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Ebenfalls nur ne Nummer

Um die Zeit ein wenig zu überbrücken hier mal noch ein paar Details zum Bond Bug.
Ich hab mich mal wegen seiner Motornummer schlau gemacht.
Die sieht nämlich etwas anders aus, als die von Sir Edward:
Bond Bug Motornummer 21

Allerdings gelten auch hier die gleichen Prinzipien:

  • „3G“ entspricht dem Produktionsdatum ‚Juli 1973‘
  • „177930“ ist die Motornummer
  • „C“ steht für den Fahrzeug-Typ in dem er original eingebaut war
  • „70“ steht für 700 ccm

Alles soweit ok. Nur leider dürfte da kein „C“ stehen, wenn es der/ein original Bond Bug-Motor wäre.
Die frühen Bugs hatten ein „B“ vor der 70. Die späteren E und ES-Modelle zusätzlich ein „E“ oder „ES“ hinter der „B70“. Die Motoren waren zwar konstruktiv mit denen aus dem Reliant Regal identisch, unterschieden sich aber in der Kompression.
Bei der Restaurierung scheint da einer der Vorbesitzer das Aggregat getauscht zu haben.
Damit ist der Bug wohl nicht mehr Number-matching. Schade. Das sollte allerdings dem Fahrspaß keinen Abbruch tun.

Reliant National Rallye 2010 – Review II

Ja, am Arsch „morgen„…. man is arbeiten unangenehm! Wird Zeit das die beste Freundin von allen Staatsanwältin wird und ich die Füße hoch legen kann…..
Aber egal anderes Thema!

Am nächsten Morgen führte uns unser erster Weg in den Pavillon von Bigdaddy und Micromama. Ich hatte nämlich Tobias und mich für den „Reliant Breakfast Club“ angemeldet. Für ein Pfund (ca. 1,20€) pro Person und Tag gab es dort ein full english breakfast:

Tobias kniff ein wenig bei den in Fett zu Tode gekommenen Champignons. Ich fand es sogar überraschend lecker. Ist zumindest eine gute Grundlage nach versoffener Nacht und der Aussicht auf einem Tag ohne Mittagessen. Selbstverständlich gabs dazu Tee bis zum abwinken:

Nach diesem Start in den Tag schauten wir uns weiter die Fahrzeuge der inzwischen Eingetroffenen an.
Hier z.B. ein sehr schöner Reliant Regal Mk VI:

Süßes „Kapützchen“ hat der Kleine:

CHGperformance glänzte mit seinem Reliant Robin Commemorative Edition:


Wie man der Plakette im Innenraum entnehmen kann, handelt es sich bei dem wagen um Nr. 1 der letzten 50 Fahrzeuge, die in der „Two Gates Factory“, dem Stammsitz von Reliant in Tamworth produziert wurden. Ein echter Schatz also. Die letzten 50 Fahrzeuge hatten alle eine umfangreiche Sonderausstattung, wie Ledersitze, Alufelgen und Metallic-Lack. *Mjam*
Im laufe des Tages erschien auch Elvis Payne mit seinem Bruder Goeff. Mit im Gepäck hatten sie „Snoopy“ (den Nachfolger von „Ole Blue„),

New Blue

und natürlich Lucie:

Lucie soll der letzte überlebende Regal MK VI-Van sein.
Bezüglich des schäbbigen Äußeren kann ich euch beruhigen: Sie ist in exzellenter Verfassung. Eigentlich sollte sie lackiert werden und trug dafür schon ihre graue Grundierung, als eine Filmgesellschaft auf Elvis zu kam und fragte, ob sie Lucie als Requisite für einen Film haben dürften. Den Filmfritzen war das Grau aber zu sauber und so hat Elvis kurzerhand eine braune Sprühdose geschwungen. Verschwindet bei Zeiten und hübschem neuem Lack.
Am Chrom kann man auch gut den wahren Zustand erahnen:

Am Nachmittag wurde spontan an Bigdaddys Rialto noch das Ausrücklager der Kupplung gewechselt.
Dazu musste der Wagen natürlich aufgebockt werden. Hier die Reliant-Version eines Wagenhebers:

Das Lager machte so „Geräusche“ seit kurzem. Ließ sich auch nicht mehr gut schalten….
Links Neuteil, rechts abgenutztes Teil:

Ich sachs ja: Unglaublich, was die Kisten aushalten!
Is schon wahr das Schild:

Bei CHGperformance fand ich auch eine originale Nebelschlussleuchte mit interessanter Streuscheibe:

Muss ich doch mal gucken, ob ich das Teil nicht irgendwo zuordnen kann. Meine ist ja nicht mehr Original.
Für die Abendunterhaltung hatten Tobias und ich uns mit Greene King IPA – Dem Bier der englischen Rugby Nationalmannschaft eingedeckt:

Wir haben herzlich über den Text unter dem Logo gelacht. „easy to drink“…
Damit die Kultur nicht zu kurz kam gabs auch noch ein Abendprogramm seitens der Veranstalter. Es war……interessant….:

Am nächsten Morgen wurde uns beim Frühsück mitgeteilt, dass gestern Nacht beinah Dunkens Tandy-Camper (Wohnmobil auf Reliant Fox Basis) abgebrannt wäre:

Zu später Stunde wurde es Dunken etwas kühl in seinem Tandy und er machte eine Flammenreihe seines Herdes an. Wie es kommen musste, schlief er natürlich dabei ein… Durch die Hitze des Herdes weichte der 25 Jahre alte Kleber, der das Regal über dem Herd zusammen hielt auf und krachte auf die brennende Platte:

Dunken schaffte es noch die brennenden Teile aus dem Fenster zu werfen:

Allerdings warf er sie nicht weit genug, so dass sein Vorzelt ebenfalls Feuer fing:

Keine schöne Sache. Und dumm, wie er selbst am nächsten Tag zu gab. Aber es hätte wesentlich schlimmer kommen können!
Sonntag war der Haupttag der Veranstaltung auf dem auch die Preise für die Fahrzeuge verliehen wurden.
Unter anderem gab es auch einen Geschicklichkeitsparcours für Autos:

Eine Reliant TW9 (Ant) tauchte auch auf:

Als die Fahrzeuge nachher so aufgereiht da standen fiel mir auf, wie sexy der Reliant Scimitar doch ist.
Sowohl als (seltener) GT:

Als (noch wesentlich seltenerer) GTC:


Oder als (Mainstream) GTE:


Mal sehen. Vielleicht findet so einer ja auch noch seinen Weg in meine Garage. Da drücke ich auch mal ein Auge zu bezüglich der Räderzahl…
Ebenfalls herzlich gelacht haben wir über das Bild auf unserer Chips-Packung:

Die Konstruktion als Leiterwagen mit einem Rad hinten finde selbst ich mehr als gewagt!
Ebenfalls für Erheiterung sorgte das Graffiti an einem der Gebäude:

Schön das auch englische Wichser nicht richtig schreiben können.
Ich bin dann mal auf nen Tor geklettert und hab mich an einem Panoramafoto vom Line-up versucht:

Die Fahrzeuge stehen nach Typ hintereinander aufgereiht. Also alle Rialtos hintereinander, alle Robin MK II hintereinander, etc.

Leider etwas wackelig, aber für den ersten Versuch ganz passabel.
Bei der Preisverleihung gab es zwar keinen Preis für die weiteste Anreise (wie ich eigentlich gehofft hatte), aber dafür den viel schöneren Pokal für den schönsten Reliant Rialto:

Da strahlen wir beide um die Wette.
Ist nen Wanderpokal. Muss ich also 2011 wohl wieder hin und ihn zurück bringen. Dann vielleicht mit dem Bug. Obwohl der mit nem Schlafsack schon voll sein dürfte…

Alles in allem war es ein schönes Wochenende! Es war toll, die Gesichter hinter den Forumsnamen kennen zu lernen und endlich mal andere Reliants begucken zu können. Wir wurden sehr freundlich aufgenommen und niemand hatte Berührungsängste mit den „germans“. Eine sehr entspannte Atmosphäre die man sicherlich bei so mancher deutschen Oldie-Veranstaltung vermissen dürfte. So komme ich gerne im nächsten Jahr wieder!

Basiswissen

Nachdem Sir Edward mittlerweile mehr oder minder im Alltagseinsatz angekommen ist, will ich mich in den nächsten Wochen dem Bug zuwenden und ihn auf die Zulassung vorbereiten.
Dazu habe ich erst mal ein wenig den Drucker arbeiten lassen.
Ganz klare Empfehlung ist die Seite www.bondbug.com!
Dort gibt es viele nützliche Unterlagen. Zum Beispiel eine Gleichteileliste, ein Schaltdiagramm und einen Ersatzteilkatalog mit Explosionszeichnungen.
Also alles, was ich brauchte um auch bei Sir Edward an den Start zu kommen. Schick, schick!
Daneben habe ich bei Amazon ein gebrauchtes Exemplar vom Haynes für den Reliant Regal besorgt:
Reliant Regal Werkstatthandbuch
Hat überraschenderweise in gutem Zustand lediglich 6,48€ incl. Versand aus England gekostet. Dafür ergänze ich gerne meine Literatursammlung.
Der Bug ist technisch in weiten Teilen mit dem Reliant Regal identisch. Sollte also helfen.

Bei der Literatursuche bin ich auch über einen weiteren Artikel aus der Zeitschrift „CAR“ vom April 1999 gestolpert. Den will ich euch nicht vorenthalten:

The King of R3W

Um die Wartezeit zu überbrücken und mich schon mal ein wenig zu bilden habe ich (dank Tobias Kreditkarte) mir „How to restore Reliant Regal – YOUR step-by-step colour illustrated guide to body, trim & mechanical restoration“ von Elvis Payne bei amazone.co.uk bestellt.
Natürlich hätte ich es auch bei amazon.de bestellen können, allerdings wollten die Schweinepriester hier in Deutschland 34,99€ für das Buch haben, während es in England nur £19.79 gekostet hat. Bei dem momentanen Umrechnungskurs durchaus ein ansehnlicher Unterschied. Manchmal hat so eine Finanzkrise auch Vorteile… Außerdem war es hier nicht auf Lager und auch das Haynes Manual „Reliant Robin and Kitten 1973-83“ welches ich gleich mitbestellt habe, war auf der Insel für den selben Preis neu zu haben, den es hier gebraucht kosten soll. Im Gegensatz zum Haynes (auf das ich noch immer warte) kam das Regal-Buch nach ca. 2 Wochen bei mir an:
Elvis Payne 001
Der Regal ist zwar der Großvater des Rialto bzw. der Ur-Großvater des Robin MK II-III (welche ich ja mittlerweile favorisiere), aber Reliant hat den Threewheeler nicht mit jedem Modell neu erfunden. Unter der Hülle sind die wesentlichen Bauteile in 40 Jahren Produktionszeit gleich geblieben. Und besonders die Tipps zur Reparatur der GFK-Karosserie sind ja zeitlos. Es sollte mir also recht nützlich sein. Außerdem ist das Buch auch so eine sehr schöne und unterhaltsame Lektüre.
Das Buch umfasst 207-Seiten mit 840 Farbfotos. Der Sprachstil ist lockeres und sehr humorvolles englisch mit recht vielen technischen Fachbegriffen. Wobei die mit Markierungspfeilen versehen Bilder einem schon sehr helfen die Fachtermini zu übersetzen. Wer auch sonst keine Angst davor hat, mal nen Kinofilm auf englisch zu gucken oder nen New York Times Artikel zu lesen, wird auch mit dem Buch sehr gut zurecht kommen.
Eine typische Seite des Buches sieht so aus:
Elvis Payne 003
Elvis Payne (selbst ein Urgestein der Reliant-Threewheeler-Szene und Betreiber der Seite: www.3wheelers.com ) hat in dem Buch die Restaurierung von „Ole Blue“ (einem 1972er Reliant Regal Supervan III) dokumentiert. Einen kleinen Einblick in diese Arbeit liefert auch sein online-Restaurationstagebuch.

Leider hatte Elvis nur fünf Monate und 901 Meilen lang das Vergnügen, die Früchte seiner 15-monatigen Aufbauarbeit zu genießen. Auf dem Weg zur 50. National Rally fing Ole Blue Feuer und verbrannte in einem großen Feuerball und innerhalb weniger Minuten zu einem Häufchen Asche:



Nachdem ich seit Mitte 2007 die Restaurierung von Ole Blue mitverfolgt habe, gebe ich zu, dass mich die Nachricht über sein Ende und die Bilder davon schon ein wenig zu Tränen gerührt haben. Aber da bin ich vielleicht auch ein wenig kindisch….

Innere Werte

Ich bin bei flickr über den Bilderstream von car2nz gestolpert, welcher (unter Anderem) diese wirklich vorzüglichen Schnittzeichnungen von Reliant Threewheelern enthält:
Reliant Regal Van:

Reliant Robin MK I Saloon:

Reliant Rialto Saloon:

Schade, dass die Bilder in keiner höheren Auflösung als 640×480 verfügbar sind. Ich würde mir da ja gerne ein Poster von machen lassen. Würde sich sicherlich gut neben meiner Schnittzeichnung vom Opel Diplomat A V8 an der Wand machen. Unteres und oberes Ende der Nahrungskette quasi 🙂