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Kupferwurm XXXI – A-Frame

Nach der Elektrik stand der A-Frame auf meinem Arbeitsplan. Also munter ausgebaut:
A-Frame ausbauen
Ziel war es, den A-Frame so weit zu zerlegen, dass ich den Achsschenkelbolzen („Kingpin“) tauschen konnte. Das geht in ausgebautem Zustand auf der Werkbank am einfachsten.
Hierzu muss die Trägerplatte der Bremse weichen. Will man die Bremsbacken mit ihrem komplizierten Geflecht aus Federn und Splinten nicht demontieren, reicht es auch, die komplette Platte vom Achsschenkel zu lösen und auf dem A-Frame nach hinten zu schieben. Um die Platte zu bewegen, müssen die auf dem folgenden Bild schon fehlenden drei Schrauben entfernt werden:
Bremsplatte Rückseite
Anschließend bohrt man ein Loch in die Abdeckkappen des Achsschenkelbolzens und hebelt beide raus:
Kappen entfernen
Nun muss der Sicherungsstift entfernt werden, der den Achsschenkelbolzen hält:
Sicherungssplint entfernen
Dies geschieht durch die beiden seitlichen Bohrungen im Achsschenkel. Ich weise zur Sicherheit darauf hin, dass der Splint konisch geformt ist und daher nur in eine Richtung ausgetrieben werden kann. Also Augen auf!
Das austreiben des Splintes wird in Reliant-Kreisen immer als kritischster Moment beschrieben und es kursieren Horrorgeschichten von Ausbohraktionen und ähnlichem. Allerdings hatte ich selbst beim Rialto keine Probleme mit dem Sicherungssplint. Und da war durch die lange Standzeit wirklich alles festgegammelt! Viel problematischer ist nach meiner Erfahrung dass nun anstehende austreiben des Achsschenkelbolzens selber. Je nach Vernachlässigung des Fahrzeuges bzw. Standzeit geht diese Arbeit schwerer oder einfacher. Beim Rialto war damals eine professionelle 20-Tonnen-Presse nötig. Beim Bond Bug, welcher durch mich ja einen liebevollen und regelmäßigen Abschmierdienst erfahren hat, reichten ein Durchschlag und ein kleiner Hammer:
Achsschenkelbolzen entfernen
Ist der Kingpin draußen, kann man den Achsschenkel samt Radnabe und –lager, sowie die Bremsplatte abnehmen:
A-Frame komplett demontiert
Mit dem nackten A-Frame sowie der Heizungsbox ging es anschließend in die Halle in der die neue Sandstrahlkabine meines Bruders steht:
Sandstrahlkabine
Durch glückliche Fügung (ebay Kleinanzeigen) konnte er sie zum Schrottpreis erstehen.
Leider stellte sich aber heraus, dass sie noch nicht richtig funktioniert. Nach ca. 10 Minuten sandstrahlen mit Korund war erst ein ca. 5 Markstück große Fläche rostfrei. Hier das Ergebnis nach zwei Stunden an der Heizungsbox:
Heizungsbox sandgestrahlt
Auch die Verwendung einer separaten Kreislaufpistole brachte bisher keine merkliche Verbesserung. Irgendwas kann da mit der Druckluftversorgung nicht stimmen. Entweder der Durchsatz im Schlauch ist nicht groß genug, oder der Druckminderer am Kessel arbeitet nicht ordnungsgemäß. Laut Manometer lagen im Kessel 11 Bar an. Da hätte mehr gehen müssen.
Egal. Ich hatte vorgesorgt und reichlich Schruppscheiben und Drahtbürsten samt Bohrmaschine eingepackt. In Teamarbeit mit Vaddern bin ich dem A-Frame zu Leibe gerückt.
Leider erwies er sich als Kernschrott:
A-Frame durchgerostet
Wie erkennbar ist, ist er in der rechten Aufnahme durchgerostet. Das verheißt für die restliche Substanz auch nichts Gutes.
Da gibt’s keine Experimente, sondern Neuware.
Denn eins will ich sagen: Bei nur drei Rädern kann man auf keins verzichten!
Bei vier Rädern wäre es ja nicht so schlimm, wenn von einem die Aufhängung abreißt, weil sie durchgerostet ist. Da läd man sich einfach eine dicke Beifahrerin ins Auto und fährt gemütlich weiter…

Nun geht die große Suche nach einem neuen A-Frame los. Soweit ich informiert bin, hat Reliant mehrfach die Bauform geändert und nur noch von wenigen Bauformen gibt es NOS-Exemplare (z.B. der vom Rialto). Mal sehen, wo ich einen ausgebuddelt bekomme und welche meiner Nieren sie dafür in Zahlung nehmen.

“Sag Aaaaa…-Frame.” VI

Tut mir leid, dass ihr noch nicht früher was von mir lesen konntet, aber heute war Großkampftag. Zum einen ist ja dank Auto Mobil Osnabrück endlich der Achsschenkel zerlegt und ich konnte nun weiter machen. Zum Anderen musste ich heute rein hauen, eh das Gelbfieber, mit dem ich seit gestern infiziert bin, stärker wird.
Ich hab heute an mehreren Baustellen parallel gearbeitet. Als erstes will ich über meine Fortschritte am A-Frame berichten.
Zum Anfang kamen die verbliebenen Nadellager raus. Das funktionierte so, wie ich es schon vermutet hatte. Also fix ne passende Hülse gesucht und für eine gleichmäßigere Trefferfläche des Hammers noch einen alten Bolzen lose rein gesteckt:

Danach gabs dann auf den Kopp. Nix spektakuläres und auch schnell fertig:

Nun war der Achsschenkel endlich gänzlich nackig und ich konnte ihn ausgiebig sauber machen.
Als nächstes habe ich mich daran begeben, die Laufspuren der alten Lager wegzupolieren. Dazu habe ich eine Metallpolitur von Nigrin verwendet. Einfach den Schenkel eingespannt, aufgetragen, einen Stoffstreifen vom Lappen gerissen und nach Einwirkzeit schön „rubbel-die-Katz“:

Ich finde das Ergebnis durchaus brauchbar:

Vorher sah die gleiche Stelle so aus:

Die Pittingspuren sind deutlich weniger spürbar.
Nachdem das erledigt war, konnte ich mich der Bremsplatte zuwenden. Da warteten ja immer noch die alten Radbremszylinder auf ihren Ausbau.
Mittlerweile hatte ich auch passende Bremsleitungsschlüssel (offene Ringschlüssel) besorgt:

Der Rialto braucht für die 3/8″-24 UNF Bremsenfittings Schlüsselweite 11 (Überwurfschrauben) und 14 (Überwurfmuttern).
Als erste habe ich eine olle Schraube in eines der Löcher gedreht, um mir eine dauerhafte Markierung zu schaffen, welche Seite oben war:

Leider halfen auch die passenden Schlüssel nix. Trotz einer Woche in Rostlöser saßen die Fittings so fest, dass sich eher der Schlüssel aufbog, als dass sich die Schraube bewegt hätte:

Es half also alles nix. Ich musste zur Radikalkur greifen und die Kneifzange ansetzen. *Knaps* und draußen waren die Zylinder:

Nun konnte ich auch über die abgekniffenen Enden einen geschlossenen Ringschlüssel schieben und mit mehr Kraft zur Sache gehen:

Das half und bald hatte ich alle Verschraubungen draußen:

Wenn ich mir die so besehe, ist es vielleicht auch nicht schlecht, dass sie nun neu kommen müssen. Sind schon ziemlich gammelig.
Die Bremsflüssigkeit, die dann noch aus den Zylindern tropfte machte auch sehr lustige Schlieren in der restlichen alten Flüssigkeit:

Hier noch zwei Fotos von den Beschriftungen auf den alten Girling Bremszylindern. Vielleicht hilfts bei der Ersatzteilsuche:

Das Blöde ist nur, dass ich nun irgendwie die kaputtgekniffene Bremsleitung ersetzen muss. Morgen will ich mal mit Sparesman sprechen, ob der die kleinen Stücke zufällig auf Lager hat. Das wäre dann ja schön easy. dann könnten die Leitungen dort komplett neu. Ansonsten muss ich wohl nochmal horchen, ob das Angebot von as bzw. seinem Kumpel noch steht…
Außerdem muss ich mir überlegen, was ich mit der Bremsplatte mache. Sandstrahlen und lackieren wäre der eleganteste Weg. Leider habe ich weder Kompressor noch andere Sandstrahlgelegenheit. Aber so zugeschmoddert, wie die ist, kann ich sie auch nicht lassen. Blöd. Muss ich drüber sinnieren.
So, dass muss für heute reichen. Die anderen Artikel gibts morgen. Das Gelbfieber macht mich fertig. Ker, bin ich groggy.

“Sag Aaaaa…-Frame.” V

Gestern war ich nochmal los, um endlich den Achsschenkelbolzen (Kingpin) ausgepresst zu bekommen. Mein erster Versuch, eine fähige und/oder willige Werkstatt zu finden, war ja kläglich gescheitert.
Meine erste Anlaufstelle war die Empfehlung meiner Freundin. „Auto Mobil Osnabrück“ heißt der Laden:

Ich fühlte mich gleich gut aufgehoben, da ich in der hinteren Halle einen Opel Kapitän P 2,6 erspähte:

„Wer solch ein Fahrzeug in Behandlung hat, der hat auch ne Presse“, sagte ich mir. Ich sollte recht behalten. Die beiden älteren Herren, die die Werkstatt betreiben, beäugten Sir Edwards Achsschenkel amüsiert und äußerten, dass sie so eine Konstruktion ja schon seit den 70ern nicht mehr gesehen hätten. „Eine alte Presse müssten wir noch haben. Steht hinten im Lager.“ Zwei Minuten später räumten sie Altölfässer weg und es kam eine riesige 20t-Presse zum Vorschein, mit der sicherlich schon Lager der Junkers Ju 87 ein- und ausgepresst wurden. Nach kurzem experimentieren bezüglich der Auflagefläche und dem Auspressdorn (Sie verwendeten nachher einfach einen alten Bolzen) konnte es losgehen. Dorn/Bolzen fährt aus, trifft auf Achsschenkelbolzen, die Pumpe baut Druck auf, baut mehr Druck auf, baut noch mehr Druck auf, ich vernehme ein leises ächzendes Geräusch (leider aus Richtung der Pumpe), ich bekomme etwas Bedenken und suche Schutz hinter einem der Mechaniker („Feigling“, ich weiß.), dann meinte einer der Beiden: „Ohhh, das wird so nix! Wir kommen ans Limit! Lass mal aufhören.“ (Erinnerte mich stark an: „Röhrich, ich würd das lassen!„)
Da war ich ja erstmal ziemlich enttäuscht. Der Kingpin hatte sich keinen Millimeter bewegt und die Presse schien gescheitert. Dann meinte der Andere: „Lass mal umdrehen und von der anderen Seite probieren.“ Also Achsschenkel umgedreht und auf andere Seite gepresst. Da rührte sich auch nix. Zwischendurch haben sie sich drei mal bei mir rückversichert, dass da kein Splint mehr drin ist, kein Segering und das das Dingen nicht konisch oder sowas ist. Ich war mir nachher schon selbst nicht mehr sicher.
Von der anderen Seite aus gings dann wieder ans Limit, bis sein Kollege wieder meinte: „Du, dass wird auch so nix.“ In dem Moment gab es einen lauten Knall.
Obwohl ich ihn erwartet habe, hab ich mich echt erschrocken.
Da hatte sich der Bolzen dann gelöst und ließ sich danach ganz easy rausschieben aus den Nadellagern.
Was ein Bastard! Ich hätte nicht gedacht, dass es eines kleinen Buckelwals bedarf, um ihn da raus zu locken.
Auch die beiden Werkstattmeister waren erstaunt, über die Kraft, die nötig war.
Auf jeden Fall war ich froh, dass die Teile nun auseinander waren und der Achsschenkel unbeschädigt. Als es ums bezahlen ging, meinte der Skeptiker: „Och, gib nen paar Euros. Machen wir die Sache nicht größer als sie war.“ Ich hab ihnen nen 5er da gelassen. Schöne Sache!
Auto Mobil Osnabrück ist also eine klare Empfehlung! Sehr nett, günstig, mit Sachverstand und Studenten bekommen 10% Rabatt (Hab ich auf der alten Rechnung meiner Freundin gesehen).
Außerdem halten wir fürs Protokoll fest, dass meine Freundin, wie immer, Recht hatte.

So sah der Kingpin ungereinigt aus:

Man kann auf diesem Foto ganz gut erkennen, wo die Lager gesessen haben. Da sind einige Laufspuren/Standspuren sichtbar und fühlbar.
Und so sah der Achsschenkel aus:

25 Jahre Dreck und ausgehärtetes Fett. Die „Feuchtigkeit“ kommt lediglich vom WD40 in das ich die ganze Schose eingelegt hatte.
Hier ein Blick in die Aufnahme des Kingpins im A-Frame:

Ganz schön schartig, wie ich finde. Dort saß er auch so bombenfest.
Hier die drei Bauteile endlich separat:


Auf dieser Detailaufnahme kann man die abgewetzte Kante am Kingpin erkenne, an der Nut, durch die normalerweise der Haltestift läuft. Ich glaube, die ist beim auspressen entstanden. Allerdings bin ich mir nicht sicher, woran er so gehakt hat. Außerdem kann man am rechten Ende nochmal die Spuren der Lager sehen.
Der Achsschenkel selbst hat leider auch zwei Laufspuren der Lager:

Die linke ist nur sichtbar, aber nicht fühlbar. Die rechte (am Gewinde) hat ein kleine „Grube“, die auch fühlbar ist. Ich halte ihn aber für wiederverwendbar. Mal sehen, ob ich da mit etwas Politur nachhelfen kann.
Hier noch ein Bild vom grob gereinigten Achsschenkel:

Man kann dort gut die Bronzeplatten erkennen, die den Abschluss der Nadellager bilden und an denen der A-Frame bei jeder Lenkbewegung reibt. Mal sehen, wie ich die raus bekomme. Ich glaube, das Lager sitzt in den Bronzeplatten und wird dann von innen in den Achsschenkel gesteckt. Wenn ich also von draußen mit einer passenden Nuss und nem Hammer auf das Lager prügel, solle es samt Platte nach innen raus wandern. Mal sehen…
Und hier noch ein abschließendes Bild vom Kingpin im Achsschenkel, um euch das Prinzip des ganzen nochmal zu zeigen:

Der Kingpin steckt fest in der Aufnahme des A-Frames und wird dort gegen vertikale Bewegung durch den Splint gesichert. Oben und Unten sitzen im Achsschenkel Bronzelager, an denen das Ganze reiben kann. Darüber befinden sich Nadellager, in denen sich der Kingpin dreht. Die Schmiernippel sitzen hinter den Nadellagern. Das dort reingepresste Fett füllt die Lager und wandert dann weiter am Kingpin runter, durch die Fettaschen der Bronzelager in das innere des Achsschenkels. Wenn man allerdings nicht aufpasst, drückt das Fett weiter in das innere der Bremstrommel und schmiert die Bremsbeläge gleich mit (Daher vorne immer mit abgebauter Bremstrommel schmieren und überschüssiges Fett abputzen!!). Einfaches Prinzip. Allerdings sehr verschleißfreudig. Besonders bei mangelnder Schmierung. Bei Sir Edward waren der Kingpin und die Lager aufgrund der geringen Laufleistung an sich noch in Ordnung. Es gab kein merkliches Spiel. Es war lediglich die lange Standzeit und der Rost, die ihren Tribut gefordert haben.
Jetzt kann es endlich ans aufbereiten und wieder zusammen bauen gehen.

“Sag Aaaaa…-Frame.” IV

Letzte Woche habe ich auch an Sir Edwards A-Frame weiter gearbeitet. Der neue „Schwingarm“ liegt ja schon pulverbeschichtet bereit. Also hieß es nun die weiterzuverwendenden Teile vom alten Arm abbauen.  Die einzigen Teile, die ich noch weiter verwenden werde, sind die Bremstrommel-Rückplatte und der Achsschenkel. Wobei ich mir bei letzterem nicht so sicher bin. Aber dazu später mehr.
Das hier war die Ausgangslage:

Also erstmal alles abschrauben, was abzuschrauben geht. Hierbei fiel mir mal wieder der fehlende Bremsleitungsschlüssel auf. Diese Woche gehe ich los und besorge einen. Is ja kein Zustand!
Alle anderen Schrauben ließen sich trotz des vorangeschrittenen Gammels gut lösen. So hatte ich die Bremsplatte bald lose:

Ach, neue Radbremszylinder verbaue ich auch mal. Die alten sehen so komisch braun unter den Manschetten aus:

Nun ging es an den vermeintlich schwierigsten Teil des Ausbaus: Das Entfernen des Haltepins des Achsschenkelbolzens. Der Bolzen wird im A-Frame gehalten, indem in einer Nut ein Haltepin steckt. So sieht das ganze im Schema aus:

Und so sieht der Bolzen unscharf mit drauf gelegtem Pin aus:

Bevor man also den Achsschenkelbolzen entfernen kann, muss der Pin raus. Hierbei muss man aufpassen, dass man den Pin zur richtigen Seite hin mit dem Hammer traktiert. Er ist nämlich konisch geformt. Schlägt man auf die falsche Seite, treibt man ihn nur noch fester rein. Die Diagnose der richtigen Seite wird noch dadurch erschwert, dass der Pin nur durch zwei kleine Bohrungen im Achsschenkel zu erspähen ist. Nach dementsprechend langem begutachten, fummeln mit der Taschenlampe und befragen meines Vaters meinte ich die schmalere Seite des Pins erkannt zu haben. 3-4 Schläge mit dem Körner/Hammer später, hatte ich den kleinen Bastard dann auch in der Hand:

*Puh* Richtig geraten.
Als nächstes sollte dann der Achsschenkelbolzen selber raus. Dazu muss man erstmal die „Abdeckmünze“, welche ihn gegen die dreckige Außenwelt abschirmt raus popeln. Das kleine Metallplätchen sitzt stramm in einer Nut. Mit dem Schraubenzieher hebeln ist da nicht zu empfehlen. Zumal man auch keinen richtigen Ansatzpunkt hat. Da die Plättchen eh später neu kommen, kann man hier einfach mit dem Bohrer vorgehen:

Davor kommen noch auf jeder Seite Segeringe und schon ist der Bolzen frei zum raustreiben. Da sowohl die Lager als auch der Bolzen selbst nicht wiederverwendet werden, durfte dort gröberes Werkzeug zum Einsatz kommen. Also einen alten Bolzen mit der Gripzange gegriffen und erst mit mittlerem und dann mit Vorschlaghammer Attacke gemacht:

Leider zeigt sich der Bolzen davon gänzlich unbeeindruckt. Er hat sich keinen Millimeter bewegt.
Allerdings fiel mir auf, dass der Lagersitz auf dem Achsschenkel einen kleinen Kratzer hat:

Ist mit dem Fingernagel als kleine Kante spürbar. Was sagen die Experten? Neu? Egal? Polieren?
Da dem Achschenkelbolzen mit unseren heimischen Mitteln nicht bei zu kommen war, habe ich mir überlegt, das Teil zu einer Werkstatt mit hydraulischer Presse zu bringen. Die sollten das dort innerhalb von Minuten raus bekommen. Da der ganze A-Frame aber zu sperrig ist um ihn mit sich rum zu schleppen, ich ihn ja nicht mehr brauche und die Bremsplatte so nicht ab zu bekommen ist, wurde kurzerhand die Flex ausgepackt:

Jetzt ist der Achsschenkel ein hübsch handliches Stück und ich kann nebenbei noch die Bremsplatte renovieren:

Mal sehen, wann ich diese Woche dazu komme, hier in Osnabrück ne Werkstatt mit Presse zu finden. Muss ich wohl ne Rundtour mit den gelben Seiten unterm Arm machen.

Bevor ich mich übrigens an den Ausbau des Kingpins gemacht habe, habe ich ausgiebig die Anleitung von Fifer aus dem R3W-Forum gelesen. Das lege ich jedem Nachahmer auch ans Herz! Da stehen einige wichtige Tipps drin!

Zauberpuder

Eine weitere Überraschung vom Wochenende war, dass der neue A-Frame aus der Bestellung bei Sparesman vom Pulverbeschichter zurück war. Der Beschichter hatte uns für den Ärger, welchen wir wegen der verdamelten Gaszugbrücke hatten, angeboten, dass der nächste Auftrag aufs Haus gehen würde. Das war dann der A-Frame.
Pulverbeschichten hat viele Vorteile:

  • Umweltfreundlich weil keine Lösemittel und max. 2% Overspray
  • Sehr hoher Korrosionsschutz
  • Hohe mechanische Widerstandsfähigkeit
  • Hohe Witterungsbeständigkeit
  • Chemikalienbeständigkeit
  • Hohe Verformbarkeit

Also genau richtig, für ein Teil im Schpritzwasser- und Steinschlagbereich.
Aus der Distanz sieht der A-Frame auch sehr schick aus:

Die Farbe ist bis in den kleinsten Winkel vorgedrungen und überall schön dick drauf.
Geht man aber näher ran, so sieht man einige unschöne Details:

Wenn ich das recht interpretiere, kommen die Pickel vom unanständigen entfetten. Auf der Fläche ist das ja eher egal (sofern die Farbe trotzdem hält!), aber in den Laufflächen der Gummibuchsen sieht das ganze schon anders aus:

Da muss ich die Pickel wohl abfeilen, damit sie mir nicht bei jeder Drehbewegung des A-Frames, die Gummis zerganddelt. *Grrrr*
Nun gut, wir lernen daraus, dass das das letzte Bauteil war, dass der Pulverbeschichter von uns gesehen hat. War seine zweite Chance und auch die hat er verhauen. Ist ja nun nicht ne Raketenwissenschaft. Das können auch andere.