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Des Akkus neue Kleider

Schon vor vier Jahren schwächelte der Akku meines Einhell TC-CD 12 Li Akkuschraubers:

Beschriftung Einhell Akku

Nach mittlerweile 11 Jahren intensiver Nutzung ist er wirklich am Ende. Der Schrauber selbst sieht zwar fies aus, funktioniert aber tadellos. Da traf es sich, dass ich neulich Vadderns Parkside PBSA 12 E4 Akkuschrauber in der Hand hatte. Der zugehörige Akku heißt PAPK 12 A1:

Beschriftung Parkside Akku

Vor kurzem gab es eine Aktion bei Lidl in der der PAPK 12 A4-Akku samt Ladegerät für 4,99€ angeboten wurde! Mir fiel auf, dass sich der Akku sehr ähnlich anfühlte, wie mein altes Einhell-Teil. Wäre doch gelacht, wenn……
Stellen wir die Beiden doch mal nebeneinander und gucken wie ähnlich sie wirklich sind:

Akkus Draufsicht

Das sieht schon sehr ähnlich aus. Sehr, sehr ähnlich:

Akkus zerlegt

Die Akkupacks von Parkside haben sogar mehr Leistung als das Einhell-Original:

Akkupacks

Der einzige Unterschied sind die seitlichen Finnen am Gehäuse:

Unterschiede am Gehäuse

Das Einhell-Gehäuse hat eine Finne neben dem Minuspol, das Parkside-Gehäuse hat zwei Finnen (Minus- & Plus-Pol). Die Position der Finne am Minuspol ist auch minimal anders als am Einhell-Gehäuse:

Akkugehäuse Vergleich

Man hat nun zwei Möglichkeiten:
Die Finnen dienen nur zur Ausrichtung des Akkus im Ladegerät und Schrauber, beim Schrauber hilft aber auch das asymmetrische Griffstück. Da könnte man also einfach mit dem Cutter oder dem Dremel die Finnen am Gehäuse entfernen. Dann passt er problemlos in den Schrauber.
Die einfachste Variante ist aber, die Gehäuse zu tauschen. Das geht Plug&Play und man hat den Vorteil, dass man im Garantiefall einfach das Parkside-Gehäuse wieder zurückbauen kann. Das Problem ist dann nur, dass man das Einhell-Ladegerät für die Parkside-Innereien verwenden muss. Ob das auf Dauer problematisch ist, kann ich nicht sagen. Oder man entfernt am Einhellgehäuse die einzelne Finne. Dann passt der Akku auch ins Parkside-Ladegerät.
Oder vielleicht passen auch die Ladegerät-Innereien untereinander?
Würde mich wundern, wenn Parkside das nicht auch einfach von Einhell übernommen hätte.

So oder so ist es eine super Möglichkeit seinem alten Einhell-Akkuschrauber wieder neues Leben einhauchen zu können!

Shimano Steps BT-E8010 Reparatur II

Im letzten Artikel hatten wir uns ja der aufgrund eines Konstruktionsmangels zerstörten Lastbuchse (Connector, Verbindungsbuchse) des Shimano BT-E8010 Akkus zugewandt und ein Ersatzteil organisiert. Nun geht es an den Einbau.
Wir starten damit die unter zwei Abdeckungen versteckten Schrauben frei zu legen:

Die „Stöpsel“ haben „Nuten in Längsrichtung“ und sind zusätzlich noch verklebt. Sie können daher nur mit Nachdruck nach unten rausgeschoben werden. Ist blöd zu beschreiben, aber wenn ihr sie vor euch habt, versteht ihr, was ich meine.
Sind die Stöpsel raus können die vier T20H-Sicherheitschrauben entfernt werden:

Nun schneidet ihr den Aufkleber beidseitig an der Naht der beiden Gehäuseteile durch:

Anschließend könnt ihr den oberen Gehäuseteil einfach nach oben abziehen:

Die Ladestandsanzeige oben im Gehäuse hat übrigens keine Verbindung zum Akku. Da müsst ihr also keine Sorge haben.
Um nun den unteren Gehäuseteil vom Akku zu trennen müsst ihr die beidseitigen Laschen leicht nach außen biegen, so dass der mittige Pin frei kommt:

Jetzt könnt ihr einen ersten Blick auf die Rückseite der defekten Buchse werfen:

Es kann sein, dass sich der untere Gehäuseteil nur schwer vom Akku löst. Das liegt an den starren Kabeln der Buchse:

Stecker auf Platine

Für etwas mehr Spielraum solltet ihr den kleinen Stecker mit den schwarz-weißen Kabeln von der Platine abziehen:

Stecker trennen

Nun lässt sich der untere Gehäuseteil so weit abziehen, dass ihr an die vier T8H-Sicherheitsschrauben kommt, welche die Verbindungsbuchse im Gehäuse halten (auf dem Bild schon entfernt):

Schrauben entfernt

Die Buchse hat eine breite Gummidichtung, so dass sie nach dem Abschrauben noch recht fest im Gehäuse sitzt. Da hilft aber ein wenig wackeln und von der Außenseite drücken:

Buchse freigelegt

Jetzt heizt ihr schon mal den Lötkolben vor und legt euch ein paar Abschnitte Isolierklebeband bereit.
Denkt dran, auf den Kabelenden sitzt noch der gesamte Saft des Akkus! Da darf sich nix berühren! Gleichzeitig merkt ihr euch (Foto!), wo genau welches der Kabel dran geht. Nicht das ihr nachher die Polarität vertauscht.
Also immer schön ein Kabel ablöten und direkt isolieren:

Erste Kabel abgelötet

Für die dicken Kabel braucht ihr einen Lötkolben mit etwas mehr Bums. Mein kleiner 16 Watt-Lötkolben reichte da nicht. Das 175 Watt Pendant von der Anlasserreparatur reichte aber locker:

Verbindungen abgelötet

Anschließend wieder alles rückwärts verlöten und fertig ist die Buchse:

Neuer Connector angelötet

Auf die gleiche Art und Weise wechselt man übrigens auch eine defekte Ladebuchse beim BT-E8010. Die ist sogar nur gesteckt und nicht verlötet.

Der Wiedereinbau ist selbsterklärend. Vergesst den kleinen Stecker auf der Platine nicht!
Die ganze Aktion dauert keine 30 Minuten und spart gute 400 €. „Irreparabel“ my ass….
Der Wehrmutstropfen ist, dass man so natürlich nur das Symptom des Konstruktionsmangels behebt und nicht die Ursache!
Für Letzteres habe ich leider keine schlaue Idee.

Shimano Steps BT-E8010 Reparatur I

Die beste Ehefrau von Allen ist leidensfähig. Logo, wer mit mir verheiratet ist… Aber auch abseits der Partnerwahl ist sie hart im nehmen. So fährt sie zum Beispiel täglich knapp 30km mit dem Rad zur Arbeit. Auch bei Wind und Regen. Damit sie dabei aber nicht im eigenen Saft gart, hat sie sich ein E-Bike zugelegt. Ein gebrauchtes Husqvarna Gran City 6:

Husqvarna Gran City 6

Was wir vorher nicht wussten:
Der (auch) bei diesem Fahrrad verbaute Shimano Steps BT-E8010 Akku hat einen großen Konstruktionsmangel!
Der Aufnahmemechanismus hat konstruktiv deutlich zu viel Spiel, so dass es möglich ist, dass man den Akku verkantet einsetzt und damit die Verbindungsbuchse (Fachbegriff: Lastbuchse ) an seiner Unterseite zerstört. Sicherlich nicht umsonst hat Husqvarna bei der aktuellen Variante des Fahrrades auf einen integrierten Akku umgestellt. Hat man das Malheur, sieht das dann so aus:

Defekte Buchse 2

Auf der anderen Seite verbiegt sich parallel der Flachstecker des Minuspols:

Verbogener Pin am Fahrrad

Die Kontakte innerhalb der Buchse brechen ab, so dass der Akku keinen Kontakt mehr zum Fahrrad herstellen kann. Und fängt man dann an das Internet nach dem Problem zu durchforsten trifft man reihenweise auf Menschen mit demselben Problem.
Anfangs haben Shimano bzw. Husqvarna das Problem noch unter die Garantie gefasst. Dann gab es noch eine Zeit lang einen neuen Akku auf Kulanz und mittlerweile lehnt Shimano sogar eine bezahlte Reparatur ab. „Irreparabel“ heißt es dann seitens Shimano. Aber einen neuen Akku für schlanke 500 € würden sie einem verkaufen….
Ein Gebaren, dass ich bislang so nur von Miele kannte.
Gräbt man weiter im Netz stößt man auf interessante Umbauten (allerdings mit geringem WAF) und diesem dürren Post, der eine Lösung verheißt.
Ich habe daraufhin mal ganz freundlich die Firma liofit kontaktiert und um die Zusendung einer Lastbuchse gebeten.
Die Firma bietet ein breites Reparaturspektrum für Akkus im Allgemeinen und den Shimano BT-E8010 im Speziellen an.
Auf meine Mail erhielt ich umgehend eine sehr nette positive Antwort. 60 € (inkl. Versand) per Paypal und einen Tag später hatte ich das Ersatzteil dann bei mir auf der Werkbank liegen.
Um den Einbau kümmern wir uns dann im nächsten Artikel.

Brüllwurst

Der beste Nachbar aller Zeiten schenkte mir neulich eine verendete JPL Flip 3 Boombox. Der Akku hielt noch für ca. 10 Minuten.
Das scheint bei den Hasen ein weit verbreitetes Problem zu sein. Für die Baustelle wäre sowas aber nicht schlecht. Bisher muss da immer mein Handy rum plärren.
Also munter an den Austausch gegangen. Anleitungen gibt es reichlich, allerdings scheinen sich die Bauformen unter der identischen Hülle je nach Auslieferungserdteil zu unterscheiden. Es scheint eine Variante für Asien & Afrika zu geben und eine für den Rest der Welt.
Der Start ist aber überall identisch. Die Hülle muss ab:

Dann müssen alle Schrauben des Gummikorpusses raus. Erst die Seitenkappen:

und dann die seitlich am Bedienelement:

Achtung, die Schrauben sind alle unterschiedlich. Sammelt sie am besten separat in Griptütchen.
Anschließend fummelt ihr den Gummikorpus ab und entfernt die Schrauben des Resonators gegenüber des USB-Anschlusses:

Auf dem Bild seht ihr schon eure erste größere Baustelle. Der Stecker des Akkus ist mit Heißkleber in seinem Pendant auf der Platine verklebt. Da müsst ihr mit einem Skalpel vorsichtig operieren:

Habt ihr in gelöst, entfernt ihr die Schrauben des Chassis-Deckels und hebelt auch diesen vorsichtig vom Rest des Korpusses:

Passt dabei auf das Flachkabel zu den Bedienknöpfen auf.
Vor euch seht ihr nun den alten Akku. Der ist nicht nur am Gehäuse verklebt (vorsichtig los hebeln), sondern die Durchführung zum verklebten Stecker wurde augenscheinlich mit Sikaflex zugeschmoddert (siehe Bild vom Stecker oben).
Also Deckel wieder zu und von der Seite langsam mit einem Skalpel aufgeporkelt:

Das die Kabel des alten Akkus das nicht überleben ist normal. Der neue Akku kommt mit neuem Stecker.
Ist die Druchführung groß genug, könnt ihr den Akku lösen und den Stecker durch fummeln:

Den neuen Akku klebt ihr mit Spiegelklebeband an das Gehäuse und schließt den Stecker wieder an:

Ich habe beim Zusammenbau sowohl auf die Dichtpampe als auch den Heißkleber verzichtet.
Achtet aber darauf, dass die Kabel durch die seitliche Vertiefung läufen und nicht mittig, wie auf obigem Bild. Ansonsten kollidiert nachher der Resonator mit dem Kabel und es gibt bei basslastigen Stücken ein fieses Schnarren.

Nun lässt sich die Baustelle wieder über Stunden mit K-Pop beschallen. Wie schön.

Opensource für mein DEFY II

Nachdem mein treues Motorola Defy nun vier Jahre auf dem Gehäuse hatte, war der Akku so hinüber, dass er gerade noch einen Tag im Standby durch hielt.

Er hatte sich mittlerweile schon so aufgebläht, dass man den Akkudeckel nur noch unter Spannung schließen konnte. Ich liebäugelte einstweilen mit einem Neugerät, bis ich mal geguckt habe, was ein Ersatzakku kostet. Original Motorola-Lagerware aus 10/2014 lag bei 6,39 € inkl. Versand. Das konnte ich guten Gewissens riskieren.
Die Lieferung erfolgte schnell und der Akku wies noch 46% Restladung auf. Tiefentladen war er also schon mal nicht. Nach ein paar Ladezyklen hielt das Telefon nun wieder 3-4 Tage.
Da ich nun sicher war, das Defy weiter zu nutzen habe ich mich mal nach einem Update zum mittlerweile auch schon drei Jahre alten  CyanogenMod 7 umgesehen.

Wie sich herausstellte gibt es mittlerweile eine recht stabile Version des CyanogenMod 11 (Android 4.4.4) für das Defy. Installiert habe ich es nach dieser Anleitung bzw. der verlinkten 39-Punkte-Checkliste. Verwendet habe ich die Nightly-Version von Quarx vom 23.01.2016.
Das hat auch alles super geklappt, bis ich nachher versucht habe das empfohlene GApps Minimal vom 21.04.2015 von Jajb zu installieren. Das endete immer nur in einer Fehlermeldung der Google-Playstores. Auch dabei wurde mir dank des Forums schnell geholfen. Mit „The Open GApps Project“ funktioniert die Installation reibungslos.

Seit knapp einem Monat läuft mein Defy nun mit CyanogenMod 11.
Ich bin erstaunt, wie schnell es damit noch ist.
Unplanmäßige Reboots sind sehr selten (max. 1x pro Woche) und geschehen meist unter großer Last.
Lediglich Google-Maps dauert knappe 5 Minuten, bis es geladen hat.
Mal sehen, wie lange ich die Krücke damit noch am Leben erhalte.