auch da gibts ab und zu mal nen Schauer….
Naja, zumindest mal wieder gut, dass das nen Plastik-Auto ist. Kann mir zumindest kein Bodenblech durch faulen….
Den Teppich hab ich im Heizungskeller getrocknet und ein paar Tage später wieder verlegt.
Aber ich behalte dich im Auge, Freundchen!

Entscheidend ist, was hinten rauskommt III

Nach dem Tank habe ich auch den vorher schon mal probeweise zusammengesteckten Auspuff unter Sir Edward geworfen.
Natürlich bekam er vorher eine Runde hitzebeständigen Lack, damit das Dingen nicht wieder so schnell vergammelt:

Wie ihr seht, gebe ich zwei Dichtschellen (auch von Holts), gegenüber der von euch propagandierten Schweißung, den Vorzug. Schreit „Pfusch!!“ so viel ihr wollt, ich werde es erstmal testen (Is ja schließlich keine Demokratie hier, so wie beim Landcruiser-Experiment). Die Schellen hatte ich da und sie sitzen schön fest. Wenn da nix vorbei pustet, bleibt das so. Sollte es undicht sein, kann ich es immer noch schweißen lassen.
Die Gewinde der verbogenen Bolzen am Krümmer und den Flansch habe ich in ermüdender Feinarbeit gereinigt und per Gewindeschneider repariert, so gut es ging. Neue und vor allem passende UNF-Muttern samt Federscheibe und neuer Dichtung pressen nun das Rohr auf den Krümmer:

Mit dem bloßen Auge sieht es schön dicht aus. Mal sehen, wie es im Betrieb hält.
Der Auspuff hat am Rohr lediglich einen Aufhängungspunkt (am Getriebe). Hinten wird er über zwei Gummibänder am Schalldämpfer gehalten. Da der alte Auspuff recht dicht am versetzten Nebelschlusslicht saß, haben Vaddern und ich die Rohrstücke etwas verdreht montiert und nicht so, wie die Krümmung im original war. Das brachte uns mehr Abstand zum Handbremskabel (welches vorher bedrohlich nah am Rohr verlief) und auch mehr Abstand zur Nebelschlussleuchte.
Allerdings machte es die Neuanfertigung eines der Gummi-Haltebänder notwendig, da der Schalldämpfer nun etwas steiler nach unten zeigt. Passender Ersatz fand sich in Form eines alten Stücks Förderbands:

Ich bin immer wieder beeindruckt, was wir alles im Fundus haben….
Fix einen sauberen Schnitt dranne lang:

Und fertig war der Ersatz.
Das Förderband qualifizierte sich, da es ebenso wie das alte Halteband eine Metalleinlage im Gummi hat. Im folgenden Bild schön zu erkennen (oben das alte Band unten das Förderband):

Nun sitzt auch der Schalldämpfer wieder schön in Position:

Entscheidend ist, was hinten rauskommt II

Nach dem ambitionierten Start mit leichter Ernüchterung am Ende, habe ich nun mal den Auspuff mit den alten Stücken als Innenhülsen zusammengesetzt.
Als erstes habe ich die Striche, welche Sparesman freundlicherweise vorm Auseinandersägen gemacht hatte, durch Körnermarkierungen ersetzt:

Die Striche dienten dazu, dass ich beim zusammenschweißen/setzen die Rohrbiegungen wieder richtig positionieren kann. Leider wischt man Edding auf blankem Metall aber sehr leicht ab. Außerdem ging ich zu diesem Zeitpunkt noch davon aus, die Rohrenden erhitzen zu müssen, um den Spreizer anständig einsetzen zu können. Das hätten die Eddingstriche wohl auch nicht überlebt.
Als nächstes gabs eine Trockenübung:

Spreizer ganz zusammenschrauben, mit der ganzen Spreizfläche ins Rohr stecken, von Hand aufdrehen bis die Flanken an der Rohrinnenseite greifen, passende Nuss samt Ratsche aufstecken und dann mal sehen, ob auch ohne Hitze was passiert. Um es vorweg zu nehmen: Es passiert was.
Mit lediglich moderatem Kraftaufwand lässt sich das Rohr aufweiten. Schön einfache Technik. Schon nach diesem ersten Testversuch ließ sich das von mir zugeschnittene alte Rohrstück einschieben:

Also gleich weiter gemacht und auch die anderen Ende etwas geweitet und zusammengesteckt:

Leider hat Sparesman die Rohre mit der Flex zerschnitten und nicht, wie ich, mit dem Rohrschneider. Daher sind die Schnittkanten sehr uneben und man behält immer einen Spalt. Schade.
Allerdings habe auch ich ein wenig unsauber gearbeitet. In meiner Freude über den gut funktionierenden Spreizer habe ich es bei zwei Rohrenden wohl übertrieben. Da sitzt das ganze nun etwas lose drin. Blöd…
Fertig zusammengesteckt sieht das Ganze nun so aus:

Nun ist die Frage, wie ich die einzelnen Übergänge dicht/fest bekomme. So kleine Schellen (ca. 35mm) finde ich einfach nicht. Ich hab hier Holts Gun Gum liegen. Allerdings nur die Paste:

und nicht die „Bänder“.
Keine Ahnung, ob die Paste auch bei den Vibrationen der Enden dicht bleibt. Hat jemand von euch Erfahrungen mit dem Zeug?
Ich werde mal Tobias Vorschlag testen und die zusammengesteckten Rohre weiten. Vielleicht gibt das ja dem Ganzen schon genug Halt und eine gute Grundlage für die Paste.
Fehlt nur noch eine Lösung für die vergnaddelten Krümmerschrauben.
Da muss ich meine bisherige Aussage widerrufen. Sir Edward hat doch nur den Standard-Krümmer. Ein Forumsmitglied fertigt allerdings die 4-1-Krümmer neu nach:

Wäre schon reizvoll. Allerdings wären das auch wieder ca. 175€…. aua….
Ich werde wohl erstmal ein wenig mit dem alten Krümmer rumpfuschen und gucken, dass ich ihn dicht bekomme. Wenn das alles nix hilft, kann ich den obigen immer noch kaufen.

Unvollständig

Ich hatte ja schon mal erwähnt, dass ich mit der Arbeit vom Simson Duo Treffpunkt GbR/Ltd. nicht wirklich zufrieden bin. Heute gabs mal wieder ein Beispiel: Ich hatte dort vor einiger Zeit ein „Dichtset“ für den Benzinhahn bestellt. Sollte man ja meinen, dass da alles mit bei ist, was das Dingen zum dicht werden braucht. Mit nichten, mein Herr! Das „Set“ enthielt nur zwei Papierdichtungen für über und unter der „Abzweigkugel“ und die „Vier-Loch-Dichtung“ für den Hahn selber. Nicht enthalten waren die beiden Gummidichtungen, die den beweglichen Abzweig zum Füllstandsanzeiger und das bewegliche Rohr Richtung Benzinleitung abdichten (Sitzen jeweils in den großen sechseckigen Tonnen). Ebenfalls nicht dabei war die Papierdichtung, die den Hahn selbst zum Tank abdichtet. Es fehlten somit die Dichtungen, die auf dem folgenden Bild markiert sind:
Benzinhahn markiert
Der Laden will irgendwie bei mir keinen guten Eindruck hinterlassen. Ok, die fehlenden Dichtungen sind keine 08/15-Teile und deshalb vielleicht nicht so einfach zu bekommen, aber dann sollen sie das einem wenigstens am Telefon sagen, wenn man den Krams bestellt!
Ich hab zum Glück in unserem heimischen Fundus zwei passende Gummidichtungen für die Abzweige gefunden. Mal sehen, ob die auch auf Dauer benzinbeständig sind. Die Dichtung für den Schraubanschluss nach oben zum Tank habe ich mir auch selber gebaut. Einfach eine Papierdichtung aus dem Sanitärhandel in Übergröße gekauft und mit Schleifpapier passend kleiner geschliffen. Nicht schön, aber selten.

P.S.: Das Bild habe ich mir mal dreister Weise von Belü aus dem Simsonforum ausgeborgt.