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Wir brauchen Druck! Druck! Druck!

Nach dem Reinfall mit dem ersten Kompressionstester, haben wir jetzt ne Ecke mehr investiert und was anständiges gekauft.
Erstes Testobjekt war Sir Edward. Für das ewige Ruckeln kam ja ein eventuell verbranntes Ventil in Frage. Dementsprechend gabs jetzt nen zweiten Anlauf.
Der neue Tester hat schön lange Adapterstücke mit nem anständigen Sechskant und Gummidichtringen. Kann man spitzenmäßig einschrauben:

Ich hab den Wagen mit kaltem Motor und voll durchgetretenem Gaspedal getestet.
Zylinder 1:

Zylinder 2:

Zylinder 3:

Zylinder 4:

Das macht zusammengefasst:
Zylinder 1: 160 psi (11.03 bar)
Zylinder 2: 167 psi (11.51 bar)
Zylinder 3: 165 psi (11.3 bar)
Zylinder 4: 188 psi (12.96 bar)

Interessant ist, dass Zylinder 4 so aus der Reihe tanzt. Allerdings ist das laut Forum im Toleranzbereich für yellow Top-Motoren. Im Neuzustand sollen diese hoch verdichteten Motoren annähernd 200 psi abgeliefert haben.
Keiner der Werte ist so schlecht, dass ein Defekt vorliegen könnte. Das beruhigt mich sehr. Hab mich ja schon den Motor zerlegen sehen….

Bei der Gelegenheit habe ich auch mal ein Foto von den Zündkerzen gemacht, nachdem ich nun einige Zeit mit 30 „Flanken“ der Gemischschraube fahre:

Die Kerze von Zylinder 4 ist die links außen.
Laut Forum ist es normal, das Zylinder 4 zu fett läuft.
Mit 30 Flanken ist das ruckeln nun weg. Das werde ich jetzt erstmal so lassen und austesten. Nachdem wir aus England zurück sind, werde ich wohl mal bei einer Werkstatt vorbei fahren und nen CO-Tester anschließen lassen. So richtig geheuer ist mir das immer noch nicht…

Nachtragend – Radbremszylinder vorne & Zündkerzengesicht

Ich bin euch ja noch ein paar Sachen schuldig geblieben.
Einmal gibts hier noch ein Foto von der Packung der neuen, vorderen Radbremszylinder zwecks Ersatzteilbeschaffung:

Die Beschriftung sagt:
Brake engeneering
wheel cylinders
WC4923
Ford
Eine kurze Google Recherche führte dann diese Vergleichstabelle von Quinton Hazell zutage. Dort steht, dass WC4923 mit BWC3260 identisch ist. Dies wiederum ist ebenfalls laut Google der Radbremszylinder vorne links vom Ford Escort MK I („Hundeknochen“). Sehr schön! Wieder ein Rätsel gelöst.
Außerdem noch ein Foto der Aufschrift auf den Alten:

Seine Beschriftung lautet:
Girling
AR 214
363361-W15427
Da spuckt Google aber leider nix brauchbares aus, soweit ich sehe.

Außerdem bin ich euch noch Details zu den alten Zündkerzen von Sir Edward schuldig geblieben. Der Elektrodenabstand der Alten lag bei bis zu 0,85 mm. Also weit entfernt, von den vorgeschriebenen 0,64 mm.
Zylinder 1-3 waren schwarz rußig, aber nicht besonders auffällig. So wie hier im Bild sahen alle drei aus:

Ich schiebe das mal auf den Kurzstreckenbetrieb, den sie ja nur hatten. Besonders bei mir, wurde der Wagen ja nur zum rangieren angelassen, was ihnen ja bekanntermaßen nicht besonders gut bekommt. Außerdem war ja auch die Unterdrucksteuerung des Verteilers defekt.
Die Kerze von Zylinder 4 hingegen macht mir Sorgen:

Dicke Ablagerungen samt ölig-feuchtem Überzug.
Bosch meint zu diesem Bild:
„Isolatorfuß, Elektroden und Zündkerzengehäuse mit ölglänzendem Ruß oder Ölkohle bedeckt.
Ursache: Zu viel Öl im Verbrennungsraum. Ölstand zu hoch, stark verschlissene Kolbenringe, Zylinder und Ventilführungen.
Auswirkung: Zündaussetzer, schlechtes Kaltstartverhalten.
Abhilfe: Motor überholen, neue Zündkerzen.“

Das klingt gemein. Mal sehen, wie die neuen Kerzen nach einiger Zeit aussehen.

Verzögerungswert und Reh-braunes Gesicht

Nope, ich war nicht unter der Sonnenbank. Ich hab nur eben, als ich die Bremsen von Lola nachgestellt habe (wofür ich ja extra den Wagenheber gekauft habe), auch mal fix das Zündkerzengesicht kontrolliert. Es sieht so aus:
Zündkerze nach Motorregenerierung
Eigentlich sieht sie etwas zu ölig aus. Zumindest laut Vergleichstabelle. Ich schiebe das aber auf das momentan fettere Gemisch von 1:33, welches ich ja noch während der Einfahrzeit benutze. Sobald ich dann wieder auf 1:50 zurück wechsel, sollte die ganze Kerze schön Reh-braun sein und nicht nur die Elektrode, wie momentan. Die Hälfte der 500 Km habe ich schon…
Der Anlass meiner Stippvisite bei Lola war aber das Nachstellen der Bremsen. Nachdem ich neulich an einem mittelmäßig steilen Hügel geparkt hatte und mit angezogener Bremse anfing rückwärts zu rollen, dachte ich mir, dass es mal nötig sei, die Bremsen etwas fester einzustellen. Wenn man dumm ist, hat man allerdings die Pfote vor der Linse, bei dem einzigen Foto, das man von der Aktion macht:
Bremse nachstellen
Auch wenn es so aussieht, als hätte ich Lola auf Rasen aufgebockt (und damit ihren und meinen Hals riskiert), dem ist nicht so. An Lolas Parkplatz liegt so rautenförmiges Betonpflaster, zwischen dem Gras durch kommt (gut erkennbar auf dem Zündkerzenfoto oben). Einen solchen Pflasterstein nahm ich als feste Basis zum aufbocken. Am wegrollen wurde sie durch zwei große Backsteine gehindert.
Ich konnte nun einen neuen Nachteil meines Wagenhebers feststellen: Wenn man ihn nach getaner Arbeit ablässt, sinkt die Fuhre schön kontrolliert und langsam Richtung Erde. Allerdings sinkt sie nur so weit, bis auf dem Stempel keine Last mehr ruht. Der Stempel selbst ist aber nicht schwer genug, um sich selbst zurück in die tiefste Stellung zu drücken. Man endet deshalb mit einem Wagenheber, welcher unbelastet die Fuhre berührt, sich aber nicht wegnehmen lässt, weil kein Spielraum besteht…. Tolle Konstruktion. Daher (und um Lola nicht zu zerkratzen) habe ich auch dieses Holzklötzchen auf den Stempel getan. Das konnte ich dann in unbelastetem Zustand zwischen Stempel und Lola rausdrücken, dann den Wagenheber drunter weg nehmen und von Hand den Stempel ganz rein drücken. Ach hätte ich doch nur auf einen Scherenwagenheber gewartet….