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“Sag Aaaaa…-Frame.” III

Die Bremsleitung war ein Krampf und Kampf. Außerdem kamen Erinnerungen ans Duo-Schrauben wieder hoch. Laut Forum hat Reliant damals gerade die Bremsleitungen verbaut, die zur Hand waren. Mal metrisch, mal UNF. Und wenn metrisch, dann mal Muttern größe 10, mal welche größe 14 oder 12 oder was sonst noch zur Hand war. Erinnert irgendwie an sozialistische Produktionsweisen…
Da bei uns in der Werkstatt keine Bremsleitungsklemme zur Hand war, habe ich eine Gripzange verwendet:
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Lüppt super. Kommt kein Tröpfchen Bremsflüssigkeit raus. Solltet ihr es nachmachen, denkt daran kleine Plastikstreifen oder ähnliches zwischen die Leitung und die Backen der Zange zu legen. Nicht dass ihr euch mit den scharfen Zähnchen die Leitung kaputt macht.
Ich konnte im Folgenden einen Teilsieg verbuchen. Die Leitung an der Bremstrommel ging ab:
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Allerdings weigerte sich die Mutter am Halteblech des flexiblen Bremsschlauchs beharrlich loszugehen. In der Angst sie noch weiter zu vergurken habe ich dann einfach das Halteblech von der Trommel abgeschraubt. Auch ein Lösungsweg:
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Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch darauf hinweisen, dass die Schutzkappen von Silvesterraketen-Lunten vorzügliche Abdeckkappen für Bremsleitungen abgeben. So kann kein Dreck in die Leitung eindringen.
Nachdem nun die Bremsleitung nicht mehr an der Trommel hing, konnte ich an den letzten Arbeitsschritt gehen und die Halteklammern, welche den A-Frame am Rahmen in Gummischalen lagern, losschrauben.
Dabei machten mir mal wieder die beengten Platzverhältnisse zu schaffen:
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Irgendwie muss man die Nuss samt Ratsche zwischen Kühler, Motor und Rahmen durchquetschen, um dort an eine der Muttern zu kommen. Lösung ist hier eine lustige Steckkonstruktion aus verschiedenen Ratschenaufsätzen:
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Die Gute Nachricht ist: Ich hab endlich den A-Frame draußen!
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Die Schlechte lautet: Er ist in wesentlich schlechterem Zustand als angenommen.
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Der Schraubenzieher geht an dieser Stelle durch das Blech als wäre es nasser Sand. Einfach bohren und man ist durch. Es scheint auch so, als wäre diese Stelle schon mal geschweißt worden. Allerdings scheinen die „Profis“ damals einfach ein Blech über den alten Rost gebraten zu haben. Am Rand wurde auch ein Blech drüber geschweißt:
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Auch die Aufnahme für die Gummis blüht schon schön und der Rand ist stark angeknabbert:
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Ergebnis der Bestandsaufnahme ist damit, dass eine Sanierung nicht mehr lohnt und ich 140 Pfund in einen neuen A-Frame investieren werde. Blöd, aber unvermeidlich. Mit dem neuen Teil ist dann auch für Jahre Ruhe. Ich bin ja so schlau und montiere einen Schmutzfänger

Putzfimmel

Nur weil ich es gerade im Schwalbennest mal wieder als „ganz heißen Tipp“ gelesen habe:

Das reinigen von Kühlrippen soll auch mit einem alten Bowdenzug gehen. Der innere Zug wird passend zurecht geschnitten und in eine Akkubohrmaschine gespannt, dass andere Ende wird leicht ausgefranst und fungiert dann wie eine kleine Drahtbürste.
Der Tipp stand mal in der Oldtimer Praxis und kann getrost in der Pfeife geraucht werden.

Ich habs selbst ausprobiert, weil es sich ja erstmal gut anhört und nix kostet. Ist aber kacke. Es dauert ewig, der Akkuschrauber wird heiß, weil der nicht für Dauerbetrieb ausgelegt ist, der Bowdenzug spratzt in kürzester Zeit auf (ja, auch wenn man ihn gegen die Wickelrichtung laufen lässt), man kann kaum genug Druck ausüben um den Dreck ab zu bekommen und wenn genug Druck drauf ist, bekommst du Kratzer in der Aluoberfläche vom Zylinder…. Ich habs nach ca. ner Stunde und 5 Rippen aufgegeben.
Strahlen oder Chemie ist da eher was. Ich lese gerade von „Kaltreiniger“ aussem Baumarkt. Das klingt vielversprechend.