Archiv der Kategorie: Opel Combo CNG

My second Zahnriemen

Seit meinem ersten Zahnriemenwechsel am Opel Combo C CNG waren ziemlich genau 90.000 km vergangen. Zeit, das Ganze zu wiederholen:ErsatzteileStatt Einzelkomponenten zu ordern, habe ich diesmal einen Komplettsatz inklusive Wasserpumpe von Gates genommen. Preislich deutlich günstiger und umfangreicher in der Ausstattung (z.B. neue Schraube für die Riemenscheibe).
Da ich diesmal auch die Kühlflüssigkeit komplett wechseln wollte, habe ich das Kühlwasser aus dem Kühler abgelassen:Ablassschraube Kühler
An die Ablassschraube kommt man bescheiden ran Ein breiter Schlitzschraubendreher erleichtert aber den Fortschritt. Achtung! Es ist später trotzdem noch reichlich Wasser hinter der Wasserpumpe! Duschgefahr!
Während das Kühlwasser vor sich hin plätscherte, habe ich die erste Verbesserung zum letzten Mal in Stellung gebracht:Motorbrücke
Es gab ja leise Kritik an meiner Stehleitern/Wasserrohr-Konstruktion. Keine Ahnung wieso….
Um aber einer erneuten Online-Schelte zu entgehen, habe ich 40€ in diese durchaus massive Motorbrücke investiert. Ich erwarte Applaus und Lobpreisungen!
An sich ein wirklich schönes Teil, dass die Arbeit durchaus erleichtert hat. Die gummierten Füße links und rechts lassen sich um 360° drehen und auch in der Neigung sehr weit verstellen. Die beiden Haken sind gut verschweißt. Die angegebenen 500 kg traue ich dem Ding durchaus zu. Allerdings muss ich auch Kritik üben. Der Abstand Motor zu Brücke könnte durch längere Füße ruhig größer sein und die Brücke ist nur für eher schmale Motorräume gedacht. Wie ihr auf dem Bild seht, ist selbst beim Combo schon fast die Maximalbreite nötig.
Nachdem der Motor so gesichert war, konnte ich an’s zerlegen gehen. Auch dieses Mal half der 1/4″-Ringschlüssel bei der Demontage der oberen Zahnriemenabdeckung:1/4 Zoll RingschlüsselEine wahre Freude war die Demontage der Riemenscheibe. Beim letzten Mal musste ich da mit starrem Knebel und Rohr asten, während ein Helfer auf der Bremse stand. Mit meinem neuen Schlagschrauber war es nur ein kurzes Raka-Taka und die Schraube war lose:SchlagschrauberEine ebenfalls wirklich gute Investition.
Erstaunlich schwierig war es hingegen im Vorhinein schlagschraubergeeignete Außentorx-Nüsse zu bekommen. Sechskant? Kein Problem. Damit ist eBay voll. Aber an welcher hochfesten Verschraubung wird heute noch ein Sechskant verwendet? Radbolzen. Das war es dann aber auch. Überall sonst wird (richtigerweise) Torx verwendet. Keine Ahnung, warum dann dafür keiner Schlagschraubernüsse produziert. Ich habe schlussendlich ein Set von US-Pro besorgt. Preislich vertretbar und 3/8″ Antrieb finde ich ja eh gut, daher juckt mich die breite Überschneidung nicht.
Auch mein Nockenwellenblockierwerkzeug (Scrabble-Killer mit 3-fachem Wortwert) kam wieder zum Einsatz:Nockenwellenblockierwerkzeug
Ebenfalls gut investierte 6,99 €. Klar, Kabelbinder gehen auch, sind aber spätestens beim einstellen der Zahnriemenspannung eher hinderlich.
Auch dieses Mal habe ich wieder alle Markierungen mit einem weißen Lackstift nachgezogen. Good Practice. Jetzt war alles weg geschraubt und es konnte an die Innereien gehen:Undichtigkeit entdeckt 2Doch *Huch* was hängt denn da für orangener Schnodder an der Spannrolle?!?
Kinder, habt ihr schon wieder in den Motorraum genießt?!
Bauen wir sie doch mal aus und machen einen Geschmackstest:Verkrustungen am Spanner
*Schleck*
Lecker! Glysantin G34.
Wo kommt das denn her?
Dazu mehr in der nächsten Folge…

Schlag weg

Der lokale „Norma“ Discounter hatte vor kurzem einen 230V Schlagschrauber im Angebot. Die Beste von Allen war so freundlich ihn mir nach nur ganz wenig quengeln zu schenken:230V SchlagschrauberDer unter der Eigenmarke „Kraft Werkzeuge“ vertriebene Schlagschrauber ist nach meiner Meinung ein umgelabeter Güde ESS 350, welcher wiederum Testsieger wurde. Zu deutlich sind die Ähnlichkeiten beim Gehäuse und den technischen Daten. Außerdem dachte ich, dass bei 39,99€ das Risiko ausreichend überschaubar ist.
Die Eckdaten sind: 350Nm lösen, 100 Nm anziehen.
Ihr fragt warum kein Druckluft-Schlagschrauber? Schließlich hat klein Adrian doch mit seinem Monsterkompressor geprahlt!
Der Elektriker holte mich zurück auf den Boden der Tatsachen: Er hätte ihn mir angeklemmt, aber dann wäre jedes Mal die Sicherung geflogen, wenn die Beste parallel den Herd angemacht hätte. Da kann ich mir den Aufwand mit Tank und Leitungen sparen.
Er ist dann zu eBay gewandert und hat etwas Spielgeld in die Kasse gespült. Also erstmal nix mit Druckluft.
Zurück zum Stromer.
Der erste Einsatz bot sich bald beim allherbstlichen Reifenwechsel:ReifenwechselWas soll ich sagen? Eine echte Freude!
Der Tausch ging deutlich schneller als früher. Einfach aufbocken, Racka-Tacka, abnehmen, Winterpuschen aufstecken, von Hand ein paar Umdrehungen eindrehen, Racka-Tacka, ablassen, 3 Klicks mit dem Drehmomentschlüssel, fertig.
Bisher eine wirklich gute Investition.
Apropos: Hatte ich schon erwähnt, wie super meine „Stromführung von oben“ ist? Ich hab wirklich keine Ahnung, warum ich das erst so spät umgesetzt habe.
Dank des neuen Schlagschraubers war der Wechsel der acht Winterreifen schnell erledigt:Winterreifen draufLaut lokalem Käseblatt gibt es die Einlagerung von Winterreifen schon „ab 30€“. Da sollte ich den Schrauber schon wieder drin haben.

Sommeropfer II

Wie im ersten Teil berichtet, war das Scheibenwischergestänge hoffnungslos festgegammelt. Ersatz hatte ich bei der lokalen MAPCO-Vertretung geordert.
Wenn der Mann am Teiletresen sagt: „Ach Wischergestänge. Das hab ich auch schon hinter mir.“ und das Teil selber vorrätig ist, weißt du, dass es sich um einen Konstruktionsfehler handelt….
Im direkten Vergleich Alt vs. Neu fallen lediglich Kleinigkeiten auf:Alt vs. NeuBei mir saß das Gummi für den mittleren „Haltedorn“ verkehrt herum im Blech, aber das ließ sich einfach umdrehen. Weiterhin fehlen auf dem Trägerblech des Motors die Markierungen für die Ruhestellung (kommen wir später noch zu). Ansonsten sind die Wellen jetzt an ihren Füßen ausgespart. Ich vermute, damit Feuchtigkeit besser entweichen kann. Um der Beifahrer-Welle ein wenig das Leben zu erleichtern, habe ich sie ausgebaut und gefettet:Neue Welle demontiertOben im Bild die Reihenfolge der (wellenseitigen) Einzelteile. Sofern ihr nicht gerne fummeligen Kleinkram macht und zusätzlich keinen Helfer zur Hand habt, rate ich jedoch von einer Nachahmung ab. Die Wellen sitzen sehr stramm in ihren Führungen und haben dort auch einen kleinen Dichtring drin integriert. Das alles wieder gegen den Druck der unteren Federscheibe mit dem Sicherungsring zusammen zu bekommen, war eine nervliche Herausforderung.
Ohne zusätzliche Schmierung hat das Altteil 10 Jahre gehalten. Wenn das Neuteil nur halb so lange hält, sollte die durchschnittliche Gesamtlebensdauer eines Opel Corsas erreichen sein.
Egal.
Der Combo scheint bei uns alt zu werden, also muss das Gestänge mindestens noch bis 2034 halten.
Die Koppelstangen (ebenfalls mit frischem Fett befüllt) lassen sich sehr gefühlvoll mit einer kleinen Schraubzwinge aufpressen:Koppelstange aufpressenDamit war ich beim Motor angelangt:Koppelstange montiertHier gilt es kurz inne zu halten und nicht direkt den Betätigungsarm am Motor abzuschrauben. Das sagt zwar die Werkstattliteratur, aber die geht auch von OEM-Teilen mit End-Stellungs-Markierungen aus!
Gemeint sind die kleinen, eingeprägten Pfeile auf dem Halteblech des Motors:Markierung der RuhepositionLinks im Bild seht ihr die Markierungen für rechtsgelenkte Fahrzeuge. Die Markierungen für Linkslenker sind vom Arm verdeckt.
Das günstige Ersatzteil von MAPCO kommt mit einem jungfräulichen Blech daher:Fehlende MarkierungenGenau zwischen den Markierungen muss aber der Betätigungsarm stehen, damit nachher am Auto die Ruhestellung passt. Ändert man hier was und merkt es erst beim ersten Funktionsversuch, darf man alles wieder zerlegen.
Mit ein wenig Fummelarbeit reicht es aber die drei Schrauben des Motors zu lösen und ihn dann samt Arm und Koppelstange auszufädeln:Motor demontiertNun noch in das neue Halteblech einfädeln, alles wieder verschrauben und die Koppelstange aufpressen:Alles umgeschraubtDamit ist der Umbau abgeschlossen und man kann alles wieder ans Auto werfen:Neues Gestänge eingebautFür den anschließenden Funktionstest in der trockenen Garage empfehle ich alte Socken über den Wischerarmen:SockenwischerSo gleiten die Wischer schön leicht über die Scheibe.
Natürlich habe ich anschließend noch versucht, die Welle am alten Gestänge zu lösen. Der Erfolg war knapp unter „Mittel“:abgebrochenEin klarer Fall für die Tonne. Aludruckguss hält halt nicht wirklich viel aus. Gut dass ich schon vorher prophylaktisch das Neuteil geordert hatte.

Sommeropfer I

So schön der Sommer auch war, forderte er doch unerwartete Opfer.

Als ich neulich mit dem Combo auf der Autobahn unterwegs war, gab es einen der seltenen Regenschauer. Kein Problem, wozu hat schließlich Józef Kazimierz Hofmann den Scheibenwischer erfunden?!
Also eine kurze Bewegung mit dem Finger, der Scheibenwischer ruckt und….nix.
Am Ziel angekommen, habe ich erstmal dieses Internet konsultiert. Wie sich herausstellte sind festgegangene Scheibenwischergestänge eine typische Opel Corsa C Krankheit. Da der Combo bis zur A-Säule mit dem Corsaren identisch ist, hat er natürlich auch dieses Problem geerbt. Im Netz finden sich einige gute Reparaturanleitungen.

Während also zuhause der Rostlöser sich schon mal um die Muttern der Scheibenwischerarme kümmerte:

Rostlöser aufgetragen

habe ich im Sicherungskasten nachgesehen, ob die Sicherung überlebt hatte. Zuständig ist Sicherung Nr. 24 (?). Das ist die grüne 30 A Sicherung auf die im Bild die kleine weiße Zange zeigt:

Sicherungskasten

Die Sicherung war noch intakt, das ließ mich hoffen, dass auch der Motor überlebt hatte.
Anschließend habe ich mit Krepp-Klebeband die Ruheposition der Wischer auf der Scheibe und den Wischer auf der Fahrerseite (unterschiedlich lang) für den Wiedereinbau markiert.
Die Einweichzeit reichte aus, damit ich den Wischer auf der Fahrerseite ab bekam:

Markierungen angebracht

Der Wischer auf der Beifahrerseite ließ sich auch unter wüsten Beschimpfungen nicht lösen. Damit hatte ich schon mal eine Vermutung, wer der Urheber der Probleme war.
Also erstmal weiter gemacht und den Windlauf demontiert. Die Zuleitung der Wischerdüsen lässt sich gut in der Nähe des Wischwasserbehälters trennen:

Wischwasserleitung trennen

Danach die zwei Befestigungsschrauben der ganzen Aparatur entfernen (sofern sich die beiden Plastikdübel nicht direkt mit raus ziehen lassen) und schon liegen der Wischermotor samt Gestänge (und Arm) vor einem:

Alter Motor ausgebaut

Im Schraubstock eingespannt, ließ der renitente Wischerarm sich mittels Abzieher überreden:

Abzieher bereit

Beim einspannen im Schraubstock müsst ihr sehr vorsichtig sein. Die Enden des Gestänges sind lediglich aus Alu-Druckguss. Das gammelt gerne und ist sehr druckempfindlich. Ich habe es mit einem passenden Holzklotz hinterfüttert und dann eingespannt.
Anschließend habe ich mit zwei breiten Schraubenziehern die Koppelstangen abgedrückt. So separiert konnte ich erstmals am Beifahrerumlenkpunkt rum drücken:

Arm fest

Bombenfest. Da bewegte sich gar nichts.
Eh ich zu einem (noch) größeren Hammer wechselte, wollte ich noch versuchen, die Welle selbst auszubauen. Diese wird durch einen kleinen Sicherungsring unterhalb der Verzahnung gehalten:

Sicherungsring

Der Ring ging zwar gut ab (Achtung, er fliegt gerne weg), aber auch hier war trotz Hammer nix zu machen.
Da somit absehbar war, dass eine Reparatur des alten Gestänges maximal vorübergehend möglich wäre, habe ich direkt ein Neuteil von Mapco geordert.

Um den Einbau geht es im zweiten Teil des Artikels.

Rüsselsheimer Rohrbombe VI

Nachdem der diesjährige Nebenkriegsschauplatz abgeschlossen war, konnte der TÜV die Buddeln in ihrem alten Fettmantel inspizieren:Altes FettIch nehme das Ergebnis vorweg:
Begeisterungsstürme und fliehende Fahnen:HU bestandenDer Prüfer war sichtlich angetan vom Zustand der Flaschen, auch wenn das wenig an seiner grundsätzlichen Ablehnung der Erdgastechnik änderte. Er habe einfach zu viele Fahrzeuge gesehen, deren Tanks nicht so gepflegt würden wie meine. Dem konnte ich nicht widersprechen. Auch im Erdgasfahrerforum grassieren furchtbare Bilder.
Um so größer ist mein missionarischer Eifer für eine Fettbehandlung zu werben!
Daher habe ich Zuhause das gesamte alte Fett entfernt (Holzspatel und bergeweise Lappen). So sehen die Flaschen sauber aus:Alle Flaschen gesäubertAbsolut makellos.
Nicht ein Fünkchen Rost oder schrumpeliger Lack.
Mehr als die Fläche interessieren natürlich die Bereiche unter den Haltebändern. Von denen geht der Gammel schließlich aus. Hier die Flasche hinten links:Hintere Flasche rechtsHier die mittlere Flasche links:Mittlere Flasche linksMitte rechts:Mittlere Flasche rechtsUnd vorne (dort lassen sich die Bänder ja nicht demontieren):Flasche vorne linksHatte ich schon „makellos“ ins Gespräch gebracht?
Ihr erinnert euch ja sicherlich an den Zustand der alten Flaschen nach 7 Jahren und an die deutlichen Lackschäden nach gerade mal 1.000 km?
Die Hälfte der 7 Jahre haben die neuen Flaschen schon auf dem Buckel und es sind in den letzten ~70.000 km keine weiteren Lackschäden hinzu gekommen.
Ich finde das ganz beachtlich für „Murks mit dem man höchstens Mutti beeindrucken kann„. Dementsprechend habe ich die Flaschen nach der Inspektion auch wieder frisch eingemurkst:Flaschen neu eingefettetWir sehen uns hoffentlich erst in 2 Jahren wieder.
Für einen Durchgang sollte das Fett noch reichen:Rest GurulanDer TÜV-Prüfer hat mir übrigens noch Bilder von Erdgas-Composittanks mit Stahlinnenleben gezeigt. Ebenfalls gruselig. Leider kann man da auch nix mit Fett ausrichten.
Beim nächsten Erdgasauto würde ich darauf achten, das es Tanks ohne Stahlanteil und diese auch vor den Elementen geschützt verbaut sind.