Archiv der Kategorie: Sonstige Schraubereien

Astralschraubereien – Die Klimaanlage –

Vergangenes Wochenende habe ich mich mal wieder dem Opel Astra G der besten Freundin von Allen widmen müssen.
Madame schwitzt.
Das geht natürlich nicht.
Klimaflüssigkeit wurde nachgefüllt und Öl des Kompressors ergänzt. Laufen wollte er trotzdem nicht (ohne Kühlmittel verhindert eine Sicherheitsschaltung [Druckschalter] das anlaufen).
Also weitere Ursachenforschung. Ein wohl recht verbreiteter Defekt ist eine durchgebrannte Magnetkupplung am Kompressor.
Der Kompressor ist hier zu finden:
Klimakompressor
Läuft der Motor rotiert die vom Keilriemen (der eigentliche ein Keilrippenriemen ist) angetriebene Riemenscheibe (Nr. 2 auf dem folgenden Bild).
Drückt man nun im Innenraum auf den Schalter für die Klimaanlage um sie zu aktivieren, sollte die Magnetkupplung (Nr. 1) unter Strom gesetzt werden, einen Kraftschluss zur Riemenscheibe herstellen und sich mit drehen:
Magnetkupplung
Man kann nun mit dem Multimeter auf Fehlersuche gehen. Dazu zieht man den Stecker vom Kompressor ab. Der ist nur auf eine Klemme am Gehäuse gesteckt. Danach kann man ihn recht bequem erreichen und trennen:
Stromstecker
Der „kleine“ Teil des Steckers gehört zum Fahrzeugkabelbaum und sollte bei laufendem Motor und eingeschalteter Klimaanlage 12V liefern (Achtung! Rotierende Teile!).
Die Magnetkupplung sollte irgendwas bei 3,5 kOhm an Widerstand haben. Tauscht beim messen mal die Messspitzen. Die Kupplung soll eine Diode integriert haben, die nur in eine Richtung einen Stromfluss zu lässt. Daher kann es sein, dass euch das Multimeter fälschlicherweise unendlichen Widerstand anzeigt. Zeigt es dies trotz umgekehrter Polarität, ist die Kupplung hinüber.
Bevor man nun anfängt die Kupplung zu tauschen, sollte man noch überprüfen ob der Kompressor noch ok ist.
Das kann man, indem man (bei stehendem Motor) die Magnetkupplung in Drehrichtung des Motors (also so, als würde sie packen) dreht. nach einigen Umdrehungen sollte es immer schwerer gehen, da der Kompressor dann noch Kompression aufbaut.
Will man ganz sicher gehen, kann man etwas „afrikanischer“ zu Werke gehen und die Kupplung „überbrücken“.
Die Furchtlosen setzten dazu einfach 1-2 Schweißpunkte zwischen Riemenscheibe und Kupplung…..
Schisser wie ich wählen (starkes!) Panzertape:
Klimakompressor überbrückt
Das funktioniert auch, wie man hier sehen kann:

Am besten macht man das zu zweit, damit einer im Wagen testen kann, ob sich die Temperatur merklich abkühlt und der Andere vorne am Motor einen kritischen Blick auf das Tape hat.
Wirds kalt: Herzlichen Glückwunsch!
Ändert sich wie bei mir nix, sieht man seine aufgrund der mangelnden Kompression gemachten Vermutung bestätigt, dass nicht nur die Kupplung hinüber ist.
Nach ein paar Tagen kann man noch testen, ob das Klimaanlagen-Netz noch dicht ist. Unterhalb der Windschutzscheibe ist auf der rechten Seite eine Plastikkappe, unter der sich ein Ventil verbirgt. Drückt man das mit z.B. einem Kugelschreibe auf, muss es da wie wild raus pfeifen. Kommt nur ein müdes Lüftchen, ist irgendwo ein Loch im Netz und euch entweicht langsam aber unaufhaltsam euer teuer nachgefülltes Kühlmittel.
Die Beste muss auf jeden Fall in Zukunft das Fenster auf machen…..
Eine Reparatur übersteigt den Restwert der Karre.

Neuwagenmalessen II

Der Stief-Astra der besten Freundin von Allen bekam am letzten Wochenende seine Sommerpuschen. Dabei stand natürlich auch die obligate Reinigung der hinteren Bremssättel an. Besonderes Augenmerk lag dabei auf dem rechten, innenliegenden Bremsbelag. Der hatte sich ja komischerweise partiell in die Scheibe eingeschliffen als er fest saß. Das hat sich in den vergangenen 6 Monaten nicht grundlegend gebessert. Die Scheibe ist immer noch großflächig rostig:
Opel Astra Bremsbeläge hinten 6
Allerdings merkte man am Belag selber, dass er nun wieder großflächig auf lag. Die eingefräste Stufe ist, verglichen mit vorher, wesentlich geringer:
Opel Astra Bremsbeläge hinten 8
Ein Grauen waren jedoch die Beläge auf der Fahrerseite:
Opel Astra Bremsbelag hinten 33
Die hatten anscheinend Karies. Besonders der äußere Belag zerbröselte geradezu beim anfassen:
Opel Astra Bremsbeläge hinten 10
Ob das am vom Rost zerfressenen Staubschutzblech der Scheibe liegt? Keine Ahnung.
Natürlich konnte man die Beläge so nicht wider verwenden. Mussten also neue rein. Schade. Hatten noch ordentlich Fleisch. Der lokale Ersatzteilhökerer hatte drei Qualitäten zur Auswahl. Original Bosch für ca. 65€, ATE Nachbau für ca. 55€, Retail für 42€…. Ich entschied mich für die billigste Variante.
Wie immer bei billig erfordert sowas viel Eigeninitiative. Die Passung der Teile war schlecht, die Halteklammern aus schlechtem Federstahl und der Einbau ein Krampf.
Um in der Zukunft weniger Malessen mit der festsitzenden Bremse zu haben, habe ich auch direkt bei den neuen Belägen etwas von der halbrunden Führung abgenommen:
Opel Astra Bremsbeläge hinten 11
Mal sehen, ob das hilft.
Ich bin auch gespannt, wie die neuen Beläge sich auf die verrostete und eingefräste Bremsscheibe auswirken.

Rituelle Waschung und letzte Ölung

Am vergangenen Wochenende ist Tobias mit dem Hurst in der alten Heimat aufgetaucht.
Dank frischer Zulassung ist das nun problemlos möglich.
Oben auf seiner Tagesordnung stand die Montage der neuen Kennzeichen und eine rituelle Reinigung. Seit er den Wagen hat, war es das erste mal, dass er gesäubert wurde. War dringend nötig.
Ich bin jedes mal wieder erstaunt, was für ein riesen Floß der Wagen ist:
Chrysler 300 Hurst gewaschen 3

Chrysler 300 Hurst gewaschen 2
Die Auspuffrohre haben übrigens auf der Innenseite so eine topmoderne Lotuseffekt-Lackierung:
Chrysler 300 Hurst gewaschen 1
Leider hatte ich keine Gelegenheit, Sir Edward mal daneben zu parken um die Größenverhältnisse zu verdeutlichen. Sobald der Bug auf der Straße ist, wird das aber nachgeholt. Der Hurst dürfte ziemlich genau so breit sein, wie der Bug lang….
Tobias musste in den letzten Tagen einen verstärkten Ölhunger seiner Sänfte feststellen. Da besteht dringender Handlungsbedarf. Damit ihm die Fuhre nicht verdurstet, haben wir zwei Fläschchen vom neu erworbenen 20W-50 abgefüllt. Da die 20l-Kanister zwar schön billig, aber doch sehr unhandlich sind, mussten wir einen Ablasshahn basteln. Der Super Mario-Fundus lieferte passende Teile:
Ölablasshahn 17
Ist schön dicht und funktioniert super:
Ölablasshahn 19

getrennt lebend

Gestern musste ich feststellen, dass die Kupplung am Opel Astra G der Besten von Allen durch zu sein scheint.
Wenn man mit eingelegtem Gang, angezogener Handbremse sowie laufendem Motor die Kupplung kommen lässt, läuft der Motor einfach weiter. Würgt man nicht ab.
Dank hydraulischer Kupplung, gibts da auch keine Nachstellmöglichkeit.
„Grand Malleur de la Kack“, wie mein Vater zu sagen pflegt.
Da besteht also akkuter Handlungsbedarf. Die Beste braucht den Wagen für die tägliche Fahrt in den Knast (sie hat nen Schlüssel für beides).
Schnelle Internetrecherche fördert Preise ab 500€ für den Kupplungstausch zu Tage…*aua*.
Ich würds ja selber machen, aber ich hatte mit Kupplungen noch nie was zu tun. Keine Ahnung wie das geht, keine Ahnung wo die Fallstricke lauern, keine Ahnung worauf ich achten muss, keine Ahnung was ich brauche….
Ich hab im Netz schon eine (sehr dürftige) Anleitung gefunden, wie man beim X16SZR (Motorbezeichnung) um den sonst wohl unausweichlichen Ausbau des Vorderachsträgers und Getriebes rum kommt.
Allerdings reicht mir das nicht um die Aufgabe anzugehen.
Es ist ein Jammertal.

Die Urzelle allen Schraubertums III

Am Wochenende konnten Vaddern und ich die Renovierung unseres Werkkellers abschließen.
Den fehlenden Mittelteil hatte er schon zusammen mit Tobias eingesetzt und dort auch eine zusätzliche Steckdose fest installiert (die Zuleitung kommt unsichtbar durch den Balken):
Werkkellerrenovierung 4
Wir haben dann noch den Schraubstock wieder angebaut. Er kam jetzt auf die andere Seite der Werkbank. Wir hielten das aus arbeitsergonomischen Gründen für sinnvoll. Mal sehen, ob unsere Überlegungen der Praxis gewachsen sind.
Eine Neuerung an unserer Bank ist die bewegliche Lampe:
Werkkellerrenovierung 3
Die alte Schreibtischlampe hatten wir noch liegen. Als Drehpunkt hat sie einfach einen Stift am Fuß. Da reichten also passende Löcher in dem Balken an verschiedenen Stellen, so dass man bei Bedarf die Lampe umstecken und sein Werkstück mit gleißendem Licht zum Geständnis zwingen kann.
Mal sehen, was uns noch so an Gimicks einfällt.