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Der Arbeitsschutzbeauftragte empfiehlt

Im familiären Rahmen habe ich das Amt des Arbeitsschutzbeauftragten inne.
Dies führte schon erfolgreich zur flächendeckenden Einführung von Nitril-Handschuhen beim Umgang mit giftigen Flüssigkeiten und der vermehrten Verwendung von Gehör- und Augenschutz beim hantieren mit der Flex.
Daher fiel es auch in meinen Zuständigkeitsbereich, als uns beim Hantieren mit Glaswolle der Atemschutz ausging.
Also fix bei Wikipedia schlau gelesen, auf was man achten muss.
Für den Rund-um-sorglos-Kauf sollte der Heimwerker auf eine FFP-3 Klassifizierung, die Norm EN 149:2001 sowie den Zusatz „V“ für ein Ausatemventil achten.
Bis auf gasförmige Stoffe wird so nahezu alles aus der Atemluft gefiltert, was einen in der Normgarage so umbringt.
Leider hat diese Schutzstufe aber auch ihren Preis. Zwischen 1-3 Euro pro Einwegmaske muss man schon berappen.
Allerdings gibt’s auch da die Möglichkeit auf Schnapper.
Da die Zertifizierung nach EN 149:2001 zwingend ein maximales Haltbarkeitsdatum vorgibt, gibt es ab und zu mal bei eBay Masken, deren Zeit bald abgelaufen ist und die daher im professionellen Bereich nicht mehr eingesetzt werden dürfen.
Allerdings sind wir uns sicherlich einig, dass an diesen Masken kein Vergang ist (außer das Gummi im Atemventil härtet aus…). Zumal die Profi-Teile auch noch zusätzlich einzeln in Plastik eingeschweißt sind.
Dementsprechend habe ich auch zugeschlagen, als bei eBay 160 (!!) Dräger X-plore 1730 V-Masken auftauchten:
Dräger X-plore 1730 V FFP3
Bei 0,25 Cent pro Stück kann man sich davon ruhig ein paar auf Halde legen.
Der Vorrat dürfte so 1-10 Jahre reichen…
Ein erster Einsatz zeigte auch schon, wie komfortabel die Masken trotz ihrer hohen Filterleistung selbst für Brillenträger sind.
Selbst unter körperlicher Belastung kommt man nicht in Atemnot, ausatmen ist mit dem Ventil sehr einfach und die Brille beschlägt auch nicht.
Kein Vergleich zu dem Krams aus dem Baumarkt! Klare Empfehlung.
Meine persönliche Arbeitssicherheit habe ich (schon vor längerer Zeit) weiterhin um ein Paar anständige Sicherheitsschuhe ergänzt.
Schlüsselerlebnis war ein fingerlanger Zimmermannsnagel in einer Latte in den ich getreten bin, es aber merkte, bevor ich den Fuß belastete. Über die Turnschuhsohle hätte der Nagel sicherlich nur müde gelächelt.
Kurzes Studium später stand auch hier ein Anforderungskatalog für den Rund-um-sorglos-Kauf: Die Schutzklasse S3 beinhaltet alles, was der Heimwerker sich wünschen kann. Da ich mir gerne die Knöchel andenggel, hab ich darüber hinaus einen hohen Schuh präferiert.
Da hier die Schutzklasse kaum einen preislichen Unterschied macht, kann man getrost zu professioneller Ausrüstung greifen. Das verringert auch die Gefahr, einen qualitativ schlechten Schuh zu erwischen.
Ich habe mich für den „e.s. S3 Sicherheitsschuhe Hadar“ von Engelbert-Strauss entschieden:
Quelle: Engelbert-Strauss
Ich habe den Schuh jetzt seit knapp drei Monaten im Einsatz und kann nichts negatives berichten. Angenehm zu tragen und auch beim knien nicht sperrig. Das Leder ist pflegeleicht und auch im Hochsommer erträglich. Da hatte ich schon wesentlich teurere und gleichzeitig schlechtere Schuhe! Auch hier eine klare Empfehlung.

Presswurst

Nach der verzweifelten Suche nach einer Werkstatt mit Presse für Sir Edwards Kingpin hat meine Familie mal wieder Nägel mit Köpfen gemacht und kurzerhand ne eigene Presse gebaut.
Die Verwendung des Billigwagenhebers wurde direkt verworfen und Opa sponserte einen alten 5t-Heber aus seinem Keller.
Der Rest war mehr oder minder easy. Vier M12-Gewindestangen samt Muttern und zwei 8mm-Stahl-L-Eisen sowie ein extra gehärteter 12er-Bohrer.

Das L-Eisen hat den Vorteil, dass es wesentlich stabiler, als eine einfache Platte ist. Außerdem kann man so, die Presse einfach in den Schraubstock spannen und hat einen festen Stand, wenn man sie nicht auf den „Gewindestangen-Füßen“ stehen haben will. Hier direkt im Einsatz:

Der Wagenheber steht lose auf dem unteren L-Eisen. So kann man seine Position ändern oder ihn sogar ganz entfernen, um einen Anderen zu verwenden, bzw. ein Auto mit ihm aufzubocken.
Wir mussten aber schon Lehrgeld zahlen. Die L-Eisen sind mit 50 cm zu lang bzw. mit 8mm nicht stark genug, um der vollen Kraft des Wagenhebers zu widerstehen. Hier mal mit der Wasserwaage an der linken Seite veranschaulicht:

Hier im Detail:

*Ups*
Ich hätte ehrlich nicht gedacht, dass er so viel Kraft hat bzw. dass die Gewindestangen vorher nachgeben.
Wir werden nun das verbogene Stück raus schneiden und die Eisen halbieren. Das ist dann immer noch breit genug für fast jedes Bauteil und wesentlich stabiler. Der krumme Teil kommt eventuell umgedreht auf den oberen Teil drauf, um diesen zu verstärken. Mal sehen, obs dann hält.