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Du Opferanode

Damit meine eigene Mahnung nicht ungehört verhallt, habe ich mal nach der Opferanode in unserem Warmwasserspeicher geschaut. Wir erinnern uns ja, wie schlimm die Anode beim Hot-Tub aussah.

Also hier eine Anleitung für die Viessmann Vitocal 242-S:

Als erstes entfernt man die obere und die obere/vordere Abdeckung:

Dazu die Schraube oben mittig lösen und die Abdeckung nach vorne abziehen. Das geht recht schwer, da sie zusätzlich durch Schnappverschlüsse gehalten wird. Die obere Abdeckung ist von innen verschraubt. Achtet beim Abnehmen auf die Erdungskabel:

Sind auch die ab, sind wir fast an Ziel:

Unter dem oberen Styropor-Deckel findet sich die Opferanode:

Jetzt trennt man ihre Verbindung zum Behälter und schaltet ein Multimeter dazwischen in Reihe:

Wichtig ist eine Gleichstrommessung mit der schwarzen Messspitze an der Anode. Von der Anode muss nämlich ein konstanter Strom zum Behälter fließen. Solange dieser Strom größer als 0,3 mA ist, ist alles in Ordnung. Liegt er unter diesem Wert, ist es Zeit für den Austausch.

Die 0,3 mA als Grenzwert sind übrigens Herstellerübergreifend identisch, da das physikalische Prinzip immer gleich ist.

Für die zukünftige Überwachung habe ich anschließend den Wert mit Datum aufgeschrieben und zusammen mit der Bestellnummer einer passenden Fremdstromanode unter die Verkleidung gelegt. Nächstes Jahr messe ich wieder.

Saftwürfel IV

Bevor ich an das Experiment mit der Rasenmäher-Batterie gegangen bin, habe ich erstmal weitere Fehlerquellen ausschließen wollen. Dazu habe ich mal den Ruhestrom gecheckt, um zu sehen, ob mir nicht einfach ein heimlicher Verbraucher die Batterie leer nuckelt:
Ruhestrom
Bei ausgeschalteter Zündung werden 6,55 mA aus der Batterie genuckelt. Das ist sehr überschaubar. Der Grenzwert soll laut Internet bei 50 mA liegen. Bei 6,55mA würde die original 32 Ah-Batterie rechnerisch 4885 Stunden durchhalten, ehe sie leer wäre. Es scheint also wirklich die Batterie zu sein, die es hinter sich hat.
Dann schauen wir noch schnell, wer denn der Ruhestromverbraucher ist. Das geht am einfachsten, indem man systematisch Sicherungen entfernt.
Ein Blick in den Schaltplan offenbart, dass lediglich Lichthupe, Hupe, Innenraumbeleuchtung, Warnblinkanlage und die Uhr direkt an der Batterie hängen:

Großzügig wie Reliant nunmal war, hängen alle diese Verbraucher an einer Sicherung:
Sicherungskasten
Damit bleibt nur Kabel ziehen und gucken, ob der Verbraucher noch funktioniert. Leider hilft das auch nur eingeschränkt. Sinnvollerweise hängen Lichthupe, Hupe und Innenraumbeleuchtung an einem Kabelschuh. Lediglich die Uhr hat ihren eigenen Schuh. So stellt Reliant sicher, dass man bei einem Kurzschluss in der Hupe auch keine unfreundliche Lichthupe machen kann… lediglich das therapheutisch beruhigende Ticken der Uhr wäre dann noch zu vernehmen.
Lange Rede, wenig Sinn:
Zieht man das Kabel von der Uhr, liegt auch kein Ruhestrom mehr an. Verbraucher gefunden.
Durch meine Rändelschraube trenne ich aber eh immer die Batterie vom Bordnetz, wenn der Rialto länger steht. Damit ist die Uhr als Verbraucher auch immer deaktiviert.
So konnte ich mich ruhigen Gewissens an das Batterie-Experiment begeben.

Auf eigenen Füßen

Für die abschließenden Arbeiten an Sir Edward musste er fahren können. Der nächste Schritt nach der Auspuffmontage war also, die sandgestrahlten und pulverbeschichteten Felgen mit den neuen Reifen zu montieren. Ich hatte mich ja, wie berichtet, für 145/80 R10er von Falken entschieden.
Der Pulverbeschichter hatte leider kurz zuvor einen ganzen Schwung Felgen gepulvert, so dass er erstmal wieder Aufträge sammeln wollte, eh er seine Maschine auf Felgensilber umrüsten würde. Keine Ahnung wie lange das gedauert hätte. Auf jeden Fall zu lange für meine momentane Ungeduld. Ich hab mich daher für ein Silber entschieden, dass er eh gerade in der Mache hatte. Sieht auch ganz gut aus:

Hier mal der Vergleich zum alten Ersatzrad:

Rechts die neue Felge, links das Ersatzrad. Man muss schon die beiden Felgen nebeneinander halten, um den unterschied zu sehen. Das neue Silber ist etwas „glitzeriger“ als die alte Lackierung.
Schön finde ich auch den Unterschied im Profil:

Links das neue Profil, rechts das Ersatzrad. Was 25 Jahre Entwicklung so alles bewirken…
Leider gab es auch einen Wehrmutstropfen. Zwei der alten Felgen hatten eine ganz ordentliche Unwucht:

Einmal waren 30g und einmal 32g Zinn notwendig, um sie zu einem anständigen Rundlauf zu überreden.
Das bedeutet leider, dass ich diese Felgen nur an der Hinterachse montieren kann. Für das Vorderrad ist es zu gefährlich, sollte eines der Gewichte sich mal verflüchtigen. Leider ist aber der Reifenverschleiß am Vorrad wesentlich größer als an der Hinterachse. Aus diesem Grund empfiehlt das Handbuch, die Reifen regelmäßig im Kreis zu tauschen.
Mal sehen, wie ich das löse. Vielleicht besorge ich bei Gelegenheit einfach ein paar neue Felgen. Keine Ahnung, was da passt. Mini vielleicht?
Sieht doch schon mal ganz gut aus:

Das der Wagen nun endlich in der Ebene stand, habe ich auch dazu genutzt, den Bremsflüssigkeitsstand, nach dem vorangegangenen Wechsel, nochmal genau zu checken.
Laut Handbuch soll der Füllstand 7/8″ = 22,4 mm unter der vorderen Kante des Deckels liegen:

Da fehlten ein paar Schluck.
Mit den neuen Rädern und der gecheckten Bremse, war nun alles bereit für die erste Stunde der Wahrheit:
Dem ersten Anlassen des Motors, nach so langer Zeit mit anschließender Probefahrt….