Schlagwort-Archive: Lager

Am Riemen gerissen IV

Nachdem nun der Motor ein neues Lager bekommen hat, kann man im vorbei laufen noch schnell der Spannrolle zwei neue Lager spendieren. Erfahrungsgemäß sind die nämlich nicht viel besser dran, als das Motorlager. Deutlich erkennbar an den Rostspuren:
alt vs. neu Spannrolle
Wie man sieht, habe ich auch hier zu den nur unwesentlich teureren, abgedichteten Lagern gegriffen. Im Original sind es SKF 6001 2Z mit den Maßen 12x28x8 mm. Ich habe zu SKF 6001 2RSL/C3 gegriffen. Sowohl die Abdichtung als auch die erhöhte Lagerluft sollten auch hier eine vielfache Lebensdauer der Altteile ermöglichen.
Austreiben lassen sich die alten Lager ganz simpel mittels Schraubenzieher und Hammer:
altes Lager ausgetrieben
Rein bekommt man die neuen Lager sehr gut mit einer 20er-Nuss:
Lager mit 20er Nuss
Das Geräusch ändert sich deutlich, wenn man an den inneren Rad stößt. Die Lager müssen nachher beide bündig in der Rolle sitzen.
Danach einfach alles wieder zusammen werfen und zusammen mit dem Motor einbauen.
Da ich noch die Rückwand des Trockners demontiert hatte, habe ich mir auch einmal die hintere Lagerung der Trommel näher besehen. Sie wird von einer einfachen Sicherungsscheibe (nicht „Seegering“) zusammen gehalten:
hinteres Trommellager
Hat man diese entfernt kann man das simple Bronzelager abziehen:
Bronzelager
Hier sieht man die rudimentären Schmiermittelreste, welche die Reibung im Bronzelager minimieren sollten:
Restschmierung
Ich habe der kleinen Welle mal etwas hochtemperaturstabile (direkt dahinter sitzt das Heizelement) Kupferpaste als Schmiermittel spendiert:
Kupferpaste aufgebracht
Danach kann man auch dieses Lager wieder zusammen bauen und die Maschine (wie beschrieben) komplettieren.
Nun sollte der Wäschetrockner wieder schön leise seine Kreise ziehen.

Am Riemen gerissen III

Sollte das fiese schabende-quietsch-Geräusch nach dem Riementausch nicht durch Justage der Klemmschelle am Lüfterrad der AEG Lavatherm 57700 verschwinden, ist es höchst wahrscheinlich Zeit für einen Lagertausch.
Die erhöhte Spannung durch den neuen Riemen führt oft dazu, dass schon angeschlagene Lager sich lautstark zu Wort melden.
Verdächtig in diesem Fall sind das riemenseitige Motorlager und die beiden Lager der Spannrolle.
Aus eigener, bitterer Erfahrung kann ich sagen, dass man direkt alle Lager tauschen sollte.
Der finanzielle Aufwand steht in keinem Verhältnis zu dem Frust, den man verspürt, wenn man nur das Motorlager tauscht, alles wieder zusammen wirft und der Trockner immer noch klingt wie ein kongolesischer Kohlefrachter.
Starten wir mit dem Motorlager.
Wie man zum Motor gelangt, hatte ich schon im Rahmen des Riemenwechsels beschrieben.
Um an die Halteschraube des Motors zu kommen muss die Pumpe raus. Die ist nur geclipst und lässt sich einfach nach oben rausziehen:
Pumpe
Ist eine gute Gelegenheit den Pumpensumpf und das Pumpenrad zu reinigen. Da hat sich im laufe der Jahre auch einiges an Siff angesammelt. Denkt dran, beim Wiedereinbau ein Glas Wasser in den Pumpensumpf zu kippen, damit die Pumpe nicht trocken läuft!
Ist die Pumpe draußen, kann man die Schraube der Motorstütze raus drehen:
Motorschruabe gelöst
Die Stütze selbst sitzt in zwei Nuten und kann anschließend vorsichtig nach vorne gedrückt werden:
Motorhalter von der Führungsschiene gezogen
Da ist einiges an Kraftaufwand notwendig.
Ist die Stütze ab, kann man den ganzen Motor ausfädeln:
Motor ausgebaut
Auf der Werkbank kann man nun die Spannrolle demontieren. Ein Foto hilft bei der Reihenfolge der Scheiben auf der Achse:
Reihenfolge Scheiben der Spannrolle
Man beachte auch den Rostansatz am Lager!
Ein deutliches Indiz dafür, dass es Zeit für den Lagertausch ist.
Ist die Spannrolle ab, kann man auch einfach die Plastik-Motorstütze abziehen. Nächster Halt sind die Schrauben des Stators:
Verschraubung Stator
Hat man diese ausgedreht, kann man das Gehäuse trennen.
Obacht: Die Hälften sitzen sehr fest und lösen sich nach erhöhtem Krafteinsatz (=Körpergewicht) schlagartig.
Gab eine ansehnliche Platzwunde….
Nachdem die Wunde versorgt, das Blut größtenteils abgeputzt und der Verband etwas geschrumpft ist, liegt der Rotor mit seinen beiden Lagern vor einem:
Rotor ausgebaut
Hierbei fällt auf, dass das antriebsseitige Lager keine Dichtringe hat, das hintere Lager jedoch eines mit Dichtscheiben ist. Ratet mal, welches bei allen Lavatherm-Generationen regelmäßig (siehe nur dieser Beitrag samt Kommentare) hinüber ist.
Geplante Obsoleszenz, ick hör dir trapsen.
Bevor ich dem Lager mit dem Abzieher zuleibe gerückt bin, habe ich noch die Position genau vermessen und zur Sicherheit mit gelbem Isolierklebeband eine Markierung angebracht.
Die Chance der notwendigen Investition in einen Abzieher habe ich dazu genutzt Nägel mit Köppen zu machen und mir direkt ein Abzieher-Set zu kaufen. Bisher bin ich sehr zufrieden mit dem Set.
Da die Welle kein Schraubgewinde am Ende hat, kann man den Abzieher nicht ohne weiteres positionieren. Ich habe daher ein Kantholz mit zwei kleinen Bohrungen versehen, die sowohl der Welle als auch der Spindel Halt geben:
altes Lager abziehen
Das original Lager ist übrigens ein SKF 6201 2Z/C3 mit den Maßen 12x32x10 mm:
Beschriftung Motorlager
Ich habe es durch ein SKF 6201 2RSH/C3 für schlappe 3,25 € ersetzt:
Alt vs Neu Motorlager
Links alt, rechts neu.
„RSH“ steht hierbei für eine wasserdichte Abdichtung, „C3“ für erhöhte Lagerluft. In dieser Ausführung sollte das Lager alle anderen Bauteile des Trockners bei weitem überleben.
Bevor ich das Lager wieder auf die Welle getrieben habe, habe ich mit einem 800er-Schleifpapier den Flugrost entfernt. Zum auftreiben eignet sich ein Stück 10mm Kupferrohr perfekt:
Neues Lager aufpressen
Im nächsten Artikel tauschen wir dann noch fix die beiden Lager der Spannrolle und fetten das hintere Lager der Trommel.

Lagernerd

Nachdem jetzt nach OST auch Stan seine Lagerverwaltung auf ein digitales System umgestellt hat, wächst auch in mir das Verlangen nach einer Nerdisierung unseres Ersatzteilfundus.
Ob ich das umgesetzt bekomme steht zwar auf einem anderen Blatt, aber ne Wunschliste aufstellen kann man ja mal.

Die Ausgangslage ist bei uns (wie bei vielen anderen Schraubern):
An mehreren geografischen Orten stehen Lagerregale mit Kartons und verpackten Teilen verschiedenster Fahrzeuge. Von der Mofa-Tachowelle bis zur AMC Pacer-Stoßstange. Die Kartons und Teile sind zwar beschriftet und wir versuchen die Regale nach persönlichen Fuhrparks zu ordnen, aber ganz stringent kann man das nicht durchhalten.
Und auch die Kartons kann man nie vollständig beschriftet halten. Trägt man jedes kleine Relais ein, muss man sich überlegen, wie man die Entnahmen nachträgt. Im Zweifel eine große Schmiererei mit dem Edding oder dauerndes Gerenne zum Drucker für neue Label.
Auch kommt es häufiger vor, dass einer von uns Fahrzeugübergreifende Teile sucht (z.B. Universal-Relais) und dann erst rumfragen muss, in welchem Karton die nochmal sind.

Das Wunschziel soll eine möglichst tagesaktuelle Lagerübersicht sein, welche ortsunabhängig und plattformübergreifend Auskunft über Bestand und Lagerort eines spezifischen Teils geben kann und pflegeleicht zu aktualisieren ist.

Das von Stan verwendete Shop-System scheint mir eine gute Ausgangsidee.
Jedes Teil bekommt dann dort einen eigenen Eintrag mit Foto und den folgenden Angaben:

  • Bezeichnung (deutsch)
  • Bezeichnung (englisch)
  • Fahrzeug
  • Teilenummer
  • Lagerort
  • Anzahl
  • Zustand
  • Bemerkungen
  • verwandte Teile
  • Tags

Die Verwendung von zusätzlichen Tags halte ich für sinnvoll, damit man ein Teil auch findet, wenn man die Bezeichnung vergessen hat oder nach einem unbestimmten Teil zur universellen Problemlösung sucht. Der Eintrag „verwandte Teile“ sollte interaktiv zu weiteren benötigten Teilen (z.B. Dichtungen) oder ähnlichen Teilen (12V statt 6V-Birnen) führen.

Der Eintrag „Lagerort“ untergliedert sich in:

  • geografischer Ort (welche Werkstatt/Lager)
  • Raum
  • Regal
  • Karton

Natürlich sollte nach allen Eintragungen gesucht werden können.

Durch die Verwendung einer Web-Lösung wäre die Lagerhaltung auch plattform- und ortsunabhängig, so dass man auch von unterwegs/zuhause gucken kann, ob man noch dieses oder jenes Teil für die anstehende Werkstattsession besorgen muss.

Um vor Ort zu wissen, was in einem Regal/Karton ist, ohne diesen immer wieder neu beschriften zu müssen, schweben mir QR-Codes vor:

Mittels dieser frei generierbaren Codes könnte man auf eine Übersichts-/Suchseite des Shops verlinken, auf der alle Teile aufgelistet sind, die den passenden Lagerort eingetragen haben.
Die Codes können dabei statisch an den Kisten/Regalen bleiben, da sich das Ergebnis des Links automatisch mit einer Aktualisierung des Inhalts ändert.
QR-Codes kann man bequem mit jedem billigen Smartphone (mit Kamera) decodieren und die hinterlegte URL direkt aufrufen. Sollte man sein eigenes Telefon nicht beim schrauben eh in der Nähe haben, reicht ein gebrauchtes Billigteil von eBay, dass man samt Ladegerät im Lager deponiert.

Mit der Handykamera kann man auch gleich die Shop-Fotos machen, wenn man neue Teile in einen Karton packt. Auf eine hohe Qualität kommt es da eh nicht an. Auch eine Aktualisierung des Shops sollte per Telefon möglich sein. So aufwändig sind die Eingaben ja nicht.

Voraussetzung wäre jedoch ein Internetzugang in jedem Lager.
Entweder über WLAN oder Mobilfunknetz (laufende Kosten bei extra „Lagerhandy“).

Natürlich kann man auch QR-Codes für jedes Teil erstellen und mit dran pappen. Dann wäre es natürlich angenehmer, wenn die Codes direkt beim Erstellen der jeweiligen „Warenseite“ generiert und ausgedruckt werden könnten.

Hab ich was vergessen? Was wäre noch sinnvoll?
Gibt’s da schon was?

Privileg 1029 HGE – Der beste Freund des Studenten V

Nachdem der Ofen nun wieder klaglos auf Temperatur kam, jedoch der Lüfter keine Anstalten machte mit zu laufen, hab ich mich mal näher mit letzterem beschäftigt. Dazu muss man einfach die rückwärtige Blechabdeckung demontieren:
hinteres Gehäuseteil entfernt
Gute Gelegenheit, da ein wenig sauber zu machen.
Der Lüfter sitzt zusammen mit den Heizstäben in einer doppelten „Wanne“:
innerer Lüfter
Die weitere Zerlegung ist straight forward.
Die Wanne mit den Heizstäben lässt sich nach Demontage des inneren Lüfterrades (7er-Mutter auf der Welle) und lösen der drei vergammelten Blechschrauben vorsichtig entnehmen.
Unter dem inneren Lüfterrad sitzen nochmal zwei Schrauben, die den Motor halten:
Heizstäbe entfernt
Die Spule des Motors sitzt übrigens in Pfeilrichtung (nur zur Doku für den Wiedereinbau):
Position des Motors
Hat man den Lüftermotor in der Hand, zeigt sich schon die Quelle allen Übels:
Lager noch montiert
Die innere Lagerschale hat sich völlig verzogen. Der Motor lässt sich selbst von Hand nur noch schwer drehen.
Um die Lagerschale zu demontieren kann man entweder den Segering des äußeren Lüfterrades entfernen und dieses abziehen, oder wie ich, mit einem schlanken Schraubenzieher die Schrauben zwischen den Flügeln hindurch lösen:
äußerer Lüfter
Nun liegt das Elend vor einem:
Motorlager demontiert
Wie zu sehen ist, ist die Schale nicht mehr rund, sondern oval und auch in sich verdreht. Die Führung (was auch immer das mal war) ist nur noch ein verkohlter Rest.
Kein Wunder, dass sich da nichts mehr drehte.
Normalerweise nimmt dieses Lager eine federbelastete Kugel auf der Motorwelle auf und hält so (in Verbindung mit dem äußeren Lager) den dicken Motor-Wellen-Hase (Fachbegriff!) in der Mitte der Spule:
kugel auf Welle
Trockenexperimente zeigten, dass sich die Welle leichter drehen ließ, wenn man das Lager nicht so fest an schraubt und die Welle so etwas mehr Spiel hat. Das wäre die einfachste Lösung.
Unterlegscheiben als Distanzstücke schieden aus, da dann die Welle zu viel Spiel hatte. Also nur die Schrauben „lose“ anziehen.
Als Gleithilfe habe ich dann noch etwas Kupferpaste auf die Kugel aufgetragen:
Motor mit Kupferpaste
Ich weiß, dass Kupferpaste nicht temperaturstabil ist, aber ich hatte gerade nichts besseres zur Hand.
Hochtemperaturfett wäre sicherlich in direkter Nachbarschaft zu den glühenden Heizstäben angemessener.
Aber auch so lief die Chose wieder:
https://www.youtube.com/watch?v=www.youtube.com/watch?v=q29xRd1g9N0
Das quietschend-mahlende Geräusch war direkt nach dem Start noch wesentlich schlimmer, hörte aber mit der Zeit auf.
Am Ende des 250°C-Testlaufs lief der Lüftermotor ruhig mit.

Ende gut, alles gut?
Mit Nichten!
Die Reparatur hat kaum eine Woche gehalten. Mittlerweile steht der Lüfter wieder. Ich vermute, dass die Kupferpaste sich verflüchtigt hat und nun wieder Metall auf Metall reibt.
Leider finde ich in der von Tobias verlinkten Anleitung keine Ersatzteilnummer für das Lager. Es sieht da so aus, als hätte der Motor kein inneres Lager. Strange.

Ansonsten habe ich schon überlegt, dass ovale Lager mit einem Fräsbohrer wieder rund zu machen. Allerdings würde dann auch Metall auf Metall laufen. Keine Ahnung, ob das dann nicht zu viel Reibung ist und der Hase wieder fest geht.

poröses Gummi und Lümmeltüte

Vadderns Jagdwagen rumpelt aus dem Bereich der Vorderachse bei Unebenheiten.
Daher waren wir ein wenig investigativ unterwegs.
Die ersten Verdächtigen waren die Kugelgelenke der Querlenker:
Kugelgelenkkopf vorne rechts
Die sehen aber noch ganz gut aus, soweit man das von außen beurteilen kann.
Einzig die Gummis des Querstabilisators haben ihre beste Zeit hinter sich:
Stabilisatorgummi

Stabilisatorgummi
Da die Teile relativ leicht zu wechseln sind, werden wir sie mal tauschen und sehen, ob das eine Besserung bringt.
Hat irgendwer von euch nen Hinweis, wie man solche Rumpelgeräusche weiter eingrenzen kann?

Gescheitert sind wir an der Befestigung der Lümmeltüte des Schalthebels. Die labbert lose in der Gegend rum:
Schaltsack Befestigung
Entweder sind wir zu doof sie richtig einzuclipsen, oder da ist irgendwas faul. Abgebrochen sieht da aber nix aus.
Muss ich mich mal im Forum zu umhören.

Ebenfalls zum scheitern verurteilt, war unser Versuch, die Abblendlicht-Birnen gegen die von OSRAM gespendeten Leuchtmittel zu tauschen. Da haben die kleinen Japaner doch heimlich ihr eigenes System mit verlötetem Obst:
Abblendlicht