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Presswurst

Nach der verzweifelten Suche nach einer Werkstatt mit Presse für Sir Edwards Kingpin hat meine Familie mal wieder Nägel mit Köpfen gemacht und kurzerhand ne eigene Presse gebaut.
Die Verwendung des Billigwagenhebers wurde direkt verworfen und Opa sponserte einen alten 5t-Heber aus seinem Keller.
Der Rest war mehr oder minder easy. Vier M12-Gewindestangen samt Muttern und zwei 8mm-Stahl-L-Eisen sowie ein extra gehärteter 12er-Bohrer.

Das L-Eisen hat den Vorteil, dass es wesentlich stabiler, als eine einfache Platte ist. Außerdem kann man so, die Presse einfach in den Schraubstock spannen und hat einen festen Stand, wenn man sie nicht auf den „Gewindestangen-Füßen“ stehen haben will. Hier direkt im Einsatz:

Der Wagenheber steht lose auf dem unteren L-Eisen. So kann man seine Position ändern oder ihn sogar ganz entfernen, um einen Anderen zu verwenden, bzw. ein Auto mit ihm aufzubocken.
Wir mussten aber schon Lehrgeld zahlen. Die L-Eisen sind mit 50 cm zu lang bzw. mit 8mm nicht stark genug, um der vollen Kraft des Wagenhebers zu widerstehen. Hier mal mit der Wasserwaage an der linken Seite veranschaulicht:

Hier im Detail:

*Ups*
Ich hätte ehrlich nicht gedacht, dass er so viel Kraft hat bzw. dass die Gewindestangen vorher nachgeben.
Wir werden nun das verbogene Stück raus schneiden und die Eisen halbieren. Das ist dann immer noch breit genug für fast jedes Bauteil und wesentlich stabiler. Der krumme Teil kommt eventuell umgedreht auf den oberen Teil drauf, um diesen zu verstärken. Mal sehen, obs dann hält.

Verzögerungswert und Reh-braunes Gesicht

Nope, ich war nicht unter der Sonnenbank. Ich hab nur eben, als ich die Bremsen von Lola nachgestellt habe (wofür ich ja extra den Wagenheber gekauft habe), auch mal fix das Zündkerzengesicht kontrolliert. Es sieht so aus:
Zündkerze nach Motorregenerierung
Eigentlich sieht sie etwas zu ölig aus. Zumindest laut Vergleichstabelle. Ich schiebe das aber auf das momentan fettere Gemisch von 1:33, welches ich ja noch während der Einfahrzeit benutze. Sobald ich dann wieder auf 1:50 zurück wechsel, sollte die ganze Kerze schön Reh-braun sein und nicht nur die Elektrode, wie momentan. Die Hälfte der 500 Km habe ich schon…
Der Anlass meiner Stippvisite bei Lola war aber das Nachstellen der Bremsen. Nachdem ich neulich an einem mittelmäßig steilen Hügel geparkt hatte und mit angezogener Bremse anfing rückwärts zu rollen, dachte ich mir, dass es mal nötig sei, die Bremsen etwas fester einzustellen. Wenn man dumm ist, hat man allerdings die Pfote vor der Linse, bei dem einzigen Foto, das man von der Aktion macht:
Bremse nachstellen
Auch wenn es so aussieht, als hätte ich Lola auf Rasen aufgebockt (und damit ihren und meinen Hals riskiert), dem ist nicht so. An Lolas Parkplatz liegt so rautenförmiges Betonpflaster, zwischen dem Gras durch kommt (gut erkennbar auf dem Zündkerzenfoto oben). Einen solchen Pflasterstein nahm ich als feste Basis zum aufbocken. Am wegrollen wurde sie durch zwei große Backsteine gehindert.
Ich konnte nun einen neuen Nachteil meines Wagenhebers feststellen: Wenn man ihn nach getaner Arbeit ablässt, sinkt die Fuhre schön kontrolliert und langsam Richtung Erde. Allerdings sinkt sie nur so weit, bis auf dem Stempel keine Last mehr ruht. Der Stempel selbst ist aber nicht schwer genug, um sich selbst zurück in die tiefste Stellung zu drücken. Man endet deshalb mit einem Wagenheber, welcher unbelastet die Fuhre berührt, sich aber nicht wegnehmen lässt, weil kein Spielraum besteht…. Tolle Konstruktion. Daher (und um Lola nicht zu zerkratzen) habe ich auch dieses Holzklötzchen auf den Stempel getan. Das konnte ich dann in unbelastetem Zustand zwischen Stempel und Lola rausdrücken, dann den Wagenheber drunter weg nehmen und von Hand den Stempel ganz rein drücken. Ach hätte ich doch nur auf einen Scherenwagenheber gewartet….

eBay – Ein Quell ewiger Freuden

Gestern sind zwei Päckchen für mich angekommen. In dem einen der gebrauchte Scheibenwischermotor für Lola und in dem Anderen der sehnsüchtig erwartete Wagenheber. Die Beiden Sendungen waren mal wieder ein Musterbeispiel für Dinge, die man bei eBay erlebt.
Beispiel 1: „total siffig und man ist sich nicht wirklich sicher, obs wirklich ein Originalteil ist.“
Der Scheibenwischermotor sieht so aus:
Scheibenwischermotor 002

Scheibenwischermotor 004
Er ist total versifft und ich glaube, dass einer der Vorbesitzer in die Außenhülse der Welle ein Gewinde geschnitten hat. Zumindest ist solch ein grobes Gewinde nicht an dem Scheibenwischermotor von Lola. Außerdem sieht die Welle irgendwie sehr lang aus…das würde dann aber auch bedeuten, dass es ein anderer IFA-Motor wäre. Diese Motoren sollen im Vergleich zu den original Duo-Motoren etwas müde sein. Hat zumindest Elion mal behauptet, wenn ich mich recht entsinne. Naja, sobald ich Zeit habe, werde ich ihn mal auseinanderbauen, reinigen und neu fetten. Dann werde ich auch testen, ob er wirklich wie versprochen läuft. Aber für 5,50€ + Versand kann man das schon mal riskieren. Normalerweise kosten die Motoren das Dreifache.

Beispiel 2: „Chinascheiß und nicht durchdachte Verpackung“
Das ist der Wagenheber:
Wagenheber
Man merkt die billige Verarbeitung von „Shin Fu Europe B. V.“. Auch die Bedienungsanleitung ist ein Quell der Freude. Besonders herzlich gelacht habe ich über Punkt 6:
Wagenheber Bedienungsanleitung
Er besagt: „6. Tragen Sie eine Sicherheitsbrille während der Arbeit mit diesem Produkt.“. Ich meine, wer hat sich denn damit schon mal ein Auge „ausgehoben“? Handschuhe, ok. Sicherheitsschuhe, ok. Aber eine Schutzbrille? Soll ich auch noch Sonnenschutzcreme auftragen, bevor ich damit arbeite?
Der hydraulische Stempel wird in der Bedienungsanleitung immer als „Bremse“ bezeichnet…. hat schon etwas gedauert, bis ich die Suche nach der Bremse aufgegeben und den Zusammenhang verstanden habe. Das die Asiaten aber auch immer online-Übersetzungsprogramme benutzen müssen, um ihre Bedienungsanleitungen erstellen zu lassen…
Schön fand ich die Tatsache, dass der Verkäufer (Welcher wirklich bei mir um die Ecke wohnt) den Wagenheber im Paket mit BILD-Zeitung gepolstert hat. Die Leute machen sich einfach viel zu wenig Gedanken über ihr Verpackungsmaterial! Ich meine, was macht das denn für einen Eindruck?! In die FAZ oder SZ einpacken ist in Ordnung. Das ist nen Statement! Oder die Coupé… Ich hatte mal eine Sendung, die in alte Baupläne eingepackt war. Das hatte auch Unterhaltungswert. Fand ich gut. Aber bitte doch nicht die BILD!

Ach übrigens, nur falls ihr auch mal nen Wagenheber kaufen wollt: Stempelwagenheber sind kacke. Die winzige Auflagefläche auf dem Stempel ist blöd zu platzieren und der Hebelarm zum hochpumpen benötigt recht viel Platz. Also gleich Rangier- oder Scherenwagenheber kaufen.

Alle Wege führen zur Post

Na großartig! Da freut man sich, dass man bei eBay schon wieder ein Schnäppchen gemacht hat und was ist? Es ist mal wieder relativ. Doch fangen wir von vorne an: Neben dem Schaltgestänge, wollte ich auch heute Morgen Lolas Bremsen nachstellen. Nachdem ich gestern mit angezogener Handbremse rückwärts einen Hügel runtergerollt bin, hielt ich das mal für nötig. Meine Methode zum einstellen ist, mit angezogener Handbremse die Tonne am Bremshebel so weit fest zu schrauben, bis das Rad sich auch mit moderatem Kraftaufwand nicht mehr drehen lässt. Danach löse ich dann die Bremse wieder und schaue, ob das Rad sich nun frei drehen lässt. Ist das nicht der Fall, löse ich die Tonne wieder etwas bis der eben genannte Zustand eintritt. Diese Methode erfordert aber ein jeweils frei schwebendes Rad. Zuhause konnte ich dazu meinen Bruder zwangsverpflichten, aber hier in Osna? Alles nur schmächtige Frauen zur Hand….
Um trotzdem Lolas Beinchen zu heben, hatte ich mir dann gestern den Wagenheber aus dem Opel Corsa einer Bekannten geliehen. Das ist aber leider so ein blöder, moderner „Y-Wagenheber“:

Die Teile sind aber, wie ich feststellen musste, nicht Dreiradkompatibel und rutschen immer weg. Zuhause haben wir neben unserem großen Rangierwagenheber auch einen uralten, aber sehr praktischen Scherenwagenheber. Der war zum Lola-anheben bisher immer Top geeignet. Um mit meiner Arbeit (und der Geschichte hier) aber voran zu kommen, habe ich mich heute mal bei eBay nach Wagenhebern im Großraum Osnabrück umgesehen. Sowas kann man immer gebrauchen und er frisst kein Heu. Da gab es zwar keinen der von mir eigentlich gewünschten Scherenwagenheber, aber dafür einen Stempelwagenheber. Nagelneu, originalverpackt, in 8,3 Km Entfernung und für 1,50€. Also fix bei Lola Maß genommen und festgestellt, dass er drunter passt (die Stempelteile bauen recht hoch im Vergleich zu Scheren- oder Rangierwagenhebern. Deswegen eigentlich nicht so geil.). Gleich darauf habe ich dem Verkäufer eine E-Mail geschrieben, ob es auch möglich sei, den Wagenheber persönlich abzuholen und bar zu bezahlen. Darauf erhielt ich bis eine Stunde nach dem Ende der Auktion keine Antwort.
Diesen Umstand ignorierend und darauf vertrauend, dass der Verkäufer als Privatmann ja sicherlich damit einverstanden wäre, bekam ich ein paar Stunden später für 2,50€ den Zuschlag. Das wäre so ein herrliches Schnäppchen geworden! Beim Hersteller kostet das identische Modell 20€ + Versand.
Eben bekomme ich dann die Mail, dass er auf den Versand besteht und eine Abholung nicht möglich ist. Pansen. Ich kann zu ihm nach hause spucken, so nah wohnt der bei mir!
Aber was solls. Er hatte „Selbstabholung“ nicht als Option in der Auktion, also mein Pech. Jetzt sind es 7,20€, die ich für das Dingen bezahle. An den 4,70€ Versandkosten kann er auch keinen Schnitt machen. Keine Ahnung, was den umtreibt…