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Gorillastopper

Die Vorderrad-Bremse der Gorilla sang vor ein paar Tagen das Lied vom quietschenden Bremsbelag.
Kein Problem. Einmal neu, bitte:
neue Bremsbeläge
Prophylaktisch hab ich direkt einen Satz für die Hinterradbremse mit geordert. Auch wenn manche Händler behaupten, es würde unterschiedliche Sätze für vorne und hinten geben: Sie sind identisch…
Um die Gorilla aufzubocken hat sich eine Getränkekiste bewährt:
Gorilla aufgebockt
Um die Maschine zu sichern empfiehlt sich ein Spanngurt, den man durch die Griffe der Kiste und über die Fußrasten führt. Zusätzlich kann man noch einen Spanngurt vom hinteren Gepäckträger zum Kasten führen, um das Heck am Boden zu halten.
Der Ausbau ist selbsterklärend.
Hier ein Asbest-Gruß aus den 80ern:
Asbest
Für den Einbau empfiehlt es sich, die Federn in ausgebautem Zustand in die Belagträger einzuhängen und das Ganze dann mit roher Muskelkraft über den Halter, sowie den Nocken zu zwängen:
Bremse zusammengebaut
Der Einbau erfolgt dann in umgekehrter Reihenfolge….
Bei dieser Gelegenheit will ich auch mal auf eine weitere schlaue Honda-Idee hinweisen, den Verschleißanzeiger:
Verschleißanzeiger
Wie man sieht, befindet sich am Bremshebel eine kleine Blechfahne mit einem Pfeil drauf, steht dieser Pfeil bei gezogener Bremse bündig mit dem Guss-Pfeil der Bremstrommel ist es Zeit, den Bremsbelag zu wechseln. Einfach und effektiv!

Neuwagenmalessen

Die beste aller Freundinnen hat, wie von as schon angedeutet, unsere Familie ja vom alten Stiefkind Opel Astra G befreit.
Leider endet damit aber auch nicht die Zeit in der ich mich mit dem Wagen beschäftigen muss.
Vor einigen Tagen waren wir auf der Autobahn unterwegs und es erklang bei 80-95 km/h ein fürchterliches Quietsch-Geräusch.
Das kündigte mir eine alte Opel Astra G-Krankheit an:
Fest sitzende Bremse hinten.
Ein Halt auf einem Rastplatz samt Griff an die Felge hinten rechts bestätigte den Verdacht. Sie war kochend heiß und stank.
Die in den ersten Baujahren verbauten Bosch-Bremssättel sind zu eng gearbeitet, so dass sich die Beläge unter Dreckeinfluss verkanten und nicht mehr in die Ausgangsstellung zurück gehen.
Hier gibts eine ganz gute DIY-Anleitung zum gangbar machen.
Arbeitsauftrag war also klar.
Als Vorsitzende des Porzelankisten-Clubs hab ich vorsichtshalber den Astra mit zwei Wagenhebern aufgebockt:
duale Wagenheber
Einen für Bewegungen in der Längsachse und einen für Bewegungen in der Querachse.
Schließlich muss man da ganz schön dranne rum wuppern mit dem Kopf unterm Auto und ohne angezogene Handbremse….
Um das Handbremsseil zu lösen muss man das kleine Sicherungsblech unter der Gummitülle ab ziehen:
Rückseite Bremssattel
Dann die untere Sechskantschraube lösen und man kann den Sattel nach oben klappen:
abgeklappter Sattel
Danach muss man dann die Bremsbeläge aus der Zange prokeln. Wenn sie bomben fest sitzen, hilft ein Schraubenzieher samt Hammer. Die Trägerplatten der Beläge haben in der Mitte so kleine Nasen, an denen man den Schraubenzieher ansetzen kann. An den kleinen Metall-Laschen sollte man nur moderat ziehen. Das sind Draht-Federn, die sich leicht auf biegen.
Hat man sie raus, sieht das ganze so aus:
Bremsscheibe ohne Sattel und Belag
Nun muss man die Gleitflächen der Beläge in der Zange gründlich reinigen und eventuell etwas mit der Halbrundfeile bearbeiten.
Eine böse Überraschung war die Rückseite der Scheibe:
Bremsscheibe verrostete Rückseite
Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, wie das passiert ist. Der Belag hat augenscheinlich nur in einem schmalen Bereich Kontakt zur Scheibe gehabt.
Kann auch nicht so neu sein. Der Belag hat sich sogar leicht in die Scheibe eingeschliffen. Da ist eine fühlbare Stufe drin:
ungleichmäßig abgenutzter Belag
Ich hab jetzt alles gereinigt und einfach wieder zusammen gebaut.
Meint ihr die Scheibe ist wirklich hinüber? 😉