Archiv der Kategorie: Sonstige Schraubereien

Transfusion

Nachdem ich ja neulich mal wieder fremde Starthilfe in Anspruch nehmen musste, hab ich mal ein paar Kröten in ein anständiges Starthilfekabel investiert:
Starthilfekabel von GYS
Natürlich hab ich auch hier nix ohne intensive Recherche gekauft.
Ich habe mich für ein Starthilfekabel von GYS entschieden.
Eckpunkte:

  • 35 mm²; belastbar bis 700 A (damit geeignet für Ottomotoren bis 7000 cm³ / für Dieselmotoren bis 4000 cm³)
  • 2 x 4,5 m (ausreichend lang um nicht endlos rangieren zu müssen)
  • Gelenke aus Metall (die Plastikteile halten nicht lange)
  • unisolierte, schlanke Klemmen (um auch an die versteckten modernen Batterien zu kommen)

Um den für moderne Technik bösen Spannungsspitzen vorzubeugen, hab ich noch in ein AEG 97209 StartProtect SN 35 investiert.
Schraubt man die Kästchen auf, findet sich da drin ein blauer magischer Elektrobaustein, der auch einen technischen Namen hat, welcher mir aber schon wieder entfallen ist:
Spannungsspitzenschutz von innen
Auf jeden Fall knabbert der plötzliche Spannungsspitzen weg, die beim Abklemmen entstehen können und schützt so die mäkeligen Steuergeräte moderner Autos.
Die Montage der Hasen ist easy. Sie werden einfach jeweils ca. 30 cm vor den Klemmen in die Kabel geschraubt:
Spannungsspitzenschutz montiert
Dadurch kann man die Kabel leider nicht mehr einzeln verwenden, aber das kann ich persönlich verschmerzen.
Das ich mit den blanken  Klemmen aufpassen muss ist mir bewusst. Vielleicht lasse ich mir da noch was einfallen. Allerdings bin ich ja eh tendenziell übervorsichtig, so dass ich nicht glaube, dass das zu Problemen führen wird.
Jetzt fehlt mir noch noch eine leere Batterie….

Das Ackerpony

Es gibt mal wieder Zuwachs im heimischen Fuhrpark.
Diesmal sogar mit vier Rädern!
Die Allerdings nur an einer Achse ohne Differential….
Ein Honda F200 hat seinen Weg zu uns gefunden:

Front
Das Gerät bekommt auch schon ein H-Kennzeichen, ist also bei uns genau richtig aufgehoben.
Anstelle der Gummireifen kann man auch diese Messerräder installieren:
Grubberräder
Damit muss Mutti nicht mehr vor den Pflug gespannt werden, wenn es in den Selbstversorgergarten geht.
Für Vaddern jedoch wesentlich wichtiger, war der (Eigenbau) Räumschild, der mit dem F200 kam:
Schneepflug
Nicht hübsch und reparaturbedürftig aber eine große Erleichterung für ihn, wenn er unsere stattliche Auffahrt nicht mehr jeden Tag im Winter von Hand räumen muss.
„Man wird ja schließlich nicht jünger…“
Wir haben den Schild auch direkt mal probemontiert und bei 36°C ein wenig imaginären Schnee geschoben:
Honda F200 mit selbst gebautem Schneepflug
Die Nachbarn werden sich ihren Teil gedacht haben….

“Smoker!!” XI

Den letzten Heimatbesuch haben die Beste und ich dazu genutzt, Vaddern bei einer Optimierung des Räucherofens zu helfen.
Im Alltagsbetrieb hatten sich mittlerweile einige Schwachstellen offenbart:

  • Bei anhaltendem Regen trat recht viel Wasser in den Brennraum ein
  • Um die Front etwas besser vor der Witterung schützen zu können wurde ein abnehmbares Vordach gewünscht
  • Das unterirdische Rohr führte zu einem negativen Irokesenschnitt beim Rasen:

negativer Irokese im Detail
Also hat Vaddern über ebay-Kleinanzeigen zwei Anhänger voll Mutterboden besorgt und wir haben das Rohr wieder frei gelegt:
Rohr ausgegraben
Die noch intakten Grassoden haben wir fein säuberlich abgestochen und beiseite gelegt. Die kamen später als Riesenpuzzel wieder drauf.
Um das Rohr kam dann ein isolierender Mantel aus Glasfaserwolle mit Alu-Rücken:
Rohr verpackt
Ich weiß, dass die Isolationswirkung von nasser Glaswolle auf nahezu Null sinkt, aber wir denken, dass, wenn durch das Rohr der heiße Rauch zieht sie relativ schnell wieder getrocknet wird und anschließend den Rasen vor Überhitzung schützt.
Um ihr dabei noch ein wenig zu helfen kam nach einer Zwischenschicht aus Erde noch eine dreilagige Rettungsdecke darüber. Diese soll das Regenwasser zu den Seiten ableiten und (mit der silbernen Seite nach außen) als zusätzlicher Hitzereflektor fungieren:
Rettungsdecke ausgebreitet
Für das Vordach kommen höhenverstellbare verzinkte Rohre zum Einsatz. Diese haben wir im später gewünschten Dachwinkel behelfsmäßig fixiert und dann einbetoniert.
Bilder davon liefere ich nach.
Dann wurde alles mit Erde verfüllt. Ein Knochenjob bei 36°C in der prallen Sonne.
Der Hügel über dem Rohr ist jetzt wesentlich größer und breiter. Mal sehen, wie es optisch scheint, wenn er wieder vollständig begrünt ist.
Zum Abschluss gab es natürlich wieder geräucherte Regenbogenforellen:
Räucherfisch
und Walderdbeerbowle:
Walderbeerbowle
Beim räuchern ist uns dann ein weiterer positiver Nebeneffekt aufgefallen: Der Ofen kommt nun wesentlich schneller auf Temperatur und man braucht entsprechend weniger Brennholz.
Mal sehen, was der Rasen von unserer Aktion hält.
Ich bin gegen 23 Uhr zufrieden angetrunken und vom schüppen gut erledigt ins Bett getorkelt, während Vaddern und die Beste noch ein paar Stündchen weiter gezaubert haben.
Ein schönes Wochenende.

Der Rasenmähermann

Zwischenzeitig musste ich mich auch ein wenig dem Rasenmäher unseres Gartenprojekts zuwenden.
Es handelt sich dabei um einen Güde S 270:
Güde S 270
Die Info war: „Der springt nicht mehr an.“
Ein kurzer Funktionstest im Garten zeigte, dass sich der Anlassgriff ohne Widerstand raus ziehen ließ.
So kann das ja auch nix mit der internen Verdichtung werden.
Also in den Combo geworfen und in den heimischen Werkkeller verbracht.
Die blaue Abdeckung ließ sich fix demontieren:
Abdeckung demontiert
Interessanterweise erfüllt sie keinerlei strukturelle Aufgabe. Ein Schelm, der an chinesische Massenware, welche unter 1000 verschiedenen Labels vertrieben, wird denkt…
Als nächstes muss das Lüftergehäuse runter:
Lüftergehäuse mit Mitnehmer
Dort drin sitzt auf einer federbelasteten Spule die Anreißleine.
Zwei Mitnehmer greifen beim anreißen in die Aussparungen des fest auf dem Lüfterrad montierten Metallkäfigs (oben zu sehen) und darüber wird der Motor dann gedreht.
Hier die Mitnehmer in eingeklapptem Zustand:
Mitnehmer Arme eingeklappt
Und hier, wie sie eigentlich ausklappen müssten, wenn man an der Strippe rupft:
Mitnehmer Arme ausgeklappt
Auslösendes Moment ist hierbei die oben zu sehnenden Metallkappe.
Herzstück der ganzen Mechanik ist eine Feder, welche die Kappe auf Spannung hält:
Mitnehmerarme zerlegt
Diese Feder scheint mittlerweile ihre Spannung verloren zu haben. Ich habe erst mit verschieden starken Unterlegscheiben experimentiert um die Spannung der Feder zu verändern. Das hat aber keine zuverlässige Lösung des Problems gebracht. Entweder die Spannung war zu stark und die Mitnehmer klappten nur noch schwer ein oder die Spannung war immer noch zu lasch und es rührte sich nix.
Also wo anders angesetzt. Die Mitnehmer werden, sobald der Motor läuft von kleinen Federn (ähnlich denen von Wäscheklammern) zurück in ihre Ausgangsposition gedrückt.
Gegen deren Spannkraft muss aber die Fliehkraft arbeiten, wenn sie ausklappen sollen. Sicherheitshalber sind die Mitnehmer aber so geformt, dass der laufende Motor sie zusätzlich in ihre Ausgangsstellung zurück drückt.
Also die Federn ausgebaut und voilá: Der Keller konnte gemäht werden!
Anschließend gab’s noch ein wenig generellen Service. Alles schön siffig:
zugeschmockter Choke
Das Kunststoffchassis hat auch schon arg gelitten:
Loch im Chassis
Aus diesem Loch wurden Schnittgut und Steinchen zielgenau ins Gesicht des Rasenmähermannes geschleudert. Sehr angenehm. Gibt’s beim mähen gleich nen Salat zum Direktverzehr.
Da eh noch ein kaputter Eimer rum lag, hab ich mich mal an einem Hotfix versucht:
Eimer ausgeschnitten
Etwas Scherenschnitt und vier Popnieten später:
There, I fixed it!
There! I fixed it!
Mal sehen, wie lange das hält. Sonderlich zuversichtlich bin ich da nicht.

Abschließend möchte ich anmerken, was für ein billiges Mistding der Rasenmäher ist!
Die Räder sind mit einfachen Schrauben in Kunststoffbuchsen befestigt und lösen sich dauernd, das Kunststoffchassis ist stark bruchgefärdet und verwindet sich unter dem schweren Motor, der Lenker ist wabbelig und die Einstellung der Mähhöhe nur durch Demontage der vier Räder möglich…. ich hätte nicht gedacht, dass sich eine Firma wie Güde traut, auf so ein schlechtes Produkt ihren Namen zu kleben.
Ich würde ihn maximal geschenkt nehmen, um aus dem Motor nen Go-Cart zu bauen.

Powerplant

Um für den damals bevorstehenden Weltuntergang gerüstet zu sein, haben wir die besinnliche Vorweihnachtszeit auch dazu genutzt, unser prähistorisches Stromaggregat mal wieder auszumotten, etwas zu beservicen und ein wenig laufen zu lassen. Wie soll man ansonsten das Bier kühl halten, wenn die Grundversorgung zusammen bricht?!
Der 4-Takt Benzinmotor ist ein Briggs & Stratton 206cc 5hp AT 3600 R/Min (SAE J 607) proudly made in „Milwaukee, Wisconsin U.S.A.“.
Die genaue Bezeichnung ist: Model 130232, Type 2108,  Trim 01, Code 84122007 (Die findet sich auf dem Abdeckblech an der linken Seite über der Anwerfschnur zwischen Motor und Tank).
Der Generator ist ein Endress ESE 203 HS Stromerzeuger mit 2000 VA Leistung und 3 KW bei 3000 U/Min.
Bei einer Grundreinigung wurde eine gerissene Dichtung am Luftfilter diagnostiziert, so das dieser zerlegt wurde:
Briggs & Stratton 206cc 5 hp Motor
Der Vorbesitzer hat dem treuen Tier mal eine Dusche mit matt-schwarz angedeihen lassen. Glücklicherweise hat er sich anscheinend die Mühe gemacht, dass Luftleitblech, sowie den Tank zu demontieren, so dass die Aufkleber erhalten blieben. Bei der Zündkerze und dem Zündkabel war er nicht so umsichtig, so dass die gleich mit lackiert wurden. Ich erwähne dies nur, damit ihr nicht meint, dass das Zündkabel rissig ist und ich es trotzdem nicht austausche:
Blick auf den Vergaser
Der Luftfilter war schnell zerlegt, wobei festgestellt wurde, dass der zusätzliche Schaumstoff-Filter, welcher laut Teilekatalog normalerweise um die Filterpatrone sitzt, fehlt:
zerlegter Luftfilter
Mal sehen, ob der sich noch irgendwo auftreiben lässt. Allerdings dürfte die zusätzliche Filterwirkung für unser Anwendungsfeld (Wald, Wiese) zu vernachlässigen sein, da er kaum in staubiger Umgebung betrieben wird.
Die Dichtung hingegen war fix ersetzt. Dichtpapier und zwei Unterlegscheiben im passenden Durchmesser halfen.
Anschließend habe ich die ebenfalls prähistorische Champion RCJ8-Zündkerze raus geschraubt und gesäubert:
Champion RCJ8 Zündkerze
Diese Kerze wird schon seit Anfang der 90er nicht mehr produziert und findet sich nur noch als NOS.
Sollte man sie ersetzen wollen, so empfiehlt Briggs & Stratton die Champion RJ19LM. Alternativ soll auch die NGK BMR6A gut funktionieren.
Allerdings weise ich darauf hin, dass die RCJ8 und die BMR6A Schlüsselweite 19 haben. Die moderne Alternative hat SW 21! Ob damit dann noch ein Zündkerzenschlüssel zwischen Kühlrippen und Kerze passt, kann ich leider nicht sagen.
Bei uns im Fundus findet sich glücklicherweise noch ein Zündkerzenschlüssel mit SW 19, so dass wir weiterhin bei diesem Format bleiben.
Nachdem die Grundeinstellungen getätigt waren und er einen guten Schluck frisches Benzin bekam, sprang er überraschend zügig an und lief nach der Aufwärmphase auch ohne Choke schön rund:

Solltet ihr für euren B&S-Motor Unterlagen suchen, so kann ich nur die amerikanische Firmenhomepage empfehlen. Solltet ihr dort nicht über die normale Suche fündig werden, so gibt es extra eine Sektion für „Antique Operator Manuals„. Für unser Exemplar gab es dort z.B. neben einer Bedienungsanleitung auch einen Teilekatalog mit Explosionszeichnungen in pdf-Form. Spitzen Service!