Archiv der Kategorie: Opel Combo CNG

Rostige Erkenntnisse

Für den letzten Garagendonnerstag hatte sich genügend Kleinkram angesammelt. Zum einen die Roststellen in den Schiebetürtaschen und zum anderen die leckende Wasserpumpe. In den Kommentaren hatte ich ja in Aussicht gestellt, die Stellen mal mit meiner USB-Endoskop-Kamera zu attackieren. Das habe ich auch prompt getan:
Leider liegt aber das Innenblech der B-Säule so dicht hinter dem Gummistopfen, dass ich dort nicht um die Ecke gekommen bin. So konnte ich den Grund für die Roststelle leider nicht näher erforschen. Ich habe sie dann lediglich entrostet und mit Fertan eingepinselt:
Auf der anderen Seite sieht die Stelle übrigens so aus:
Die Stelle habe ich nicht runter geschliffen. Allerdings haben beide Seiten anschließend eine dicke Ladung von meinem Korrosionsschutzfett erhalten:
Ich habe es häppchenweise mit dem Eisstiel in das Loch in der B-Säule geschaufelt und dann die B-Säule mit dem Fön erwärmt, bis es nach unten gelaufen ist. Mal sehen, ob es hilft. Bei der leckenden Wasserpumpe war ich mit der USB-Endoskop-Kamera ähnlich erfolglos. Die untere Zahnriemenabdeckung sitzt da zu dicht drüber und entfernen kann man sie nur, wenn man das Stirnrad von der Kurbelwelle abzieht. Das wollte ich dann doch eher vermeiden:
Wenn ich da schon alles auseinander reiße, dann höchstens um direkt auch eine neue Wasserpumpe zu verbauen. Diesen Schritt gehe ich aber erst, wenn ich auch sicher weiß, dass es nötig ist. Also habe ich anschließend dort alles fein säuberlich gereinigt:
Und den aktuellen Kühlmittelstand dokumentiert:
Das Kühlmittel steht exakt bis zur Oberkante der Naht:
Jetzt werde ich das Ganze mal ein paar hundert Kilometer beobachten. Wenn sich am Motor keine neuen Schnodderspuren bilden und der Kühlmittelstand gleich bleibt, fasse ich da nix an. Dann gehe ich einfach von Selbstheilung aus. Während ich so vor mich hin wurschtelte, sortierte die Beste von Allen einen Umzugskarton selbst genähter Barbiekleider ihrer Oma:
Oma kam aus Hamburg. Allerdings nicht Blankenese…

Erkenntnisse

Nach ziemlich genau 4 Jahren und 55.000 km fing der Combo wieder das rumpeln an der Vorderachse an.

Erkenntnisgewinn 1: Die Ersatzteile von Mapco sind „preiswert“, im absoluten Wortsinne. 18€ für die Dauer ist OK.

Also einmal neu. Ersatz kommt aus dem Hause Febi und kostete 30€. Erkenntnisgewinn 2: So eine kleine LED-Lampe mit verstellbarem, magnetischen Fuß ist super:

Erkenntnisgewinn 3: Der 240V-Schlagschrauber ist wirklich gut investiertes Geld. Nix mit mühsamen gegenhalten mit dem Maulschlüssel. Einfach drauf stecken und „Rakatak“ ist die Mutter runter.

Hier mal alt und neu im Vergleich:

Ich glaube, da hat sich die Fettfüllung durch den Deckel verabschiedet.

Erkenntnisgewinn 4: Der Einbau ist wirklich easy. Außer man versucht auch die rückseitige Mutter mit den vorgeschriebenen 65Nm anzuziehen. Absolut kein Platz für den Drehmomentschlüssel:

Erkenntnisgewinn 5: Die von Vaddern geschenkten Unterstellböcke sind selbst eingefahren noch so hoch, dass der Combo nur noch mit 1,5 Rädern auf dem Boden steht:

Erkenntnisgewinn 6: Die *#-¥∆π* Wasserpumpe ist wieder undicht:

Da muss ich mir jetzt überlegen, was die Konsequenzen sein sollen. Erfahrungsgemäß läuft das Kühlwasser durch den Zahnriemenspanner. Ob dem das was ausmacht? Keine Ahnung. Allerdings würde ich gerne darauf verzichten, alles wieder auseinander zu reißen.

Rostige Taschen

Stammleser Wuschel hat sich nach kurzer Beeinflussung meinerseits nach einem Opel Combo CNG umgesehen.

An sich natürlich löblich. Leider ist er aber sehr gründlich und fragte nach seiner Besichtigungstour, ob ich denn schon mal in die unteren Taschen der Schiebetüren unter der B-Säule geguckt hätte? Da wären nämlich alle begutachteten Combos faulig bis hin zu löchrig gewesen.

Na danke:

So sieht die Oberseite der Tasche auf der Fahrerseite aus. Auf der Beifahrerseite ist auch Rost, aber nicht so deutlich. Hier ein Bild zur räumlichen Einordnung:

Die Stelle findet sich in gerader Linie unter dem Gummistopfen in der B-Säule, an der Oberseite der „Tasche“ in die das Schiebetür-Scharnier läuft.

Zur Ursachensuche habe ich den Stopfen entfernt um in die B-Säule zu gucken, aber leider sitzt da direkt ein Blech dahinter. Da sieht man nix. Also habe ich mich der Innenseite zugewandt und die Verkleidung der B-Säule entfernt:

Das geht zwar sehr einfach, hilft aber auch nicht, da hier das Innenblech die Sicht versperrt. Wenigstens war keine Feuchtigkeit zu erkennen:

Trotzdem sehr merkwürdig. Der Rost scheint von innen zu kommen (außen keine Scheuermarken und Feuchtigkeit kommt da auch nicht hin, da die Stelle „innerhalb“ der Türdichtung liegt). Also muss irgendwie beidseitig Wasser in die B-Säule gelangen. Aber das Dach hat keine Öffnungen, die dorthin entwässern…. wirklich strange.

Dazu ist der Combo seit 4 Jahren ein Garagenwagen. Da dürfte sich die permanente Feuchtigkeit eigentlich in Grenzen halten.

Ich habe schon überlegt, ob ich einfach dort Entwässerungslöcher bohren soll und dann reichlich von meinem Fett durch den oberen Stopfen einfülle. Lieber wäre es mir aber vorher die Ursache zu finden.

Servicezeit

Der Sommer bedeutet auch immer Servicezeit für den Combo:

186000 Service

Neben neuem Öl samt Filter habe ich ihm auch neue Bremsflüssigkeit spendiert.
Hierzu einige Tipps: Es empfiehlt sich vor Beginn der Arbeiten den aktuellen Bremsflüssigkeitsstand im Vorratsbehelter zu markieren (z.B. Klebeband oder abwischbarer Stift):

Markierung aufgeklebt

Füllt man nämlich nachher mehr Bremsflüssigkeit ein als vorher drin war, kann es sein, dass sie beim nächsten Wechsel der Bremsbeläge (und damit verbundenem Zurückstellen der Kolben) überläuft.
Hat man Probleme den aktuellen Flüssigkeitsstand im Behälter zu sehen, hilft eine auf den Behälter gelegte Taschenlampe:

Vorratsbehälter erleuchtet

Bei undurchsichtigen Behältern könnt ihr euch einen Peilstab basteln.
Moderne Vorratsbehälter haben keinen direkten Zugang zum Flüssigkeitsvorrat mehr:

Kleines Loch

Ich habe mir mit einem extra dünnen Schlauch beholfen, um durch die kleine seitliche Öffnung (siehe oben) zu kommen:

Absaugen

So konnte ich mit meiner Mityvac-Unterdruckpumpe (Hat Tante Louise leider aus dem Programm genommen) einen Großteil der alten Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter absaugen.
Danach ging es dann mit der Pumpe von Rad zu Rad:

Bremssattel

Die Reihenfolge ist beim Combo: vorne links, vorne rechts, hinten links, hinten rechts
Leider hat der Entlüfternippel hinten rechts sein Staubkäppchen verloren, so dass er so zugegammelt war, dass selbst bei beherztem Tritt auf das Bremspedal keine Bremsflüssigkeit aus dem geöffneten Nippel kam. Ich habe ihn dann so weit gelöst, dass die Bremsflüssigkeit aus seinem Gewinde ausgetreten ist. So ließ sich auch dort die Flüssigkeit wechseln und der Sattel entlüften. Ist aber leider eine echte Sauerei.
Ich schreibe mal einen neuen Nippel auf die Einkaufsliste.
Natürlich muss man während des Absaugens immer darauf achten, dass der Vorratsbehälter nicht leer wird. Ich habe alle 100ml wider nachgefüllt, was gut geklappt hat.

Damit war der Service beendet. Zündkerzen und Innenraumfilter sind zwar zeitlich dran, aber von der Kilometerzahl noch weit vom Austauschintervall entfernt. Beim Benzinfilter ist das mittlerweile ja schon ein Running Gag.

Damit kommen wir zur allseits beliebten Statistik:

Von uns gefahrene Kilometer: 134.888 km
Davon auf Gas gefahrene Km: ~132.800 km
Verbrauchtes Gas: 6835,88 Kg (bei 5,1475 Kg/100 km)
Gaskosten (bei durchschnittlich 1,099€/Kg): 7512,63 €
Durchschnittsgaskosten/100 km: 5,66 €
Durchschnittsspritkosten/100 km bei vergleichbarem Benzinmodell: 10,47 €
Ersparnis: ~6.387.68 €

My second Zahnriemen II

Am Ende des letzten Artikels hatte ich ja die Geschmacksprobe beim orangenen Schnodder gemacht und festgestellt, dass es Kühlwasser war. Kaum hatte ich den Zahnriemenspanner ausgebaut (in den es munter rein getropft hatte), war auch klar woher das Kühlwasser kam:Undichtigkeit entdeckt
Der Froststopfen (bzw. die kleine Bohrung darüber) der hoch gelobten skf-Wasserpumpe war undicht. Nach gerade mal 90.000 km und 5 ½ Jahren ist das keine Glanzleistung.
Da hilft auch der „Tested“ Aufkleber nur bedingt weiter:Undichte Pumpe Detail
Die neue Wasserpumpe ist von Gates und hat eine andere Abdeckung:Wasserpumpen im Vergleich
Entgegen der Bilder in den einschlägigen Online-Shops hat die Pumpe übrigens ein Schaufelrad aus Kunststoff:Pumpenräder im Vergleich
Wie ihr auch seht, hat sich die Lackierung des skf-Schaufellrades komplett abgelöst (und meanderte damit im Kühlsystem umher).
Mal sehen, ob die Pumpe von Gates sich besser schlägt.
Deutlich mehr Probleme verursachte jedoch der neue blaue Kettenspanner:Neuer Zahnriemen drin
Der Spannvorgang war ähnlich problematisch wie beim letzten Mal.
Da es damals schon folgenlos geklappt hat, habe ich mich auch dieses Mal nicht besonders dran gestört. Auch die Probefahrt nach vollendeter Reparatur verlief ohne besondere Vorkommnisse.
Als ich jedoch am nächsten Morgen mit dem Combo gen Arbeit fahren wollte, klang er wie ein Diesel bei -10°C. Kurzes Hand-auflegen auf der Zahnriemenabdeckung bestätigte meine Vermutung:
Der Zahnriemen war locker und schlug gegen die Abdeckung.
Also direkt wieder Motor aus und mit dem Rialto zur Arbeit gefahren.
Auf dem Rückweg habe ich beim Teiledealer meines Vertrauens angehalten und direkt eine neue Spannrolle samt vergurkungsanfälliger Schraube besorgt.
Abends, nach einem kurzen Krankenwagen-Intermetzo mit dem kleinen Schräubchen (Kopfwunde verheilt mittlerweile gut), habe ich dann mit Hilfe meines Nachbarn alles wieder auseinander gerissen und mit neuer Spannrolle (braun) wieder zusammen gebaut. Glücklicherweise war der Zahnriemen nicht übergesprungen. Beim erneuten Zusammenbau habe ich den Spannvorgang nach der Anleitung, die der Spannrolle bei lag vorgenommen und nicht nach dem Werkstatthandbuch. Die unterschieden sich zwar nur in Nuancen, allerdings passte nachher das Ergebnis viel besser. Der Zeiger des Spanners stand nun lehrbuchmäßig auf „New“.
Damit lief der Motor wieder schön rund.
Abschließend gab es noch einen neuen Aufkleber:Aufkleber
Hoffentlich sehe ich die ganze Geschichte erst bei frühestens 270.000 km wieder.