Für die abschließenden Arbeiten an Sir Edward musste er fahren können. Der nächste Schritt nach der Auspuffmontage war also, die sandgestrahlten und pulverbeschichteten Felgen mit den neuen Reifen zu montieren. Ich hatte mich ja, wie berichtet, für 145/80 R10er von Falken entschieden.
Der Pulverbeschichter hatte leider kurz zuvor einen ganzen Schwung Felgen gepulvert, so dass er erstmal wieder Aufträge sammeln wollte, eh er seine Maschine auf Felgensilber umrüsten würde. Keine Ahnung wie lange das gedauert hätte. Auf jeden Fall zu lange für meine momentane Ungeduld. Ich hab mich daher für ein Silber entschieden, dass er eh gerade in der Mache hatte. Sieht auch ganz gut aus:
Hier mal der Vergleich zum alten Ersatzrad:
Rechts die neue Felge, links das Ersatzrad. Man muss schon die beiden Felgen nebeneinander halten, um den unterschied zu sehen. Das neue Silber ist etwas „glitzeriger“ als die alte Lackierung.
Schön finde ich auch den Unterschied im Profil:
Links das neue Profil, rechts das Ersatzrad. Was 25 Jahre Entwicklung so alles bewirken…
Leider gab es auch einen Wehrmutstropfen. Zwei der alten Felgen hatten eine ganz ordentliche Unwucht:
Einmal waren 30g und einmal 32g Zinn notwendig, um sie zu einem anständigen Rundlauf zu überreden.
Das bedeutet leider, dass ich diese Felgen nur an der Hinterachse montieren kann. Für das Vorderrad ist es zu gefährlich, sollte eines der Gewichte sich mal verflüchtigen. Leider ist aber der Reifenverschleiß am Vorrad wesentlich größer als an der Hinterachse. Aus diesem Grund empfiehlt das Handbuch, die Reifen regelmäßig im Kreis zu tauschen.
Mal sehen, wie ich das löse. Vielleicht besorge ich bei Gelegenheit einfach ein paar neue Felgen. Keine Ahnung, was da passt. Mini vielleicht?
Sieht doch schon mal ganz gut aus:
Das der Wagen nun endlich in der Ebene stand, habe ich auch dazu genutzt, den Bremsflüssigkeitsstand, nach dem vorangegangenen Wechsel, nochmal genau zu checken.
Laut Handbuch soll der Füllstand 7/8″ = 22,4 mm unter der vorderen Kante des Deckels liegen:
Da fehlten ein paar Schluck.
Mit den neuen Rädern und der gecheckten Bremse, war nun alles bereit für die erste Stunde der Wahrheit:
Dem ersten Anlassen des Motors, nach so langer Zeit mit anschließender Probefahrt….
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Das Wunder von Horn-Bad Meinberg
Nach 131 Tagen in unserer dunklen Garage bot sich vor einigen Tagen dieser Anblick:
Manch einer hatte schon nicht mehr daran geglaubt, dass Sir Edward jemals wieder sein dunkles Verlies verlassen würde, aber er ist nun wieder draußen und blinzelt scheu in den spätsommerlichen Sonnenschein!
Ein wirklich tolles Gefühl, vor einer leeren Garage zu stehen.
Allerdings kam er nicht weit. Schon ein paar Meter weiter auf unserem Vorplatz moppsten ihm ein paar Spitzbuben seine alten Räder und setzten ihn auf Achsständer:
Doch keine Not, den Schutzmann zu rufen. Mein Vater war nur so nett, die alten verrosteten und übergepinselten Felgen als Bezahlung für meine Verdienste bei der Schredder-Auktion sandstrahlen und pulverbeschichten zu lassen. Farbton wird natürlich ein möglichst originales silber, so wie bei dem Ersatzrad noch sichtbar. Gleichzeitig gibt es auch noch drei neue Reifen. Ich hab mich für Falken SN-807 145/80 R10 entschieden. Diese Reifen werden auch im R3W-Forum empfohlen. Alernativ habe ich auf Falken FK-07E 165/70 R10 rumüberlegt. Preislich macht das keinen Unterschied. Allerdings sind in der Kopie, der Papiere, die mir vorliegt nur 145er eingetragen und selbige sollten auch auf die aufgearbeiteten alten Felgen passen. Für die 165er hätte ich mir erst andere Felgen besorgen müssen und auch schauen müssen, ob ich sie überhaupt in die Radhäuser, sowie eingetragen bekommen. Auf der anderen Seite bin ich mir durchaus bewusste, dass bei nur drei bremsenden Rädern jeder mm mehr an Reifenaufstandsfläche wünschenswert ist.
Mal sehen, wie die 145er sich so schlagen. Die 165er kann ich ja immernoch nach reichen.
Um Sir Edward in der Zwischenzeit vor Sonne und Regen zu schützen, bekam er noch ein Häubchen:
Da ich die Woche über unterwegs war, weiß ich nicht, ob die Felgen schon zurück sind. Ich bin da genauso gespannt wie ihr!
Zauberpuder
Eine weitere Überraschung vom Wochenende war, dass der neue A-Frame aus der Bestellung bei Sparesman vom Pulverbeschichter zurück war. Der Beschichter hatte uns für den Ärger, welchen wir wegen der verdamelten Gaszugbrücke hatten, angeboten, dass der nächste Auftrag aufs Haus gehen würde. Das war dann der A-Frame.
Pulverbeschichten hat viele Vorteile:
- Umweltfreundlich weil keine Lösemittel und max. 2% Overspray
- Sehr hoher Korrosionsschutz
- Hohe mechanische Widerstandsfähigkeit
- Hohe Witterungsbeständigkeit
- Chemikalienbeständigkeit
- Hohe Verformbarkeit
Also genau richtig, für ein Teil im Schpritzwasser- und Steinschlagbereich.
Aus der Distanz sieht der A-Frame auch sehr schick aus:
Die Farbe ist bis in den kleinsten Winkel vorgedrungen und überall schön dick drauf.
Geht man aber näher ran, so sieht man einige unschöne Details:
Wenn ich das recht interpretiere, kommen die Pickel vom unanständigen entfetten. Auf der Fläche ist das ja eher egal (sofern die Farbe trotzdem hält!), aber in den Laufflächen der Gummibuchsen sieht das ganze schon anders aus:
Da muss ich die Pickel wohl abfeilen, damit sie mir nicht bei jeder Drehbewegung des A-Frames, die Gummis zerganddelt. *Grrrr*
Nun gut, wir lernen daraus, dass das das letzte Bauteil war, dass der Pulverbeschichter von uns gesehen hat. War seine zweite Chance und auch die hat er verhauen. Ist ja nun nicht ne Raketenwissenschaft. Das können auch andere.