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fettes Pölsterchen

Nach langem Warten konnte ich am vergangenen Wochenende die neue Innenausstattung für meinen Bond Bug inspizieren:
neue Innenausstattung
Ich habe sie bei Peter Homan anfertigen lassen.
Wenn man Zeit hat zu warten, rechtfertigen Qualität und Preis den Aufwand. Die Teile machen einen ausgezeichneten Eindruck!
Schade ist lediglich, dass die Sitzauflagen nicht den geprägte „BOND“-Schriftzug haben. Das ist aber wohl technisch nur sehr schwer zu realisieren und lohnt für solch ein Nieschenfahrzeug nicht.
Die Teile kommen auch ohne montierte Druckknöpfe. Das lässt sich aber nicht vermeiden, da die Gegenstücke an der Karosserie bei Reliant früher von Hand montiert wurden und so von Bug zu Bug leicht variieren.
Würde Peter die Druckknöpfe schon montieren, würden die Abdeckungen im Zweifel schief sitzen und Falten werfen.
Ich habe die Abdeckung über dem Motor mit Kartentasche geordert (riesig!). So habe ich endlich eine Möglichkeit um den ganzen Kleinkrams, den man so im Auto hat zu verstauen.
Wo das kleine Paar „map pockets“ hin kommt, muss ich noch recherchieren, da diese schon beim Kauf meines Bugs fehlten.

Keep d‘ bugger cool

Nachdem der Rialto nun in den Sommermonaten Pause hat und für die restliche Jahreszeit der nachgerüstete Ausgleichsbehälter für Temperaturtechnische Entspannung sorgt, konnte ich den schon vor langem erworbenen China-Alu-Mini-Kühler für den Bug verwenden:
Bond Bug Kühler Umbau 10
Auf der Fahrt nach Bockhorn war der Bug nämlich exorbitant heiß geworden. Dabei herrschten da gerade mal ca. 28°C. Denkbar ungünstig also für ein reines Sommerfahrzeug.
Also Nägel mit Köppen gemacht!
Als erstes mussten die Ein- und Auslässe des China-Kühlers noch ein wenig nachbearbeitet werden, um die ganzen „Würmer“ aus dem Strömungsbereich raus zu bekommen.
Dazu habe ich den Kühler über die Arbeitsplatte überstehen lassen und dann Kopf-Über (damit keine Späne rein fallen) mit verschiedenen Feilen und Dremelaufsätzen die Überstände abgefeilt:
Bond Bug Kühler Umbau 11
Zwischendurch wurde dann noch mit dem Gartenschlauch ausgespühlt. Das Ergebnis stellt mich zufrieden.
Einlass Vorher:
Mini Alu-Kühler 3
Einlass Nachher:
Bond Bug Kühler Umbau 14
Auslass Vorher:
Mini Alu-Kühler 2
Auslass Nachher:
Bond Bug Kühler Umbau 13
Die auf dem Bild erkennbare „Verjüngung“ ist nur dem serienmäßigen Knick im Rohr geschuldet.
Anschließend konnte der alte Kühler rausgerissen werden.
Damit ihr euch eine Vorstellung von seinem Zustand machen könnt:
Bond Bug Kühler Umbau 16
Einer der Vorbesitzer hatte ihn anscheinend schon mit Dichtmasse gekittet. Professionell wie immer.
Zur Demontage des Kühlers muss als erstes der Lüfterkasten samt Wärmetauscher der Heizung raus (Vorher natürlich das Kühlwasser ablassen):
Bond Bug Kühler Umbau 24
Das behandele ich später in einem eigenen Kapitel…. ich sage nur schon mal wieder „Trauerspiel“….
Danach kann man recht bequem die Schläuche sowie die beiden (einzigen!) Verschraubungen unten am Kühler lösen, mit denen er am Rahmen gehalten wird und ihn nach oben raus ziehen.
Nun offenbart sich das ganze Ausmaß des Grauens:
Bond Bug Kühler Umbau 25
Dicke Dreckkrusten, über lackiert, zerbröselte oder platt gedrückte Kühlrippen und Korrosion soweit das Auge reicht….
Kein Wunder, dass da kaum noch Kühlleistung an kam.
Der Rahmen, mit dem der Kühler am Bug-Rahmen verschraubt wird zerfiel auch direkt in zwei Teile:
Bond Bug Kühler Umbau 26
„El tuti gammlo kompletti“
Auch die Stutzen an der Wasserpumpe bedurften etwas liebevoller Bearbeitung mit Schraubenzieher und Schleifpapier:
Bond Bug Kühler Umbau 27
Die Ablagerungen auf dem Lack vor dem Kühler ließen sich leider nicht mehr entfernen. Da scheint bei der letzten Lackierung einfach über den Dreck der Jahre drüber lackiert worden zu sein:
Bond Bug Kühler Umbau 29
Damit will ich es erstmal bewenden lassen.
Den Artikel über den Einbau liefere ich euch morgen.

Chrysler 300 Zen

Am Samstag haben mein Bruder und ich ein wenig buddhistische Meditationsübungen am Hurst vorgenommen.
Dies war nötig, weil Tobias ihn vor einiger Zeit vom Wagenheber geschubst hatte und die Ölleitungen zwischen Getriebe und Kühler sich davon tief beeindruckt zeigten:
Chrysler 300 Hurst Ölleitungstausch14
In dem meinem Bruder eigenen Originalitätsstreben, hatte er dann in den Staaten einen Satz Edelstahl-Ersatzleitungen geordert, welcher nach original Spezifikationen gefertigt sein sollte. Der Relativsatz beißt euch, oder?
Doch von Anfang an:
Um ca. 12 Uhr rollten wir den Hurst von seinem Stellplatz in der Tiefgarage:
Chrysler 300 Hurst Ölleitungstausch13
(Hinten seht ihr übrigens die schon angesprochenen „Ho-Chi-Min“-Trecker-Reifen)
Dann gings an den Ausbau. Damit uns die ganze Suppe nicht in den Keller läuft, wurde kurzerhand einer auf Heavy Metal gemacht:
Chrysler 300 Hurst Ölleitungstausch17
Die abgesäbelten Griffel kamen mit Kabelbindern über die Enden der Schraubverbindungen:
Chrysler 300 Hurst Ölleitungstausch21
Die Verbindungen gingen überraschend leicht auf. Kein Vergleich zu dem Kampf, den ich mit Sir Edwards alten Bremsleitungen geführt habe.
Die alten Leitungen unter dem Wagen weg zu bekommen, hat seine Zeit gedauert. Die Leitungen hängen da nämlich nicht einfach so drunter, nein, sie verlaufen Kreuz und quer über irgendwelche Träger, führen in Bögen um Baugruppen und waren aneinender geklipst. Das war wie ein überdimensionales Knotenspiel…
Im ausgebauten Zustand konnten wir sie dann zum ersten mal neben die US-Repros legen:
Chrysler 300 Hurst Ölleitungstausch25
Die Bögen und Knicke waren tatsächlich an ähnlichen Stellen und hatten auch ähnliche Dimensionen.
Das „ähnlich“ hat uns dann bis nach 23 Uhr aufgehalten……
Was ein Dreck!
Die Dinger passten hinten und vorne nicht.
Und versucht mal Edelstahlleitungen von Hand zu biegen! Da drückt ihr nur nen Köttel in die Buxe und sonst passiert nix!
Was hat Tobias geflucht… Ich hingegen habe mich in meditativer Resignation geübt.
Letztere war auch die einzige Lösungsmöglichkeit: Einfach das meditative Element der fruchtarmen Biegeversuche erkennen und weiter machen.
Die (zum wiederholten mal) vorbeikommenden Passanten bedachten uns schon mit mitleidigen Bemerkungen.
Irgendwann hatten wir die Leitungen dann soweit, dass sie nirgendswo scheuerten und auch auf ihren Anschlüssen annähernd gerade saßen.
Eine abschließende Proberunde hinterließ keine Öltropfen.
Mal sehen, ob es auch dauerhaft dicht ist.

Als Lektion nehme ich mit, dass ich NIEMALS Edelstahlleitungen irgendwo am Kfz verbauen werde! Mit Kunifer-Leitungen wäre der Drops nach maximal 3 Stunden gelutscht gewesen.