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Kupferwurm XIII – Keep cool

Der Lichtmaschinenumbau ist nicht das einzige Upgrade der Elektrik im Zuge des Umbaus.
Selbst in originalem Zustand gilt das Kühlsystem des Bugs als fragil. Da der Kühler direkt im Wurfbereich des Vorderrades sitzt hat er nur einen kleinen Schlitz oberhalb, durch den Frischluft zugeführt werden kann. Und auch dabei geht der Großteil der Kühlluft einfach über den Kühler hinweg.
Für alle die noch nie einen Bug in freier Wildbahn gesehen haben: Schematisch sieht die Luftzufuhr so aus:
Skizze Luftstrom

Wir sind uns wohl einig, dass das schon ab Werk keine sonderlich effektive Anordnung ist, oder?
40 Jahre Alukorrosion haben darüber hinaus ihren Beitrag geleistet, dass auch die Kühlkanäle im Motor nicht mehr die Allerfrischesten sind.
Das führte im Sommer, trotz neuem Alu-Kühler, zu einer permanent auf „MAX“ stehenden Kühltemperaturanzeige.
Ich werde die Chance nutzen und das Kühlsystem gründlich reinigen.
Darüber hinaus soll aber der an Ineffektivität schwer zu überbietende Blechquirl in Rente gehen und einem modernen elektrischen Lüfter weichen.
Ich entschied mich für folgendes Exemplar:

Das moderne Pendant hat folgende Daten:
Gehäuse Durchmesser: 184mm
Flügeldurchmesser: 167mm
Höhe: 57mm
Stromaufnahme ( maximal): 6-7,5A
zulässige Spannung: 9-16V
Gewicht 0,9kg
Fördervolumen: 510m³ / h
Ich habe keinen Plan, wie die Förderleistung im Vergleich zum alten 4-Flügler steht, aber es war der größte Lüfter, der überhaupt noch eine Chance auf Einbau im Bug finden konnte.
Die Höhe ist das entscheidende Kriterium.
Größenmäßig sind Alt und neu sehr ähnlich:
Dimensionsvergleich
Statt vier Blättern pusten jetzt jedoch 10. Und durch den „Rahmen“ um die Flügel wird die Luft gezielt durch den Kühler befördert.
Netter Nebeneffekt ist, dass die Lager der Wasserpumpe nun wesentlich weniger Last zu tragen haben und daher hoffentlich länger halten.
Ich erhoffe mir da schon eine gewaltige Effektivitätssteigerung der Kühlung. Zumindest konzeptionell. Von der praktischen Umsetzung bin ich bisher noch nicht recht überzeugt.
Es stellt sich nämlich die Frage des Einbauortes.
Der statische Lüfter war auf der Riemenscheibe der Wasserpumpe montiert:
Kühler ohne Lüfterrad
Leider ist die Riemenscheibe aber ohne Lüfterflügel nicht wesentlich schmaler, so dass da gerade mal zwei Finger breit Platz zum Kühler sind:
Abstand Kühler - Wasserpumpe
Der Lüfter braucht aber knapp 6 cm.
Damit bleibt nur die Vorderseite:
Platz vor dem Kühler
Pfropft man den Lüfter aber in den schmalen Spalt vor dem Kühler, bleibt da kaum Platz zum ansaugen der Luft:
erste Probe
Ich gebe zu, nicht wirklich einen Plan zu haben, ob er sich so noch ausreichend Luft reinschnüffeln kann. Die müsste er halt aus allen Ritzen rings um ziehen.
Außerdem seht ihr schon auf dem obigen Bild, dass er nicht tief genug runter geht, um ganz auf den Kühlrippen aufzuliegen.
Es scheint so, als wäre der untere Teil des „Käfigs“ zu dick. Da dort aber eh niemand mit seinen Futtfingern ran kommt, überlege ich, diesen Teil einfach abzusägen.
Vielleicht kann ich den Kühler auch noch ein wenig Richtung Motor neigen und so 1 cm gewinnen. Es geht echt um jeden Millimeter…
Ich gebe aber unverhohlen zu, mit diesem Umbau bisher recht unglücklich zu sein.
Ich habe aber partout keinen Lüfter gefunden, der schmaler baut. 50mm oder weniger wären gut, bei max. 200mm Durchmesser.
Oder habe ich einfach nur in den falschen Shops gesucht?
Für helfende Hinweise wäre ich sehr dankbar!

Zufriedener bin ich mit der Ansteuerung des Lüfters.
Dies übernimmt später ein Thermoschalter im Kühlkreislauf:

Ich habe mich wahrscheinlich zu doof angestellt, aber ich habe solch ein System partout nicht in Deutschland gefunden.
Auf der Insel ist es weit verbreitet und man wird mit eBay-Angeboten totgeschmissen. Also habe ich dort geordert.
Der Schalter schaltet bei 90°C ein und bei 80°C wieder aus.
Ich muss noch ein wenig experimentieren, was ich dann für ein Thermostat im Bug verwende. Zur Auswahl stehen 82 und 88°C.
Andere Bug-Fahrer empfehlen für den Sommer das 82°C-Thermostat. Ich glaube auch, dass das am sinnvollsten ist. Dann kann erstmal noch der große Kühlkreislauf 8°C absorbieren, eh der Lüfter anspringen muss und der Motor läuft im Zweifel etwas kühler.
Der Thermoschalter selbst, kommt in den Rücklauf.
Menschen sagen zwar, dass man ihn in den Zulauf setzen soll, aber das leuchtet mir bisher noch nicht wirklich ein.
Setze ich ihn in den Zulauf springt der Lüfter an, obwohl vielleicht die Wärmeabgabe des Alu-Kühlers alleine ausreichen würde, um die Temperatur zu senken.
Setze ich ihn in den Rücklauf, springt der Lüfter nur an, wenn der Kühler alleine die Temperatur nicht unter 90°C senken kann.
Oder übersehe ich da etwas grundlegendes?

Tag 8 : Marrakesch – Plage Aglou

Tag 8 : Marrakesch – Plage Aglou
Tag 8: Marrakesch - Plage Aglou
Heute wollten wir zum ersten Mal die offizielle Roadbook-Strecke fahren. Unser ursprünglicher Plan war es eigentlich, auch durch den Antiatlas zu fahren. Aufgrund unseres unfreiwilligen Zwischenstops bei Ismail und dem Defekt an Cobra I, mussten wir jedoch die dringend anstehenden Wartungsarbeiten am Morgen durchführen. Diese Zeit fehlte uns nun für den Antiatlas-Umweg.
Da wir ja erst im Dunkeln angekommen waren, hatten wir auch nicht mitbekommen, dass der Campingplatz von Pfauen bevölkert wurde.
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Da guckt man schon ziemlich dumm, wenn man halb verschlafen den Reißverschluss vom Zelt öffnet und unversehens so einem Vogel in die Augen blickt.
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Während die anderen beiden noch ein wenig schlummerten, schaute ich schon mal nach Cobra I.
Nächster Stopp auf meiner Werkstatthandbuch-Checkliste war der Temperaturfühler, welcher den Lüfter bei Bedarf zuschaltet. Kaum hatte ich mir das Teil auf dem Papier angeschaut und einen Blick auf die Stelle im Motorraum geworfen, war der Defekt offensichtlich.
Lediglich ein abgebrochener Stummel ragte noch aus dem Motorblock. Der Rest des Schalters baumelte lose am Kabel.
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Anscheinend war er das erste Opfer der afrikanischen Buckelpisten. Allerdings hatten die auch heilende Wirkung! Die ursprünglich defekte Zentralverriegelung von Cobra II funktionierte plötzlich wieder!
Zum Glück war der Reststummel des Schalters so abgebrochen, dass er noch dicht hielt und kein Kühlwasser austrat. So war die Reparatur einfach.
Der Lüfter hat Dauer-Plus und bekommt Masse über besagten Temperaturschalter. Ich habe dann einfach die sterblichen Überreste des Schalters vom Kabel abgetrennt und es unter eine Masseschraube am Motorblock getüddelt.
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Damit lief der Lüfter nun dauerhaft. Er hielt das übrigens klaglos bis Gambia durch.
Wir checkten auch alle Flüssigkeiten und ich zog die Schrauben unserer Unterfahrschutze nach.
Das Blumenbeet leistete mir gute Hilfe.
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Außerdem machten wir die Luftansaugstutzen mit Strumpfhosen wüstentauglich.
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Das feine Gewebe verhindert, dass Sand und grober Staub seinen Weg in den Luftfilter findet und diesen zusetzt. Hat spitzenmäßig funktioniert. Während andere Teams mit dem Inhalt ihrer Luftfilter Sandkuchen backen konnten, waren bei uns nur ein paar Krümel drin.
In der Zwischenzeit war auch der Rest der Truppe erwacht und hatte gefrühstückt. Als die anderen endlich abfahrbereit waren, waren wir die letzten Teams auf dem Zeltplatz.
Unser Weg führte uns nun statt in die Berge zum Meer hin. Hier war es auch, dass die Strecke erstmals nach Wüste aussah.
Kein Baum, so weit das Auge reicht:
First Glimpse Of Desert
Und vor uns eine Straße, wie mit dem Lineal zum Horizont gezogen:
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Am Meer schauten wir uns die „weiße Stadt“ Essaouira an und schmierten uns am Strand Fladenbrote zum Mittag. Sorenski vom Team „Elke Pohn“ fand dort in einem lokalen Sonnenbrillenverkäufer einen neuen Freund von dem er sich (zu unser aller Erheiterung) nur schwer wieder trennen konnte.
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Später hielten wir noch bei einer Frauen-Kooperative, welche in Handarbeit verschiedene Produkte aus den Früchten des Arganbaumes herstellten.
Das Arganöl war sehr würzig-nussig und ganz anders als Olivenöl. Die Nussbutter war ein Gedicht! Zu den angebotenen Kosmetikprodukten kann ich nix sagen. Allerdings war Antje nicht sehr beeindruckt. So lecker die Sachen aber auch waren und so nett die Dame uns auch alles dort zeigte und erklärte: Die Preise waren saftig! Ein kleines 200-gr-Döschen Nussbutter sollte z. B. 100 Dirham (ca. 10 €) kosten. So sind wohl die Preise, wenn man zur Herstellung eines Liter Öls 30 kg Früchte braucht und selbst das Mahlen und Pressen in Handarbeit geschieht.
Coopérative Féminine Tiguemine Argane
Danach sind wir weiter Richtung Nachtlager gefahren – unterbrochen von einem Tankstopp in Agadir und einem Fotostopp bei Sonnenuntergang an einer atemberaubenden Klippe 300 Meter über dem Meeresspiegel.
Sunset Above The Ocean

Above The Atlantic Ocean
Natürlich kamen wir wieder erst im Dunklen an.
Da Plage Aglou direkt am Meer liegt, war der Wind recht stark.
Es trat auch ein sehr interessantes Phänomen auf: Der Wind dreht dauernd seine Richtung und damit änderte sich auch schlagartig die Umgebungstemperatur. Kam der Wind vom Meer griff man leicht fröstelnd zum Pulli. Kurze Zeit später kam er wieder vom Land und es war im Pulli zu warm… sehr strange.
Um unsere Zelte gegen den starken Wind zu schützen, bauten wir wieder eine Wagenburg aus den Autos.
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Ich krabbelte dann auch bald in meinen Schlafsack. Antje und Tobias schlenderten noch etwas über den Platz zu den anderen aus unserem Tross. Atze kam bei der Gelegenheit auf die Idee, ein Foto, dass Antje vom Team Øltanker geschossen hatte, anzuschauen. Daher gingen die beiden zu den Orgas, wo eine Reporterin von AUTO MUTTI MOTOR und SPORT gerade dabei war auf ihrem Laptop die Fotos der letzten 8 Tage zu sichten und einen kurzen Zwischenbericht zu schreiben. Als die Reporterin das Bild sah, war sie ganz begeistert und fragte, ob sie es für ihren Bericht verwenden dürfte. Dagegen hatte Antje natürlich nichts. Vielleicht hat es ja durch Zufall einer von euch in der passenden Ausgabe gesehen:
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Nach ein wenig Plauschen mit dem Rest vom Tross gingen Tobias und Antje dann auch ins Bett.
Da der Wind während der Nacht immer mehr an Stärke zu nahm und auch seine vorherrschende Richtung änderte, so dass unsere Eier keinen Schutz mehr boten, fing Tobias und mein Zelt an im Wind zu knattern und wurde auf uns herunter gedrückt. Gegen 2:30 Uhr war es dann so arg, dass wir aufstehen und das Zelt mit der spitzen Seite in den Wind drehen mussten. Das linderte die Auswirkungen des Windes und wir schliefen wieder mit dem Tosen der Brandung ein.

Privileg 1029 HGE – Der beste Freund des Studenten II

Meine Anfrage-E-Mail an die Profectis GmbH bezüglich des defekten Temperatursensors meiner Privileg 1029 HGE blieb unbeantwortet. Zumindest E-Mailtechnisch. Ein paar Tage später trudelte nämlich ein kleines Päckchen bei mir ein. Inhalt: Ein Thermostat und eine Rechnung über 9,28€.
Temperatursensor neu
Der Preis ist in Ordnung und wenn das den Fehler behoben hätte, wäre der Laden echt super gewesen!
Laut Aufdruck schaltet das Thermostat bei 120°C ein und bei 60°C aus.
Sieht nicht wirklich aus, wie das von mir identifizierte Teil, aber die werden schon wissen, was sie mir schicken dachte ich.
Also wieder Mikrowelle aufgeschraubt und mal gesucht, wo das vermeintlich kaputte Pendant sitzt.
Da versteckt sich der kleine Scheißer:
Temperatursensor neu eingebaut
Austauschen war easy.
Leider verliefen alle anschließenden Tests nicht wirklich zufriedenstellend. Die Mikrowelle zeigt immer noch „Fehler 3“ an, wenn man die Heißluft-Funktion nutzen will. Kacke!
Danach habe ich geschätzte zehn mal versucht die Hotline von Profectis zu erreichen. Da ertönt für 0,14€/Min. natürlich immer nur eine Ansage, dass alle Leitungen belegt sind und man später wieder anrufen soll. Auch meine E-Mail blieb unbeantwortet. Mal sehen, ob ich von denen noch was höre.
Reparieren will ich meinen treuen Freund ja immer noch…