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Trennungsjahr II

Bei Ärger in einer Beziehung ist es immer gut, erstmal eine Nacht drüber zu schlafen, ehe man überstürzt Tatsachen schafft.
Hilfreich ist es auch erstmal eine einfache Tätigkeit zwischen zu schieben, um ein Erfolgserlebnis und Zeit zu haben, nebenbei etwas über das Problem zu sinnieren.
So auch bei Lola und mir.
Ich hab den gestrigen, sehr sonnigen, Tag dazu genutzt, sie vom Staub der letzten vier Jahre zu befreien.
Interessanterweise ist ihr Farbton garnicht grau-rot:
halb gewaschen
Das befriedigte und schaffte gedanklichen Raum für eine grundsätzlichen Neuangriff auf das Problem.
Das die Gänge nicht „hielten“ und sich später gar nicht mehr einlegen ließen konnte nur zwei Möglichkeiten haben:

  1. Verschleiß/Defekt
  2. falsche Einstellung

Punkt 1 konnte ich nahezu ausschließen, da Wuschel und ich die verbauten Teile beim Motorenbautag penibelst begutachtet hatten.
Also falsche Einstellung.
Wuschel hatte die „Gang-Anschläge“ im Getriebe auf der Werkbank justiert. Das macht er immer so, da hat er Erfahrung drin und das geht so auch sehr präzise.
Da gab’s also wenig zu zweifeln.
Für den Schaltvorgang sind beim Duo ein paar mehr Teile Verantwortlich als bei der KR51/S.
So finden sich eine längenverstellbare „Koppelstange“ und auch eine Anschlagschraube zur Schaltwegbegrenzung.
Beides hatte ich jedoch ebenfalls justiert.
Da ich in Wuschels Arbeit mehr Vertrauen habe, als in meine Eigene hab ich dort erstmal angefangen.
Bei genauer Betrachtung drängte sich dann auch schnell eine Fehlerquelle auf:
Schaltwegbegrenzer ohne Kontermutter
Beim Schaltwegbegrenzer fehlte die Kontermutter!
So konnte sich die korrekt eingestellte Schraube durch die Vibrationen während der Fahrt verstellen und zu einem immer schlechteren Gangwechsel führen.
Eine kurze Testfahrt mit korrekt eingestellter Schraube bestätigte die Vermutung: Erst lief alles wie Butter und dann gingen die Gänge immer schlechter rein.
Also neue Kontermutter gesucht, eingestellt und 10 Testkilometer abgerissen.
Läuft!
Das Problem ist weg und die Gänge gehen alle wieder ordentlich rein.
Nice!
Unterwegs konnte ich noch ein ostdeutsches Stillleben fotografieren:
Lola mit Wartburg 353
Dann will ich mal Sachen Packen und mich auf zum OMMMA machen.

Trennungsjahr

Die Trennungsjahre zwischen Lola und mir scheinen fruchtlos gewesen zu sein.
Ich war ja einsichtig und wollte es nochmal versuchen. Lola hingegen scheint jedoch gänzlich das Interesse verloren zu haben.
Die rausspringenden Gänge haben sich mittlerweile so verschlimmert, dass nunmehr kein Gang außer dem Ersten einzulegen ist.
Schaltet man hoch gibt’s nur fiese metallische Kratzgeräusche und man landet im Leerlauf.
So wird das weder was mit dem OMMMA noch mit unserer Beziehung.
Morgen werde ich es nochmal mit dem Einstellen der Gänge versuchen.
Als letzte Hoffnung bleibt ansonsten nur noch der zweite Motor. Allerdings schaffe ich es nicht mehr rechtzeitig zum Treffen, ihn um zu bauen.
Das wäre dann also nach dem Wochenende dran.

Sollte das auch keine Besserung bringen, stelle ich Lola für meine Kinder weg.

Auf der Suche nach dem dritten Gang III

Dank wuschels Hinweisen, hab ich nun die Gehäusehälften trennen können (das wäre was geworden, wenn ich versucht hätte den Trenner an der Getriebeseite anzusetzen….)
Also „kaputt“ is jetzt schon mal. Jetzt muss nur noch wieder heile….
Da ich selbst aber keine Ahnung habe, woran die Schaltprobleme liegen können (der 3. Gang ließ sich nur selten und wenn dann mit lautem krachen einlegen und sprang anschließend gerne wieder raus. Der Zweite machte ähnliche Zicken. Hochschalten endete häufig im „Leerlauf“.) bin ich da, wie so oft, auf eure Hilfe angewiesen! Was muss ich wo gucken/messen? Welche Fotos benötigt ihr für eine Diagnose? Wie muss was mit einander zusammen spielen? Fragen über Fragen….
Die Lager sind übrigens alles SKF-Lager und die Simmerringe sind blau.
Hier erstmal ein paar Fotos vom momentanen Zustand:
In der Lima-Hälfte findet sich eine anständige Riefe in der Lauffläche der Kurbelwelle. Außerdem sieht die braune Buchse in der die Kurbelwelle sich dreht stark nach Abrieb aus:
M53-11AR Motorhälfte Kupplung

M53-11AR Schleifspuren Kurbelwelle
Schlimm?
Hier nun der Getriebeteil:
M53-11AR Getriebe 5
Von der Oberseite aus:
M53-11AR Getriebe 2
Schaltklaue:
M53-11AR Getriebe 3
Getrieberäder:
M53-11AR Getriebe 4

M53-11AR Getriebe 5
Natürlich habe ich, als neugieriges Spielkind, einiges angefingert und dabei hat sich die Kickstarter-Feder entspannt:
M53-11AR Getriebe 6
Das Kicker-Zahnrad muss ich nur wieder ne halbe Umdrehung zurück drehen und hinter den Haltestift klemmen, oder?

Sisyphos is immer noch am Duo schieben

Nach Wuschels Ermahnung, habe ich mich heute mal wieder an Lolas 3-Gänge-Salat begeben.
Schöne abgelegene Spielstraße in der Umgebung gesucht und immer hoch und runter gefahren, bis ich mal den dritten Gang drin hatte. Danach direkt rechts ran und nach Anleitung eingestellt.

Bei dieser Stellung stieß die vordere Anschlagschraube auf Widerstand:

Also erneut angelassen, und geschaut ob der 3. Gang wieder da ist. War er auch. Exakt einen Schaltvorgang lang. Als ich an einer Kreuzung anhalten musste und danach vom 2. wieder in den 3. wollte, landete ich nur wieder im Leerlauf und der Schaltknüppel bot keinen merklichen Widerstand.
Also wieder weiter, bis nach 5-6 Schaltversuchen wieder der 3. drin war. Nun das selbe Spiel: Rechts ran und einstellen. Diesmal fand ich den Anschlag in dieser Stellung:

Ihr dürft raten, wie lange der 3. Gang diesmal hielt….
Allerdings trat nun ein neues Phänomen auf. Der 3. ging zwar bei jedem Schaltvorgang rein, er sprang aber sofort wieder raus, sobald die Kupplung griff/schloss und er was leisten sollte.
Also wieder: 3. einlegen, rechts ran und einstellen. 3. Versuch, 3. Anschlagpunkt:

Ich erspare euch das 9Live-Quiz: Nein, auch der 3. Versuch brachte nichts außer einem einzigen erfolgreichen Schaltvorgang.
Danach hatte ich ehrlich gesagt keine Lust mehr. ich hab Lola nun wieder in die Garage verfrachtet.
Keine Ahnung, wies weiter gehen soll. So wird das zumindest nix. Ich denke ich werde den Motor öffnen und das ganze mal von innen besehen müssen. Leider hab ich vom M53-Innenleben 0-Ahnung und auch weder Spaltvorrichtung noch anderes Spezialwerkzeug. Von „Lust“ ganz zu schweigen.
Ich gebe ehrlich zu, dass ich momentan so demotiviert bin, dass ich Lola wohl erstmal wegstellen werde, bis Sir Edward TÜV hat und ich damit ein Erfolgserlebnis hinter mir habe. Eine Alternative währe höchstens externe Hilfe.

Kuppeleiparagraph

Neben der schon angesprochenen Uneinigkeit im Getriebe meinte die Kupplung, dass der Leerlauf nur mit einem laut hörbaren krachen zu übergehen sei. Wollte man vom 2. runter in den 1. Gang schalten oder rauf vom 1. in den 2. merkte mann einen deutlichen Widerstand im Getriebe. Drückte man den schalthebel dann weiter Richtung Gangwechsel gab es ein lautes metallisches *KLONG*. Grund hierfür war laut Schwalbennest eine nicht sauber trennende Kupplung.
Also fix den Schraubenzieher gegriffen und die Kupplung nachgestellt. Normalerweise kein besonders schwieriger Job. Die Einstellschraube hierzu findet ihr in der Mitte des linken Seitendeckels unter der großen Abdeckschraube. Hier schön zu sehen:
Kupplung Öffnung zum einstellen
Dort löst ihr als erstes die kleine linke Schraube (sie dient dazu die rechte Schraube zu kontern). Solltet ihr sie ganz raus schrauben, passt auf, dass sie euch nicht in den Motor fällt!!
Kupplung Einstellschraube
Dann dreht ihr die rechte Schraube etwas raus und anschließend langsam wieder rein, bis ihr einen fühlbaren Anschlag spürt. Von dort geht es dann wieder eine viertel Drehung zurück. Anschließend kontert ihr sie wieder mit der linken Schraube, welche ihr fest dreht. Fertig.
Anschließend könnt ihr eure Arbeit folgendermaßen testen:
Ihr blockiert das rechte Hinterrad mit zwei Steinen oder Balken gegen wegrollen und reißt das Duo im Leerlauf an. Nun lasst ihr es etwas vor sich hin tuckern und bockt das linke Hinterrad mit dem Wagenheber auf:
Aufbocken für Kupplungstest
Wichtig ist, dass ihr das Duo vor dem Aufbocken anlasst, da es ansonsten vom Wagenheber fallen kann, wenn ihr zu doll wackelt beim anreißen. Wenn das Hinterrad nun in der Luft schwebt sollte es sich nicht drehen. Sogleich legt ihr vorsichtig den ersten Gang ein. Nun sollte das Rad sich im Leerlauf langsam mitdrehen (vorausgesetzt, ihr habt die Bremse nicht angezogen…). Bremst ihr nun den Reifen mit dem Schuh sollte das Rad ganz leicht zum Stillstand kommen. Gebt ihr (oder besser eine Hilfsperson) anschließend Gas muss das Rad sich eurem Schuh entziehen und ihr dürft es nicht mehr anhalten können. Könnt ihr das Rad im Standgas nicht durch leichten Druck zum stehen bringen oder das Rad sich bei eingelegtem Gang nicht mitdrehen, müsst ihr die Kupplung noch einmal nachstellen.
Ihr könnt dann noch die anderen Gänge durchschalten. Das Rad sollte sich hierbei in jedem Gang leichter bremsen lassen und auch langsamer im Standgas drehen. Im 3. Gang musste ich das Rad nur mit der Fußspitze berühren um es an zu halten.