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Winkeltriebtäter II

Bei meiner Suche nach einem passenden Winkeltrieb gab es wenig erhellendes.
Für den Opel Kadett mit 5-Gang-Getriebe gibt es einen Winkeltrieb mit 46mm Tiefe, 1:1 Übersetzungsverhältnis und nicht geänderter Drehrichtung.
Allerdings wollte der Anbieter dafür auch stolze 100 € plus Versand.
Vaddern hatte auf Opel-Experimente keine Lust und hat daher den mechanischen Lösungsweg gewählt.
Hierzu hat er vom zu langen Winkeltrieb den umgebördelten Rand, welcher die Abdeckplatte hält zur Hälfte weg geschliffen:
Bördelung weggeschliffen
Der Dremel leistete hierbei gute Dienste. Die Abdeckplatte konnte nun einfach entnommen werden. Danach konnte man in das geöffnete Gehäuse blicken:
Platte entfernt
Das Innenleben lies sich anschließend einfach nach hinten raus ziehen. Leider gibt’s vom ausgebauten Zustand kein Foto. Mit einer neuen Fett-Füllung zog das Innenleben dann in das alte, kleine Gehäuse ein:
Antrieb umgebaut
Der Deckel vom langen Antrieb passt genauso haargenau, wie das Innenleben:
Platte eingesetzt
Um den Deckel gegen zukünftigen Verlust zu sichern, hat Vaddern ihn mit JB-Weld verklebt:
JB Weld angerührt
Ausgehärtet gibt das einen schicken Abschluss:
Platte verklebt
Eventuell bastelt Vaddern auch noch eine kreuzweise Sicherung mittels Draht.
Der Praxistest des Umbaus steht noch aus.
Ich bin gespannt, ob der Tacho dann wieder ordnungsgemäß funktioniert. Wenn ja, war das ein billiger Ersatz.

Winkeltriebtäter

Als Vaddern vor einiger Zeit den Kleinen mal wieder ausführen wollte, musste er feststellen, dass der Tacho keinen Muks mehr von sich gab.
Eine kurze Inspektion später stellte sich heraus, dass sich die Abschlusskappe des Winkeltriebes verabschiedet hatte und dabei auch dessen Inneres fahnenflüchtig geworden ist.
Kein Problem, ordert man einfach ein neues Teil. Freundlicherweise hat Volvo über viele Jahre und Modelle das identische Teil verbaut. Teilenummer 666756. Gibt’s überall, z.B. hier.
Als das Ding dann kam, guckten wir dumm aus der Wäsche:
Winkeltrieb im Vergleich
Oben das flüchtige Original, unten das Volvo-Teil.
Der Flansch um es ans Getriebe zu schrauben ist viel zu lang und kollidiert leider mit der bei unserem 1800S verbauten Simons-Auspuffanlage. Nix zu machen.
Das Neuteil misst ca. 60mm:
zu langer Winkeltrieb
Das Original hatte aber nur knapp 40mm:
alter Winkeltrieb
Leider fehlen mit der Abdeckkappe auch alle Technischen Daten (Drehrichtung, Übersetzungsverhältnis). Die werden da nämlich immer drauf eingeprägt. Das Übersetzungsverhältnis soll nach unseren Infos 1:1 sein, wie es auch beim Großteil der üblichen PKWs ist.
Da diese Winkeltriebe meines Wissens nach normierte Gewinde und Anschlüsse hatten und damit in tausenden PKWs auch anderer Hersteller verbaut wurden:
Hat einer von euch zufällig ne Ahnung, in welchem Fahrzeug ein 40mm Winkeltrieb mit 1:1-Übersetzung verbaut wurde?

 

Sachdienliche Hinweise werden sehr gerne aufgenommen!

Toyota Soarer – der Super Nintendo Targa

Da ich momentan nicht zum schrauben komme, muss ich euch wohl auf andere Weise unterhalten.
Zu diesem Zweck hebe ich mal eine neue Kategorie aus der Taufe:

Fahrzeuge für Exoten

Thema sollen Vehikel sein, für die man schon einen ganz besonderen Geschmack haben muss.
Alles abseits des Mainstreams. Und ich meine dabei dreiradmäßig abseits! Obwohl die meisten Fahrzeuge keine Dreiräder sein werden. Die meisten werden sogar vier Räder haben. Aber damit soll dann auch schon der Konsens mit dem Mainstream beendet sein.
Es geht mir um Autos, mit denen man auf jeder Altblechveranstaltung herzlich Willkommen ist und bei denen man sich sicher sein kann, dass kaum jemand sie kennt.
Ihr wollt ein Beispiel?
Kein Problem!

Wir starten mit dem Toyota Soarer.

Der Toyota Soarer ist ein Luxus Coupé auf der Basis des Toyota Supra.
Natürlich gibts ihn nur als Rechtslenker und in Europa nur als Grauimport. Der deutsche Markt war ihm seit jeher versagt.
Interessant sind für uns nur die ersten beiden Generationen von 1981 bis 1991. (Z10 und Z20):

Der Wagen mag von außen eher unscheinbar sein, aber seine inneren Werte bestechen um so mehr!
Die ersten beiden Generationen hatten nämlich ein (nahezu) komplett digitales Interieur!
Und ich meine nicht nur einen digitalen Tacho, wie ihn jeder Twingo hat, sondern KOMPLETT!
Selbst die Klimaanlage wurde durch einen Computer mit Touchscreen gesteuert. 1981…!
Ob das spaceig aussieht?
Logen-Zak!
Frühes Modell:

Späteres mit noch mehr Gimicks:

Der Monitor in der Mitte kann verschiedene Fahrzeugdaten anzeigen:

Unter anderem Daten vom Motor, Einstellungen des TEMS-Systems (elektrisch einstellbare Stoßdämpfer/ Luftfederung) und Tempomat. Wer im VHS-Kurs „Japanische Schriftzeichen in Cockpits“ aufgepasst hat, kann mir sicherlich auch noch verraten, was die anderen Bilder zeigen.
Ihr wollt wissen, ob das auch nachts pervers geil aussieht? Auch kein Problem! Dieser Herr nimmt uns freundlicherweise auf eine Testfahrt mit:
http://il.youtube.com/watch?v=vKt_8ckqfQ8

Nun gut, dass ist euch immer noch zu mainstreamig?
Es gab auch eine auf 500 Fahrzeuge limitierte Version namens „Aerocabin“. Was die kann? Die fiepst cool:
http://il.youtube.com/watch?v=fgcBqS7PASM

Wenn der „Aerocabin“ mit fiepsen fertig ist, sitzt man angenehm unter freiem Himmel:

Auf den Geschmack gekommen? Kein Problem!
So teuer ist der Spaß nicht….

7 Meilen Striche

Ein weiteres Problem bei der Zulassung des Bugs wird sein Tacho:
Bond Bug Tacho
Der hat ja nur eine Meilen-Skala und nicht wie Sir Edward eine kombinierte MPH/KPH-Skala:
Bild nicht vorhanden
Für den TÜV müssen aber mindestens Markierungen der wichtigsten km/h-Geschwindigkeitslimits angebracht werden. Also bei 30, 50 und 100 km/h.
Eine Möglichkeit wäre es, einfach Aufkleber anzubringen. So hat es Phillip ja auch bei seinem 1800E gemacht.
Allerdings gefällt mir das nicht so richtig. Das sieht immer ein wenig improvisiert aus.
Glücklicherweise hat Reliant identische Tachos auch in anderen Fahrzeugen verbaut, welche auf den Kontinent exportiert wurden (Der Bug wurde ja nie außerhalb von GB verkauft). Diese haben dann Km/h-Skalen:

Das Bild oben stammt von Thomasts Reliant Ant (TW9).
Auch der Reliant Regal hatte diesen Tacho:

Wie ihr aber schon seht, gibt es da ein neues Problem: Der Bug Tacho geht bis 100 MPH (160 km/h), der Ant/Regal Tacho nur bis 120 km/h. Würde ich die beiden einfach tauschen, würde der Bug immer eine falsche Geschwindigkeit anzeigen. Auch nicht cool.
So eine richtig saubere Lösung ist mir da bisher noch nicht eingefallen.
Allerdings habe ich gehört, dass der 700E-Bug serienmäßig mit dem 80-MPH-Tacho ausgeliefert wurde. Dieser hatte aber den identischen Motor und auch das identische Getriebe. Auch das Innenleben des Tachos soll identisch sein. Vielleicht hat Reliant mal wieder fünfe gerade sein lassen und einfach die Beschriftung getauscht, ohne die Anzeige anzupassen… Würde mich nicht wundern. Dafür spricht auch, dass der Bug viel kleinere Räder hat als der Regal und dass die Tachos im Ruf stehen eher sehr grobe Richtwerte anzuzeigen.
Ich werde also mal versuchen einen KPH-Regal-Tacho aus Holland zu bekommen und dann ein paar Testreihen durchführen.

Die perfekte Welle II

Auf der TÜV-Liste stand weiterhin noch der Tacho. Ich hatte ja schon vor Ewigkeiten mal eruiert, dass die Tachowelle der Grund für Sir Edwards funktionslosen Geschindigkeitsanzeiger war. Eine neue Welle hatte Sparesman mir in der Zwischenzeit geliefert.
Allerdings wollte ich sie erstmal testen, eh ich die alte Welle ausbaue, denn mittlerweile habe ich erfahren, dass es im Laufe der Jahre vier verschiedene Tachowellen für die Reliant 3-Räder gab. Reichlich Chancen also, die Falsche zu erwischen. Daher Sir Edward fix auf Achsständer gesetzt, Motor angelassen und ersten Gang eingelegt…
Die alte Welle funktioniert noch tadellos. Ließ sich in beide Richtungen ziehen und auch angeschlossen drehte sie sich artig:

Hmmm…komisch. Warum bewegt sie dann den Tachozeiger nicht?
Während ich das probiert habe, hatte ich die neue Welle in der Garage aufgehängt und oben reichlich Waffenöl rein gegossen:

Das hatte nun schön Zeit in der Welle runter zu laufen und in Zukunft für Schmierung zu sorgen.
Im nächsten Schritt kam die originale schwarze Welle ab und die neue Graue dran:

Der Einfachheit halber, habe ich den Tacho für diesen Test ausgebaut:

Mit etwas Übung geht das in 3 Minuten.
Hier das Ergebnis:

Läuft.
Komisch, komisch. Nun ja, hilft nix. Also die Alte ausgebaut und mal miteinander verglichen.
Was als erstes auffällt ist, dass die alte Welle insgesamt wesentlich länger ist. 152cm zu 137,5cm:

Allerdings dürfte das die Funktionalität nicht beeinflussen. Eher im Gegenteil. Dadurch, dass die Welle länger ist, muss man sie nicht in so engen Radien verlegen.
Also mal weiter gemessen.
Der ovale Anschluss im Getriebe war bei beiden Wellen identisch. 2,5mm x 3,5 mm:

Auch die Anschlüsse am Tacho erschienen auf den ersten Blick identisch:

Nachmessen ergab, dass beide vier-Kant-Enden 2,55mm im Durchmesser haben. Die Tiefe des Vierkants im Tacho ist allerdings minimal unterschiedlich. Die alte Welle hat 23,5mm, die Neue 24,5mm:

Obs daran gelegen hat? Vielleicht kam die alte Welle einfach nicht tief genug in den Tacho. Aber ist dieser Millimeter da entscheidend? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
Egal. Hauptsache, er funktioniert wieder!
Die alte Welle wurde übrigens nicht sehr liebevoll eingebaut. Hier die Dichtung, durch die die Tachowelle in den Innenraum kommt:

Statt sie durch das Loch zu fädeln haben die Metzger einfach die Dichtung aufgeschnitten….tstststs
Mal sehen, vielleicht gehe ich da mit nem Gummikleber mal dran.