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Kompressorfarm V

Wie angedroht habe ich die undichte Nebenöler/Wasserabscheider-Kombi durch einen neuen Wasserabscheider von Nanpu ersetzt:

Die mitgelieferten Kunststoffkupplungen habe ich nicht verbaut. Stattdessen habe ich die früheren 1/2″-Messinganschlüsse umgeschraubt.
Das war auch alles unspektakulär.
Der Wasserabscheider macht einen wertigen Eindruck. Alles relevante ist aus Metall. Ich bin gespannt, wie sich die halbautomatische Entwässerung so schlägt.
Ist das System nämlich drucklos, entwässert sich der Abscheider selbständig. Aktuell hält das System aber problemlos auch über mehrtere Tage den Druck:

Bei diesem Zwischenstand werde ich es aber auch erstmal belassen:

Das Wetter treibt mich eher auf die Baustelle am Genesungswerk, als zu diesem Zwischenprojekt.
Wird das Wetter wieder schlechter, gehe ich daran, das Regal, wie geplant, zu verkleiden und baue auch eine Schlauchtrommel ein.
Obwohl, eine Spielerei hätte ich noch…..
Mein Lieblingsnachbar überrschte mich neulich mit einem historischen Gasmeter der Firma „Schirmer, Richter & Co., Fabrik für trockene und nasse Gasmesser und Apparate zur Gasfabrikation, Leipzig-Connewitz„:

Das gute Stück stammt aus dem Jahr 1912.
Wäre doch der Hammer damit den Durchfluss der Druckluftanlage zu messen, oder?
Die Anschlussgewinde sind leider etwas Matsche, aber das sollte sich richten lassen. Ich habe ja passendes Gerät („melius est habere quam egere“). Laut Literatur müsste es 3/4″ Withworth sein.
Allerdings halten diese Zähler lediglich 23-25 mbar Überdruck aus (normaler Gasdruck am Hausanschluss) und begrenzen auch die Durchflussmenge.
Da müsste ich also noch einen Druckminderer basteln und den Zähler in einen „Nebenstrom“ integrieren. Da fehlt mir noch die richtige Vision für.
Sachdienliche Hinweise werden, wie immer, gerne entgegen genommen.

Kompressorfarm IV

Im letzten Teil haben wir uns um die elektrische Seite meiner neuen „Kompressorfarm“ gekümmert.
Heute soll es an der Pneumatikfront weiter gehen. Auch hier kann ich glücklicherweise auf einen reichhaltigen Fundus zurück greifen.
Da waren schnell die nötigen Einzelteile raus gefischt und locker miteinander verschraubt:

Nach einer gründlichen Reinigung und verbunden durch 13mm-Schläuche wanderte das Geraffel ebenfalls testweise auf eine OSB-Platte:

Natürlich weiß ich, dass normalerweise der Leitungsöler hinter dem Wasserabscheider sitzt. Ansonsten würde der ja direkt wieder das Öl rausfiltern, welches der Öler ab gibt.
Allerdings halte ich von diesen Leitungsölern eh nix. Die versauen einem nur die Leitungen selbst. Dann lieber sporadisch einen Tropfen Öl direkt in den Anschluss am Werkzeug. Da beides aber eine fixe Einheit ist, habe ich den Öler lieber gründlich mit Bremsenreiniger sauber gemacht und zusammen mit dem Wasserabscheider montiert.
Der Öler bleibt einfach leer.
Wie ihr seht, laufen an dem 5-Wege-Verteiler die beiden Zuleitungen der Kompressoren zusammen, wovon ich einen mittels Kugelhahn absperren kann.
Der gesammelte Druck geht dann über Leitungsöler und Wasserabscheider zum zentralen Manometer, dass für die werkzeuggerechte Druckeinstellung zuständig ist. Dahinter kommt dann eine Schnellkupplung für den Anschluss der „Arbeitsleitung“. Für später schwebt mir da noch eine schwenkbare Automatiktrommel vor.
Hat da jemand Empfehlungen?
Von der Seite sieht es jetzt so aus:

Das Ganze ist jetzt erstmal ein Testaufbau, ob die Installation so funktioniert.
Leider verlor die Anlage über Nacht ihren kompletten Druck, so dass ich mit Spüli-Wasser einmal alle Verschraubungen abgegangen bin:

Da gab es leider einige Blasenbildung:

Zum Glück habe ich noch reichlich Gewindedicht von der Gartenbewässerung.
Beim nächsten Test waren dann diese Stellen auch dicht. Mal sehen, ob der Kleber dem Druck auf Dauer stand hält. Leider habe ich aus reiner Neugierde auch mal die Wasserabscheider-Einheit und den Öler mit eingesprüht:

Beide sind an den Plexiglas-Behältern undicht. Schaut man genauer hin, finden sich feine Risse rings um die Ablassschraube bzw. an der Versteifung der Unterseite.
Da muss ich also Ersatz kaufen. Allerdings reicht mir da ein Wasserabscheider mit Druckminderer.
Der hier schwebt mir vor. Aufgrund der 1/2″-Schraubanschlüsse sollte er bärtigen Durchsatz haben und auch bei weiteren Kompressoren genug Luft durch lassen.

Wasser Marsch XIII

Es gibt ja so Tech-Witz-Klassiker wie den „Siemens Lufthaken“, die „Vergaserinnenbeleuchtung“ oder das „WLAN-Kabel“.
Ein breites Sortiment findet man z.B. hier.
Gelacht wird dort auch gerne über sinnfreie Adapter.
Neulich musste ich sowas jedoch nachbauen.
Aus einem Gardena-Anschluss, einem Stück Gartenschlauch und einer Druckluftkupplung entstand ein „Druckluft auf Gardena-Adapter“:

Dazu kam dann noch ebenfalls mit Druckluftanschlüssen ein Kugelhahn:

Wozu das Ganze?
Nun, sobald sich der erste Frost ankündigt, entwässere ich ja immer unsere Gartenbewässerung.
Bisher lief das über ein Stück LKW-Schlauch mit Ventil, welches ich am Pumpenanschluss versuchte möglichst dicht aufzupressen.
Funktionierte, ist aber keine Meisterleistung:

Deutlich besser läuft es anders herum:

Gut, aus dem Pumpenanschluss kommt eine Fontäne, aber auch das lässt sich händeln:

Insgesamt ist die Entwässerung aber so deutlich einfacher.
Also: Nix lachen!

Weihnachten gibts Schläge

Weihnachten steht mal wieder vor der Tür.
Da überlegt man als Familie, ob das nicht die passende Ausrede ist, um sich selbst nen schickes neues Werkzeug zuzulegen.
Was ganz oben auf unserer Wunschliste steht, ist was zum „auf’n Kopp geben“.
„Schlagschrauber“ ist das Stichwort.
Nach Rücksprache mit Mehl & Goof und der Auskunft, das ein Baumarktkompressor einem mittlerer Schlagschrauber nur einen müden Furz entlocken kann, starb die Ursprungseuphorie über Großvaters Kinderkompressor.
Das sieht das Internet übrigens ähnlich.

Also müsste ein größerer Kompressor her. Aber wenn man eh schon nen größeres Teil kauft, dann kann man auch gleich zu einem Pustomaten greifen, der auch zum sandstrahlen und lackieren geeignet ist. So wie Peer. Da befindet man sich aber ziemlich fix in der Drehstrom-Region und lässig jenseits der 400€. „Gebraucht“ ist da leider auch keine Alternative, da gebrauchte Kompressoren kaum unter dem Preis Neuer weggehen.

Was gibts also sonst noch?

Aus dem Steinzeitbereich gibts die „Drehmomentvervielfältiger„. Durch ihr Planetengetriebe haben die anständig Power (regelmäßig 3800 Nm+).
Drehmomentvervielfältiger kommen in zwei Bauformen:

oder

Allerdings sind beide Bauformen weder sonderlich handlich, noch zu unserem bestehenden Werkzeugpark kompatibel. Der Abtrieb erfolgt nämlich traditionell über einen 1″-Vierkant. Da jibbet keine Nüsschen für. Bei uns nicht und auch auf dem freien Markt eher in den größeren Kategorien.
Sie haben auch den Nachteil, dass sie ihre Kraft kontinuierlich ausüben. Das führt (wie bei unserem Versuch beim Kleinen) im Zweifel nur dazu, dass man das ganze Bauteil um sich selbst dreht.
Preislich rangieren sie ab 250€ aufwärts. Der Vorteil ist natürlich, dass man damit sehr unabhängig arbeiten kann.

Ein anderer Weg wäre good old Strom.
Es gibt nämlich auch Schlagschrauber, die mit Saft aus dem Mauerschweinchen laufen.
Die 12V-Kinderteile für den Zigarettenanzünder sind raus. Da muss Power drin sein!
Der Furchenadel hält die 230V-Hasen z.B. für ganz brauchbar (und die arbeiten am Lanz mit ganz anderen Drehmomenten!):

Die 230V-Teile starten bei eBay mit ca. 45€.
Richtig gelesen! 45€…. da fehlt keine Null.
Der Kollege soll laut Beschreibung 1010 Watt haben und 450Nm liefern.
Das dürfte schon einiges los ballern. Außerdem gibts 2 Jahre Garantie.

Allerdings wird, egal wo ich es nachlesen, immer betont, dass man drauf
achten soll, das das Teil eine Drehmomentvorwahl hat.
Ansonsten passiert es nämlich leicht, dass man eine etwas zierlichere
Schraube einfach ab rupft, da der Schrauber immer direkt volle Kanone
draufprügelt.

Die (Profi-)Geräte mit einer solchen Vorwahl spiele aber dann schon in
ganz anderen Preisregionen! Unter 300€ kommt man da kaum weg.

Die Baumaße zwischen 230V- und Druckluft-Schlagschraubern sind nahezu
identisch. Richtig „zierlich“ ist da nix.

Fazit:
Klingt also alles ein wenig nach Grundsatzentscheidungen.
Mit Druckluft würde uns eine ganz neue Welt der Werkzeuge zur Verfügung stehen. Allerdings erfordert das auch alles neue Werkzeuge und ein anderes Nutzungsverhalten/mehr Vorbereitung unserer Arbeiten (Schläuche verlegen, Kompressor Vorlauf geben, etc.).

Mit einen 230V-Schlagschrauber der Profi-Liga gäben wir etwas weniger Geld aus, würden aber weiterhin am Strom hängen.

Ich tendiere ja zu der billig-230V-Lösung. Das monetäre Risiko ist gering und wenn einer von uns das Biest auf eine M6-4.6er-Schraube hetzt, ist er selbst schuld.

Gibts da Meinungen vom wissenden Publikum?