Einer der Punkte, der den Gerontengolf in unser Budget drückte war (neben dem Zahnriemen und den Reifen), dass er Rost am Radlauf hatte.
Das ist eine weit verbreitete Krankheit unter allen Golf V-Varianten.
Man erkennt es leicht an den Rostbläschen, die sich mittig oben um den Radlauf herum ziehen und in die Fläche des Kotflügels krabbeln.
Nimmt man die Radhausschale ab, bröselt einem reichlich Sand und Dreck entgegen:
Ausgangspunkt der Rostproblematik ist immer dieser Schaumstoffkeil im Kotflügel:
Da unser Golf in den letzten 14 Jahren lediglich 74.000 km gelaufen ist, war der Schaden noch überschaubar:
Normalerweise ist nach 14 Jahren nicht mehr viel Übrig von der Radlaufkante.
Um an dieser Stelle dauerhaft Ruhe zu haben, habe ich die Schleifscheibe geschwungen und alles was Bläschen geworfen hat blank gemacht. Danach gab es eine Runde Fertan:
Die Unter- und Innenseite des Radlaufs war kein Problem. Da kam einfach Brantho-Korrux 3in1 drauf. Das hält den Rost im Zaum.
Aber was mache ich mit dem sichtbaren Teil? Smartrepair? Das kostet deutlich zu viel.
Also selber lackieren. How hard can it be?!
Kompressor, Lackierpistole und notwendiges Zubehör habe ich natürlich nicht und werde ich auch sicher nicht extra für den Gerontengolf anschaffen.
Daher der Klassiker unter den Garagenreparaturen: Spraydose.
Das kann ja nur großartig werden!
Ausgangsbasis war dieses Video und dieser Forumseintrag.
Silikonentferner und Grundierung (leider nur dunkel) hatte ich noch, Silber-Metallic (VW LA7W) und passenden Klarlack habe ich von Ludwig-Lacke bezogen. Die Beispritzverdünnung („Spot Blender“) für den Übergang der Klarlacke kam von Chamäleon:
Den Radlauf habe ich dann von Hand mittels (Nass-)Schleifpapier in den Körnungen, 100, 400, 800, 1000 so lange geschliffen, bis der Übergang von Blech zu Lack nicht mehr fühlbar war:
Anschließend habe ich den Kotflügel abgeklebt und den verbliebenen Klarlack großflächig um die Schadstelle ebenfalls mit 1000er Nassschleifpapier angeschliffen:
Auf dem Boden habe ich einen nassen Bettbezug ausgebreitet, um die Staubentwicklung rings um die Arbeitsstelle wenigstens etwas einzudämmen.
Nun gab es den Füller/Haftgrund (natürlich vorher immer wieder mit Silikonentferner alles säubern):
Der Farbnebel neben dem Radlauf ließ sich mit nassem 1000er-Papier wieder gut entfernen:
Danach kamen drei Schichten Metallic-Lack, zwei Schichten Klarlack und in den Übergangsbereichen eine dünne Schicht Beispritzverdünnung.
Alles ganz strikt nach den Anleitungen im Video (s.o.).
Danach sah die Stelle ganz genauso aus, wie man sich eine Garagenlackierung mittels Spraydose vorstellt:
Auch aus der anderen Perspektive eher so mittel:
Nun gilt es die Füße still zu halten und dem Lack ein paar Tage zum aushärten zu geben.
Ich habe in der Zwischenzeit den (lediglich gesteckten) Schaumstoffkeil zusammen mit dem inneren Radlauf großzügig mit meinem Fett beaufschlagt und wieder montiert:
Das Zeug hält schon beim Combo den Gammel seit Jahren erfolgreich im Zaum.
Außerdem konnte ich mich um ein paar andere Problemstellen kümmern. Aber dazu mehr im nächsten Teil.