Am Bug hatte natürlich die leckende Benzinpumpe bzw. Verschraubung Priorität. Im R3W-Forum sprach man davon, dass es möglich wäre, sie mit einem Hahnenfuß oder einem abgesägten Maulschlüssel zu erreichen. Hahnenfuß war nicht zur Hand aber ein alter 11-12er Schlüssel fand sich im Reste-Werkzeug-Fundus.
Ritze-Ratze war der gekürzt und nach ewigem Gefummel konnte ich ihn dank Spitzzange auf der Verschraubung platzieren:
Nun war es möglich mit einem Holzklotz über die Motoraufhängung gegen den Schlüssel zu hebeln und sie ein wenig nach zu ziehen:
Allerdings saß sie schon bombenfest. Die mal wieder los zu bekommen, wird unterhaltsam.
Anschließend wollte ich natürlich zu einem neuen Testlauf starten.
Also Schlüssel gedreht und….Stille…..
Der Anlasser tat keinen Mux.
Um es mit Obelix zu sagen: „*$&#!*“
Also Fehlersuche mit dem Multimeter. Recht schnell war klar, dass das Relais nicht schaltete. Doch warum? Ich hatte doch nix geändert seit dem letzten Testlauf…. 12V kamen auch am Relais an.
Laut Schaltplan sollte da auch ne Masse sein. Sollte die etwa…. Ein Kabel mit Kroko-Klemmen vom Relais-Gehäuse zu einer Motorschraube brachte Gewissheit: Sie war….
Nähere Recherche unter dem Bug förderte auch ein loses Massekabel am Getriebe zutage. Das schien früher mal zum Relais gelaufen zu sein. Muss sich verflüchtigt haben, als ich das Relais für den Ausbau des Hitzeschutzblechs abnehmen musste.
Warum auch immer er dann beim ersten Testlauf angesprungen ist….
Nachdem das gefixt war, sprang der Bug auch sofort an. Die Pumpe hielt überraschenderweise dicht und ich ließ den Motor ein wenig warm laufen:
Wie man sieht läuft der Motor in warmem Zustand schön ruhig und rund. Nice!
Allerdings traue ich der Pumpe nun nicht mehr über den Weg. Ich befürchte, dass die nach der ersten Bodenwelle wieder undicht wird.
Allerdings steht der Plan für diesen Fall auch schon. Die fliegt dann gnadenlos raus und wird gegen eine schöne elektrische Pumpe ersetzt. Die hier habe ich im Auge. Ich muss mich nur noch schlau lesen, ob die einen Rücklauf benötigt und ob der Förderdruck nicht zu hoch für den Zenith 30IZ-Vergaser ist.
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Never ending story
Nachdem nun langsam die Wiederbelebung des Bugs immer deutlicher auf eine baldige TÜV-Abnahme hinsteuerte, wollte ich als Abschluss des leicht verkorksten Wochenendes einen ersten Testlauf nach 1,5 Jahren des Stillstands wagen:
Ich hätte es eigentlich besser wissen müssen….
Aber es war so schönes Wetter. Der Bug freute sich auch ganz doll! Ehrlich!
Sieht doch toll aus in der Frühlingssonne, oder?
Ich habe vor dem Testlauf die Leitungen der Zündspule abgeklemmt und erstmal mit dem Anlasser den Motor ein paar mal drehen lassen (immer nach max. 15 Sekunden orgeln eine Pause machen, damit der Anlasser abkühlen kann!). So konnte die Ölpumpe erstmal wieder was vom guten Stoff durch die Adern des Motors an die relevanten Lager und Schmierstellen schicken, ohne das direkt die Belastungen eines Motorstarts auf sie zu kamen.
Mein Bruder hat dankenswerterweise auf Video festgehalten, was anschließend geschah:
Erstaunlich fand ich, dass er so schnell angesprungen ist. Allerdings lief er doch sehr ruppig. Mal sehen, wie weit sich das mit neuem Sprit und Öl gibt.
Wie ihr am Ende des Videos vielleicht gehört habt, musste ich den Testlauf direkt wieder abbrechen. Vaddern hatte entdeckt, dass es unter dem Bug tropfte:
Schnüffeln und ein schneller Blick unter den Bug bestätigten die Beobachtung. Benzäng hatte sich dünne gemacht.
Die Ursachenforschung war auch recht einfach:
Der Übeltäter scheint diese Verschraubung der Zuleitung vom Tank zur Pumpe zu sein:
An ihr hing ein Tropfen.
Wie ihr schon an dem deutlichen Foto erkennt, eine selten bekackte Stelle. Da kommt man nur mit 5-6 Gelenken pro Finger dran. Geschweige denn, dass man da nen Schlüssel drauf stecken und drehen könnte. Momentan bin ich etwas ratlos, wie ich dem Bastard bei kommen soll. Als alter Pessimist sehe ich mich schon den Motor ausbauen….
Allerdings ist Benzin auch nicht die einzige Flüssigkeit, die der Bug von sich gibt:
An diesem Gartenschlauch-Ventil aus dem 19. Jahrhundert sappt Kühlwassser raus. Sicherlich nicht original dort verbaut…. Es ist ein Trauerspiel.
Tiger im und Rost am Tank
Da aufgrund der neuen Bremsleitungsclips nun auch die neuen Benzinleitungsschellen zum Einsatz kommen können, kann ich nun auch noch die letzte alte Benzinleitung tauschen.
Dazu musste aber der Tank raus, damit ich an den Leitungsanschluss der Pumpe auf der Oberseite kommen konnte.
Das ist auch eine gute Gelegenheit ihn neu zu lackieren. Da gibts reichlich Oberflächenrost:
Als erstes gabs natürlich mal wieder die obligate Rostlöserdusche. Besonders der obere Verschraubungspunkt am Rahmen war ziemlich angegammelt:
Auch die Schlauchschellen bekamen Rostlöser. Die der Entlüftung:
Und der Einfüllschlauch:
Der Entlüftungsschlauch saß übrigens bombenfest auf seinem Stutzen. Beim abziehen hilft ein alter Trick: Man nehme einen Maulschlüssel im möglichst passenden Durchmesser wie der Stutzen und drücke dann damit den Schlauch ab:
Das ist wesentlich schonender, als wenn man nur am Schlauch zerrt.
Ansonsten war der Ausbau bis auf die besagte obere Verschraubung easy. Der Bolzen ist mit dem Tank verschweißt und hat wohl im laufe der Jahre sein Gewinde eingebüßt:
Daher drehte sich die Mutter einfach immer im Kreis, ohne sich gänzlich zu lösen. Werde ich wohl durch nen einfach Bolzen ersetzen.
Als der Tank dann endlich draußen war, staunte ich nicht schlecht, als auf seiner Oberseite noch die original Aufkleber zum Vorschein kamen:
Original Reliant-Teilenummer:
Irgendwelche weiteren Details:
Was mir dieser Aufkleber sagen will, weiß ich noch nicht so recht. Wurde Sir Edward etwa „Just-in-time“ zusammengebaut?
Die Pumpenabdeckung ist ist ziemlich gammelig. Mal sehen, wie es da drunter aussieht:
Mein Vadder schleift ihn nun ab und dann bekommt er Bratho Korux 3-1 mit der Rolle. Die Aufkleber müssen übrigens dran glauben. Auch wenn es mir schwer gefallen ist. Aber ich finde die Gefahr, dass mir da drunter der Rost weiter knabbert einfach zu groß. Es wäre zu ärgerlich, wenn ich sorgsam drum rum arbeite, nur um in 3-4 Jahren festzustellen, dass ich auf der Oberseite des Tanks nen Rostloch habe.
Innen ist er übrigens schön blank. Auch der Rost außen ist harmloser als er aussieht. Is noch schön viel Fleisch übrig.